Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 139 von 228)

Der Skyliner (endlich) & Was morgen wichtig wird

Der Tag gestern schob sich so endlos dahin.  Ich dachte viel an Françoise, an die vielen Cannes Reisen, an tolle Begegnungen die ich nie gehabt hätte, wenn sie nicht gewesen wäre… Es ist ein großer Verlust für mich und ich bin untröstlich dass sie nicht mehr da ist…

Am späten Nachmittag wohnte ich noch einer Bauprobe im Grossen Theater bei für ein Stück der nächsten Spielzeit.

Ich konnte und wollte nicht nach hause gehen und ich beschlos noch ein wenig durch die Stadt zu wandern.

Da das Wetter heute endlich nach zwei sehr nasskalten Tagen wieder etwas besser war, beschloss ich den Skyliner zu besteigen.

Danach schlenderte ich zum Annexe, dort wo ich Françoise zum letzten mal glücklich sah. Danach ging es bergab…

Das Annexe ist und bleibt eines meiner Lieblingsrestaurants. Der Küchenchef der letztes Jahr den Preis gewann, und für das Menü an meinem Geburtstag verantwortlich war, ist nicht mehr da. Stattdessen ist der Souschef zum Chef aufgestiegen. Und es ist immer noch so lecker wie davor.  Kochen IST eine Kunst.

***

Meine Freundin Mady, die die tolle Reportage von mir in der Revue machte (ich berichtete davon) fragte mich vor kurzem wieder ob ich denn dieses Mal Zeit hätte, für die Laydies Afterwork Party. Ich musste ihr mehrfach absagen, da ich zeitgleich immer im Theater beschäftigt war. Aber dieses mal bin ich mit dabei.

morgen

Wenn ich ihr also Schminktipps von mir haben wollt, dann schaut morgen Abend im Restaurant Le Sud vorbei. Ich stehe euch ab 18:00 Uhr für zwei Stunden zur Verfügung.

Männer sind übrigens zu diesem Abend auch herzlich willkommen. (Im Gegensatz zu der Ladiesnight im Kino, wo ich weiß, dass Männer ausgebuht werden!!!)

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Ein trauriger Start in die Woche – Äddi Françoise

Heute Morgen, kurz nach 8:00 erreichte mich die SMS. Françoise, meine langjährige Freundin schloss zum letzten Mal ihre Augen.

Es war abzusehen. Die Chemo, die sie schon über ein Jahr über sich ergehen ließ, hatte nicht die gewünschte Wirkung. Ich hatte sie noch vor ein paar Tagen besucht. Doch ich hätte nicht gedacht dass jetzt so schnell gehen würde…

Sie mochte nicht wenn man Bilder von ihr machte. Sie sah sich nicht gern auf Fotos. Das letzte Foto von ihr das ich habe, entstand letztes Jahr an meinem 50. Geburtstag.

 

Ich lernte Françoise in dem kleinen Kinoshop vom Utopia kennen, den sie regelmäßig betreute. Es war ihr Beitrag als Mitglied der Utopiagruppe, eine Bande von Filmfreaks die es weit gebracht hatten, und ein Kino mit 5 Sälen aufgebaut hatten. Damals konnte sie noch an Krücken gehen und fuhr selbst Auto.

Sie war einer der letzten Fälle in Luxemburg die an Kinderlähmung erkrankt waren, bevor die Schluckimpfung gefunden wurde und war ab der Hüfte nach unten hin gelähmt.

Ihr erlernter Beruf war Übersetzerin. Sie arbeitete für die EU in der Terminologie Abteilung für Französisch. Manchmal erzählte sie davon welche abenteuerlichen Recherchen sie machen musste, um einen Begriff ins Französische zu übersetzen, was meistens in einer Umschreibung des Begriffes endete. Aber um es zu Umschreiben musste sie selbst verstehen um was es ging. Somit arbeitete sie auch aktiv am Eurodicautom mit.

Weil sie ebenfalls Mitglied des Office du Film war, der für Luxemburg die Filme indizierte (in Deutschlad ist das die FSK) fuhr sie jedes Jahr nach Cannes zum Filmfestival um sich schon vorab eine Menge Filme anzusehen. Das ersparte ein wenig Arbeit über das Jahr hinweg. Ich begleitete sie über 10 Jahre dorthin. Ein paar der Festivals habe ich auch verbloggt. (Sucht einfach nach “Cannes” im Blog)

Aus praktischen Gründen war es für Cannes einfacher wenn sie im Rollstuhl saß. Manchmal mussten wir zwischen zwei Filmen je nach Anfangszeiten der Filme regelrecht rennen um in den nächsten Kinosaal zu kommen. Ein anderer Vorteil war, dass das Schlangestehen vor den Sälen entfiel. Somit schafften wir an manchen Tagen 6 Filme. In der Regel waren es meistens fünf.

Es war eine schöne Zeit einmal im Jahr so nah am Geschehen dabei zu sein. Wir mieden mit einer Ausnahme immer die Abendvorführungen bei denen ich einen Smoking tragen müsste. Abends fielen wir Steine in Bett um morgens dann wieder in aller Frühe aufzustehen weil der Erste Film bereits um 8:30 lief. Nach 10 Tagen waren wir völlig k.o. aber voll von neuen Eindrücken aus der ganzen Welt.

Es waren wunderbare Jahre. Wir besuchten am Anfang und am Ende des Festivals immer ihre Freundin Rosemarie in Bedoin bei der wir übernachteten. Ich hatte hier einmal etwas über sie geschrieben.  Es war wie ein Ritual, das ich in den ersten Jahren einfach mitmachte, doch danach hätte ich es um keinen Preis der Welt missen wollen.

2006 oder 2007  waren wir zum letzten mal dort. Danach hatte sie einen schlimmen Muskelriss in der Schulter und war komplett an den Rollstuhl gefesselt. Es brauchte über ein Jahr bis er ganz ausheilte. Danach traute sie sich nicht mehr die lange Reise nach Südfrankreich auf sich zu nehmen und das Apartment, das wir jedes Jahr bezogen, war auch nicht komplett Rollstuhl geeignet.

Bis heute versetzt es mir jedes Jahr einen leichten Stich von Wehmut, wenn das Festival in Cannes im Mai losgeht…

Hier zwei Bilder von ihr die ich 2005 in Bedoin machte.

Françoise

Äddi Françoise

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Warum Photobucket meine Fotos kidnappt und nur gegen ein Lösegeld von 400$ pro Jahr freigibt

Ich hatte es ja schon in einem Beitrag davor angedeutet.
Für die, die es noch nicht mitbekommen haben, Photobucket hat den Zugang als 3rd Party gesperrt und über 3000 Fotos erscheinen nicht mehr im Blog. Es fühlt sich an als ob man mir meine Arbeit von 13 Jahren gekidnappt hat.

Wenn, dann müsste ich ein Abo nehmen für satte 400$ im Jahr. Dass man plötzlich für etwas bezahlen muss das davor gratis war, ist nichts Ungewöhnliches. Dass man es aber so drastisch umsetzt, ohne Vorwarnung, lässt vermuten dass Photobucket in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckt.

 

Ich habe schon davor, mehrfach ihren Kundenservice angeschrieben, weil es immer wieder Probleme mit dem Upload gab. Nichts, null, keine Reaktion. Dabei war Photobucket mal einer der größten Anbieter in Sachen Fotohosting und über Jahre hinweg vertrauenswürdig.

Aber alles Geschrei und Wüten wie Rumpelstilzchen hilft nicht. Ich muss ein Lösung finden. Und ich glaube, ich hab sie gefunden mit Hilfe von meinem bloggenden Namensvetter Joel A.

Es ist machbar, wird aber nicht so einfach werden. Mit ein bisschen Glück und Hilfe von Experten…

Wir werden sehen.

Update:
Das schreibt die Tech-Presse

The Register: Photobucket says photo-f**k-it, starts off-site image shakedown
Petapixel: Photobucket Just Broke Billions of Photos Across the Web
Ghacks.net: PhotoBucket now charges $399 for third-party hosted images

Ein neues Auto & eine urige Bar

Ein Anruf ließ mich am morgen alle Pläne umwerfen, weil ich dringend auf der Baustelle der neuen Wohnung gebraucht wurde. In diesem Zusammenhang folgt demnächst auch ein Update. Somit war der Skyliner ebenfalls hinfällig und das Wetter spielte auch nicht mit.

Ich hatte während drei Tagen ein anderes Auto weil mein heiß geliebtes Cabrio in die Werkstatt musste, wegen der Beule die mir jemand reingefahren hat.

Auto

Ein Opel. Ganz ehrlich, ich war froh dass ich einen anderen fahrbaren Untersatz als Ersatz hatte. Aber ich war noch viel glücklicher als ich mein Auto am späten Nachmittag zurück bekam. Opel und ich werden keine Freunde.

Gestern sah ich zum ersten Mal seit fast einem Jahr den Y. wieder. Ich hatte ihn zu meinem Geburtstag eingeladen und er war nicht erschienen, völlig ohne Entschuldigung. Ich war stinksauer. Er war überhaupt völlig von der Bildfläche verschwunden. Wir sprachen uns aus und es wurde ein schöner Abend.

Irgendwann landeten wir im Café des Artistes. (!Facebook Link!)
Die urigste Bar der Stadt.

Wenn man wissen will wie Luxemburg klingt und singt, sollte man dorthin gehen. Es sitzt fast jeden Abend jemand am Klavier und spielt alte luxemburgische Lieder und alle singen mit. Ich bin nicht sehr oft dort, weil…ja weil ich meistens dann auf dem Stuhl kleben bleibe mitsinge und mitrinke, bis spät in die Nacht. Die Folgen an Tag danach sind dann verehrend. Doch ein Besuch lohnt sich immer.

Kino am (Nach)Mittag-Transformers: The Last Knight / Ein gewaltiges Fotoproblem

Es war Mittwoch und die D. ging ihrer Pflicht als Kinokritikerin nach; Filme anschauen. Ich begleitete sie, da das Wetter sich eh nicht dafür eignete mit dem Skyliner zu fahren.

Es kommt mir inzwischen dann doch vor als wäre ich die Mutter Theresa der betrübten Kinokritiker weil, siehe Titel des Films. Es war wieder ein Actionfilm. Die Transformers kamen in Europa auf den Markt, als ich mich für dem Kram à la Goldorak (Grendizer) und Co. nicht mehr interessierte. Ich weiß noch, dass mein jüngerer Bruder eine Transformers Actionfigur geschenkt bekam und auch regelmäßig die Anime Serie im Fernsehen sah.

Ich gebe euch diesmal keine Inhaltsangabe. Ich schreibe euch einfach auf was an dem Film gut war und was nicht.

Was gut war:

-Der Film fängt mit einer Schlachtszene im Mittelalter zu Zeiten von Merlin dem Magier (Stanley Tucci) an. Weil die Szene so ewig lange dauerte fragte ich mich, ob wir nicht im falschen Saal im falschen Film gelandet seien. Denn Transformers sind doch Roboter, oder? Doch wir waren im richtigen Film. Die Handlung ist dann erstaunlicherweise sehr komplex und wird, so ganz unamerikanisch, nicht 100 mal erklärt, damit auch der letzte Doofmann es kapiert hat.

-Die Dialoge sind bisweilen sehr lustig und lockern das ganze auf.

-Mark Wahlberg als Hauptdarsteller ist glaubwürdig (im Gegensatz zu einen Tom Cruise, siehe hier) ebenso Anthony Hopkins als steinreicher exzentrischer Lord.

Was schlecht war:

-Er ist mit 2 Stunden und 29 Minuten !!!, viel… viel… viel… zu lang!

-Es ist ein totaler Overkill, an Schlacht- und Actionszenen noch dazu in 3D, die von der Gesamtlänge fast 2 Stunden des ganzen Films ausmachen. Ich kam mir anschließend vor, als wäre ich ununterbrochen Achterbahn gefahren mit verstärktem Krach und Geschrei auf den Ohren. Ab einem gewissen Punkt lässt man es nur noch über sich ergehen. Die D. und ich schwankten leicht benebelt aus der Vorstellung und brauchten eine Weile bis wir unsere Sinne wieder geordnet hatten. Dabei fragten wir uns beide, ob wir inzwischen nicht zu alt seien für ein solches ohrenbetäubendes Spektakel.

***

Ich musste eben mit Schrecken feststellen, dass Photobucket, die ich über Jahre hinweg als 3rd Party verwendet habe, um meine Fotos im Blog zu hosten, seine Bedingungen geändert hat.  Die Fotos von dem letzten 13!!! Jahren Blogging sind nicht mehr sichtbar!

Ich hatte mich ja schon vor eine Weile über Photobucket beklagt, weil sie ohne Vorwarnung eine Reihe von Fotos gelöscht hatten, und weil es gewaltige Uploadprobleme gab. Darum wechselte ich zu Imgur.com und bin auch dort sehr zufrieden. Das Einzige was ich nicht tat, waren sämtliche Fotos von Photobucket zu Imgur zu transferieren, da sich ja dann die URL’s alle ändern und Imgur die URL alle selbstständig neu generiert. Demnach müsste ich dann auch alle URL’s in 3000 Postings per Hand ändern.

Um die Fotos als 3rd Party wieder sichtbar werden, müsste ich bei  Photobucket ein Abo abschließen. Unverschämterweise geht das nur mit der teuersten Variante mit 39.99$ pro Monat!!!! Ich finde das eine unglaubliche Sauerei und könnte gerade schreien vor Wut. Man gibt sich über all die Jahre hinweg die größtmögliche Mühe und dann wird einem alles Zunichte gemacht!

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My Urban Piano / Episode 2 / Heartland

Piano

David Ianni, der Pianist, Produzent, und, und, und, war dann doch etwas nervös. Da wir vor der Premiere alle gemeinsam mit der Crew essen gingen, war die Stimmung recht ausgelassen und alle freuten sich, den Videoclip zu sehen. Für die Crew gab es kurz vor dem offiziellen Screening eine private Vorführung in einem anderen Raum.

David erklärte was es mit den Projekt auf sich hat und dass es insgesamt 12 verschiedene Videos sein werden in 12 verschiedenen Kulturhauptstätten.

Es zeigt uns auch das erste Video aus der Serie, Train of Dreams das ihr hier sehen könnt.

Heartland habe ich vor fast 4 Wochen während zwei Tagen fast ununterbrochen gehört. Ich finde es immer noch schön.

Besuch in der Villa Vauban & ein Turm

Aber zuerst noch was in eigener Sache. Ich hatte kürzlich über einen alten Radiowecker geschrieben, den ich im Haus einer älteren Dame entdeckte. Ich habe nun etwas ausführlicher darüber im Techniktagebuch berichtet. (Mein erster Beitrag dort!)

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Noch bis zum nächstes Jahr März geht die Ausstellung von Edward Steichen in der Villa Vauban mit dem Titel Space Time Continuum.
“Photographien von Edward Steichen im Dialog mit Malerei.”
Dazu muss man sagen, dass es ausschließlich Luxemburger Maler aus der gleichen Zeit sind. Hier ein paar Eindrücke:

Was mich bei den Aufnahmen von Steichen immer wieder fasziniert, ist das Einfangen eines Momentes in dem man bis in die Seele der Menschen schauen kann. Das findet man auch in den Ölbildern. Ähnlich ist es auch in der Ausstellung “Family of Men”, die zwar von Steichen initiiert wurde, aber nur ein paar wenige Fotos sind von ihm selbst.

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Und hier nun der Trum, der City Skyliner, der ab morgen geöffnet sein wird. Zu finden ist er auf der Place de la Constitution und das noch bis Anfang August. Ich werde ihn für alle die, die nicht schwindelfrei sind, besteigen. Davon berichte aber erst am Donnerstag, denn morgen steht die Premiere des Videoclips an.

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Fotoausbeute der letzten Tage

Manchmal kommt mir diese Fotorubrik dann doch ein bisschen wie Resteverwertung vor. Aber wenn ich im Blog zurückschaue, sind es sind es fast immer die Beiträge die ich nachschlage, weil ich weiß, dass dort Fotos sind, die vielleicht noch mal verwerten kann. So wie jetzt beim ersten Foto:

Jedes Jahr gibt sich die rue Phillipe II die Mühe eine Art Kunstwerk in der Straße auszustellen und über den Köpfen schweben zu lassen.

So waren es z.B, Regenschirme…

…Schaukeln,…

…und dieses Jahr ist ein Kunstwerk aus Metallschläuchen, das mir ganz besonders gut gefällt.

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Eine Aussicht von der rue Notre Dame aus, auf Luxemburgs größte Baustelle, die mir zum ersten Mal auffiel, wahrscheinlich wegen dem schönen Abendlicht. Es wird sie in einem Jahr (meiner Meinung nach zwei Jahren) so nicht mehr geben.

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Eine Mini-Palette mit klassischen Lidschattenfarben im Travelformat von Clarins, die ich in Stuttgart am Flughafen erworben hatte. Da ich bis dato noch nie Make-up Produkte von Clarins hatte, (ihre Pfelgeprodukte sind sehr gut!!!) war ich neugierig, zumal sie im Sonderangebot war. Ich hab sie verschenkt, denn für meine Ansprüche taugt sie nicht. Die Farben sind nicht sehr hochpigmentiert und ausnahmslos alle Farben haben einen Perlmuttglanz, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Schade.

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Und dann sah ich gestern Abend “DEN TURM” der schon vor Wochen angekündigt wurde, und die Sommerattraktion der Stadt werden wird. Auf der Place da la Constitution haben sie neben der “Gëlle Fra” einen Turm mit eine fahrbaren Aussichtsplattform aufgestellt. Das Foto selbst machte ich von der Place des Martyrs aus. Wer sich auskennt, weiß, dass es gute 850 Meter Luftlinie entfernt ist.(Ich habe extra bei Google Maps nachgemessen) Da ich heute Mittag eine Verabredung mit der V. im Annexe habe, das gleich daneben liegt, werde ich berichten…

Links, zwei, drei, vier…Links!

© Pixabay

La bonne frite belge serait menacée par l’Europe

Die EU stört sich an der Art und Weise wie Pommes Frites hergestellt werden. In allen belgischen Pommesbuden werden frische, nicht eingefrorene Kartoffeln genommen und traditionsgemäß zweimal frittiert. Doch dabei entsteht ( wie in allen Lebensmitteln, die gebraten, frittiert und getoastet werden) der Stoff Acrylamid, der krebserregend ist.

Man befürchtet nun dass sie verboten werden. (Was totaler Quatsch ist, denn dann stünde uns der Exit von Belgien ins Haus, der Bexit, ohne ‘r’.)

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© Kaltmamsell

Die Kaltmamsell im Interview

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©Pixabay

Heike Langenkamp von Die im Wald lebt ist seit Wochen auf dem Low Carb Trip und tüftelt mit allen möglichen Brotsorten herum. Ich muss gestehen, dass manche Brote sehr lecker aussehen. Klickt euch einfach durch ihre letzten Beiträge. Ich werde demnächst das eine oder andere ausprobieren und berichten.

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In Kürze wird in Ungarn der Prozess gegen eine Gruppe von Schleppern eröffnet, die 71 Menschen, darunter auch Kinder und Babys, ermordet haben. In dem Zusammenhang interviewte der Falter den obersten Schlpperbekämpfer aus Österreich, der an Festnahme der Beschuldigten mitgearbeitet hat.

…Den Tag, an dem in Parndorf ein Lastwagen mit 71 Leichen gefunden wurde, bezeichnet er als den schrecklichsten Moment seines Lebens. Ein Gespräch über den europäischen Massenmord…

Ein nur sehr schwer zu ertragender Bericht.

(Via Kaltmamsell)

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Stephen Greenblatt schreibt darüber wie St. Augustin die Entstehungsgeschichte von Adam und Eva deutete und somit quasi den Sex erfand.

How St. Augustine Invented Sex / The New Yorker

 

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An einem Nationalfeiertag und dem Vorabend

Ich werde jetzt alle enttäuschen. Denn ich war am Vorabend nicht unterwegs. Wenn ihr etwas über die Aktivitäten die während der ganzen Nacht stattfanden, wissen wollt, schaut bei hiesigen Medien vorbei.

Ich hatte am Vortag arbeitstechnisch in Saarbrücken zu tun. Und wenn es in Luxemburg den ganzen nicht regnete (irgendwie zogen alle Gewitterfronten an uns vorbei) so war das in Saarbrücken nicht der Fall. Als ich am Mittag losfuhr, war eitel Sonnenschein, doch je näher ich an Saarbrücken kam, umso düsterer wurde es. Auf den letzten Metern der Stadtautobahn geriet ich einen Regen- und Hagelsturm, dass mir Angst und Bange wurde.

Es erinnerte mich schlagartig an den Anfang der 90er. Ich war ebenfalls auf den Autobahn ‘gefangen’ und es fielen Hagel so groß wie Taubeneier. Ich fuhr Gott sei Dank hinter einem großen Laster der durch seine große Plane die Hagelbrocken abbremste bevor sie mir aufs Auto krachten. Aber ganz ohne Dellen im Lack, kam ich nicht davon. Zumindest war meine Frontscheibe nicht zerdeppert wie ich es bei vielen anderen Autos gesehen hatte.

Als ich endlich von Autobahn runter konnte, fuhr ich sofort in die Tiefgarage neben der Staatsoper und wartete bis das Schlimmste vorbei war.

Ich besuchte die B. , die beste Maskenbildnerfreundin der Welt. Wir kennen uns seit dem Film “Kreuzzug in Jeans” den wir streckenweise gemeinsam bestritten. Sie wohnte damals noch in Leipzig. Kurze Zeit später übernahm sie den Posten der Chefmaskenbildnerin in Saarbrücken.

Wir hatten eigentlich anvisiert ein wenig durch Saarbrücken zu laufen. Stattdessen setzen wir uns auf eine überdachte Terrasse  und schauten bei Eistee dem Regen zu.

Ich wollte mir noch ein paar neue Sandalen besorgen, da die Alten vom letzten Sommer zwar bequem sind, sich aber seltsamerweise nicht so gut dafür eignen, einen ganzen Tag darin herumzulaufen. Fündig wurde nicht. Ich fand aber eine neue kurze Jeans.

Auf dem Heimweg versuchte ich Temperaturanzeige im Wagen abzulichten.

35,5° C

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Am Feiertag selbst, wachte ich dann doch recht früh auf. Es hatte gründlich abgekühlt. Satte 10 Grad weniger und ich öffnete das Fenster zu beiden Seiten groß um die Hitze aus der Wohnung zu bekommen.

Da Feiertage bei mir wie Wochentage sind, hatte ich einen Termin mit der Kostümbildnerin für das nächste große Freiluftstück, das Ende Juli stattfindet.

Die große Militärparade erschwert mir an dem Tag immer das Rein- und Rausfahren aus der Parkgarage. Doch ich hatte am Vortag den Parkwächter gefragt ob es ein Problem sei und dieser meinte dass es kein Problem sei um rauszukommen.  Ich merkte mir wie die einzelnen Straßen abgesperrt waren, und somit war es zum wieder reinfahren auch kein Problem.

Die Place de Paris ist wie jedes Jahr an dem Tag mit einer kleinen Kirmes belegt. Ich setzte mich ins Bistro de Paris und genoss ein Aperol Spritz.

Und als ich mich umsah und den Gedanken ein wenig freien Lauf ließ, wurde mir bewusst dass es die letzten Tage sind, die ich in diesem Viertel, dem Bahnhofsviertel verbringe. Die Menschen sind hier noch etwas bodenständiger und ethnisch bunter gemischt, als in dem Viertel in das ich bald ziehen werde.  Man sieht  Nutten, Landstreicher, Bettler, Neureiche die ihren Wohlstand nach außen hin sehr zum Ausdruck bringen, Touristen aller Couleur, 100 verschiedene Sprachen, und irgendwo dazwischen ein wenig luxemburgisch. Und es ist wunderbar!!!

Und obwohl es nur vier Straßen weiter ist, (zu Fuß knappe 15 Minuten) sind beide Viertel durch das Pertustal getrennt und das macht einen Riesenunterschied.  Ich werde es irgendwie doch vermissen, das weiss ich jetzt schon. Es waren fast fünf aufregende Jahre die ich hier verbracht habe.

Vorabend

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Ein Freibadbesuch, eine Stippvisite auf einem Wasserturm und ein neuer Drink

Die Hitze macht mir eigentlich nicht schaffen. Es geht mir sogar recht gut dabei. Und da ich ein paar Tage frei habe bevor ich das nächste große Freiluft Theaterstück habe, machte ich es mir am ersten Hitzetag in der alten Heimat im Freibad gemütlich.

Ich hatte schon einmal über Bollendorf geschrieben. Als ich dort kurz vor 14:00 ankam war es angenehm. Ich zog ein paar Bahnen durch das kühle Nass und dachte mir dass ich so den ganzen Nachmittag verbringen könnte, mit lesen und zwischendurch einer Abkühlung im Becken.  Aber gegen halb vier waren derart viele plärrende Kinder und  grölende Halbwüchsige im Bad dass ich es nicht mehr aushielt.

Um so ruhiger und idyllischer war es auf dem Rückweg vom Bad zum Auto.

Ein Blick von der deutschen Seite über die Sauer hinüber zu luxemburgischen Seite

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Da ich früher zurück fuhr als geplant, blieb mir Zeit für eine Stippvisite in Berdorf. Ich überlegte lange wann ich das letzte mal dort war. Es fiel mir nicht ein. Ich wollte dort schon immer einmal den neuen Wasserturm mit Aussichtsplattform besteigen. Den sogenannten Aquatower.

Er liegt am Ende des Dorfes in Richtung Consdorf.  Da Berdorf einer der höchst gelegenen Dörfer der Umgebung ist, brauchte es immer einen Wasserturm.

Dieser war davor in der Turmspitze der Kirche eingelassen, weil es das höchste Gebäude der Gegend war. Er reichte aber der wachsenden Gemeinde längst nicht mehr aus, und so wurde diese riesige Turm gebaut, der zugleich eine kleine Ausstellung und didaktische Infos über Trinkwasser enthält.

Hoch geht es mit einem Aufzug, obwohl ich mich innerlich auf Treppensteigen vorbereitetet hatte.

Berdorf von oben

Die Gegend sieht bei der Höhe fast flach aus obwohl sie sehr hügelig ist.

Die Windmühlen im vorne stehen in Luxemburg, die dahinter in Deutschland.

Ich fand auch die Siedlung in der mein Elternhaus steht.  Sie liegt im oberen Bild am Waldrand.

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Zurück in der Stadt saß ich abends im Annexe die mir ein neues Aperitif anboten.

Crémant mit Rabarbersaft, Minze und viel Eis. Herrlich!

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Ein wichtiges und richtiges Urteil in Sachen Vegan

© Pixabay

Ich hatte vor langer Zeit schon einmal darüber geschrieben, aber ich denke dass es wieder an der Zeit ist…

Vor ein paar Tagen las ich diesen Artikel im Tageblatt.
“Pflanzenkäse” darf nicht Käse heißen

Veganer verzichten auf tierische Produkte. Doch was, wenn die Lust auf Käse kommt? Dann gibt es pflanzliche Alternativen, und zwar inzwischen ziemlich viele.Allerdings dürfen rein pflanzliche Produkte nicht unter Bezeichnungen wie “Milch”, “Rahm”, “Butter”, “Käse” oder “Joghurt” vermarktet werden. Das hat der Europäische Gerichtshof auf Kirchberg am Mittwoch entschieden.

Pflanzliche Butter zum Beispiel hat seit Jahr und Tag schon einen eigenen sehr geläufigen Namen: Margarine. Und das schon bevor es überhaupt ein vegane Bewegung gab. Oder veganes Leben hip wurde.

Es ist mehr als richtig, dass dieser Vermischung endlich Einhalt geboten wird. Letztens sah ich sogar bei Miss Flury, einer Volgerin, wie man Vegan Pulled Pork herstellt. Hallo? Geht’s noch? (Zudem schmeißt etwas zu viel mit dem Wort ‘Gesund’ um sich, was auch sehr bedenklich ist)

Es gibt mehrere Dinge die mich an der veganen Bewegung sehr stören und das jeden Tag ein bisschen mehr.

1. Vegan heißt weder Bio noch Artgerecht. Vegan geht nur vom Prinzip aus dass nichts tierisches verarbeitet werden darf. Ob das Gemüse biologisch gezüchtet wurde, oder vollgepumpt ist mit Kunstdünger und mit Unkrautvernichtungsmittel zugespritzt wurde, ist nebensächlich.
2. Noch schlimmer finde ich all diese Ersatzprodukte, wie vegane Fleischwurst z.B. Ich will nicht wissen was da alles an chemischen Stoffen verarbeitet wurde damit es nach Fleisch schmeckt und trotzdem keines ist. (allein schon beim schreiben des Satzes schüttelt es mich)
3. Als Veganer würde es mich sehr stören dass die ganze Bewegung von der Lebensmittelindustrie wie eine Modeerscheinung und superhip verkauft wird, bei der man auf nichts verzichten muss. Es gibt schließlich für alles Ersatz.

Wenn ich Veganer wäre, würde ich gegen die Lebensmittelindustrie in den Krieg ziehen, die Vegane Bewegung zu einem modischen Witz verkommen lassen. Warum schmeißt sich zum Beispiel die Werbeindustrie nicht ins Zeug und erfindet neue Namen? (Notgedrungen müssen sie es, denn Pflanzkäse und “Tofubutter” geht nicht mehr.)

Ich möchte noch einmal betonen, dass ich kein Veganer bin,(und wahrscheinlich auch keiner werde) doch mag ich vegane Gerichte sehr. Ich möchte auch noch einmal auf das tolle Kochbuch von Katharina Seiser verweisen “Immer schon Vegan“, das ich auch habe und regelmäßig benutze.

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RTL you und die Blogger/Vlogger Community

Gestern war also der Startschuss von RTLyou. Ich hatte den Aufruf schon vor Monaten gehört, dass RTL versucht etwas auf de Beine zu stellen mit Bloggern und Vloggern aus Luxemburg. Einer meiner Freunde Yaya van Chique, der ein Trend- und Modeblog für Männer betreibt macht ebenfalls mit.
Hier das erste Video von ihm.

Ich hatte mir lange überlegt ob ich mich melden sollte, doch funkte mir, wie so oft, der Job dazwischen. Zudem geht es hauptsächlich ums Vloggen, und das mache ich ja nicht. Nicht dass ich keine Ideen hätte. Es reicht einfach von der Zeit her nicht. Zudem musste ich mich in ein völlig neues Feld, dem Videoediting, einarbeiten. Ich müsste mir in meiner 25 Quadratmeterbutze ein eine Filmecke einrichten. Jedes Posting wäre mit den 100fachen Aufwand verbunden, als ein Posting im Blog.

Zudem, und das ist eine meiner Minderwertigkeitsanwandlungen, glaube ich nicht dass ich in das Format passe. Wenn ich die Alterspanne der verschiedenen Blogger/Vlogger sehe, liege weit drüber. Mein Blog ist und war immer etwas, das ich ganz allein zu verantworten habe und in dem ich, und nur ich der Chef bin. Wenn ich jetzt etwas auf einer fremden Plattform in Gang setzten würde, wäre ich nicht mehr mein eigener Boss…

Aber hey, Glückwunsch all denen die es geschafft haben dabei zu sein. Ich wünsche euch alles Gute und lasst euch nicht unterkriegen.

 

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Theaterfestival in Hermannstadt (Sibiu)

Ich bin nicht zum ersten mal hier. Das letzte mal war vor vier Jahren in Rumänien auf dem gleichen Festival in Sibiu.

Damals haben wir in einer alten Halle gespielt, die inzwischen aber in sich zusammengekracht ist.
Diesmal waren wir im Teartu National untergebracht in dem weitgehend alles zur Verfügung stand, was ein Theater zur Verfügung haben sollte.

Während der Fahrt als morgens die Sonne aufging

Die Fahrt und der Flug waren schrecklich. Da die Festivalleitung den vorangekündigten Flug über München schlichtweg verpasst hatte zu buchen, wurden wir morgens um 2:00 Uhr per Bus nach Stuttgart gefahren um anschließend mit dem Billigflieger BlueAir nach Sibiu zu kommen. An Schlaf war nicht zu denken, und so kamen wir in Sibiu völlig übermüdet an. Da die Vorstellung aber erst am Samstag war, hatten wir einen Tag Zeit wieder auf die Beine zu kommen.

Ich ließ mich also am ersten Tag durch die Altstadt treiben und von Festivalfieber anstecken. Es finden hier an die 50 verschiedene Shows pro Tag statt, sowohl in Räumen als auch auf den Straßen. Es wird also richtig was geboten.

Und hier ein Video das ich mit dem iPhone 7 machte. Ich bin völlig platt wie gut die Qualität der Aufnahmen inzwischen ist.

***

Untergebracht waren wir im Hotel Imparatul Romanilor, was soviel heißt wie römischer Kaiser.  Ein ehemaliges Bonzenhotel, das es aber verpasst hat mit der Zeit zu gehen und jetzt ein Abklatsch dessen ist, was es einmal war. WLAN gab es, aber es war grottenlangsam oder gar nicht vorhanden.

Der Frühstücksraum und die Eingangshalle sehen fabelhaft aus, doch bei näherer Betrachtung, vor allem der Zimmer, bröckelt der Stuck und der Putz ab. In punkto Sauberkeit ist es…. okay. Ich hatte ein Zimmer bekommen das einigermaßen in Ordnung war. Andere der Truppe leider nicht.

Ein relativ gutes WLAN gab es im Theater und so konnte ich zumindest Teile dieses Textes vorschreiben.

Da  die Vorstellung bereits um 16:00 Uhr war, war es umso hektischer, alles bei Zeiten fertig zu haben. Die Beleuchter taten mir besonders leid. Sie hatten die ganze Nacht durchgeackert ohne Pause, ohne Schlafen um dann noch die Vorstellung zu fahren. Auch die drei Schauspielerinnen waren mehr als nervös weil sie nur Textproben in der Loge machen konnten und kein Durchlauf auf der Bühne. Zudem war der Premierminister von Luxemburg UND der von Rumänien bei der Vorstellung zugegen.
Und es war RTL eine Reportage wert.

Nach der Vorstellung ging es zur Casa Luxemburg, wo unser Premier zu einem Drink eingeladen hatte. Dann schlug das Wetter um. Es fing an zu regnen und es wurde schweinekalt. Ich kehrte abends noch in ein empfohlenes Restaurant ein, das aber ein ziemlicher Reinfall war.

Die Fahrt zurück  am Sonntag war noch ein wenig mühsamer, da wir ja ab Stuttgart, wieder in einem Bus saßen, der diesmal aber mehrfach in Stau stand.

Das hört sich alles viel Gejammer an. Aber Festival Vorstellungen sind Stress pur, im Gegensatz zu regulären Gastspielen, bei denen alles etwas gemächlicher von statten geht. Missen möchte ich diese Erfahrungen jedoch nicht. Es ist immer ein Abenteuer, ganz besonders wenn es mich in Länder führt in denen ich noch nie war.

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Mach doch mal was mit… Beziehung

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In der lockeren Reihe “Mach doch mal was…” heute mal ein ganz anderes Thema. Beziehung.

Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll, und wenn ja,was? Nun ist das so ein Thema, das leicht in mein sehr privates Privatleben ausufern kann, und gehört demnach nicht ins Blog. Ich lege zwar hier sehr oft meine seelischen Zustände dar, und so lange es nur mich betrifft, ist das okay. Doch wenn andere darin involviert sind, wird es komplizierter. Das Wort Beziehungen sagt es schon von sich aus; man nimmt Bezug auf eine weitere Person.

Hier wird es allerdings etwas anders sein. Ich werde ein bisschen herum philosophieren und ein wenig aus meinem eigenen Lebenserfahrungen berichten ohne dass es direkt Dritte miteinbezieht.

Ich bin nun seit zwei vollen Jahren solo. Nach dem Aus der letzten Beziehung hat es ein gutes Jahr gebraucht, bis die Wunden einigermaßen verheilt waren. Es war um so schlimmer, weil ich zum ersten Mal seit langem wieder dachte, dass ich wirklich jemand gefunden hätte, mit dem ich mit vorstellen konnte, alt zu werden. Aber nein, es sollte nicht sein.

Ich habe im Nachhinein versucht zu ergründen, an was es gelegen haben könnte. ICH bekam ja den Korb. Jetzt, mit der zweijährigen Distanz, habe ich meine eigene Theorie an was es scheiterte, und an was mein zukünftigen Beziehungen scheitern werden, wenn ich nicht darauf achte.

Es ist mein Job.

Ich lebe, atme und bin meine Arbeit. Sie füllt mich fast zur Gänze aus, macht mich glücklich und ich könnte mir nicht vorstellen etwas anderes zu tun. (Was so gesehen auch nicht mehr so ganz stimmt, doch solange ich keine andere lukrative Alternative dafür gefunden  habe, werde ich weitermachen) Als freischaffender Maskenbildner braucht es, wie in jedem freischaffenden Job, eine lange Anlaufzeit bis man endlich etabliert ist und die Aufträge einigermaßen regelmäßig kommen. Doch selbst dann, ist kein Auftrag eine Selbstverständlichkeit und die Zukunft ist immer ungewiss. Ich mache mir z.B. jetzt schon leichte Sorgen für das nächste Jahr und die nächste Spielzeit, da ich noch nicht genug konkrete Zusagen habe.

Ich lebe seit 18 Jahren mit diesem Damoklesschwert über meinen Kopf und man gewöhnt sich daran, doch es ist immer präsent. Wenn man erfolgreich sein will muss man das, und man sagt selten Nein zu einem Auftrag, immer aus Angst es könnte keiner weiterer folgen. Im Umkehrschluss hat mich das aber zu einem der meistbeschäftigten Maskenbildner des Landes gemacht, und es gibt Zeiten ich denen ich unter Last der Aufträge stöhne. (Es fällt mir schwer das zuzugeben, aus Angst es könnte einmal nicht mehr so sein)

Wenn ich den Job so ausführlich darlege, dann wegen dem was jetzt folgt.

Ich lebe/lebte immer nach dem Credo was da hieß, “Don’t fuck around in your job” und das im sprichwörtlichen Sinn. Doch muss ich inzwischen feststellen, dass es dann sehr schwer wird, jemanden zu finden, der die Freiheit aber auch die Last eines Freischaffenden versteht.

Alle meine Beziehungen waren, bis auf eine Ausnahme, Angestellte und waren nicht im Entferntesten im künstlerischen Milieu tätig. Vor allem bei der letzten, war es mir sehr wichtig, dass er meinen Job versteht, und warum es zeitweise sehr stressig ist, und zeitweise gar nicht. Ich bezog ihn soweit es möglich war in meinen Job ein. Er konnte die ganze Atmosphäre und den Ablauf hinter der Bühne mitverfolgen.  Er lernte viele meiner Arbeitskollegen und Freunde kennen. Doch er verstand es nicht. Lange Trennungen, weil ich in Aufträgen feststeckte, verkraftete er nicht. Es schien immer so, als ob ich den Job meiner Beziehung vorzog…

Das war, neben der geographischen Entfernung, der Grund warum es in Brüche ging.

Fazit: Freischaffende und Angestellte, in einem regulären ‘9 to 5’ Job, passen nicht zusammen. Ich habe lange nicht verstanden warum z.B. Filmschaffende weitgehend nur Beziehungen mit Partnern aus der gleichen Branche eingehen. Ganz einfach: weil es die einzigen sind, die den Job kennen und verstehen was es heißt,  über längere Zeit getrennt zu sein.

Nun sind dies meine ganz persönlichen Erfahrungen und es gibt ganz sicher 1000 Ausnahmen zur Regel. Und wenn dem so ist, können wir das gerne in Kommentaren ausdiskutieren.

PS: Diesen Post habe ich vorgeschrieben und er wird erscheinen, wenn ich auf dem Weg nach Rumänien zu einem Theaterfestival bin. Ob ich von dort aus blogge, hängt wie gewöhnlich vom WLAN ab. Wenn nicht, folgt ein großer Bericht am Montag

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