Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 147 von 228)

Wenn die Logik sich hinter dem Sofa versteckt

Dieses typisch luxemburgische Nieselregen Wetter der letzten Tage macht mich… Lassen wir das.

Aber genau dieses Wetter, hätte mich am gestrigen Sonntag keinen Schritt vor die Tür setzen lassen. Doch hatte ich eine Verabredung mit der A. Ich habe selten mit jemandem so aneinander vorbei geredet wir mit ihr. Es war fatal und lustig zugleich. Wir verabredeten uns für eine Lesung am Morgen, soviel stand fest und war uns beiden klar. Dabei dachte sie an die “Textes sans Frontières” in der Bananenfabrik und ich an die Walfer Büchertage. Wir simsten uns auch noch eine Stunde vorab damit wir uns nicht verpassen sollten. Bis wir dann merkten, dass wir an zwei völlig verschiedenen Orten waren.

Ich schlenderte  durch die Hallen der Büchermesse, kaufte die drei neusten der Ausgaben der luxemburgische Reihe beim Kremart Verlag und besorgte mir die erste Ausgabe der wiederauferstandenen Cahiers Luxemburgeois über die ich mich sehr gefreut habe. Ich habe auch sofort ein Abo unterschrieben.

***

Jules Werner (Foto) ist Schauspieler und ich habe schon oft mit ihm zusammen gearbeitet. In diesem grandiosen Monolog von Guy Helminger, steht er zu Zeit im Théâtre du Centaure auf der Bühne.

Sofa

Als ich das Foto Anfang der Spielzeit sah, war ich hin und weg und es war mir klar, dass ich mir dieses Stück ansehen MUSS. Der Titel des Posts ist übrigens ein Satz aus dem Stück.

Es kommt nicht all zu oft vor, dass ich mich von einem Text im Theater so einnehmen lasse, und wie versteinert bin. Die Wucht mit der Jules die Figur des Benoît Pleimer spielt und die Intensität des Textes, sind einer der großen Momente im luxemburgischen Theater und man sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen. Alle Infos und Aufführungsdaten gibt es auf der Seite vom Theater selbst.

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Die Tante, die ein kleines Rätsel war

© Pixabay

Hier wie versprochen der Text den ich für den Word in Progress Abend geschrieben hatte.

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Ich hatte sie bereits im Text Onkel Nicolas erwähnt. Die Schwester die ihm den Haushalt machte und nie geheiratet hat, ist Großtante Gréidi. Da sie die Taufpatin von Tante Gritty war, bekam diese auch ihren Vornamen Marguerite. Doch um beide zu unterschieden, wurde die Nichte Gritty genannt.

Gréidi ist für mich heute immer noch ein kleines Rätsel, da sie, wenn ich zurückblicke, kein eigens Leben geführt hat, sondern immer das der Anderen. Geboren wurde sie 1902 und war die Erste von fünf Geschwistern. Sie ähnelte ihrer Mutter (also meiner Urgroßmutter) wie aus dem Gesicht geschnitten. Auf vielen der alten Fotos sehen die beiden zum Verwechseln ähnlich aus. Ich nehme an, dass sie sich auch im Charakter und Benehmen glichen, zumindest behauptete dies immer ihre jüngere Schwester (meine Großmutter).

Gréidi hat also nie geheiratet. Ich weiß nicht, ob sie je eine amouröse Beziehung mit irgendeinem Mann hatte. Ich denke mir schon, dass es Anwärter gab, doch muss sie alle immer energisch abgewiesen haben.  Meine Mutter erzählte mir einmal warum das so war, obwohl es auch nur eine Vermutung war. Denn den genauen Grund kannte nur Gréidi selbst.  Aber sie sprach nie darüber.

Es war zwischen den beiden Weltkriegen. Gréidi, die keine besondere Schulausbildung genossen hatte, und nur einen Abschluss der Haushaltsschule besaß, wurde als Verkäuferin im Haushaltswarengeschäft entlassen, da die Inhaber nicht mehr so viel Personal halten konnten. Die Urgroßmutter schickte sie zu ihrem Bruder und seiner Frau, hoch oben in den Norden, auf einen Bauernhof, da die händeringend nach einer Magd suchten. An den Bauernhof angeschlossen war ein kleine Dorfkneipe. Gréidi machte sich gut in der Kneipe. So mochte den Kontakt mit Kunden und so wurde ihr dieses Feld weitgehend überlassen. Es muss ihre schönste Zeit gewesen sein, denn sie mochte das kleine Café sehr. Gréidi wurde aber nur saisonal eingestellt und verbrachte die Winter in der Hauptstadt. Als sie den dritten Sommer im Café antrat, war die Frau ihres Onkels schwanger und Gréidi musste wesentlich mehr arbeiten als die Jahre davor, da die Frau  gegen Ende der Schwangerschaft liegen musste.

Es war spät am Abend als die Wehen einsetzten und das Kind zur Welt kam. Die Hebamme kam und Gréidi musste ihr zur Hand gehen.  Es war eine komplizierte Geburt, und die Frau blutete und schrie wie am Spieß. Sie wäre um Haar gestorben. Gréidi war anschließend wie ausgewechselt und kam am Ende dieses Sommer völlig verstört nach Luxemburg zurück. Sie erklärte,klipp und klar, dass sie nie im Leben heiraten würde.  Sie ging nie wieder zurück auf den Hof.

Ihr Bruder Nicolas, der die  Familien Schreinerei übernommen hatte, stellte sie ein, und sie führte ihm den Haushalt. Dies tat sie lange Jahre. Von außen gesehen funktionierten beide wie ein Ehepaar, obwohl sie keines waren. Als Nicolas in Rente ging stellte meine Großmutter sie als Verkäuferin in ihrem Geschäft ein, damit sich noch eine Weile die eigene Rente aufbessern konnte.Irgendwann, als weder Nicolas noch Gréidi alleine zurecht kamen, zogen beide zu meiner Großmutter die früh Witwe geworden war.Großmutter hat später oft erzählt, dass es nicht die schönste Zeit war. Die drei Geschwister stritten sich oft. Ich kann mich erinnern dass Gréidi vorbehaltlos Nicolas immer zur Seite stand, wenn es darum ging Partei zu ergreifen. So war die Konstellation immer zwei zu eins aber nie zu Gunsten meiner Großmutter.

Wenn ich eine Erinnerung an Greídi habe, dann ,dass sie für ihr Leben gern Kartoffeln schälte, Gemüse putzte und den Abwasch machte. Letzteres konnte sich über Stunden hinziehen.  Es war wie ein Ritual. Erst wurde alles vorgespült,  mit Spülmittel hauptgespült und anschließend noch mal mit klarem Wasser nachgespült. Wenn wir auch sonst nicht so viel besaßen; wir hatten zumindest immer sehr sauberes Geschirr.Wenn Gréidi meine Eltern am Sonntag besuchte, war es keine Frage wer den Abwasch übernahm. Ich kann mich noch sehr an ihren entsetzten Ausdruck erinnern, als wir unsere erste Geschirrspülmaschine bekamen. “Bleibt die jetzt?”, fragte Gréidi meine Mutter. “Natürlich bleibt die!”, antwortet sie.”Die geb ich nicht mehr her.” Aber Gréidi war nicht so glücklich darüber. Sie war eines Rituales beraubt.

Als Nicolas starb, verlor sie einen großen Teil ihres Lebensinhaltes. Sie begrenzte ihren Lebensraum ausschließlich auf die Küche. Man sah sie nie im Garten, oder sonst eine Tätigkeit außerhalb der Küche verrichten. Großmutter sagte oft, dass sie eine Küchenschabe sei. Aber Gréidi fand immer eine Beschäftigung. Sie konnte Stunden lang am großen Topf stehen und Marmelade einkochen oder sich mit einer Näharbeit am Küchentisch beschäftigen. Ich weiß noch, dass ich einmal ein Kostüm für eine Theaterschulaufführung brauchte, und sie eine ganze Nacht lang einzelne Pailletten an ein schwarzes T-Shirt nähte.

Eines Tages sackte Gréidi, während sie am Küchentisch saß, zusammen. Sie wurde noch per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Ich besuchte sie zwei Tage später nachdem sie eingeliefert worden war. Sie lag sehr still da und sah ganz blass und zerbrechlich aus. Ich erschrak, als sie nach einem langen Atemaussetzter plötzlich mehrfach tief einatmete, um dann wieder ganz still zu werden.

Ich sagte ihr Lebewohl.

Noch in der gleichen Nacht starb sie.

Lesen und Zuhören

Die Lesung war eine schöne Erfahrung. Doch am Tag selbst bekam ich noch ein Riesenschreck.

Ich saß beim Frisör meines Vertrauens und dachte an nichts Schlechtes, als mich eine SMS erreichte:
“Ein tolles Foto von dir!”
Nun da gibt es mehrere die ich so umschreiben würde.
Ich schreib zurück: “??? Welches denn?”
“Im Wort… gibt es denn noch mehr?”
Ich lud mir augenblicklich die Tageszeitung aufs Handy und sah das hier.

lesen

So riesengroß war ich noch nicht in einer Zeitung zu sehen. Na ja, zumindest wusste ganz Luxemburg, wo ich an dem Abend sein würde. Und es war wesentlich voller als das letzte Mal (was ich aber nicht mir zuschreibe). Es hatten sich um die 40 Leute eingefunden um uns beim lesen zuzuhören. Ich hatte drei kurze Texte, einer davon den ich extra für den Abend geschrieben hatte. Den könnt ihr ab morgen hier lesen.

Und bei der Gelegenheit habe ich gleich beim einem anderen Leseabend zugesagt, der aber erst im März nächstes Jahr sein wird.

In miesen Zeiten für gute Laune sorgen

Laune

Mit all den Ereignissen die in den letzten Tagen passiert sind, sowohl in der Weltpolitik als auch das Ableben von Leonard Cohen dazu das kalte Schmuddelwetter, hing ich heute den ganzen Tag in den Seilen.  Aber dagegen sollte ich schleunigst etwas unternehmen. Wenn mir etwas hilft dann ist es gute Laune Musik und tanzen.

Probiert es aus! Bei mir klappt das immer. Ich habe euch hier eine Reihe von Songs zusammengestellt, bei denen ich nicht stillsitzen kann. Es sind steinalte sowie neue Sachen dabei. Und wenn ich euren Musikgeschmack nicht getroffen habe, stellt euch selbst eine Liste zusammen, pfeffert den Stuhl in Ecke und legt los.

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Die Geschichte eines Mini Handy im Briefkasten

Mit all dem was ich so in den letzten 14 Jahren gepostet habe, kam mir nie in den Sinn, dass mich mal eine Firma anschreiben würde um etwas zu testen. Dies geschah allerdings schon vor weit über sechs Monaten, wenn nicht noch länger. Ich muss ihnen dabei wohl auch meine Adresse gegeben haben. Wie sonst wäre das Päckchen beziehungsweise der Umschlag in meinem Briefkasten gelandet?

Was mich dann aber am meisten erstaunte war der Inhalt. Es ist ein Handy, ein winzig kleines Card Phone. Ich habe in all den Jahren vielleicht sechs oder sieben Mal über elektronische Geräte geschrieben, und das auch nur wenn ich mir selbst neue Produkte angeschafft habe. Es ist ja nicht so dass ich mich nicht dafür interessiere, aber ich bin kein ‘Tekkie’ (schreibt man das so?)

Was mich noch mehr erstaunte war, dass kein Schreiben anbei lag, wer dieses Handy denn nun verkauft und für wenn ich das testen soll. Ich habe nämlich anschließend all meine Mails durchsucht inklusive Spamfilter, fand aber nichts. Sehr merkwürdig…

Frage an meiner Bloggerkollegen die das regelmäßiger tun als ich: Ich das immer so? Muss man sich das alles ergooglen?

Die Verpackung sieht aus wie ein kleines Büchlein aus ungebleichtem festen Papier. Ich müsste unweigerlich lächeln als ich es öffnete. Das Handy ist so groß eine Kreditkarte. Hinzu kommt ein kleines Ladekabel. Die kleine Zettel der dabei war, soll eine Bedienungsanleitung sein, beschreibt aber nur wo man die Simkarte einfügt und die Speicherkarte. Es beschreibt aber nicht wie man den Deckel der Rückseite entfernt. Als ich endlich beherzt mit einem Fingernagel am unteren Rand, dort wo sich der Anschluss zum Aufladen befindet, den Deckel hoch heben konnte, konnte ich eine Simkarte und eine TM Speicherkarte einführen . (Lacht nicht, ich hatte beides tatsächlich zur Hand) Es knickste und knackste beim Öffnen und Schließen, dass ich schon Angst hatte ich hätte es kaputtgemacht. Aber dem war nicht so. Uff.

Handy

 

Handy

Schließlich googelte ich nach dem Q1 und fand dann doch so einiges. Es hat sämtliche Funktionen die mein allererstes Handy auch besaß. Das war ein quietschgelbes Motorola in das man sogar noch richtige Batterien stecken konnte. Ich schweife ab…

Es hat eine Bluetooth Funktion um es aber seltsamerweise mit nichts anderem zu verbinden. Ich versuchte mehrfach eine Verbindung mit dem iPhone herzustellen, er fand es auch, nahm es aber nicht an. Das wäre nämlich nicht schlecht gewesen, da man dann zwei verschiedene Nummern auf einem Handy hätte.  Durch die Speicherkarte und das Ladekabel kann man MP3 aufladen und  abspielen. Doch die Bluetooth Funktion wollte meinen Harman/Kardon Lautsprecher nicht annehmen.  Man kann die MP3’s dann nur über den winzigen krächzenden Lautsprecher hören, der darin eingebaut ist. Es hat auch eine Radio Funktion, wenn man ein Headset daran anschließen könnte, es hat aber keine Buchse dafür.

Das einzige was es wirklich kann ist telefonieren und SMS schicken. Als Notfall oder kurzzeitiges Ersatz Handy ist es somit ideal. Zudem kann man es auch mittels einem Knopf an der unteren Seite ganz ausschalten, dass es gar kein Strom verbraucht und ist somit über Monate hin immer voll aufgeladen.

Ich fand schließlich eine Gadget Seite auf der man es kaufen kann. Und siehe da, es ist auch die Firma die Ding geschickt hat! Es kostet 12,58 €. Ein irre Schnäppchen. Ich will nicht wissen was das Ding im Einkauf kostet. Wahrscheinlich nicht mal die Hälfte.

Da mir aber kein Honorar für diesen Beitrag in Aussicht gestellt wurde, werde ich auch nichts verlinken. Danke trotzdem für den Gimmick. Es war für mich ein neue Erfahrung mal über so etwas zu schreiben.

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Die unglaubliche Berg- und Talfahrt eines Tages

Was für ein Tag. Ich hatte die Augen kaum geöffnet, schon flog mir Donald Trump um die Ohren. Das verursachte schon am Morgen diese leichte Ohnmacht, über die ich im letzten Post schrieb.

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Dann las ich einen interessanten Post über die Verletzbarkeit und Angreifbarkeit im Netz, der mir sehr zu denken gab, auf den ich aber in einem gesonderten Beitrag eingehe. Den Beitrag selbst könnt ihr bei der Kaltmammsell lesen.

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Am Abend hatte ich die bereits angekündigte Chorlesung im Zusammenhang mit einem Info Abend von Handicap International über die aktuellen Kriegsgebiete in Syrien und das systematische Bombardieren von Wohngebieten. Die Lesung im Chor verlief sehr gut und versetzte den ganzen Saal sofort in die adäquate Stimmung auf das was folgen sollte.

Talfahrt

Wir sahen grausame Bilder. Ein Ex-Soldat, der in seiner Militärlaufbahn zahlreiche Blindgänger und Tretminen entschärft hat, schilderte uns welche Bomben und Raketen welchen Schaden anrichten, und zeigte uns ebenfalls mit einem Beispielfoto was dann noch vom Stadtkern Luxemburgs übrig bleiben würde.  Marc Angel, der als Regierungsstellvertreter eingeladen war, sagte gleich zu Anfang einen wichtigen Satz. Er sei nicht nur als Politiker hier sondern auch als Mensch, den solche Bilder auch nicht ungerührt lassen. Er könne die Ohnmacht verstehen und nachvollziehen doch sei es der falsche Schritt ihr nachzugeben…

Ich konnte (und wollte) nicht länger bleiben, denn ich hatte mir für den Abend noch etwas anderes vorgenommen.

***

Nachdem eine Freundin mir heute morgen abgesagt hatte und ich niemanden als Ersatz fand, ging ich alleine zur Soirée Parisienne ins Annexe.  Pech für die, die es verpasst haben, denn der Abend war großartig!

Das Menü

Zu jedem Gericht gab es einen ausgewählten Wein des Sommeliers Nils Toase.

In den zwei folgenden Fotos, ist das Gericht schon leicht angefressen. Sorry, ich hatte Hunger.

 

Ganz besonders gut schmeckte mir das Seezugeinfilet, das ich gerne nochmal essen würde, und bat sie das Gericht auf die reguläre Karte zu setzen.

 

 

Und wer mir nicht glaubt dass die Annexe Boys alle im Retrolook heruasputzt waren mit echtem Schnurrbart inklusive, hier der Beweis.

François mit seiner Frau Fleur

 

Es war der beste Abschluss für diesen doch sehr holperigen Tag. Ich ging beseelt nach Hause trotz des eiskalten Schmuddelwetters.

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Und da ist es wieder wieder

 

…dieses Gefühl das ich auch bei den Anschlägen von Paris und Brüssel hatte. Doch dieses Mal ist es nicht aufgrund eines Anschlages sondern einer Wahl. Und jetzt folgt ein Abschnitt den ich schon einmal geschrieben habe.

[…dieses diffuse Gefühle der Angst, das ich nicht richtig zu deuten weiß. Das ich an nichts festmachen kann.]…[Vor ein paar Jahren noch wäre ich bei einer solchen Meldung sofort vor den nächst besten Fernseher gesprungen, um mir anzusehen was da los ist. Doch ich saß nur still da lauschte dem Radio und wollte keine Bilder sehen. Es reichte mir dass ich hörte was dort passierte. Ich fühlte mich ohnmächtig]…[Ich bin kein Held und auch kein Intellektueller, doch so wie viele andere auch, stelle ich mir Fragen.
Was läuft da schief?…]

 

 

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Ein bisschen Politik am Sonntag

Politik

Ich versuche das Thema Politik weitgehend aus meinem Blog zu halten. Sei es jetzt die Landespolitik ganz allgemein oder die Kulturpolitik, bei deren Entscheidungen es mich bisweilen ja auch trifft.

Doch las ich gestern ein Bericht im New Yorker über die Gründe von  Erstlingswählern warum sie Hillary oder Donald wählen. Oder auch Jill Stein der Green Party (von der man in Europa gar nichts hört) die vom Prozentsatz aber nicht ins Gewicht fällt.

Da wäre z.B. ein Bauarbeiter aus Colorado, der folgenden Grund angibt.

… but everyone I work with on the bridge is going toward Donald Trump, and, honestly, the main reason for it is because of the Second Amendment. For me, that’s a big thing. We hunt, and that’s how we survive. That’s our food. And if you take the guns away that’s going to be taking away food. We usually go during October. We usually get lucky and get five elk and four deer, and we split it up. The meat lasts a year and the next year comes and we do the same thing over. We use it for everything—we have steaks, we have ribs, we have hamburger.

Oder ein Student aus Iova:

… The one thing that I really like about Donald Trump is how he’s not afraid to just go for it. He’ll say whatever comes on his mind and he won’t hold back, and I like that, especially when it comes to the anti-political correctness, because I think we need to start as a country addressing our problems head on.

Lest den ganzen Bericht, ich habe mehr als einmal den Kopf geschüttelt.

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Fotoausbeute & die anonyme Meinung.

Dieses Foto machte ich kurz nach 18:00 Uhr im Paname. Es wird früh dunkel inzwischen.

Aber mit einem leckeren Gin Tonic lässt sich alles überstehen…

Neben der eigenen Lesung die am 15. November sein wird,(ihr kommt ja alle, gell ?) werde ich eine weitere Chorlesung im MUDAM haben, am 9.November. Es ist ein ein Auftragsprojekt meiner befeundeten Nachbarin. Es ist die Lesung eines Gedichtes mehrstimmig im Auditorium des Museums, für Handicap International. Heute hatten wir unsere erste Probelesung, und die verlief recht gut. Mehr Infos bekommt ihr hier.

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Mein bloggender Namensvetter Joël twitterte man sollte ihm doch bitte etwas nettes über Tellonym schreiben. Tellonym ist eine Seite in der man Leuten Dinge sagen kann, sei es Geheimnisse oder Geständnisse oder gar eine Liebeserklärung, und man bleibt anonym.  Und ich muss sagen, dass ich das eine super Idee finde!
Ich habe mich jetzt dort auch angemeldet, und ihr könnt mit jetzt unter folgendem Link eine völlig anonyme Nachricht schicken.
Na, dämmert es langsam?  Völlig anonym? Was gibt es denn sonst noch außer Nettigkeiten und Liebeserklärugen? Na klar,  Frechheiten! Man kann hier ebenfalls jemandem richtig die Meinung sagen, wir Gott verdammt Scheiße man jemanden findet, sei es wegen seiner Meinung, seinem Aussehen oder seiner Einstellung.
Ja, ich finde das super!Ich bin der Meinung, jeder Politiker sollte dort ein Konto haben. Endlich gibt es ein Sprachrohr zum Dampfablassen ohne Konsequenzen. Manchen mag es ja anschließend besser gehen.

Also bitte, legt los. Keine Scheu. Ich bin in all den Jahren einiges gewohnt.

Hier könnt ihr loslegen.

 

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Warum Picasso heute wichtig war & Fotoausbeute

In diesem Post braucht jedes Foto eine Erklärung.

Für Halloween, fragte mich eine Journalistin einer Wochenzeitung ob ich sie nicht zurecht machen würde. Ich sagte zu, obwohl ich solche Aufträge nur bedingt annehme. Es wurde ein lustiger Abend, an dem ich die Journalistin und eine Freundin umwandelte. Eine Photographin war ebenfalls zugegen und lichtete die ganze Transformation ab. Es soll in der nächsten Ausgabe erscheinen. Dabei soll es um die Lust und Kunst der Veränderung gehen…

Dieses “mir kann keiner & ich bin wer” Foto entstand dabei.

Helloween

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Warum Picasso heute wichtig war, hat zwei Gründe.
Zum einen habe ich heute nach längerem Hin und Her, einen Urlaub über die Weihnachtsfeiertage gebucht. Ich werde vom 24.-28. in Barcelona sein. Es fing damit an, dass ich den festen Entschluss gefasst hatte, an den Feiertagen nicht in Luxemburg zu sein. Es ist das erste Weihnachten an dem gar keine Familie mehr da ist. Ich sollte mit einem Freund und dessen Mutter in einem Wellness Hotel verbringen. An meinem Geburtstag sagte noch ein weiterer Freund zu, der ebenfalls seine Mutter mitbringen wollte. Am Ende sprang der erste Freund ab, der er keinen Urlaub bekam, und von dem zweiten Freund wollte die Mutter nicht, wegen der Katze. Also blieb nur noch der zweite Freund übrig. Der zögert die Chose aber seit fast drei Wochen hinaus und meldet sich nicht, dass es mir jetzt zu bunt wurde. Ich wollte und konnte nicht mehr warten, allein schon wegen der steigenden Preise. Fatzit: ich werde, so wie es jetzt ausschaut, alleine fliegen. Das Hotel dass ich gebucht habe, heißt übrigens “Picasso”.

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Picasso

 

Zum anderen besichtigte ich die neue Ausstellung im Cèrcle “Picasso et les Animaux” in der es um seine Zeit in der französischen Stadt Vallauris ging, als Picasso sich mit vorrangig mit Keramik beschäftigte. Die Vase aus der Ausstellung, die auch auf dem Plakat zu sehen ist, wird zur Zeit auf satte 3 Millionen geschätzt.

Der Führer der Ausstellung machte für mich eine Ausnahme, (er schien mich auf Anhieb sehr zu mögen) und gab mir allein zu Beginn eine kleine Einführung über das was in der Ausstellung zu sehen sei. Als ich anschließend wieder aus der Ausstellung heraus kam, stand er wieder da, (ich vermute dass er ein “little crush” hatte) und fragte mich wie die Ausstellung denn gewesen sei. Irgendwann, mitten im Gespräch meinte er, er versuche schon die ganze Zeit zu entziffern was auf meinem Hemd stehen würde. Ich konnte es ihm nicht genau sagen, da ich selbst beim Kauf nicht so sehr darauf geachtet hatte. Später machte ich eine Nahaufnahme davon.

Dasigual

Learn Passionatly Curious Extreme Happiness Desigual

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Als ich später am Abend über die Passerelle nach hause ging, war der neue Skater Park so grell wie ein Fußballstadion beleuchtet, was mir zum ersten Mal auffiel. Um ein Foto zu machen, schob ich das Handy behutsam durch das neue errichtete Gitter hindurch, und hatte ein bisschen Bammel, dass es mir aus Hand rutsche würde. Was tut man nicht alles für ein schönes Foto fürs Blog.

Skater Park

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Eine Weinprobe im benachbarten Ausland

“Hättest du Lust mitzukommen zu einer Weinprobe bei der M. zu hause, am Abend?”, fragte die befreundete Nachbarin am Samstag. Da sie früh am morgen anrief und ich noch nicht so ganz fit war, war ich mit dieser Frage leicht überfordert. Doch ich sagte zu und sollte es nicht bereuen.

Die M. wohnt im benachbarten Ausland, in Belgien in einem winzigen kleinen Dorf eine knappe halbe Stunde entfernt. Ich kenne die M. jetzt nicht sooo gut als das ich sie jetzt zu meinem engeren Feundeskreis zählen würde. Doch war sie, meiner Nachbarin zufolge, hellauf begeistert, dass ich mitkomme.

Weinprobe

Das Haus der M. hat im Untergeschoss keine Türen und der Eingangsbereich, das Wohnzimmer, das Esszimmer, der Wintergarten und die Küche gehen alle nahtlos ineinander über.

 

Weinprobe

Man merkt dass man bei Weinkennern zu Gast ist und das sieht auch in der Deko der Terrasse.

 

Wir erschienen dort kurz vor acht. Es waren schon andere Gäste eingetroffen und es herrschte eine ausgelassenen Stimmung. Ich lernte M.’s Mann kennen und noch weitere Freunde von ihr. Durch die Weinprobe führte der Winzer Christian mit seiner Gattin aus dem Languedoc aus der Vallée de l’Orb, der seine 3 Weine anbot. Ein Chardonnay, ein Rotwein und ein Roséwein. Er erzählte uns viel von seinem kleinen Weingut und dass er ein Quereinsteiger ist, der sich nach langen Jahren der Bürotätigkeit dazu entschloss, seinen  erlernten Beruf, als Oenologe auszuüben. Es stellte sich heraus, dass er ein guter Freund von der M. und ihrem Mann ist, und regelmäßig hier in der Gegend zu Besuch sei. Zudem gibt es auf dem Weingut ein paar Gästezimmer und eine Ferienwohnung.

Der Chardonnay schmeckte mir gut, weil er nicht so voll und üppig war, wie man ihn sonst aus dem Süden kennt, sondern eher mineralisch war. Der Roséwein war der Knaller. Ich war sehr versucht davon ein paar Flaschen kaufen, doch leider hatte er keine Flaschen zum Verkauf dabei, da er bereits alle verkauft hätte. Die Flasche die wir zur Verkostung bekamen, stammte aus dem Weinkeller der M.  Der Rotwein war eine Mischung aus Merlot, Gernache und Syrah.

Ich beschloss kurzerhand nächstes Jahr im späten Frühjahr  bei dem Winzer Christian und seiner Frau Séraphine vorbeischauen. Als ich mich eben durch seine Seite klickte, war der Entschluss noch fester, denn es ist ein sehr schönes Anwesen.

Domaine La Grange de Philip

 

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Eine Tour vom Kirchberg ins Pfaffental / Vauban Wanderung

Solange das Wetter so schön bleibt, sollte man unbedingt davon profitieren und den Vitamin D Gehalt steigern. Heute eine andere Tour, die ich anfangs nicht geplant hatte weil ich ins Kino gehen wollte. Ich wollte mit Dr. Strange ansehen, doch als ich im Kino ankam sah ich dass nur die Deutsche Version lief anstatt die VO. Letztendlich war es mir recht, denn bei dem schönen Wetter…

Hier also eine Tour vom MUDAM am Fort Thüngen vorbei hinunter ins Pfaffental. Es ist ein Teilstück der Vauban Wanderung in 13 Bildern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vauban

Der Pfaffental Lift den ich hier beschrieben habe.

Vauban

 

Vauban

 

Paname

Und zum Abschluss gab es eine schöne Tasse Kaffee im Paname.

 

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Meine erste Lesung seit Jahren

Gestern wurde es öffentlich .
Ich hatte es schon letztens in einem anderen Beitrag erwähnt.
Ich werde am 15. November bei ‘Word in Progress’ lesen!

Word in Progress ist ein Abend an dem ein richtiger Austausch zwischen Zuschauer und Autor stattfindet. Jeder der drei Schriftsteller liest für ungefähr 15 Minuten lang. Anschließend gibt es eine Diskussion über das Gehörte mit dem Publikum, die von einem sogenannten ‘ Henker’ geleitet wird. Es ist also nicht so schlimm wie in Klagenfurt beim Ingeborg Bachmann Preis, wo der Schriftsteller sich nicht verteidigen, sondern nur still zuhören kann,  wie sein Text hochgelobt und/oder zerrissen wird. Zudem war ich ja auf dem Abend im Oktober, und das Publikum war sehr wohlwollend.

Mit mir lesen noch Elise Schmit und Sandrine Hoeltgen.

Meine Texte sind bereits ausgesucht. Es sind drei Stück. Einer steht bereits, einer wird noch umgeschrieben, und einer ist noch nicht ganz zu Papier gebracht.

Word in Progress- 15. November/20:00 – Ratelach/Kulturfabrik Esch – Eintritt frei

Ich freue mich euch dort zu sehen.

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