Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 139 von 226)

Absolutely Fabrice

Fabrice

Das hier wird ein etwas längerer Beitrag werden. Ich hatte ihn schon teilweise geschrieben bevor ich nach Berlin musste.

Es fiel mir am Mittwoch Abend auf, dass ich noch nie etwas über Fabrice geschrieben habe. Dabei kenne ich ihn schon so lange und zähle ihn zu meinen besten Freunden.

Fabrice ist mit Leib und Seele Barmann. Seit kurzem arbeitet er in einem Restaurant, das eine kleine sehr gemütliche Bar im ersten Stock eingerichtet hat. Die Idee dahinter ist, dass man dort zuerst gemütlich sein Apérértif zu sich nimmt, um anschließend im Restaurant etwas zu verspeisen.

Man kann aber auch in der Bar bleiben und ein paar sehr leckere Tapas ordern. Es sind kleine Häppchen die aber nur den Namen nach mit den original spanischen Tapas etwas gemeinsam haben. Sie sind eher an die französische Küche angelehnt. Das Restaurant heißt “La P’tite Maison” und befindet sich an gleicher Stelle an der sich das legendäre Opéra befand. Nun hat im ersten Stock die Bar eröffnet und hier regiert Fabrice.

***

Als ich ihn vorgestern besuchte, war es wie in alten Zeiten…

Fabrice sah ich zum ersten mal in einer Bar am Boulevard Royal, Anfang der 90er, als es noch kein großes Loch und eine unendliche Baustelle war. Sehr viel später sah ich ihn dann wieder als er seiner erste eigene Bar eröffnete. Wir wurden Freunde. Ich hatte schon begonnen vom alten Beruf zum Maskenbildner umzusatteln, und ich ging regelmäßig nach den Sommervorstellungen des Kasemattentheaters dorthin. Als in der Oberstadt vom damaligen Bürgermeister entschlossen wurde, dass keine Bar mehr länger als 1:00 Uhr nachts geöffnet sein dürfte, brach es ihm finanziell das Genick und er musste schließen.

Kurze Zeit später wurde er mein Nachbar in der alten Heimat.

Es war zu einer Zeit in der ich schon länger Maskenbildner war und quasi jeden Tag in die Hauptstadt fuhr zum Arbeiten. Ich pendelte zwischen zwei Welten von der die eine nie richtig die meine gewesen war, und die andere war so nah und doch 35 km entfernt. Ich hatte zu der Zeit wenig Freunde, und die, die mir in der alten Heimat geblieben waren, sah ich kaum noch.

Und plötzlich war Fabrice da und riss mich aus meinem Alttagestrott, aus allem was trist und langweilig war. Ich lernte seine engsten Freunde kennen und er nahm mich mit zu den wildesten Partys. Und plötzlich gab es wieder, wie in meinen wilden 20ern, durchtantzte Nächte bis zum Morgengrauen. Dezente morgendliche Kater, die gepflegt werden mussten.  Ich hatte das Gefühl ich würde wieder leben.

Ich lernte einen anderen Fabrice kennen.

Ich kann mich an ein Weihnachten erinnern, an dem er in meinem Elternhaus zu Gast war. Meine Mutter war noch gesund. Die PSP Krankheit hatte schon Anlauf genommen, (wir sollten erst viel später erfahren dass es sich um diese Krankheit handelte) doch sie konnte noch alles selber regeln. Sogar Autofahren ging noch. Sie machte ihren legendären Lammbraten. Es war das letzte Mal dass sie ihn machte…

Fabrice brauchte ein paar Jahre um wieder finanziell auf die Beine zu kommen, doch er schaffte es. Es ging langsam aber sicher bergauf.

Er verhalf dem Banana’s zu neuem Glanz und plötzlich lief die Bar wieder wie geschmiert. Dort entstand das Konzept von der Bar in der Bar. Und die Bar in der Bar, für die Fabrice verantwortlich war, war an manchen Abenden besser besucht als die eigentliche Bar.

Fabrice ist überhaupt als Barmann ein Phänomen. Er hat eine treue Anhängerschaft an Freunden und Bekannten die ihm bedingungslos überall hin folgen. Es war somit kein Wunder, als die Side Bar ihn einstellte, diese plötzlich nur so brummte und jeden Abend zur Apéro Zeit gerammelt voll war. Es waren schöne Jahre und ich denke gerne an die Side Bar Zeit zurück.

Die Side Bar wurde jedoch an einen anderen Besitzer verkauft, und ab da ging stimmte die Chemie nicht mehr. Fabrice ging und die Bar schloss für lange Zeit.

An einen sehr traurigen Tag möchte ich noch erinnern, an dem ich ihm sehr dankbar bin, dass er für mich da war. Es war das Begräbnis meiner Großmutter. Als sie urplötzlich starb war ich nicht da. Ich war in Recklinghausen und mit einem Theaterstück beschäftigt. Ich fuhr noch in der gleichen Nacht zurück um alles zu regeln, doch etwas hatte ich übersehen. Als der Tag des Begräbnisses kam, hatte ich kein Lokal vorgesehen. Doch waren so viele gekommen, dass ich nach dem Gottesdienst etwas unternehmen musste. Fabrice kümmerte sich in Windeseile um alles und organisierte uns einen großen Tisch nicht all zu weit vom Krematorium entfernt in einem Restaurant. Es waren viele Freunde mitgekommen.
“Was trank Oma denn gerne?”, fragte er.
“Protwein.”
Und als die erste Runde an Getränken kam stand in der Mitte vom Tisch, ein kleines Glas Portwein und alle prosteten der Großmutter zu. Es war in mitten all der Trauer, der Tränen und der innerlichen Leere, ein Lichtstrahl der alles erhellte. Ich glaube es hätte Großmutter gefallen.

Merci Fabrice. ♥

Nachtrag zur Blitzvisite Berlin

Diese schnellen Reisen hin und her, ohne richtigen Aufenthalt, fühlen sich bisweilen doch sehr irreal an. Ich will nicht wissen wie es sich für Manager oder ähnliches anfühlt, jeden Tag in einer anderen Stadt zu sein. Im Prinzip mag ich ja reisen, aber Blitzvisiten sind beschwerlich und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck.

***

Die nächtliche Fahrt zurück mit anschließender Vorstellung morgens früh, gab mir den Rest. Ich arbeitete mechanisch alle Akteure ab, die mich, Gott sei Dank ohne Groll, darauf hinwiesen, wenn ich etwas vergessen hatte. (Augenbrauen nachziehen, Schnauzer ankleben…) Und irgendwie saß gestern die Perücke von Göhring ganz leicht schief…. nun ja.

Der Rest des Tages verbrachte ich schlafend auf den Sofa und im Bett.

Daher kommen erst jetzt die versprochenen Bilder, die auf dem Weg zwischen dem Deutschen Theater und dem Augustinenhof machte. Sprayerkunst an alten Gemäuern, bisweilen sehr alte Sachen, aber immer noch schön und von einer Art, wie man sie nur in Berlin findet.

 

Folgende Fassade habe ich schon oft gesehen. Sie ist in der Oranienburgerstraße. Mit all den Bauarbeiten ringsum, riskiert jedoch bald zu verschwinden.

 

Und dann war noch diese sehr schöne verwitterte Fassade, die auf den ersten Blick ein wenig verschwommen aussieht, als wäre es ein altes Gemälde, oder ein Foto, das man mit einem Blurry Filter bearbeitet hat. Hier ist es ein “analoger” Filter. Die Fassade ist mit einem Netz überzogen. Ganz besonders schön finde ich Löwenköpfe.

Eine nächtliche Fahrt von Berlin nach Luxemburg

Es ist 23:00 Uhr.

Das hier wird ein live Blogging durch die Nacht, weil ich nicht weiß was ich sonst tun soll.

Wir sind seit ungefähr einer Stunde unterwegs. Der Schauspieler S. und ich haben morgen um 10:00 eine Vorstellung in Luxemburg. Wir sitzen in einer sehr komfortablen Limousine die uns zurückfährt. Ich wusste ja dass mir das blühen würde und niemand vom Rest der Truppe, die in Berlin zurückgeblieben sind, beneidet uns deswegen. Aber jetzt, so wie ich hier sitze, mit freiem WLAN, Minibar und Knabberzeug, komme ich mir verdammt wichtig vor.

Mann sieht nicht viel. Es ist stockfinster draußen.

Und da es nichts zu sehen gibt werde ich mir jetzt den Rest des Hörspiels anhören, das ich auf dem Flug mach Berlin angefangen hatte.

‘Fünf tote alte Damen’ von Hans Gruhl.

Wenn ich es aus habe und währenddessen nicht eingeschlafen bin erzähle ich euch nachher etwas darüber,,.

***

2:40 Uhr

Nein, es war nicht der Gärtner. Ein etwas langatmiges Kriminalhörspiel von etwas mehr als 5 Stunden. Zumindest bin ich drangegblieben. Und jetzt versuche ich zu schlafen. Zumindest ein bisschen.

***

5:30 Uhr

Vor 5 Minuten sind wir über die Grenze gefahren. Willkommen in Luxemburg. Ich habe vielleicht knappe 2 Stunden geschlafen.

Nun ja.

Später gibt es noch ein paar Fotos.

Blitzvisite im Ausland mit Panoramafotos

Das wird ein Tag in Panoramafotos und ihr dürft raten wo ich bin.

Flughafen Luxemburg

Die Gepäck Bänder eines anderen Flughafen.

Und jetzt dürfe es nicht mehr allzu daher sein.

Ich bin in Berlin. Schon wieder. Es wurde mir kurzfristig angeboten. Ich habe die Maske für ein Stück übernommen, das ich schon einmal vor 2 Jahren gemachte hatte.  Es ging alles ganz schnell und ich nicht viel Zeit zum nachdenken. Ich sagte zu.

Aber so schnell ich die Zusage machte, so schnell packte ich auch die Koffer am Freitagabend. Und als ich merkte, dass ich das doppelseitige Toupet Tape vergessen hatte wurde es eng.

Der Kryolan Laden schließt Samstags bereits um 15:00 und es war 20 Minuten vor Ladenschluss. Ich nahm kurzentschlossen ein Taxi von Mitte nach Charlottenburg, und feuerte den Fahrer quasi mit der Peitsche an.  Als zusätzliches Hindernis war die Stadt voll mit Fußballfans, was die Chose nicht erleichterte. Doch der Fahrer kannte die Straßen wie seine Westentasche und ich kam 5 Minuten vor Schließung an. Uff. Und das war mir satte 5 € Trinkgeld wert.

Die Vorstellung lief in den Kammerspielen vom Deutschen Theater. Das ist nebst der Komödie am Kuhdamm und dem Berliner Ensemble, das dritte Theater in Berlin indem ich gearbeitet habe.

Die Vorstellung lief gut und wir saßen anschließend noch im Vorhof des Theaters, wo ich dieses Panoramafoto machte.

Panoramafotos

Ein wunderschöner lauer Abend.

Für Sonntag ist noch eine Vorstellung vorgesehen. Und dann werde ich zusammen mit einem Schauspieler in einem Taxi über Nacht nach Luxemburg in Windeseile zurückgefahren, weil wir am Montag schon um 10:00 Uhr morgens eine Vorstellung haben. Ein Höllenritt also, aber davon berichte wenn ich ihn hinter mir habe.

Untergebracht bin ich im Augustinenhof, das an sich ein sehr schönes Hotel ist,mit tollem Frühstück u.s.w. aber das WLAN ist eine einzige Katastrophe. Langsam wie ein altes 56k Modem und nicht in jedem Zimmer empfangbar. Nicht zu empfehlen für datenabhängige Nomaden wie ich. Ich zahle gern etwas mehr um gutes WLAN zu haben, aber das scheint in diesem Hotel noch nicht angekommen zu sein.

Ces enfants bizarres / Crachés dehors comme par hasard*

Angeregt durch zwei sehr schöne Blogeinträge von Kitty Koma und Frau Modeste, möchte ich heute schreiben was mir aus “dieser” Zeit in Erinnerung geblieben ist. Eines gleich vorweg. Es wird nicht schön.

Zeit

In World War II the average age of the combat soldier was twenty-six
In Vietnam he was nineteen
Paul Hardcastle- 19

Als das Lied 1985  ein Hit wurde, wurde ich im September 19.

Und wenn ich Fotos von mir aus der Zeit anschaue, (es gibt leider nicht sehr viele) sehe ich einen pickeligen Jungen, der sich immer zu dick fand und der sein Leben gerne anders gestaltet hätte. Ich war wollte tanzen, schauspielern und singen. Das alles durfte ich nicht. Ich durfte bei der Pantomimentheater Gruppe in der Schule mitmachen. Das war alles.

Irgendwie sollte nichts so kommen wie geplant. Ich sollte Krankenpfleger werden. Die ersten zwei der paramedizinischen Schuljahre hatte ich hinter mir. Doch am Ende versagte ich wegen einem Fach, das ich hasste, und von dem ich bis heute nicht einsehe, was es in den Vorjahren für einen medizinischen Pflegeberuf zu suchen hat. Mathematik. Und das nebst den Sprachen, als eines der Hauptfächer.

Ich durfte nichts bis zu dem Tag an dem es zwischen mir und meinem Vater gehörig schepperte. “Du brauchst dich nicht zu wundern wenn deine Koffer eines Tages vor der Tür stehen!”, schrie er. Ich kannte den Satz. Es war die ultimative Drohung, die ich über Jahre hinweg immer wieder gehört hatte. “Du musst dich nicht bemühen, Ende des Monats ziehe ich aus.”, entgegnete ich eiskalt. “Umso besser!, schrie er, und knallte die Zimmertür zu als er ging. Das war Mitte Oktober. Und ich war 19.

Später am Abend hörte ich durch die Tür meine Mutter wie sie weinte. Für sie war es, als ob Vater mich in den Krieg geschickt hätte.

Ich machte die Drohung wahr. Ich zog zwei Wochen später aus und machte eine Lehre als Friseur.

Ab da begann der jahrelange Kampf mit Richtungen und Dingen die sich allesamt falsch anfühlten, doch in die ich breites so verstrickt war, dass nicht zurück konnte. Es waren 13 lange Jahre, von denen ich heute nur sehr wenig weiß.

Ich suchte Fluchtwege in allen möglichen Formen. Zusätzlich zur Lehre, in der ich nur einen Hungerlohn verdiente, kellnerte ich nachts in Diskotheken bis morgens vier Uhr um dann um acht wieder im Salon zu stehen. Es war die Zeit des zu dick aufgetragenen Make-ups und der kräftigen Solariumbräune, und das war gut so. So sah man mir die Müdigkeit nicht all zu sehr an.

Es war auch die Zeit in der mein Vater und ich uns kaum noch sahen und sich unsere Vater/Sohn Beziehung in Rauch auflöste. Das was wir an Beziehung hatten, waren nur Konflikte gewesen. Als die verschwanden blieb nichts mehr übrig. Er war mein Erzeuger, mehr nicht.

Drei Jahre später nachdem ich ausgezogen war, starb er. Es war wie eine Erlösung. Ich fühlte mich frei. Und obwohl ich weiß, dass man nicht schlecht über Tote sprechen soll, kann ich nichts Gutes von ihm erzählen.

Und wenn ich heute zurückdenke, sind es immer die Momente gewesen, in denen ich mich zur Wehr gesetzt habe, in denen ich mich über Konventionen hinweg setzte, und genau das Gegenteil von dem tat was man von mir erwartete, in denen es mir anschließend besser ging.

*Die Überschrift ist aus dem Lied “Christine” von Christine And The Queens

Und hier auch das Video von Paul Hardcastle “19”

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Von Blumen, Vorstellungen und geschlossenen Läden

Blumen

Am Samstag bei doch recht trübem Wetter ein paar Blumen au dem Wochenmarkt für die Wohnung gekauft.

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Ein Foto von der einzigen Schauspielerin gemacht die bei Ashcan dabei ist. Es ist ja ansonsten einer Männerrunde. Gintare Parulyte spielt eine Doppelrolle. Hier hat sie bereits das Make Up für die Rolle der Claire Waldorf. (aber noch keine Perücke)

Das ganze Wochenende über Vorstellungen von Ashcan gefahren, inklusive heute morgen um 10:00 Uhr für Schulklassen. Eine ungewohnte Uhrzeit für eine Vorstellung. Für gewöhnlich arbeite ich nur Abends, oder Sonntags auch mal eine Nachmittagsvorstellung. Aber 10:00 Uhr ist zu früh. Denn ich muss ja für die Maske noch früher da sein.

Heute Morgen stand übrigens ganz im Sinne des Stückes ein alter amerikanischer Jeep von 1944 vor der Tür.

***

Die frühe Vorstellung verhalf mir aber zu einem freien Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein, und ich fuhr mit offenem Verdeck nach Trier. Entsetzt stellte ich fest, dass ein Geschäft, das ich sehr mochte, nicht mehr da ist.

Der Signum Store ist weg. Es ist eine der seltenen Marken die wirklich zu mir passt. Super günstig ist die Marke nicht, aber die Hemden hielten jahrelang. Erst vor kurzem habe ich ein Hemd das über 10 Jahre alt war, in Berlin entsorgt. Im Storefinder der Homepage habe ich gesehen, dass ich schon recht weit fahren muss, um eine anderen Shop zu finden der auch die Hemden hat. Und online bestelle ich keine Klamotten. Ich muss die Sachen vorab anprobieren. Sehr schade.

Auch im Schuhladen meines Vertrauens fand ich nichts was mir zusagte. Die Shoppingausbeute war ein paar neue Kissen für das Sofa und ein T-shirt.

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Und ich merke beim Schreiben der dieses Textes, dass mich die Tastatur im Stich lässt. Das ‘F’ will nicht mehr. *seuftz*

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Fotoausbeute & Wenn zwei sich streiten freut sich…keiner

Erst mal die Bilder

streiten

Variation eines Themas. Dunkler regenverhangener Himmel mit einer Sonne, die sich immer nur ein paar Sekunden zeigte.

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Das obligate Gruppenfoto nach der Generalprobe von Ashcan. Ich stehe irgendwo ganz weit hinten.

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Ihr kennt das wenn man zwischen zwei Streithähnen sitzt.  Besser gesagt zwei Streithennen.

Die A. und die N. haben sich gefetzt. Und das, nach N.’s Meinung, nicht zu knapp. Die N. erzählte mir vor ein paar Tagen davon. Nun kenne ich die N. relativ gut und weiß, dass sie emotional  über sehr hohe Berge und durch sehr tiefe Täler fahren kann, manchmal mehr als angemessen. Ich möchte mich jetzt in kleine Details verstricken, doch hat die A. ein paar sehr unschöne Dinge gesagt, die die N. so schockiert haben, dass diese beschloss, nicht mehr mit der A. zu sprechen. Die Ausmaßen sind weitreichend, aber dazu komme ich gleich.

Die A. hingegen, klagte über die N, dass sie ihr gründlich den Kopf gewaschen hätte, hinsichtlich einer anderen Geschichte, bei der die A. eigentlich Zuspruch und Trost gebraucht hätte. Doch die N. meinte, die A. würde nur auf hohem Niveau jammern, und sie solle endlich mal wieder mit den Füßen auf den Boden der Realität zurückkommen.

Zuerst dachte ich, beide würden über den gleichen Vorfall reden, bis merkte dass es zwei verschiedene Dinge sind, und beide blenden aber jeweils einen Vorfall mir gegenüber aus. Vor allem die A. hat noch mit keinem Wort den Streit erwähnt, weswegen die N. so außer sich ist.

Nun steht demnächst eine größere Feier an. Die N. feiert ihren runden Geburtstag und hat bereits vor Monaten ihren ganzen Freundeskreis das Datum blockieren lassen. Doch sagte die N. mir auch, bei unserem letzten Zusammentreffen, dass sie nicht vor hat, die A. einzuladen.

Nun sah ich heute die A., weil sie unbedingt etwas mit mir besprechen wollte, nämlich über ein Geburtstagsgeschenk für die N. Ich habe der A. nicht gesagt, dass die N. sie ausgeladen hat. Beide sprechen ja seit einer Woche nicht miteinander. Stattdessen verwies ich auf die Schwester der N. und sie solle das auch mit ihr besprechen…

Ich bin der A. gegenüber nicht ganz ehrlich gewesen und habe das Thema elegant umschifft. Denn egal wie ich es angehe, wenn ich versuche einzugreifen, werde ich mir nur die Finger verbrennen…oder?

Codename Ashcan

Es war mit lange nicht klar ob ich etwas darüber schreiben soll, oder nicht. Wenn ich nicht selbst darin involviert wäre, wäre es leichter. Aber so ist es wieder diese Gratwanderung, die ich schon einmal hier beschrieben habe und der Grund warum ich dann meistens nichts schreibe.

Hier ist es etwas anders. Es geht um ein Stück luxemburgische Geschichte, die weitgehend unbekannt ist.

In der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges, 1945, wurden eine ganze Reihe von Nazi Größen nach Luxemburg gebracht. Sie wurden in ein Hotel in Mondorf einquartiert, das Palace Hotel, das es heute nicht mehr gibt. Das Ganze lief unter strengster Geheimhaltung der Amerikaner. Deshalb erhielt das Hotel auch einen Codenamen; Ashcan. Dort sollten die Herren während Monaten verhört werden bevor sie nach Nürenberg gebracht wurden, wo ihnen dann der Prozess gemacht wurde. Unter andrem waren dabei Hermann Göhring, Franz von Papen, Juluis Streicher, Frank Hans und viele mehr.

Nun ist aus all diesen Unterlagen die man zusammengetragen hat, ein Theaterstück entstanden, das zusätzlich von einer Filmcrew begleitet wird, zwecks eines Dokumentarfilms.

Ich habe letzte Woche die erste Durchlaufprobe gesehen. Und heute war bereits die zweite Hauptprobe. Das Stück ist keine leichte Kost. Aber es lohnt sich, da es ein Reigen grandioser Schauspieler ist.

Ashcan

Die Perücke von Göhring

Codename Ashcan im TNL

Der erste Trailer zum Dokumentarfilm und zum Theaterstück

Nachtrag: Die Premiere ist restlos ausverkauft aber für alle anderen Vorstellungen gibt es noch Karten.

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An einem Sonntag: Bettwäsche, Trauriges, ESC und ein Spaziergang

Sonntag ist Bettwäsche Tag.
Vielleicht interessiert das ja jemand.
Da ich heute den Matratzenschoner mitgewaschen habe, dauerte es länger.

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Es gibt immer wieder kleine Meldungen, die mich traurig stimmen, wie diese hier, die ich gleich am Morgen las, nachdem ich Sonntagsrätsel von Deutschlandfunk Kultur gelöst hatte:

D’Librairie Alinéa mécht zou (Die Buchhandlung Alinéa schließt endgültig)

Es ist nun leider so, dass auch ich nicht unbedingt dazu beitrage, dass es dem Buchgeschäften in Luxemburg besser gehen würde. Was ich mir in den letzten Jahren weitgehend abgewöhnt habe ist, Bücher, die ich in fester Form haben möchte, online zu kaufen. Sollte übrigens jeder tun, der ein Herz für Buchhändler hat.

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Nein, ich habe kein ESC geschaut. Vor etlichen Jahren in der alten Heimat habe ich mal live Blogging gemacht. Das übernimmt ja heute Twitter und Snapchat, und letzeres habe ich nicht. Am Morgen habe ich mir kurz das Lied von Portugal angehört, das gewonnen hat, (ich mag es nicht sonderlich). Bei der Suche auf den Link ESC 2017.org geklickt, etwas völlig anderes vorgefunden, und laut gelacht.

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Nebenbei bemerkt: Bei mir übernimmt Suche im Netz seit einer Weile schon DuckDuckGo und nur noch in ganz seltenen Fällen Google. DuckDuckGo verfolgt mich nicht, wenn ich mal eine Suche über ‘Putzfrauen umbringen‘ machen sollte.

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Mein Spaziergang führte mich, wie fast immer, durch das Petrustal. Oben ist einer von mehreren Weidenbäumen, die immer bis zum Stumpf zurückgeschnitten werden. Ich bin jedesmal entsetzt darüber, und frage mich, ob überhaupt noch mal etwas rauswächst. Ja, alle Jahre wieder.

Natürlich bin ich neugierig wie es mit den Bauarbeiten voran geht. Die blaue Brücke ist bis zur Hälfte wieder abgebaut.

Und endlich sieht man wieder den Pont Adolphe. Ich werde, wenn das Gerüst ganz weg ist, ein Foto von vor ein paar Jahren raussuchen und dann ein vorher/nachher Vergleich machen. Schließlich wurde die komplette Brücke ja Stein für Stein auseinander genommen, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Da sollte man schon einen Unterschied sehen.

Jetzt sieht man auch endlich die ominös angekündigte Brücke unter der Brücke die aber noch nicht geöffnet ist, und die ich mir spektakulärer vorstellt habe.

Hier ein Foto der Sankt Quirin Kapelle, die sich fest an den Felsen schmiegt und von weiten sehr malerisch aussieht. Aus der Nähe betrachtet, ist es aber eine Ruine. Schade eigentlich. Sie ist übrigens auch ein Pokéstop. Das habe ich durch das ganze Tal hindurch gespielt, und jede Menge Pokémon gefangen inklusive drei neue Tierchen die ich noch nicht hatte.

Als ich dann zum Minigolfplatz kam, änderte sich das Wetter schlagartig.

Der Wind peitschte plötzlich durch die Bäume und ein gewaltiger Wolkenbruch ging hernieder. Ich war heilfroh dass ich bis zum Golfplatz geschafft hatte und mich dort unterstellen konnte, denn ich hatte keinen Schirm mit. Es dauerte gute zehn Minuten und es war wieder vorbei. Als ich dann Minuten später mit Aufzug oben beim Gericht wieder herauskam, schien schon wieder die Sonne.

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Die Tage nach re: & Donnerwolken

Ein bedrohlicher Himmel mit Donnerwolken über der Stadt.

Donnerwolken

© by C.

© by C.

Beide Fotos machte die C. von Limpertsberg aus.

Bei mir vorm Fenster sah es vor einer halben Stunde noch trüber aus.

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Eine sehr unangenehmes Ereignis widerfuhr mir, als ich ziemlich müde gegen 10 Uhr Abends endlich vor meiner Haustür stand.
Der letzte Tag in Berlin war sehr gemütlich gewesen. Ein bisschen herum gewandert, einen Bekannten zum Kaffee getroffen, auf Terrassen gesessen und den letzten New Yorker ausgelesen. Der Flieger war auf die Minute pünktlich.

Doch dann stand ich vor der Wohnungstür und der Schlüssel dreht sich nicht im Schloss. Ich wusste augenblicklich was passiert war. Während meiner Abwesenheit war die Putzfrau hier. Sie hatten den zweiten Wohnungsschlüssel innen nicht ganz eingesteckt sondern nur zur Hälfte und man kann den Schlüssel auf der anderen Seite dann nicht mehr drehen. Alles Wehklagen half nicht. Ich musste einen Schlüsselnotdienst rufen. Es kostete mich satte 200 Euro.
Himmel war ich sauer!
Wäre die Putzfrau dagewesen, ich hätte sie in der Luft zerrissen!

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Neues von der Weizenfront:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es der Weizen und vor allem die Hefe ist, die ich nicht vertrage. Auf der re:pbulica hatte ich am letzten Tag ein Teller Spagetti verdrückt. Schlecht wurde mir nicht, aber ich flatulierte und rülpste den ganzen Nachmittag vor mich hin. Am Tag der Abreise hatte ich weiter nichts gegessen als morgens zum Frühstück ein Schüssel Joghurt mit frischen Früchten, und als ich im Flieger saß, hatte ich dann doch ziemlich Hunger. Ich hoffte auf ein bisschen Obst, doch es gab ein Sandwich wahlweise mit Schinken oder Käse. Ich nahm das Schinkensandwich. Als ich dann später nach der Schlüsselhavarie zu Hause war, ging das Gegrummel im Bauch los und mir wurde schlecht. Das bestärkt mich in der Annahme, dass es auch die Hefe sein muss, die mir zu schaffen macht.
Ich werde weiter testen.

re:publica Tag3

Nicht so gut geschlafen wie ich es mir gewünscht hätte.

Als ich am Frühstückstisch die Vortragsliste für den dritten Tag durchsah, viel mir auf den großen Bühnen nichts auf was mir zugesagt hätte, außer:
“My God; what if’…!” – Science Fiction ist Geisteshaltung von Katja Böhne.

Katja ist seit etlichen Jahren für Marketing und Kommunikation bei der Frankfurter Buchmesse verantwortlich. Was mich an ihr so faszinierte war ihre Aufgeregtheit und dass sie über ihr privates absolutes Lieblingsthema sprechen durfte. Es war ein bisschen ein Gathering von SciFi Nerds und alle hatten (ich inklusive) Dauergrinsen im Gesicht. Das ist übrigens ein Thema was ich noch nie verblogt habe, ich und SciFi…. Kommt noch…

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Strategies for Critical Internet Cultures in the Age of Trump von Geert Lovink

Der Vortrag dauerte eine halbe Stunde und war etwas zu sehr, eine Werbeveranstaltung für ein Lab in Amsterdam. Obwohl Herr Lovink durchaus die richtigen Prognosen stellte, wie z. b. dass das Zeitalter in dem wird den Content bei Facebook und Google mit unseren gesammelten Daten bezahlen, bald vorbei sein wird, so verriet er nur sehr wenig an was das Lab für die Zukunft bastelt. Eine Idee fand ich gut und das war ein neues soziales Netzwerk, das auf Peer to Peer Basis läuft…

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Notes from an Emergency von Maciej Ceglowski

Wie geht es weiter, jetzt nach Brexit und Trump? Das war einer der Fragen viel und oft gestellt wurden. Was Herr Ceglowski sehr schön aufzeigte waren die Zusammenhänge der Globalplayer wie Google und Co. und wie wenig sich eigentlich gewehrt haben, als Trump mit seiner restriktiven Einwanderungspolitik kam. Es war einer der klügsten Beiträge der #rp17 und sein Schlusswort war: regulate, regulate, regulate.

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A Robot Psychiatrist and a Battle-Robot builder walk into a bar- and talk mit Lisa Winter und Joanne Pransky als Roboter.

 

Sehr schönes Zwiegespräch zwischen Berlin und L.A. in dem der Robter die junge Frau Lisa interviewte die seit ihrem 10. Lebensjahr Kampfroboter baut.

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Your Pictures are Looking at You… von Trevor Paglen.

Das war eine der beängstigsten Vorträge und ich brauchte danach eine Pause. Herr Paglen, seines Zeichens Fotokünstler, erklärte, wie man es fertiggebracht hat, dass Computer Gesichter wiedererkennen und dass wir die Bilder nicht ansehen sondern sie uns. Denn die meisten Bilder die irgendwo von einer Überwachungskamera aufgenommen werden, werden nicht mehr von Menschen gesichtet sondern von Maschinen.  Es ist gut dass es hier in Europa noch eine Gesetzgebung gibt, die es verbietet und das hoffentlich noch sehr lange, sich diese  öffentlichen Bilder per Maschine zu Nutze zu machen.
Und jetzt wo ich darüber nachdenke läuft es mir immer noch kalt über den Rücken.

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Ich wanderte durch die Halle in der die Stände aller Couleur standen, dort wo ich das Foto mit der Maus und Trump machte. Eine Mitarbeiterin von Terre des Hommes animierte mich zu einer Challenge, und ich sollte doch eine aus dem großen Glas ziehen. Auf dem Zettel stand ich solle für 10€ sammelen und dafür ein Kinderlied singen, und an Facebook senden. Ich machte den Spaß mit, und wir bekamen tatsächlich 10 Euro zusammen. Also gab ich ihr mein Smartphone in die Hand und sie sollte mich dann filmen. Ich sang aus voller Seele ein luxemburgisches Kinderlied. Ich versprach dass ich es online stellen würde. Als ich dann später das Handy checkte war NICHTS aufgenommen.
Tja, ich hätte es ja gerne gepostet aber die Dame hat nicht aufs rote Knöpfchen gedrückt… *sagte er und  wischte die Schweißperlen von der Stirn*  Das ist soooo schade, denn ihr werdet es nie zu hören bekommen.

***

Und dann kam das hier, von dem mir alle gesagt hatten, dass ich den Vortrag auf keinen Fall verpassen soll.

Update: Die Kunst des Liebens von Felix Schwenzel. Es ging um das berühmte Buch von Erich Fromm, das ich in einer Zeit las, als ich nicht einmal die Hälfte davon verstand.

Und das habe ich ich anschließend getwittert.

Selbstsucht≠Selbstliebe

Genau der Satz traf mich so sehr und wühlte alte vergessene Dinge so sehr in mir auf, dass ich noch eine Weile brauchte bis ich wieder klar denken konnte.

Denn gleich anschließend folgte die Abschlusszeremonie.

 

Fazit: Ich bin sehr froh hier gewesen zu sein. Und in Gegensatz zum letzten Mal, wo ich völlig überfordert war und absolut nicht vorbereitet, weil ich keine Ahnung hatte wie groß das Angebot ist, so konnte ich dieses Mal die re:publica richtig genießen. Ich habe viele neue BlogerInnen kennengelernt, manche davon lese ich schon seit Jahren und war froh sie endlich mal persönlich kennenzulernen. Und wenn es terminlich irgendwie machbar ist, gehe ich nächstes Jahr wieder hin.

Zwei Vorträge habe ich nicht verbloggt. Einer davon war ein total Reinfall,  und das von Herr Häusler selbst, dem Erfinder re:publica, und ich hätte dafür lieber etwas anderes gesehen. Ein anderer war über eine Stadt in China, bei ich den Kopf so weit abgeschaltet hatte, dass ich nicht einmal die Hälfte mitbekam.

Wenn ihr eine andere Sicht der Dinge haben wollt, schaut einfach bei der Kaltmamsell vorbei, sie hat nämlich die beiden letzten Tage andere Vorträge besucht als ich. Es gibt nicht viele Überschneidungen.

In den nächsten Tagen versuche ich so viele Beiträge wie möglich zu verlinken mit den Videos.

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re:publica Tag2

11:19 Uhr

Da ich heute zwischen den einzelnen Vorträgen auch ein wenig Leerlauf habe, (weil mich da kein Thema interessiert) schreibe ich mal ein bisschen vor.

Flachsinn – über gute und schlechte Aufmerksamkeit, wie man sie bekommt, wer gewinnt und wohin alles führt.

Was für ein Titel!
Gunter Dueck referierte über Filterblasen und die Aufmerksamkeitsspanne im Netz. Fazit: Ein Shitstorm, mitunter die einzige Form die heute noch Aufmerksamkeit erregt, dauert nicht länger als 7 Minuten. Trump z.B. bedient diese Form von Kommunikation sehr gut, und hat fatalerweise damit Erfolg.
Herr Dueck hat schon eine spezielle Art und Weise sich dem Thema zu nähern. Ich hielt aber bis zum Ende durch.

Link zum Video

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13:42 Uhr

Zwischendurch etwas zum Auflockern. Ich und die Maus.

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Online Radicalisation – Myths and Reality mit Peter Neumann

Soweit einer spannendsten Vorträge, weil ich hier zum ersten mal Zusammenhänge erkannte, die mir davor nie bewusst waren. Herr Neumann recherchierte jahrelang über ISIS und wie die Radikalisation funktioniert. Was mich bei seiner Einführung erstaunte war, dass das Netzwerk und das Suchen nach Gleichgesinnten nicht anders war, als ob Liesschen Müller nach Gleichgesinnten fürs Klöppeln sucht. ISIS gebrauchte genau die gleichen online Tools wie alle anderen auch. Die Rdikalisation aber fand hauptsächlich offline statt.
Der Schlüssel dazu, und das ist in allen radikalen Gruppen, ist es dich auf einen einzigen Nenner herunterzustufen. “Du bist Moslem/Arier/Katholik und das ist alles was zählt”
Beängstigende Vorstellung.

Link zum Video

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16:47

Kleine Pause. Hunger. Tafelspitz mit Reis und Gemüse. Schmeckte gut.

 

republica

Eine etwas zu kurzer aber prägnanter Vortrag war:
The human story behind the last big scoop in tech news: Ahmed Mansoor

Er passte gut zu dem was ich davor von Peter Neumann gehört hatte, und zeigte auf wie die arabischen Emirate mit Friedensaktivisten verfahren am Beispiel Ahmed Mansoor.

Ich hatte mir diesen Vortrag aber rausgesucht weil im gleichen Saal anschließend über die europäische Digital Charta diskutiert wurde, und da Sascha Lobo mit in der Runde war, riskierte ich keinen Platz zu bekommen. So saß ich dann in der ersten Reihe.

Es gibt bereits einen Vorentwurf über den gestern und heute in anderen Gesprächsrunden diskutiert wurde, und der aus 23 Punkten besteht.

Da ich diese Runden zugunsten anderer Vorträge nicht gesehen hatte, stand ich hier ein wenig auf dem Schlauch. Diese Charta soll auf einer Art Meta Ebene, Regeln für die digitale Welt zu erstellen. Ein langes und schwieriges Thema und bevor ich da mehr darüber schreibe muss ich mich einlesen.

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Kübra Gümüşay: Die Emanzipation der Gutmenschen
Wer Kübra nicht kennt: bitte schön. Ihren Vortrag vom letzten Jahr hatte ich verpasst, konnte ihn aber hier nachholen. Er war sehr bewegend.

Ein sehr schöner Beitrag , doch die Gute spricht sehr schnell und ich hatte Mühe nicht ganz abzuschalten, denn es war inzwischen 17:30. Ich erinnere mich an ihr Schlussantwort auf eine Frage. Sie vermisst Räume in denen man nicht ständig besonnen und reflektiert sein muss, in denen man auch Fehler machen kann und nicht immer Gutmensch sein muss.

***

Für mich das richtige Schlusswort des Tages, denn anschließend hatte ich genug, und fuhr zurück nach Charlottenburg wo ich auf dem Kuhdamm bei Kempinski ein Rindertartare verdrückte und eine halbe Flasche Riesling, gefolgt von einer Mousse au Chocolat.
Vom Gutmensch zum Genussmensch…

Bis morgen.

Soweit es mir möglich ist, werde ich die einzelnen Vorträge verlinken wenn ich sie als Video finde.

re:pubilca Tag 1

“Nicht mein Bett”, sagte mein Körper.  Und dementsprechend trotzig verhielt er sich auch. Ich wachte bereits kurz nach 5 Uhr auf. Also schreib ich den Beitrag vom Tag davor zu Ende.

Kurz vor 9 Uhr war ich an der Station und war sooo froh wieder hier zu sein. Ein klein wenig Schlange stehen und ich hatte mein obligates Armband, das Umhängeschlid und die Stofftasche mit sämtlichem Werbezeug.

Das Foto postete ich bereits heute morgen per Twitter und Facebook. Ich hatte mich eigentlich gar nicht mit Slogan auseinandergesetzt bis ich ihn dort auf der Treppe sah. Ich sollte ihn aber noch etwas ausführlicher später erklärt bekommen, aber dazu komm ich noch.

Wiedersehen mit der Kaltmamsell und ich lernte jede Menge neue Blogger und Leute aus dem Netz kennen.

Dabei entstand dieses Foto, ganz im Sinne von Love out Loud, obwohl ich dem richtigen Herren wahrscheinlich ein scheuern würde.

Irgendwann öffneten sich das die Türen zur Stage 1 und der Saal wurde brechend voll.

Und dann standen sie da. Tanja Haeusler, Johnny Heausler, Markus Beckedahl und Andreas Gebhard und erklärten die 11. re:publica für eröffnet.

Und dann kam der Vortrag für den das Herkommen allein sich schon gelohnt hat. Reflextion: Love out Loud von Carolin Emcke.  Ein Vortag über Liebe und Empathie, on-und offline.  Wenn ich den Vortrag als Stream finde, werde ich ihn verlinken.  (Nachtrag: hier ist er, aber leider mit englischer Voice over Übersetzung) Zum Zeitpunkt als ich das hier schrieb, gab es ihn noch nicht.

Sehr interessant auch die Diskussion über das Darknet.  Es zum einen ein Tummelplatz für Drogendealer und Waffenhändler. Auf der anderen Seite ist es ein Zufluchtsorts für Dissidenten oder kritische Journalisten die aus diktatorischen Ländern berichten. So schilderte ein Staatsanwalt Andreas May anhand von Beispielen wie die Polizei trotzdem an manche Waffen und Drogenhändler kommen. Der syrische Fotograph und Journalist Ahmad Alifaee erzählte davon, wie ihm das Darknet das Leben rettete, und er trotz allem aus dem Land berichten konnte ohne dass man ihm auf die Spur kam, bis 2011 flüchtete.

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Ich hätte nicht gedacht dass ich einmal dem größten Schachweltmeister, Menschenrechtler und Putin Kritiker Garry Kasparov begegnen würde.

Doch er war hier zu einer Diskussionsrunde “Hacking Democracy” Macht und Propaganda im Digitalen Zeitalter. Er zeigte klipp und klar auf warum Putin eigentlich überhaupt gar keine Macht hat, und wie er mit allen möglichen Mitteln der digitalen Ära versucht Propaganda zu machen. Ich bewundere den Mann, der absolut keine Angst hat und dazu ein brillanter Redner ist.

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Anschließend machte ich Schluss, denn der Kopf wollte nicht mehr.
Morgen mehr.

Ach ja, das Umhängeschlid… hier bitte.

Zwischen Luxemburg und Berlin

Als ich aus dem Flieger stieg und das Smartphone aus dem Flugmodus herausholte, sprang sofort die Eilmeldung vom französischen Wahlergebnis aufs Display.

Uff. Aber wirklich nur Uff. Juchhu ist nicht angebracht. Wir werden sehen…

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Der Transitbereich im Flughafen Luxemburg war brechend voll als ich ankam. Ich bekam nur knapp einen Sitzplatz.

Der Flug war pünktlich und mit einem leichten Zwischenfall versehen. Ich hatte eine Frau neben mir die Flugangst hatte. Als der Flieger auf der Flugbahn an Tempo zulegte ging es los. Ihr kullerten unentwegt die Tränen hinunter und saß derart verkrampft im Sessel, dass sie später wahrscheimlich Muselkater hatte. Dabei entschuldigte sie sich beständig, sie könne nichts dagegen tun. Auf längeren Flügen würde sie Tabletten nehmen, aber bei knappen 80 Minuten Flug lohne es sich nicht. Ich beschloss sie irgendwann nicht mehr zu beachten, stöpselte die Kopfhörer ein und lauschte einem Hörbuch.

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Ich habe dieses mal in einem anderen Hotel eingecheckt, da das Hotel gegenüber dem Messegelände der re:publica lächerlich teuer ist. Fazit: ich bin in einem besseren Hotel zu einem kleineren Preis, mitten auf dem Ku’damm.

Somit war es kein Wunder dass ich noch im Reinhard’s landete um zu Abend zu essen.

Es gab Bœuf bourguignon.

Sehr lecker, aber auch sehr gut bezahlt. Nun ja. Aber preislich ist Berlin dabei aufzuholen.

 

Vorbereitungen, Befürchtungen und andere blogrelevante Dinge

Heute mal ein Kessel Buntes an Vorbereitungen…

Das Theaterstück wegen dem ich vor ein paar Tagen in Kaiserslautern war, fängt an Wellen zu schlagen in hiesigen Medien.
RTL brachte eine größere Reportage schon vorab darüber. Und hier im Quotidien.
Für mich ist das Stück soweit vorbereitet und ich warte darauf, dass es in die Endproben geht.

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Vorbereitungen

Zwischenzeitlich werde ich aber mal eben kurz nach Berlin verduften zur re:publica und bin dafür voll in den Vorbereitungen. Ich habe seit ein paar Tagen diese App mit allen Uhrzeiten und Veranstaltungen, habe auch schon ein bisschen was rausgesucht, werde es aber in Berlin mit den BloggerkollegInnen abgleichen. Ich freue mich so sehr…hach. Kann das jemand nachvollziehen? Denn in meinem Bekanntenkreis versteht das keiner so richtig.

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Was mich die letzten Tage mehr beschäftigt, ist die Präsidentenwahl in Frankreich. Alles zeigt drauf hin, dass es die Le Pen nicht werden wird, doch es wird knapp werden. Denn wenn ja, dann wird es in Europa ein Erdbeben geben… Ich hatte diesbezüglich gestern ein Termin, bei dem es weitgehend davon abhängt was jetzt in Frankreich passiert, und was ich danach zu tun gedenke. Das klingt jetzt sehr geheimnisvoll, aber mehr möchte ich darüber nicht sagen. Hier fängt sozusagen die unsichtbare Grenze an, von dem was ich im Blog preisgebe und was nicht.

Ich schweife ab…

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Was man aber im Zusammenhang mit Marine Le Pen machen kann, vorausgesetzt man ist gläubig, ist zur Muttergottes Oktave zu pilgern und eine Kerze anzünden. Deshalb möchte ich euch das Plakat zeigen, mit dem Spruch der diesjährigen Oktave, der sehr unglücklich gewählt ist. Mein Freund C. postete das auf Facebook und ich musste sehr lachen.

Wer des Luxemburgischen nicht mächtig ist, hier die Erklärung:

Zéi eraus, soll so viel heißen wie “Zieh hinaus”. Eine sehr schlechte Übersetzung ins Luxemburgische. Wenn man es etwas anders ausspricht könnte man auch sagen, “Zéí e raus”, also “Zieh ihn raus!”. Den Rest überlasse ich eurer Fantasie. Nur soviel: der erste Kommentar auf FB war, das man sich sofort an die einzige Verhütungsmethode der katholischen Kirche erinnert fühlt. Und je mehr ich drüber nachdenke, des so mehr bin ich davon überzeugt, dass es Absicht war.

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Ein kleines feines Café findet man in dem Vorhof des Alima Boures. Mir ist schleierhaft warum ich noch nicht darüber geschrieben habe, denn ich dort ziemlich häufig anzutreffen.

Das Casa del Caffé hat für meinen Geschmack den besten italienischen Kaffee der Stadt. Wenn man ihn richtig stark und schwarz mag, mit ganz viel Geschmack , dann sollte man ihn hier trinken. Zudem bieten sie kleine süße Köstlichkeiten an, die perfekt dazu passen. Die Besitzer sind sehr zuvorkommend und freundlich.

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Und jetzt geht es ans Kofferpacken.

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