Dass die Überschrift ebenfalls der Titel eines Romans von Virginia Woolf ist, ist volle Absicht. Die Fahrt hinaus ist das einzige Buch das ich von ihr gelesen habe.

Ich fuhr in die alte Heimat. Zwischendurch meldete sich das Auto das unbedingt neues Wasser für die Scheibenwaschanlage wollte. Ich wusste nicht, dass es dafür auch einen Sensor gibt, der mich darauf hinweist.
Trister, trauriger Nieselregen. Alles grau in grau.

Fahrt

Die Tage in denen ich in die alte Heimat fahre, neigen sich dem Ende zu und das ist gut so, denn das Haus wird in Kürze verkauft werden.
Es ist jedes mal das gleiche Trauerspiel. Ich betrete das Elternhaus, das nun seit gut zwei Jahren leer steht, und schaue nach dem rechten. Und jedes mal überfällt mich eine Trauerwoge, die mich so unendlich viel Kraft kostet. Dabei hatte ich mir schon vor längerer Zeit geschworen, dass ich das Haus nicht mehr alleine betrete…

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Ich stellte erstaunt fest, dass das alte Lieblingsrestaurant meiner Mutter jetzt auch im Winter geöffnet hat. Also ging ich hin, da es kurz vor Mittag war.

Das Hotel Restaurant Le petit Poète hat sich kaum verändert in all den Jahren. Der neue Besitzer ist ein früherer Angestellter und kennt den Betrieb in- und auswendig. Auch der Koch ist noch immer noch der selbe. Die Preise sind mit der Hauptstadt verglichen, surreal günstig. Ich habe viele ungezählte Mittage und Abende dort verbracht. Ich gönnte mir ein Apérol Spritz, ein Glas Riesling und eine Entenbrust mit Pflaumen. Es schmeckte genau so wie vor 10 oder 20 Jahren. Die Tische sind immer noch mit weißen Tischdecken eingedeckt, und es gibt noch große schneeweiße Stoffservietten. Und irgendwie ist schön zu wissen, dass es manchmal Dinge gibt, die sich nicht ändern.

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Zurück in die City. Ich setzte mich nach etlichen Wochen wieder einmal ins Paname und las ausführlich den New Yorker. Sehr schönes Cover übrigens. Ich hätte große Lust eine Wand in der neuen Wohnung nur mit Coverseiten der Zeitschrift zuzuhängen.

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