Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: Allgemein (Seite 157 von 228)

Endlich vereint

Es war mir schon eine Weile ein Dorn im Auge dass mein Blog zweigeteilt war. Doch habe ich nach einigem hin und her mit dem Host alles unter einen Hut bekommen. Joel.lu beinhaltet jetzt auch das alte Blog das noch unter den Subdomain Wortgefecht lief.

Das hatte damals den Grund, dass ich mein Domain auch für eine berufliche Seite nehmen wollte in der ich mich und meine Arbeit vorstelle, als Webvisitenkarte.  (oder auch öffentliches Klüngeln…oder so ähnlich) Nur habe ich das in all den Jahren nie gebraucht.  Es ging auch ohne.

Und jetzt herrscht endlich Ordnung. Das alte Blog ist weg.

In der alten Heimat

Ich suchte schon seit längerem einen Apparat mit dem ich Polstermöbel reinigen kann. Mein früher strahlend blaues Sofa strahlt nicht mehr. Also begab ich mich ins Netz und kaufte mir eine Maschine von Cleanmaxx speziell für Teppiche und Polster. Und was soll ich sagen, das Ding macht einen Höllenkrach sonst nichts. Wenn ihr irgendwann in Versuchung kommen solltet  dieses zwar handliche aber völlig nutzloses Ding anzuschaffen, vergesst es. Es sind 69€ für den Ar…

Nach einem Aufruf auf Facebook, ob niemand so eine oder ähnliche Maschine hat, hat sich dann jemand aus der alten Heimat gemeldet. Und so bekam ich heute ein Ungetüm ins Auto geladen.

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Es war seltsam hier zu sein und nicht in die gewohnte Straße zu fahren und das Auto in der Garage des alten Hauses abzustellen. Ich meide die Straße soweit das nur möglich ist. Man hat mir berichtet dass das Haus kurz nach dem Verkauf abgerissen wurde. Und wie es scheint war es sogar dem Luxemburger Wort einen Artikel wert. Es gab auch einen kleinen politischen Krawall, als der Bagger zuschlug…

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Ich sitze in dem Café Aal Eechternoach von dem ich bereits bei meiner letzten Visite berichtete. Und es kommen Erinnerungen hoch, die so weit weg sind und dann doch so nah. Ich erinnere mich an eine Zeit in der es noch das berühmt berüchtigte Philo’soff’ gab, in dem ich fast jeden Tag war. Ich erinnere mich an die erste Zeit in der ich überhaupt hin ging, Tee oder Tonic trank und in ein kleines graues Tagebuch per Hand schrieb. Ich erinnere mich an Zeilen der Wehmut und dass alles furchtbar kleinkariert sei und ich mich all diesen Konventionen nicht beugen will. Gebeugt habe ich mich nie, aber meine Jugendjahre war dafür umso schwieriger. Doch wenn ich mich heute betrachte, bin ich froh dass ich mich selbst nie verraten habe und so lebe wie ich es mir damals immer vorgestellt habe. Ein Umstand übrigens um den mich einige beneiden.

Das Philo’soff (2005)

Ich besuchte den A., ein Freund, der einzige den ich wirklich so nennen kann, der noch in der alten Heimat wohnt. Einer der ganz seltenen der mich aus meiner Kindheit kennt, der meine Eltern und meinen Bruder kannte. Es ist fast ein Must, dass ich ihn besuche wenn ich hier bin. Es ging nach Aal Echternoach weiter ins Restaurant Grappe d’Or in den ich schon sehr lange nicht mehr war.  Die Kalbsmedaillons waren köstlich. Und die obligate Crème Brulée durfte nicht fehlen.

Freitag Taschen zu verkaufen

Es gibt ja im Leben bekanntlich Phasen, Abschnitte, Übergänge. Seit ein paar Monaten schon ist bei so eine Übergangsphase die zu ihrem Abschluss kommt. Ich werde mich von meinen Freitag Taschen trennen.

Wer Freitag Taschen kennt weiß, dass sie unverwüstlich sind und jahrelang halten, egal wie rabiat man damit umgeht. Ich habe 3 verschiedene Modelle:

Da wäre zuerst mal das Modell ‘Dragnet’ in dunkelblau. Sie ist vom Material her etwas glänzender, nimmt aber dafür weniger Schmutz an.

Dann hätte ich noch das Modell ‘Dexter’ in schwarz und blau.

Und dann noch eine Bürotasche ‘Moss’ mit gepolstertem Fach fürs Laptop in dezentem mausgrau.

Pro Stück hätte ich gern 20 € dafür. Billiger werdet ihr nie mehr an eine Freitag Tasche mit ‘Geschichte’ kommen. Hinterlasst mir ein Kommentar auf dem Blog wenn ihr eine davon wollt oder auf Facebook. Gerne könnt diesen Post auf weiterleiten in den diversen sozialen Netzwerken. Die Taschen sind in Luxemburg-Stadt abzuholen und warten sehnsüchtig auf einen neuen Besitzer.

London

Die, die schon etwas länger hier mitlesen, wissen dass ich London mag und mindestens einmal im Jahr versuche herzukommen.
Doch dieses Mal nicht alleine. Ich war mit C. , der zu meiner großen Überraschung London bis dato nicht kannte. Höchste Zeit also das zu ändern.

Tag 1 (Freitag)

Mit einiger Verspätung kamen wir an, weil es Luxemburg schneite und die Startbahn für eine Weile geschlossen werden musste. Somit war der halbe Nachmittag futsch, den ich mit einer Visite in Kensington verplant hatte. Unser Hotel war der Strand Palace den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Wir wanderten also noch ein wenig durch Covent Garden und für jemand der London nicht kennt sind das schon tausend Eindrücke die erst mal verdaut werden müssen. Da ich keinen Tisch im Restaurant NOPI bekommen hatte, gingen wir stattdessen ins Waldorf Hotel essen. Sehr lecker und ausgesprochen günstig für ein Hotel dieser Klasse. Wir planten den drauf folgenden Tag in aller Ruhe und mit einem ganz außergewöhnlichen Highlight.

Tag 2 (Samstag)

Wir starteten den Tag in Kensinghton mit einer Visite von einem mir neuentdeckten Make-up Laden, der wirklich sehr gut sortiert ist. C. wollte unbedingt zu Harrods, das nun echt nicht mein Geschäft ist. Es ist zu groß, zu viel Auswahl und ab einer gewissen Uhrzeit zu viele Menschen die hindurch wandern als ob es ein Museum wäre.  Ich fand aber dort ein Parfüm das ich schon sehr lange nicht benutzt habe und schlug zu…. Nun ja. Anschließend fuhren wir zurück um eines meiner absoluten Lieblingsgeschäfte einzukehren;  Fortum & Mason. Der Laden verführt mich jedes mal zum ungezügelten hemmungslosen Shopping. Am späten Nachmittag gab dann es Tee. Aber nicht irgend wo, sondern im Savoy.

 

War Tee mag, sollte sich das einmal im Leben gönnen. Tee im Savoy mit all den kleinen Sandwiches und Teegebäck und und und… Es ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Und so sah der Tisch aus:

Abends wollte der C. sich dann doch ein Show ansehen und ich sah zu meiner großen Freude nochmal Kinky Boots.

Tag 3 (Sonntag)

Der Himmel war strahlend blau als wir aus dem Hotel kamen um einen großen Sparziergang entlang der Themse zu machen. London zeigen beinhaltet aber auch für mich dass ich versuche neue Dinge zu entdecken. So ging es mit der Tube zur London Bridge, wo seit 2012 das höchste Gebäude Londons steht, The Shard.

Frühstück gab es in einem richtig tollen Laden, nicht weit von Shard, gleich neben dem Borrough Market (der seltsamerweise Sonntags geschlossen ist) der sich The Breakfast Club nennt. Wir mussten eine kleine Weile anstehen bis wir einen Tisch bekamen, aber es hat sich echt gelohnt.

Anschließend ging es dann auf den Shard ins 75. Stockwerk. Der Eintritt verschlug mir fast die Sprache: Satte 31 Pfund pro Kopf. Die beiden Fahrstühle die uns hoch fuhren, rasen mit einen atemberaubenden Tempo. Die Aussicht ist der absolute Wahnsinn.

Wir gingen an der Themse vorbei in Richtung Tate Modern. Kurz vor der Tate Modern befindet sich das Shakespeare Globe Theater. Man kann es besichtigen und es laufen auch Vorstellungen, im Winter allerdings in dem neuen Anbau, dem Wanamaker Theater. Der C. entschloss sich spontan zu fragen ob es noch Karten für die 14:00 Uhr Vorstellung gäbe und es gab tatsächlich welche. Wir bekamen zwei tolle Plätze im Lower Circle für A Winter’s Tale. Der Saal wird übrigens nur von Kerzen beleuchtet, was ein unglaubliche Atmosphäre erzeugt. Folgendes Foto konnte de C. nur machen, als die Platzanweiserin nicht aufpasste.

Ich muss gestehen dass mich das Stück mit Shakespeare versöhnt hat. Ich hatte Angst dass ich nicht mal die Hälfte des Textes verstehen würde, aber ich verstand viel mehr als ich mir zugemutet hatte.  Meine letzten Erfahrungen mit den großen Schriftsteller waren nämlich nicht die Besten. Doch in diesem Stück stimmt wirklich alles. Großartige Schauspieler deren Spiel  so unter die Haut geht, dass man kaum zu atmen wagt. Die drei Stunden vergingen wie im Flug. Abends fuhren wir dann noch in die Brick Lane und speisten aufs köstlichste bei einem der zahlreichen Inder.

Und am Montag Morgen saßen wir im Flieger und es ging zurück. Wie immer viel zu kurz.

Spaß mit Google Translator

Durch eine Freundschaftsanfrage bei Facebook, wurde ich neugierig. Ich erwähnte vor ein paar Tagen einen Pianisten im Blog, jedoch ohne Namensangabe. Er kam in dem Post über das literarische Café vor. Ich nehme an, dass er davon über die Besitzerin des Cafés erfuhr. Aber soweit ich weiß, kann er kein Deutsch.
Und nach allen Schlussfolgerungen und Mutmaßungen, dachte ich mir, dass er  sich vielleicht den Text von Google hat übersetzten lassen. Ich mache das auch dann und wann, damit ich zumindest inhaltlich mehr oder weniger weiß was auf der jeweiligen Seite geschrieben steht, wenn auch mit vielen seltsamen Satzkonstruktionen.
Also tat ich dies mit diesem etwas längeren Post über das Café. Tja,… Google kommt leider mit meinen Texten nicht gut klar. Es ist ziemlich wirr, was da am Ende rauskommt. Bei einem Satz habe ich mich schlicht weggeschrien vor Lachen:

Original:
[…Doch für die ‚üblichen Verdächtigen‘, die sich nur mit Bier volllaufen lassen wollen, ist das eine fremde Welt…]

Übersetztung  Google:
[…Mais pour les suspects habituels, qui veulent être en cours d’exécution complète avec de la bière, qui est un monde étrange …]

Nostalgica 5

Es ist immer noch eines meiner Lieblingslieder und Videos. Vor allem das Video in dem ich immer wieder neue Dinge entdecke.

Und wenn wir schon bei Massive Attack sind (die ich leider verpasst habe, als sie vor wenigen Wochen in Luxemburg waren), dann darf das Lied hier nicht fehlen.

Café littéraire Le Bovary

Vor einigen Wochen noch, so erzählte mir die Besitzerin, kotzten ihr die Gäste vor die Theke und gingen. “Es war nicht einfach am Anfang. Ich war mir nicht sicher ob ich durchhalten würde. Die ersten Tage und Wochen als ich eröffnet hatte, waren grausam. Es kamen Leute ins Café die es nicht mal für nötig hielten zu grüßen. Sie gafften nur nach allen Seiten, bestellten nichts zu trinken und gingen wieder.”

Ich greife der Geschichte vor. Lili heißt die neue Besitzerin vom alten Café ‘Am Duerf ‘ in Weimerskirch, das sie in das Café Littéraire Le Bovary umgetauft hat.  Als Lilly die alte Kneipe zum ersten mal sah, spürte sie, dass hier etwas zu machen sei. Es war ihr Bauchgefühl das ihr sagte, sie solle das die Kneipe übernehmen. Freunde, Bekannte und Familie rieten ihr davon ab. “Was willst du in einer einer Kneipe mitten in einem Vorort vor Luxemburg? Das wird schief gehen!” Aber Lilly setze sich durch. Im November letzten Jahres eröffnete sie.
Ich hörte über Umwege von dem Café und dass da jemand mit viel Courage in einem Vorort Luxemburgs ein literarisches Café eröffnen möchte. Eine Art von Café die es so in dieser Form in Luxemburg nicht (mehr) gibt.
Dazu muss man eines verstehen. Manche Vororte der Stadt Luxemburg funktionieren wie kleine Dorfgemeinden. Jeder kennt jeden und Fremdlinge müssen sich erst beweisen. Das ging natürlich mit der Formel mit der Lili aufwarten wollte, bei den einheimischen ‘Kurunnemecken’ in den ersten Wochen gehörig schief. Lili hat im ganzen Café in Schränken und auf Tischen, Bücher verteilt, die von einem angesehenen Buchladen der Stadt zur Verfügung gestellt werden, und zum Verkauf gedacht sind. Doch für die ‘üblichen Verdächtigen’, die sich nur mit Bier voll laufen lassen wollen, ist das eine fremde Welt…

Zudem werden sich die Innenräume langsam verändern. Lili besucht regelmäßig Flohmärkte und Antiquariate um dem Café einen ganz eigenen persönlichen Touch zu geben.

Ich war am Samstag Abend zum ersten Mal dort. Das Café war gerammelt voll. Meine Nachbarin und Schriftstellerin, die N., die mich davon überzeugt hatte mitzukommen hatte extra am Nachmittag angerufen, damit wir einen Tisch bekommen. Wir mussten, als wir dort ankamen, eine Weile an der Theke Platz nehmen, bevor wir einen Tisch bekamen und etwas Essen bestellen konnten. Von den oben erwähnten Leuten, von denen mir Lilly an dem Abend erzählte, war niemand mehr da.

Ich hatte die beste Bouché à la Reine, die ich seit Jahren gegessen habe.  Der Kaffee wird in richtig tollen altmodischen Tassen serviert.

An dem Abend, als ich dort war, gab es keine Musik aus der Dose. Es war ein Pianist zugegen der Chopin und Co. spielte. Es war ein wunderbarer Abend und ich war nicht zum letzten mal da.

Merken

Proust

Ich habe vor ein paar Tagen im alten Blog herum gestöbert. Ja, das ist immer noch online! Durch einen technischen Fehler kann ich es leider nicht in das hiesige Blog integrieren, sonst hätte ich es längst schon getan. Oder sagen wir, wenn ich technisch etwas bewanderter wäre und nicht gleich bei jedem Hilfe Text von WordPress laut aufstöhnen würde,…

Eine Sache fiel mir ganz besonders auf. Mein Schreibstil hat sich verändert. Tatsache ist, dass ich heute gewaltige Schachtelsätze schreibe, manchmal ohne Punkt und Komma. Wenn ich die Posts dann nochmal überlese, wird mir selber schwindelig. Woran das liegt weiß ich nicht. Es ist so, als ob ich tief Lust hole und versuche in einem Satz alles zu sagen was zu sagen ist. Wie Marcel Proust. Ich will aber nicht Proust sein! Dabei gefallen mir meine alten Texte wesentlich besser, als die von heute.

Ich schreibe, seit 2004 ein Blog. Ich habe es nie zu einem thematisierten Blog gemacht, das irgendwelche journalistischen Ansprüche für sich erhebt. Es ging weitestgehend immer um meine Person, was ich erlebe, was sich um mich herum bewegt und was mich selbst bewegt, im Prinzip ein Online Tagebuch.

Die wenigsten meiner anfänglichen Mitstreiter die ein Blog aus den gleichen Gründen betrieben, schreiben heute noch und wenn, dann weitaus weniger als früher.

Und manchmal, so wie jetzt, frage ich mich ob ich nicht eine aussterbende Art bin. Ich gebe mir zwar die größtmögliche Mühe um Schritt zu halten mit all den neuen Netzwerken, doch kann und will ich nicht mehr alles mitmachen.

Ich habe ein Blog, ein Twitter Konto und eine Facebook Seite.  Aus beruflichen Gründen habe ich ein LinkedIn Account, ein Pinterest Konto, eine Dropbox, und ein Doodle Konto.  Ach ja, ein Skype Konto habe ich auch, verwende es aber kaum. Ich habe KEIN Instagram, Snapchat, Periscope und, und, und…

Ich hatte mal ein ICQ Konto. Das ist schon soooo lange her, dass es schon fast ein Legende ist. ICQ war ein Chat Programm. (heute sagt man ja App) Es hatte einen sehr nervigen ‘Oh-Oooo’ Ton für eingehende Nachrichten, der mich wahnsinnig machte. Hinzu kam eine Einstellung die bewirkte dass jeder Buchstaben Anschlag sich anhörte als ob man auf einer alten manuellen Schreibmaschine  schreiben würde. Die Return Taste war ein Klingelsound. (Es gibt ICQ übrigens immer noch)

Und nach längerer Überlegung ob ich diesen Post überhaupt hochladen soll, komme ich zur Schlussfolgerung dass das hier, Schreiben gegen das Vergessen ist. Und das ist gut so. Es lebe Proust!

Nostalgica 4

Und noch so ein Wohlfühlsong der lang vergessene Erinnerungen hervorbringt. Ich weiß sogar noch wann und so ich diese Single gekauft habe..

Die Geschichte des L.

Wenn ich heute die Geschichte des L. erzähle, dann muss gleich vorrausschicken, dass es  im Ablauf ein paar Dinge gibt, die ich mir bis heute nicht erklären kann. Und doch ist sie so passiert wie ich sie hier erzähle, selbst wenn Manches unwahrscheinlich erscheint. Doch war es erst heute morgen dass mir die dazugehörige Geschichte meiner Mutter wieder einfiel.

Es war vor ungefähr 14 Jahren, ich war schon lange aus dem elterlichen Hause ausgezogen. Es war Anfang Sommer. Es klingelte an der Haustür meiner Mutter. Es muss so gegen sieben Uhr abends gewesen sein. Meine Mutter öffnete und vor ihr stand ein kleiner Junge mit seinem Fahrrad und verheulten Augen. Er hätte mit einer Gruppe anderer Kinder eine Fahrradtour gemacht und er wäre nicht schnell genug gewesen mit dem Rad. Er hätte dir Gruppe verloren und wüsste nicht wo er sei, und …und… Große Tränen liefen über sein Gesicht. Meine Mutter, nahm ihn mit in die Stube, beruhigte ihn und gab ihm erst mal ein Glas Milch. Er war völlig außer sich. Als er sich beruhigt hatte, erzählte er dass er schon den ganzen Tag unterwegs wäre. Meine Mutter machte ihm ein Butterbrot.

Wie er denn hieße und wo er wohne, fragte sie ihn. Er hieße L. und er wohne in F. Meine Mutter war etwas erstaunt denn F. liegt in Deutschland eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Sie fragte ihn nach der Telefonnummer und rief bei ihm zu hause an.  Seine Mutter war noch gar nicht beunruhigt, da die Fahrradgruppe auch noch nicht zurück sei. Doch sie sagte sie würde gleich ins Auto steigen und ihn abholen.

Als sie ankam erlebte meine Mutter ein Frau die heilfroh war, ihren Sohn wieder zu haben und zugleich eine recht wütende Frau, die schimpfte und schallt auf die Scout Gruppe und ihre Verantwortlichen die ihren Sohn L. einfach vergessen hatten.

Als der L. das Fahrrad in das Auto geladen hatte, rannte er noch einmal zur Haustür drückte meine Mutter ganz fest und rannte zurück zum Auto.

So erzählte meine Mutter mir ein paar Tage später die Geschichte. Ich war selbst nicht da als es passierte. Eine Woche später erhielt meine Mutter ein Brief von dem L. Er hatte ein Bild für sie gemalt und groß die Buchstaben DANKE darauf geschrieben. Meine Mutter hatte das Bild lange in einer Schublade.

Und jetzt kommt der Teil der mir unheimlich vorkommt.

Es war vor ein paar Wochen .
Ich saß in der Weinbar meines Vertrauens als mich ein junger Mann ansprach.
Er hieße L.
Ob ich Joël sei.
Ja, der wäre ich.
Er hätte mich gleich erkannt.
Er sprach perfektes Hochdeutsch. Er wohne im Ruhrgebiet, doch hätte er als kleiner Junge mit seinen Eltern für ein paar Jahre in F. gewohnt. Es wäre zum ersten mal nach über zehn Jahren dass er wieder hier in der Gegend sei.
Nun muss ich dazu sagen dass ich mit dem Ort F. lediglich eine alte Freundin verbinde, die dort aufgewachsen ist und die ich damals in einer benachbarten Dorfdisco kennenlernte. Sonst ist mir der Ort weitgehend unbekannt.

Der L. fragte mich nach meine Mutter und wie es ihr ginge.
Ich war inzwischen etwas perplex, denn ich nahm zuerst an dass er mich über meine Arbeit kenne oder weil ich schon mehrfach mein Gesicht ins Fernsehen hielt. Doch dies schien nicht der Fall zu sein.
Ich erzählte ihm dass meine Mutter vor drei Jahren gestorben sei. Der L. sackte regelrecht in sich zusammen. Er hätte sie so gern einmal wiedergesehen. Er wollte sich noch einmal bei ihr bedanken dass sie ihm damals geholfen hätte. Es wäre eine der wenigen schönen Erinnerungen die er an die Zeit in F. hat. Sonst könnte er sich nicht an viel erinnern. Er erzählte mir dass er sich damals mit dem Fahrrad verfahren hätte und lange am Waldrand gesessen und geheult hätte.
Mir kam diese ganze Begegnung recht unheimlich vor da ich den L. nicht kannte und mir die Geschichte des Jungen mit dem Fahrrad erst heute wieder einfiel. Ich schaute demonstrativ auf die Uhr sagte ihm dass ich jetzt los müsste, da die ganze Situation etwas unangenehm war und ich sie beenden wollte. Er bedankte sich für das Gespräch und verschwand.

Woher kannte der L. mich????

Nostalgica 3

Der erste große Hit der Simple Minds. Ich fand bei Netflix vor ein paar tagen den Kultfilm The Breakfast Club mit dem das Lied bekannt wurde. Wer den Film nicht kennt ist selber schuld und sollte das schleunigst nachholen.

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