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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Die Mitbringsel & Alltag

Trautes Heim, Glück allein, Mit viel Regen und kein Sonnenschein. Bäääh!

Merke: ich kann sogar dichten wenn es darauf ankommt.

Die Tradition will dass ich nach der Reise die Mitbringsel zeige.

Ich fand in Pau einen Seifenladen der genau die Marke hat die ich so mag. Und da mein Seifenbestand auf quasi null bei der Abreise geschrumpft war, schlug ich zu. Aus San Sebastian brachte ich Nougat mit. Einmal mit doppelter Ganache wovon die grüne Ummantelung aus Pistazien besteht und einmal Nougat mit ganzen Pistazien. Zwei Tüten Kaffee von Étienne. Eine Duftkerze (in der Kiste) die atemberaubend gut richt. Der Seenixerich (oder eher Seehengst, da der Schweif von einen Seepferdchen stammt) ist ein Küchentuch das mir die D. zu Weihnachten schenkte.

Und dann wäre das hier:

Die kleinen Raclettepfannen die die D. in St.Jean gekauft hatte und mit denen wir an Weihnachten ein schönes Raclette aßen, habe ich jetzt auch. Die kleinen Dinger funktionieren hervorragend, fast besser als mit Strom.

Am Abend war ich zu (dreimal dürft ihr raten) Raclette bei der A. eingeladen. Und da gab es eine ‚Dame‘ die mich ganz schlimm vermisst hatte.

Sie setzte sich auf meinen Schoß und schlief auf meiner Brust ein.

***

Der Freitag dann war angefüllt mit sehr viel Zeug das teilweise noch vom letzten Jahr liegengeblieben war. Am Mittag saß ich dann auch schon im Probenraum für ein Kinderstück, für das ich das Maskenkonzept entwerfe. Das sind nur ein paar Tage Arbeit für mich aber das Stück wird anschließend, wie fast alle Kinderstücke, ewig lange laufen, denn da wächst da Publikum jedes Jahr von selbst nach.

Am späten Nachmittag hatte ich soweit alles hinter mir und ich beschloss, dass ich einen Saunagang mit Schwimmrunde verdient hätte. Also auf in die Therme nach Strassen.

Ich schwamm meine Längen im Innenbecken und später im warmen Außenbecken wo ich einem gewaltigen Schwarm Stare zuschaute, der beindruckende Formationen flog.

Während der Ruhezeit las ich dass David Soul von „Starsky and Hutch“ gestorben ist. Ich hatte ihn in Cannes vor weit über 20 Jahren kennengelernt. Da stand er selbst schon lange nicht mehr vor der Kamera sondern produzierte Filme. An viel kann ich mich nicht mehr erinnern, aber er war sehr nett. Auch zu Françoise mit der ich immer mitging und die im Rollstuhl saß. Er war begeistert von dem Rollstuhl, der sehr knallige Farben hatte und fragte, wo sie den her hätte. Sowas gäbe es in den Staaten nicht.

Angedacht war nach der Schwimm- und Saunarunde, eine Kinorunde. The Holdovers läuft endlich hier, der aber seltsamerweise hier ganz anders heisst, nämlich Winterbreak. Doch als ich aus der Sauna rauskam, hatte ich Hunger und das nicht zu knapp. Da ich die letzten beiden Wochen nur Köstliches gefrgessen hatte, war mir noch immer nach edler Kost zumute. Zudem hatte ich gestern bei der ganzen Hetzerei, nur das nötigste gekauft. Also auf in die Skybar!

Ein „perfektes Ei“ als Vorspeise:

Der Hauptgang war Lachs.

Während dem Essen plante ich meine nächsten Wochen und Monate durch. Es wird viel werden, sehr viel. Nach St.Jean werde ich erst wieder im September kommen, früher geht es beim besten Willen nicht. Ich checkte auch die Daten des Klagenfurter Literaturpreises. Ich wollte schon immer einmal dorthin, aber das wird dieses Jahr wieder nicht klappen. Ich war froh dass ich mir zumindest die re:publica Ende Mai in Berlin freischaufeln konnte. Irgendwann im April werde ich auch noch einmal ein wenig frei haben und da möchte ich irgendwo hin, wo ich schon lange nicht mehr war. London wäre eine Option oder Hamburg. Wir werden sehen…

Das Dessert bestand aus Birnen:

Gute Nacht.

Von St.Jean nach Luxemburg

Eine lange Fahrt per Zug zurück.

Im Zug las ich beängstigende Nachrichten über die Überschwemmungen daheim und fast im ganzen Land. Keine schöne Begrüßungsmeldungen für meine Heimkehr. Es sind nicht mal die Hauptflüsse wie die Mosel oder die Sauer die so sehr betroffen sind. Es sind all die kleinen Nebenflüsse.

Hier ein kleiner Überblick mit Fotos

Der Zug von St. Jean nach Paris Montparnasse war bis auf den letzten Platz besetzt und bereits in Biarritz sehr voll. Ich war froh dass ich den Zug weit vorab gebucht hatte mit einem Einzelplatz.

Während dem ersten Teil der Fahrt eine sehr rührende Reportage im Zeitzeichen über Victor Borge gehört und im Anschluss ein Nickerchen gemacht.

Und wenn ich heute schon so lange im Zug sitze kann ich auch ein bisschen was schreiben.

***

Ich hatte am Morgen noch eine längere Unterhaltung mit der D. bezüglich des Films Poor Things, den ich jedem wärmstens ans Herz lege. Der Film schien dann doch länger nachzuwirken.

Im Wikipedia schreibt man dass es ein feministischer Frankenstein Film ist und das hatte ich ja auch schon das letzte mal gesagt.
Ich möchte hier mal einen Vergleich ziehen, der ein wenig an den Haaren herbeigezogen sein mag, weil die Filme so grundverschieden sind. Doch beide Filme setzen sich selbst den Stempel des Feminismus auf. Der eine ist Poor Things, der andere Barbie, der im Sommer alle Rekorde brach.
Und während Barbie ein möchtegern feministischer Film ist, denn in Wirklichkeit ist das alles nur sehr hahnebüchen, ist Poor Things ein, zwar ein radikaler aber dafür 100% feministischer Film.

Der Anfang von Barbie klappt eigentlich recht gut wenn er schräg daher kommt und man am Anfang gefühlte 2000 mal “Hi, Barbie!” hört, solange die Story in der Welt der Barbies und Kens bleibt. Doch dann rutscht die Geschichte völlig ab in moralistisches Getue und verschiedene Barbies schmettern pseudofeministische Reden, dass einem die Haare zu Berge stehen. Das tut weder der Geschichte gut, noch ist irgendetwas an den Reden selbst profund. Im Gegenteil der Film wird todlangweilig.

Ganz anders bei Poor Things, in der die Hauptprotagonistin Bella Baxter immer wieder aus einer wissenschaftlichen und zugleich total unschuldigen Perspektive heraus ihre Fragen stellt, was dann bisweilen zum Schreien komisch ist. Zudem wird die Schrägheit des Films konsequent bis zum Ende durchgezogen, was von großer Kunstfertigkeit zeugt. Schaut euch den Film an, er ist wirklich großartig in seiner Radikalität und Derbheit und er ist sehr lustig. Für die ganz zartbesaiteten ist es wahrscheinlich nichts, dann man muss schon ein bisschen Blut sehen können.

Im Guardian steht ein schönes Interview mit dem Regisseur Yorgos Lanthimos von Poor Things.

***

In Paris bekam ich ohne lange Gedöns ein Taxi das mich und den bleischweren Koffer ( ich werde es nie lernen weniger zu kaufen) zur Gare de l‘Est fuhr. Ein sehr lustiger Taxichauffeur fuhr mich hin. Da es kurz vor 18:00 Uhr war dauerte die Fahrt natürlich um einiges länger und kostete 7€ mehr. Immer noch ein Schnäppchenpreis im Vergleich mit den Taxis in Luxemburg. Ich fuhr pünktlich in Paris ab.

In Luxemburg stürmte und regnete es was das Zeug hielt. Ich war froh dass ich den Regenschirm im Rucksack hatte und nicht im Koffer. Daheim dann ein wenig ausgepackt und ab ins Bett.

Ein kurzer Ausflug nach Bayonne

Der letzte Tag. Morgen reise ich schon wieder ab. Ich habe immer das Gefühl dass die Zeit hier immer wie im Flug vorbei geht.

Am Morgen ein seltenes Wolkenfoto gemacht:

Diese Wolken sieht man häufig in Filmen wenn ein schlimmes Unwetter naht. Das war hier aber nicht der Fall. Doch sie sehen durch die Lichtverhältnisse so aus, als ob man Wattebäuche von unten betrachtet.

Ein kurzer Besuch in Bayonne, wo wir und eine Ausstellung im Didam ansahen über einen Comicband der letztes Jahr heraus kam und an dem ein paar Jahre gearbeitet wurde. Es ging dabei um die Gründer der Magnum Fotoagentur (die heuer 75 Jahre alt wird), um das Leben der Gründer und wie sie zusammenfanden. Der Comicband selbst wurde in enger Zusammenarbeit mit der Agentur gemacht und man berief sich auf Fotos, Zeitzeugen und Dokumente um alles so nah wie möglich an der Realität zu halten. Zwei der Fotografen kannte ich, Henri Cartier-Bresson und Robert Capa. Link zur Ausstellung. Link zum Comicband

Das Wetter heute grau in grau nicht kalt aber dafür recht stürmisch

Bei Sebastien Zozaya gab dafür das Tagesmenü, das ich eigentlich nicht so sehr mag, weil ich das schon sehr schlecht gegessen habe. Aber hier war es köstlich:

Eine in Schinken eingewickelte Endivie überbacken. Ich habe das schon sehr wässerig und fade gegessen, aber hier hatte das richtig viel Geschmack.

Wieder in St.Jean plagte mich die Müdigkeit und ich legte mich kurz hin. Später schaute ich noch eine Folge Bodies an die immer skurriler wird.

Am Abend ging es dann für ein letztes Abendessen in die Bar Basque die proppenvoll war.

Wir machten früh Schluss.

Der erste Tag im Jahr & ein fulminanter Kinostart

Lange ausgeschlafen.

Ein längerer Spaziergang zur St. Barbe in gleißender Sonne.

Oben auf dem Hügel der St.Barbe machte ich dann dieses kleine Filmchen der Wellen, wo sie nicht durch Deiche gebrochen werden. Auch wenn es im Film nicht so aussehen mag, die Wellen sind gewaltig groß:

***

Am Abend ging es ins Kino. Um es gleich vorneweg zu sagen, mein erster Film des Jahres landet logischerweise auf erster Stelle und wir dort aber nicht so schnell verschwinden.

Poor Things erzählt eine Geschichte die manche als feministischen Frankenstein bezeichnen, in einem steampunk viktorianischen Zeitalter. Das Großartige an dem Film ist, das es bis zum Schluß seine total schräge Form behält und zu keinem Moment in etwas moralinsaueres abrutscht, was ich eine Weile befürchtete. Ich musste sehr laut auflachen wenn menschliche Konventionen hinterfragt werden. Es sind durch die Bank Großartige Schauspieler und Emma Stone wird schon für den Oscar gehandelt.

Ganz ganz große Empfehlung von mir.

Der letzte Tag im Jahr

Prost Neujahr!

Die traurige Nachricht von Katjas Ableben erschütterte mich dann doch mehr als mir lieb war. Warum und weshalb, darüber kann ich hier nicht schreiben, das sind mitunter auch viele private Dinge von ihr sowohl wie von dritten Personen und die gehören bekanntlich nicht hierher.

Der letzte Tag begann auch mit heftigstem Regen, an dem ich aber gleich morgens zue Bäckerei huschte und ein paar Croissants kaufte und ein Baguette à l’Ancienne.

Den Rest des Morgens verbrachte ich damit eine neue Serie auf Netflix anzusehen. Bodies. Es sind nur 8 Episoden, doch schon gleich die erste fesselte mich maßlos. Es geht um eine Leiche die in verschiedenen Jahren am gleichen Ort in London in einer kleinen Seitengasse immer wieder gefunden wird.

Gegen Mittag klare es dann endlich auf und die D. hielten keinen zehn Pferde mehr in der Wohnung. Sie musste raus. Ich finalisierte derweil das letzte Posting vom Fotorückblick. Als sie mir ein Foto und ein Artikel aus dem Sud-Oust schickte.

Ein Fischerboot das sich in der Nacht in Havarie befand wurde aus der Not heraus an den Strand von St.Jean gebracht. Den Artikel auf französisch gibt es hier. Es ist gottlob niemandem etwas passiert. Nicht so wie vor drei Wochen als ein Boot an den Deichen zerschellte, und zwei von drei Seemännern ums Leben kamen.

Im Verlauf des Nachmittages wurde es noch einmal stürmischer und ich schaute eine weitere Folge Bodies.

Der Abend war dann das eigentliche Highlight.

Das Sylvestermenü im Instincts.

Hugo in der Küche hat sich dieses mal selbst übertroffen. Es war noch feiner abgestimmt in den Geschmäckern als vor zwei Jahren als ich zum letzten mal für Sylvester hier war.

Am Nebentisch saß ein Paar aus Bordeau mit denen wir eine sehr lustige und interessante Unterhaltung führten.

Um Mitternacht prosteten wir und alle aus dem Restaurant zu. Es war eine sehr herzliche, entspannte Stimmung.

Etwas später schaute ich noch bei Bidaian vorbei und prosten mit Jérome, dem Chefkoch auf das neue Jahr.

Ich mag nicht mehr sagen, auf dass dass das neue Jahr besser werden soll als das Letzte, denn in den vergangenen Jahren war das nie Fall. Es soll einfach gut werden und für jeden das bringen war sie oder sich persönlich wünscht. Prost!

Der Fotorückblick 2023

Ich habe das Gefühl dass die Jahre immer schneller vorbei fliegen. Der Rückblick geht jetzt schon in seine vierte Runde. Es kommt es mir vor als ob ich das erst letztes Jahr erfunden hätte.
Beim Zusammenstellen wurde mir erst bewusst, wie abwechslungsreich dieses Jahr war und das es in den Sommermonaten, die ja sehr heftig waren, auch viele schöne Momente gab.

Am Ende dieses Postings findet ihr wie gewohnt Mr. Linky, bei dem ihr euch gerne eintragen könnt wenn ihr mitmacht. Der Beitrag wird bis zm den 10. Januar oben angeheftet bleiben. Alle neueren Beiträge befinden sich logischerweise darunter.

Januar

Auckland
Mit dem H. zusammen in Hobart
Milford Sound

Februar

Perth am Hafen
Melbourne by night

März

April

Im besten vegetalen Restaurant der Welt
Faitytales

Mai

Calido
Stand von St.Jean-de-Luz

Juni

Remerschen Baggerweiher
Blue am Strand von Knokke

Juli

Festspielhaus in Bad Ischl
Auf der Brücke über die Traun

August

Mein Wohnort für zwei Monate
Markus aka Parov Stelar in Salzburg

September

Schobermesse
Ich wurde ein Jahr älter
Berlin

Oktober

Mudam

November

Einlösung des Geburtstagsgeschenks
Erste Tage des Weihnachtsmarktes

Dezember

Ein Abend im Barnum
St.Barbe in St.Jean-de-Luz

Unten könnt ihr euren Fotorückblick eintragen. Mister Linky kann aber nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.

Ein Spaziergang nach Socoa & eine traurige Nachricht

Wieder einer der Tage an dem kein Wölkchen den Himmel trübte.

Wir machten einen Abstecher nach Socoa, das so gesehen, immer noch zu St.Jean gehört aber am anderen Ende der Bucht liegt.

Diese Mülltonnen sind neu. Die D. und ich waren uns einig, dass sie etwas völlig anderem vom Design her sehr ähneln, aber das überprüfe ich die Tage und berichte.

Die Wellen die an die Deiche knallen und die riesigen Betonquader, sind immer ein einzigartiges Schauspiel, dem ich über Stunden hinweg zusehen könnte.

Zum Abendessen gingen wir kurz in die Piles d‘Assiettes. Ich hatte ein Bobun den ich leider nicht abgelichtet habe.

Der Abend endete mit einer traurigen Nachricht. Am Samstag verstarb eine Kollegin von mir: Katja Reinert-Alexis.

Katja war schon lange Maskenbildnerin bevor ich meine ersten Gehversuche in der Branche machte. Sie hatte den Beruf sehr viel früher erlernt als ich. Richtige Freunde waren wir nie, aber ich schätzte sie sehr, weil sie mir sehr viel beigebracht hat. In Wissensvermittlung war sie nämlich immer sehr großzügig. Vor etlichen Jahren hatte mich zwei Wochen lang mit nach Paris genommen als Assistent, weil sie dort an einer Maskenschule Kurse gab und hatte mir beigebracht, wie man mit Airbrush schminkt. Das war damals sehr von Nöten, weil es die einzige Methode war, die zu Beginn der ganzen HD Filmerei gute noch Resultate erzielte. Alles andere sah schmierig und schlierig aus.

Die letzten Jahre habe ich sie kaum noch gesehen. Doch sie schien sehr glücklich zu sein mit ihrem Partner, denn im November feierten sie Verlobung.

R.I.P. Katja

***

Und das war dann auch schon das letzte Posting für dieses Jahr. Ich wünsche all meinen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr 2024!

Um 23:59 kommt der Fotorückblick, der bis ungefähr zum 10. Januar oben angeheftet bleibt. Alle neueren Postings findet ihr logischerweise darunter. Ihr könnt beim Fotorückblick gerne mitmachen wenn ihr wollt. Wie das geht erkläre ich hier.
Wir lesen uns in 2024.

Ein Ruhetag in St.Jean-de-Luz

Ich bin ja nicht nur hier um durch die Gegend zu rennen. Wir waren drei Tage hintereinander Unterwegs weil wir den Wagen hatten, und das musste ausgenutzt werden. Bilbao stand zu einem Moment noch auf dem Programm, doch das strichen wir. Zudem ist Bilbao wesentlich einfacher mit den Bus zu erreichen, als die Stecke selbst zu fahren.

Die D. und ich gingen heute ein wenig getrennte Wege. Während sie am Morgen und am späten Nachmittag zwei Termine wahrnahm, wanderte ich ein wenig durch die Gegend, las und schrieb.

Am Morgen wanderte ich am Meer entlang

Später gab es einen kurzen Snack in der Mia Toscana. Und danach einen ein Kaffee im Grand Hotel, den wir auf der Terrasse angedacht hatten, aber als wir dort ankamen fing es an zu regnen, also verkrochen wir und nach innen.

Es ist ein wirklich schönes Hotel, wenn es denn nur nicht so teuer wäre.

Am Nachmittag schaute ich mir die letzten beiden, aber vor allem die letzte Folge von Carol and the End of the World an. Ich kann die Serie wirklich empfehlen, obwohl ich ja finde dass das Ende so gestrickt ist, dass es nach einer zweiten Staffel schreit. Denn Carol, die unendlich langweilige Frau, findet bereits in der vorletzten Folge ihr Glück und damit hätte für mich die Serie beendet sein können.

Am Abend ging es ins Exe Nami, das kleine japanische Restaurant.

Die D. Hhatte einen Salat und ich überbackenes Gemüse. Anschließend gab für uns beide Tempura Fisch mit einem Sud, Reis und einer Miso Suppe. Sehr gut.

***

Wenn du ein Sportteam gründen würdest, welche Farben und welches Maskottchen hätte es?

Regenbogenfarben und das Maskottchen wäre ein wahrscheinlich ein Wombat oder ein Kasawari.

Ein Ausflug nach San Sebastian

Der Tag kündigte sich trüber an, als all die Tage davor. Ideal also um eine Stadtbesichtigung zu machen. Zudem war es der letzte Tag an dem wir den Leihwagen hatten.

Während ich den den Vortag noch verbloggte war die D. schon auf Wanderschaft und schickte mir dieses Foto:

Rosa Wolken am Strand.

In San Sebastian war wie gewohnt viel los, Touristen gibt es hier immer zu jedem Wochentag zu jeder Jahreszeit. Einen kurzen Abstecher zu unserem Leiblingsschuhladen, ergab jedoch nichts. ICh fand keine Paar dass mir zusagte.

Unterwegs sahen wir aber in einem der kleinen Parks ein Krippenspiel das ungewöhnlich groß und in dem ein Großteil von Jesu Geburt dargestellt wird.

So groß habe ich noch selten ein ganzes Krippenspiel gesehen. Die Fotos sind nicht zwingenderweise in der richtigen Reihenfolge. Das jedoch die Geschichte fast komplett dargestellt wird erinner mich an die Krippe meiner Kindheit in der Basilika in Echternach. In der die Flucht aus Ägypten dargestellt wurde und die Ermordung der Kinder durch Herodes.

Ganz groß war aber hier die Ankunft der drei Könige dargestellt (das letzte Bild unten) denn ich Spanien waren der Drei Könige mehr gefeiert als Weihnachten selbst.

Weiter ging es zum St. Telmo, dem Kunstmuseum.

Eine spannende Ausstellung über die Gehirnforschung und ein paar interessante Kunstwerke dazu.

Was ich sehr schade fand, war der Umstand dass nur auf obreren großen Tafeln ein wenig Text in Französisch oder Englisch stand. Die Exponate selbst waren nur mit spanischem oder baskischen Erklärungen versehen.
Ich wusste mir mit der Übsetzungsapp zu helfen, die mir die spanischen Texte ins Deutsche übersetzte, was aber umständlich war.

Wir machten beizeiten Schluss in San Sebastian. Denn durch das viele Rumgerenne waren der letzten Tage waren wir beide müde.

In St.Jean ging es dann noch zu Bargeton, bei dem ich die köstliche Bûche Glacée versuchte. Die D. hatte sie schon einigen Tagen probiert. Davon habe ich leider kein Foto gemacht, aber die war extrem lecker.

Am Abend gab es den Rest des Raclette Käses den wir nicht geschafft hatten ab Heiligabend.

Ein letztes Foto vom Balkon aus:

Ein Ausflug nach Capbreton

Wir haben ein Leihwagen, das erzählte ich gestern schon. Heute ging in eine andere Ecke. Ein Stück nördlicher von Bayonne, beginnt die Gegend der Landes. Wir fuhren nach Capbreton, dass definitiv nicht mehr zum Baskenland gehört. Und dort ist der Vibe und die Menschen mit Abstand anders, als in St.Jean-de-Luz.

Vom eigentlichen Epizentrum des Dorfes habe ich keine Fotos gemacht, denn das war eher enttäuschend. Von den Geschäften her geht es eher in die alternative Richtung, was an sich ok ist. Aber es sieht stellenweise auch sehr schmuddelig aus und CBD Shops gibt es in dieser einen Straße, wenn ich richtig gezählt habe, drei Stück. Mag sein, dass das zu einem Bobo Lifestyle dazugehört… Ich bin da nicht so der Fan davon.

In Capbreton befindet sich auch der einzige Hafen aus dem ganzen Landes Gebiet. Er ist beachtlich groß.

In dem Bootshafen laufen vom Landesinneren her, nicht ein oder zwei, nein drei Flüsse zusammen, bevor sie ins Meer fließen. Das macht es ziemlich spannend und weitläufig von einer Seite des Hafens zur andern zu kommen. Aber man muss auch den ganzen Weg zurücklaufen, denn es gibt an einer Stelle keine Verbindung, die das eine einfacher gemacht hätte.

Die drei Flüsse.

Unterwegs sehr viele Kormorane gesichtet:

Auf der gegenüberliegenden Seiten des Hafen, also Richtung Hossegor, fanden wir ein tolles Restaurant: Monsieur Mouette mit Blick über den Hafen. Wir aßen nur einen kleinen Happen, denn Abend gab es nochmal eine große Fresserei im Bidaian. Aber der Umweg zu Monsieur Mouette lohnt sich schon.

Wieder in St.Jean legten wir uns für eine Weile an den Strand. Ich machte dieses Selfie von mir.

Rücklings auf dem Strand liegend. Ich sollte in Zukunft meine Selfies nur noch im Liegen machen. Ich habe viel weniger Falten…

Am Abend ging es dann ins Bidain:

Es war großartig wie immer. Aber es war auch rappelvoll.

Für den letzten Absacker, bevor es in die Federn ging, saßen die D. und ich draußen vor dem Bidain in einem lauen Lüftchen. Die Entscheidung für die Feiertage ins Baskenland zu kommen war mehr als richtig.

Gute Nacht.

Ein Ausflug nach Pau

Im Sommer in St.Jean ein Auto zu mieten, ist ein Unding. Im Winter ist das von der Preisen eher machbar. Wir wollten immer schon einmal nach Pau. Es gibt auch Zugverbindungen aber die sind umständlich und spärlich gesät, so dass es sich nicht lohnen würde, es sei denn man übernachtet.

Also auf nach Pau!

Die Fahrt dauerte eine Stunde zwanzig.

Pau gehört nicht mehr zum Baskenland sondern zu der Gegend des Béarn, die am Fuße der Pyrenäen liegt. Die weitverbreitete Meinung, dass die Sauce Béarnaise von hier stammt, ist aber falsch. Warum sie so heißt kann man hier nachlesen.

Es war wieder fantastisches Wetter, so dass wir die ganze Gebirgskette gut sehen konnten. Zu einem Zeitpunkt war der Himmel so sehr blau, dass es fast unnatürlich aussieht, doch ich schwöre, ich habe nicht an den Fotos herumgebastelt.

DIe Bergkette
Die alte Seilbahn die zum Bahnhof führt.
Die Kirche
Das Schloss
Das Riesenrad des Weihnachstsmarktes

Kurz nach nach 1:00 meldete sich der Hunger. Wir fanden eine kleine alte Brasserie auf der Place Royal. die ein Tagesmenü hatte.

Später wanderten wir noch ein wenig durch Stadt.

Da wir nur eine erste Erkundung der Stadt gemacht hatte beschlossen wir dass wir uns das nächste mal vorab ein wenig besser informieren und sehen was man sich alles auch innenwendig ansehen kann. Wir hätten uns das Schloss ansehen können, das aber nur mit geführter Tour und azu hatte wir bei dem herrlich Wetter keine Lust.

Gegen 17:00 Uhr fuhren wir zurück.

Viele (weihnachtliche) Fotos

Ein Spaziergang Richtung St. Barbe:

Der “heimliche” Fotografierdienst war auch unterwegs.

Zwischendurch rief ich den H. an, um ihm für Weihanchten zu wünschen und ich glaubte ihn in Australien, doch er befand sich zur Zeit im Vietnam. Er schickte anschließend viele Fotos der Reise. Ich glaube der Vietnam wird eine meiner nächsten größeren Reisen sein.

An Weihnachten schwimmen oder stehpaddeln? Kein Problem.!

Es taten übrigens sehr viele, weil es in der Sonne angenehm warm war. Auch die D. wagte einen Schwumm. Mir jedoch war das Wasser mit 14 Grad zu kalt. Meine Schmerzgrenze liegt bei 19 Grad. Daunter geht es nicht.

Wir setzten uns kurz auf die Terasse des Grand Hotels, die verständlicherweise sehr gut besucht war und tranken einen Kaffee.
Es ist eine der schönsten aber auch eine der teuersten Terrassen der Stadt. Zwei Kaffee und eine Flaschen 0,5 schlugen mit 17 Euro zu buche. Peng! Das machte der opulente Weihnachtsbaum im Hotel auch nicht wett:

Ein Nickerchen später machten wir und an das Abendessen. Die D. hatte vor längerer Zeit schon, kleine Stövchen gekauft zum Zweck einer Raclette ohne Elektro Ofen. Und die Dinger funktionnierten sehr gut und mit weitaus weniger Käsebratgeruch, der sich im ganzen Haus festsetzt:

Käse gab vier verschiedene Sorten vom Käseladen vor Ort, die alle sehr gut waren, und jetzt das ich das am Tag danach schreibe, nicht schwer auf dem Magen lagen. Überfressen fühlte ich aber, das war aber meine eigene Schuld. Ich schaute noch ein wenig Zeugs auf dem Tablett und ging recht früh zu Bett, denn der lange Spaziergang am Meer und Rumliegen an Strand hatte mich sehr müde gemacht.

Von Luxemburg nach St. Jean-de-Luz

Die Nacht war sehr kurz. Da es am Vorabend länger dauerte, wegen der Einpackerei und Putzerei des ganzen Zeugs, war ich erst kurz nach Mitternacht in den eigenen vier Wänden. Doch der Wecker klingelte unbarmherzig um 5:30. Ich erwachte mit leichten Orientierungsschwirigkeiten. Wo bin ich? Warum klingelt es? Aber ich musste raus, denn ich hatte den Rucksack noch zu packen. Ich entschied mich dreimal um, was alles reingehört und was hier bleibt.

Ich war heilfroh dass ich ein Taxi geordert hatte zum Bahnhof, denn es regnete und stürmte und das nicht zu knapp. Wenn ich einen Bus hätte nehmen müssen wäre ordentlich nass geworden.

Im Zug:

Ich hörte die letzten Podcast Folgen vom Krieg und Frieden die den ganzen Dezember durch in der ARD Audiothek erschienen waren. Sehr tristes Wetter draußen:

In Paris ging es dann erstaunlich schnell, da es im Vergleich zu sonst, wie ausgestorben wirkte. Ich war noch nie so schnell mit dem Taxi einmal quer durch Paris von der Gare de l‘Est nach Montparnasse zum nächsten Bahnhof. Die meisten Pariser waren wahrscheinlich schon am Abend davor losgefahren. Der Taxifahrer erzählte mir dass er am Vorabend Haufenweise Menschen zu den Bahnhöfen im Süden von Paris brachte.

Der Zug war dann wesentlich voller als der davor.

Je mehr wir uns von Paris entfernten umso mehr klarte der Himmel auf:

Im Bordrestaurant holte ich mir einen Kaffee ind war erstaunt, dass ich dort etwas fand, an das ich sehr lange nicht gedacht hatte und mich sofort in die Kindheit zurückwarf:

Diese Schokolade gab es nur wenn ich mit den Eltern in Frankreich im Urlaub war. Ich kann mit nicht erinnern dass es sie je in Luxemburg gab. Ich wusste nicht mal, dass es sie überhaupt noch gibt. Geworben dafür wurde massiv im Fernsehen und mit den Tiermotiven wurde vor allem auf Kinder abgezielt. Funktionierte perfekt. Denn wenn mein Bruder oder ich sie in einem Laden entdecken, ging das Gequengel los. Heute kaufte ich sie aus reiner Nostalgie. Was ich nicht mehr wusste war, dass sie sehr sehr süß ist und eigentlich gar nicht so toll schmeckt.

Und dann endlich! Noch mit dem Koffer auf zum Apéro!

Ich hatte den Herrn im Hintergrund völlig übersehen. Er wollte sich wegducken, lächelte dann aber mit in die Kamera.
Jaaaaa!

Die D. hatte für den Abend einen Tisch im Suisse ergattert. Es waren nämlich nur sehr wenige Restaurants geöffnet.

Es gab ein Boullion mit Maultaschen gfüllt mit Krabben und hinter eine herrliche Seezunge, wie ich sie nie in Luxemburg finde, geschweige denn esse.

Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten.

Letzter dienstlicher Tag

Sehr emsiges Arbeiten am Morgen. Ich musste so gut wie alles fertig haben bevor, ich dienstlich wieder losmusste. Aufräumen, Klamotten raussuchen, Koffer packen. allerletzte Papiere wegarbeiten. Zudem wurde das Posting vom Fotorückblick fertig, bis auf ein Foto, das ich die nächsten Tage machen werde. Ich schaffte demnach fast alles weg was ich mir vorgenommen hatte. Uff… Es fehlt nur noch der Rucksack.

Zwischendurch kam die A. kurz vorbei und verabschiedete sich da wir uns über die Feiertage nicht sehen werden.

Am Abend dann:

Ein Blick vom Maskenspiegel der Seitenbühne aus, auf den Requisitentisch, und eine Seitengasse mit Blick auf die Bühne.

Ich sprach gestern ja von der Arbeit einer Souffleuse. Die C. ist für dieses Stück auch die Dramaturgin (weil niemand für den Job vom Flüstern vorgesehen war) und wollte im Blog verewigt werden. Bitteschön:

Derweil ich die Aussicht oben auf die Bühne genoss, schickte mir die D. ihre Aussicht die ich ab morgen auch haben werde:

Und morgen gibt es ein längeres Posting aus dem Zug.

***

Und noch etwas gruseliges zum Abschluss:

Die Tage ziehen sich hin

Innenhof des Theaters

Die Tage sind lang und elend und zumindest am Donnerstag, vom Wetter her, eine Zumutung. Wenn das Dienstliche mehr Spaß machen würde, wäre es erträglicher. Aber jeder hat nur das Ende im Visier, das am Samstag sein wird.

***

Am Freitag Morgen kam die traurige Nachricht dass der frühere Intendant vom Grand Théâtre am Abend davor verstarb.

Im LW gab es ein Nachwort.

Insgesamt war der Freitag auch eine Zumutung vom Wetter her und es ist nicht verwunderlich dass so viele Menschen krank werden. Auf dienstlicher Seite gab es deswegen sogar einen kompletten Ausfall eines Darstellers, der aber glücklicherweise ersetzt werden konnte.

Da sah ich zum ersten Mal wie kompetent eine Souffleuse sein muss. Sie saß hinter der Bühne mit Mikrofon, gleich neben den Maskentisch für die schnellen Umzüge, blicke auf den Blidschirm ihres Laptops und sprach die Sätze immer wenige Sekunden früher ein, als sie kommen mussten. Der Darsteller auf der Bühne hatte ein Knopf im Ohr. Ganz besonders schwierig war es bei längeren Passagen, da die Souffleuse kein Knopf im Ohr besaß, sondern ganz genau hinhören musste. Ich saß daneben, mucksmäuschenstill und hatte Schweißausbrüche, schon allein vom Zusehen dieser hochkonzentrierten Arbeit.

Morgen noch eine Vorstellung.

***

Ein totaler Random Fact den ich bis jetzt nicht wusste. Ich sah das gestern per Zufall. Ihr kennt dieses Lied alle:

Sogar mein Vater der ja erzkonservativ war, sich jedoch für elektronische Musik interessierte, ( er hatte alle Alben von Jean-Michel Jarre) fand das Lied gut. Dass das Lied auch etwas mit Luxemburg zu tun hatte war mir aber neu. Die weibliche Stimme aus dem Lied, die die ganzen französischen Texte einsprach, ist eine Luxemburgerin, die als Studentin damals in London war.

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