Der Sonntag verlief, im Gegensatz zur Rest der Woche sehr ruhig. Am Morgen hatte ich Lust zu malen. Ich versuchte von den Motiven her mal etwas ganz anderes. Ich malte eine Kerze. ich malte auch noch andere Dinge, doch die sind mir weniger gut gelungen.
Am Abend fuhr ich mit Begleitung zum Chinesen meines Vertrauens. Im Räiskär hatten wir beide das gleiche Gericht. Riz sauté façon Räiskär. Gebratener Reis mit im Honig gebratenem Schwein.
Zum Sterben gut.
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Später schaute ich mir noch ein Video von Cecilia an. Sie befindet sich mittlerweile in der kompletten Dunkelheit.
Und gleich dahinter ein schönes Gespräch zwischen Julia Roberts und Sean Penn
Der Tag begann früh, weil ich früh wach war. Ich nutzte die Zeit zum Podcast schneiden, den letzten für dieses Jahr. Wenn ihr hören wollt wie ich schallend lache, hört ihr ab dem 24.12 da mal rein. Ëmgefall an Ausgelaf. (Oder auch hier)
Danach hatte ich eine Verabredung mit der D an einem Lieblingsort. Im Museum, genauer gesagt im MUDAM auf dem Marché des Créateurs. Viele kleine Stände mit Kreativen, aber es kam mir vor als ob es weniger waren als sonst. Ich fand von einem Hersteller, der in Metz ist, ein schönes Hemd, dass er aber leider nicht in meiner Größe hatte. Die D fand aber ein schönes Schmuckstück in Form einer Halskette.
Später ging es dann zur Brasserie Schuman zu einem kleinen Mittagessen. Ich war das letzte Mal sehr enttäuscht gewesen, als ich dort gespeist hatte. Und dieses Mal sollte es nicht anders sein. Sie verlangen unverschämte Preise für winzig kleine Portionen. Der neueste Trick, den ich schon in ein paar anderen Restaurants gesehen habe, scheint zu sein, dass man sich ein Gericht wählt ohne Beilagen. Die kann man dann extra auswählen und sie schlagen dann pro Beilage 7-9 Euro hinzu. So auch hier! Wenn man zwei Beilagen wählt, oder vielleicht sogar drei, kann ein einfaches Gericht über 40 € kosten. Der Preis würde sich höchstens rechtfertigen, wenn es denn richtig lecker wäre, oder nach den Sternen greifen würden. Es sind einfache Brasserie Gerichte.
Später gab es eine kleine, schnelle Dienstrunde, in der ich noch ein paar Dinge vorbereitete, die ich am Montag machen werde.
Wieder daheim legte ich mich eine Weile hin, denn am Abend sollte ich auf eine Weihnachtsparty gehen, vom Rainbow Center.Ich machte mich ein bisschen feiner zurecht und fuhr hin. Dieses Mal hatten sie das Ganze im Parkhotel organisiert, dass ein bisschen außerhalb liegt. Ich kam aber mit einer unverhofften Verspätung an, da die Stadt voll gestopft war mit Menschen, die die Weihnachtsmärkte besuchten. Ich glaube seit dem Artikel von der BBC, die die Luxemburger Weihnachtsmärkte zu den weltbesten erhoben,(ich hatte darüber berichtet)ist es schlimmer geworden.
Es war ein schöner Abend, und ich sah viele Menschen wieder, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Leider hatte ich auch ein Glas Crémant zu viel. Über die Folgen erzähle ich morgen.
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Siehst du manchmal wildlebende Tiere?
Ja, die Vögel, jeden Tag wenn ich zum Fenster hinausschaue.
Ein Tag mit vielen finalen Entscheidungen im dienstlichen Bereich. Das ist gut, weil dann weiß ich, wie ich mich nächste Woche eintakten muss. Es wird nämlich auch noch Besuch von Saarbrücken hier sein. Insgesamt war der Tag lang, aber gut.
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Kommen wir zu was anderem. Ich hatte es gestern schon kurz angesprochen. Ich habe dunkle Gedanken, seit Monaten schon und sie gehen nicht weg. Es sind nicht die dunklen Gedanken, die sich in Richtung Depression entwickeln, denn diesen Weg habe ich schon einmal beschritten und da wüsste ich, was zu tun wäre. Nein, es sind dunkle Gedanken, die in Richtung Besorgnis gehen, beziehungsweise dunkle Vorahnungen. Diese unguten Vorahnungen kennt wahrscheinlich jeder. Sie begleiten mich schon mein Leben lang und es ist leider so, dass sie sich oft bewahrheiten. Manchmal sehr schnell, manchmal später. Ich spreche grundsätzlich sehr selten davon, weil ich Angst habe, dass man mich dann für bescheuert hält. Es hat nichts mit Esoterik zu tun, denn ich bin kein Guru der Geister beschwört. An diesen Humbug glaube ich nicht. An was ich aber glaube und davon bin ich felsenfest überzeugt, dass jeder von uns ein Bauchgefühl hat oder ein Unterbewusstsein, auf das wir alle mehr oder weniger verlernt haben zu hören. Es mag sein, dass ich das vielleicht besser kann als andere. Es hat mich schon vor so manchem Abgrund bewahrt, da ich dank der Vorahnung darauf vorbereitet war.
Ich mag nicht erzählen, was es genau ist, denn erstens gehört das nicht hierhin, und zweitens will ich, indem ich es ausspreche oder aufschreibe, kein schlechtes Karma erzeugen. In diesem Fall hoffe ich, dass ich wirklich, wirklich, WIRKLICH falsch liege. Es belastet mich nämlich sehr und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denke.
Ich weiß ich spreche in Rätseln aber ein paar sehr wenige von meinen Lesern wissen darum. Ich bitte um ein paar positive Gedanken die ihr mir senden könnt, sie wären sehr willkommen.
Es ist ein bisschen schwierig, hier mehr zu schreiben. Aber es ist immer so. Wenn der Höhepunkt eines Projektes naht, werden die Tage intensiver und arbeitsreicher. Fürs Blog bleibt dann nicht sehr viel Zeit, beziehungsweise es ist vieles unverblogbar. Und wenn ich nicht tagsüber die eine oder andere Gelegenheit bekomme, ein bisschen vorzuschreiben, wird es am Abend sehr mühsam, denn der Kopf will nicht mehr.
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Den Dienstag hatte ich mir frei genommen, weil es mehr als genug daheim zu tun gab und ich mit der D den letzten Podcast für dieses Jahr aufnahm. Zudem schrie der Wäschekorb um Hilfe, da er zum bersten gefüllt war.
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Der Mittwoch dann beinhaltete die ersten Tests am lebenden Objekt. Zwei davon gingen gut, einer ging schief. Dann kam ein Pressetermin, der lustig war aber mich auch noch einmal Zeit kostete. Zudem waren alle ein wenig durch den Wind, weil es vom Probensaal endlich auf die Bühne ging und das Bühnenbild ist schon sehr beeindruckend.
Ich machte beizeiten Schluss, da ich meinen Raum aufgeben musste. Es gab nämlich nebenan am Abend eine andere Probe, die ich nicht stören wollte. Zudem ereilten mich am späten Nachmittag Kopfschmerzen, bedingt durch das beständige einatmen dieses Klebers, den ich bald nicht mehr riechen kann. Diese Kopfschmerzen wandelten sich langsam aber sicher in eine Migräne um und ich lag mehr als beizeiten im Bett.
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Am Donnerstagmorgen erwachte ich dann mehr als ausgeschlafen und war fit. Ich finalisierte den Podcast mit allen Links und Text und lud ihn hoch. Er wird nächsten Mittwoch zu hören sein. Den Podcast, den wir am Dienstag aufnahmen, kommt erst für Weihnachten raus.
Da ich gestern so viel geschafft hatte, gönnte ich mir einen leicht trödeliegen Morgen und legte erst später los. Ich stellte die Maske fertig, das letzte der Teile das noch nicht vollendet war. Ab dem Nachmittag dann saß ich im Zuschauerraum und sah den Proben zu. Es wird toll werden, aber ist noch viel Arbeit. Zwischendurch hatte ich einen Test mit einem Tänzer, der so gar nicht gewohnt war geschminkt zu werden. Aber es ging alles glatt.
Ich blieb nicht bis zum Probenende, weil es für mich nichts mehr zu tun gab. Zudem hatte ich Hunger auf Sushi. Tzukii war die Antwort.
Und während ich speiste, kam ein Foto über das ich sehr froh und erleichtert war:
Ich habe ja in den letzten Monaten wieder mein Liebe zum Malen entdeckt. Wer ein wenig nach unten scrollt im Blog, findet so manches was ich die letzte Zeit gemalt habe. Ich hatte letzte Woche einen Brief losgeschickt, weil ich befürchtete dass er eventuell nicht beizeiten ankommen würde, weil während und nach der Pandemie da so manches nicht klappte, vor allem in der Weihnachtszeit. Frau Kaltmamsell und Gemahl können sich jetzt Besitzer der Figuren auf Lesezeichen nennen, von denen ich schon eine ganze Serie gemalt habe, aber die oben sind die beiden ersten, die ich überhaupt verschenke.
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Es gäbe schon noch Dinge die während der letzten Tage passiert sind, die ich auch niedergeschreiben habe. Dabei geht es um Dinge die mich schon seit dem Sommer mehr beschäftigen, als gut für mich ist. Sie sind mir wichtig, doch sind sie sind im Blog nicht einsehbar. Es ist auch mit ein Grund warum es hier die letzten Tage ruhiger war. Vielleicht irgendwann werden sie zu lesen sein.
Eine sehr lange Dienstrunde, bei der eine meiner beiden Assistentinnen anwesend war. Vier Hände schaffen mehr als zwei und das bewirkte, dass ich quasi zwei Wochen vor Premiere mit allem fast fertig bin. Es fehlt nur noch der untere Teil einer Maske, der ebenfalls mit Federn ausgeschmückt werden muss. Da muss ich mir noch ein wenig Inspiration holen wie andere das irgendwann mal umgesetzt haben. Schön ist auch, dass ich am Mittwoch, wenn wir den Pressetermin haben, ein bisschen was im Atelier zeigen kann. Fotos von alledem gibt es auch irgendwann hier zu sehen. Nach getaner Arbeit setzten sich die Assistentin und ich noch kurz gegenüber in die Theaterstuff, denn das hatten wir uns verdient.
Um mir selbst etwas zu kochen, hatte ich nicht die geringste Lust. Also fuhr ich nach langer Zeit mal wieder zu meinem chinesischen Restaurant meines Vertrauens.
Als Vorspeise gab es ein paar Dim Sum mit Schrimps gefüllt. Und im Anschluss Hühnchen mit schwarzem Knoblauch, von dem ich aber kein Foto gemacht habe.
Kopf und Körper schrieen nach dem Bett und ich gab dem, als ich wieder daheim war, schnell nach.
Am Vormittag bloggte ich alles gemütlich weg, machte mich zurecht und fuhr nach Vianden.
Eine Freundin aus Kindertagen wohnt seit einem halben Jahr dort. Sie ist bildende Künstlerin. Sie malt, näht Wandteppiche und allerlei Kleidungsstücke. Wir hatten uns schon sehr lange nicht mehr gesehen. Wir aßen eine Kleinigkeit zusammen im Alten Kino. Es gab sehr viel zu erzählen, denn die Jahre fliegen ja nur so vorbei. Sie zeigte mir ihr Atelier und ihre Ausstellungsräume und ich muss sagen, ich war sehr geflasht davon. Fotos habe ich keine gemacht. Wenn es ihr recht ist, werde ich das nächste Mal welche machen.
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Ich hatte versprochen dass ich den Panettone zeige, den ich gekauft hatte, der aber eigentlich keiner ist.
Übersetzt aus dem Italienischen:
Frei nach dem Vorbild des Pandoro hat Il Monte Nuvola einen feinen, leichten Teig, der dank der sehr langen Verarbeitungszeit von nicht weniger als 42 Stunden unglaublich weich wird. Die Zutaten werden nach und nach, in der richtigen Reihenfolge, mit Sorgfalt und Liebe hinzugefügt. Zum Zeitpunkt der Verkostung sollte man ihn mit Puderzucker bestreuen, um ihn in vollen Zügen zu genießen. (Was ich aber nicht getan habe) Es ist also kein Panettone.
Wiki schreibt dazu: Der Pandoro wird aus Hefeteig gebacken und enthält im Gegensatz zum Panettone weder Rosinen noch kandierte Früchte. (Oder Cremes wie man sie heute auch bekommt)
Was ich an beiden so gut finde ist, wenn die denn ein richtig gut sind, ist diese Fluffigkeit die ich sonst nie in anderem Hefegebäck finde.
Vorgenommen hatte ich mir, dass ich noch eine kleine Dienstrunde einlege, bevor ich auf den Wochenmarkt gehe. Das ging schon mal schief weil ich trödelte. Auf den Wochenmarkt ging ich dann doch wo ich kurz die D sah und mit ihr ein Termin für Dienstag festzurrte, für dem letzten Podcast für dieses Jahr. Das Thema steht schon fest.
Dann machte ich mich auf für eine Dienstrunde, weil mich das schlechte Gewissen plagte. Ich hatte mir fest vorgenommen noch eine Kopfbedeckung fertig zu bekommen, das hätte auch geklappt wenn ich nicht eine Karte für die Nachmittags Vorstellung vom Schwanensee bekommen hätte. Der Swan Lake von Matthew Bourne war so ratzifatzi ausverkauft, dass ich wenig Hoffnung hegte, doch ich bekam eine. Yay!!!
Diese Variation auf den Schwanensee (in dem die Schwäne von Männern getanzt werden und nicht von Frauen) gibt es schon seit 1995. Das Stück läuft also in seinem 30. Jahr. Für dieses Jahr gab eine Welt Tournee von dem Stück und die letzten fünf Vorstellungen gab es in Luxemburg. Ich bin froh dass ich es gesehen habe, weil es nach all den Jahren nichts an Kraft verloren hat.
Der letzte Akt (unten) rührte mich zu Tränen. Selbst jetzt als ich ihn noch einmal sah.
Danach brauchte ich eine Pause, setzte mich ins Vis-à-vis und trank einen ‚heißen Apfel‘.
Für den Abend, das war schon länger geplant, traf ich mich mit dem J um mir in der Cinématheque den Film Pillow Talk anzusehen. die Cinématheque selbst hat zur Zeit keinen Saal, da dieser ganze Komplex, zudem auch der Saal gehörte, für mehrere Jahre umgebaut und renoviert wird. Während der Zeit zeigt ihre Filme entweder im Circle Cité oder im Capuziner Theater.
Es war das totale Kontrastprogramm. Den Klassiker mit Doris Day und Rock Hudson in den Hauptrollen kennt wohl jeder. Aber es war zum ersten Mal, dass ich ihn auf einer großen Leinwand sah. Mit Ausnahme von zwei Szenen, die man heute wirklich nicht mehr so drehen würde, ist der Film immer noch recht lustig. Eine davon spielt im Auto, wo ein junger Bursche versucht, Doris Day an die Wäsche zu gehen. Das ist schon sehr grenzwertig und sollte lustig sein. Interessanterweise lachte dabei niemand im Raum. Eine andere gibt es im Restaurant, wo Rock Hudson versucht Tony Randall klar zu machen, dass er mit einer recht beleibten Frau unterwegs ist und Randall sie doch bitte übernehmen sollte. Der nimmt jedoch reißaus. Es ist Body Shaming pur.
Am Ende hatte ich einen gewaltigen Ohrwurm, den ich jetzt beim Schreiben immer noch nicht los bin. Pillow Talk….Pillow Talk.
Anschließend ergatterten wir im Grand Café noch einen Tisch und aßen eine Kleinigkeit zu Abend.
Das Foto gilt für beide Tage. Fifty Shades of Grey mit Nebel.
Der Donnerstag bestand vor allem aus Büroarbeit, die ich über die Maßen NICHT mag. Andere verdienen eine Menge Geld damit ich muss das für lau tun.
Am Nachmittag wollte ich dann eine Dienstrunde antreten, die aber für die Katz war, weil das bestellte Material immer nich nicht eingetroffen war. Pfff.
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Der Freitag dann bescherte mir endlich das Material. Ich konnte weiterarbeiten.
Mittagessen gab es in der Casa Gabrièle.
Zudem kaufte ich mir den ersten Panettone dieses Jahres. Einen, der ohne alles ist, ohne Rosinen und ohne irgendeine Creme. Die Besitzerin der Casa empfahl ihn mir. Er war zugegeben nicht geschenkt. Morgen berichte ich ausführlich darüber.
Als ich zurück zur Dienstrunde ging, arbeitete ich noch eine Weile weiter, wurde aber nicht ganz fertig.
Am Abend fuhr ich in den Süden des Landes für ein Abendessen in einem Restaurant, in dem ich noch nie war. (Ja, ich weiß, ich war zweimal auswärtig essen.) Die Schmëdd im Ellergronn liegt etwas abseits mitten im Wald. Ich werde sie einmal besichtigen tagsüber denn es scheint eine sehr schöne Ecke zu sein.
Die Gerichte sind alle etwas heftiger und luxemburgischer. Für mich gab es Blutwurst und für mein Gegenüber Choucroute.
Es war lecker, deftig und mächtig. Überfressen war vorprogrammiert.
Wieder zu Hause fiel ich augenblicklich in die Horizontale.
Ich weiß nicht so richtig wo ich anfangen soll, Die Reihenfolge ist eigentlich unwichtig,
Aber zuerst noch etwas von gestern, das ich beinah vergessen hätte. DER NEUE PODCAST IST DA! Diesmal haben wir etwas neues ausprobiert. Wir haben uns die Ausstellung X-Ray in der Völklinger Hütte angesehen und die Aufnahme gemacht während wir dort waren.
Die Dienstrunde verlief ohne Zwischenfälle.
Zwei Stück sind noch nicht ganz fertig. Eine muss nachgearbeitet werden und für eine brauche ich weiteres Material.
Ich malte. Ich versuchte ein Foto das ich im Sommer gemacht hatte, aus dem Gedächtnis zu malen ohne es mir anzusehen.
Hat so halbwegs geklappt.
Dann erhielt ich einen Anruf dass ich mich auf eine Überraschung gefasst machen sollte.
Ich traf eine alte Bekannte wieder; Blue.
Sie hat eine acht Monate alte Freundin bekommen:
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Am Abend schaute ich mir Storm Center mit Bette Davis an.
Die Geschichte einer Bibliothekarin, die sich weigert ein Buch über Kommunismus auszusortieren und dafür ihren Job verliert. Die McCarthy Ära lässt grüssen. Der Film hat einen bitteren aktuellen Beigeschmack.
Als ich ihn mir fertig angesehen hatte, war ich neugierig, wer der sehr junge Bursche war, der zwar überzeugend aber doch sehr überdreht spielte. Kevin Coughlin. Viel fand ich nicht, es gibt keine Wikiseite von ihm. Ich fand eine Notiz in der NY Times. Ein Kinderstar, der bereits mit 30 Jahren starb.
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Und dann wäre da noch eine Tagesfrage:
Wenn du keinen Schlaf bräuchtest, was würdest du mit all der zusätzlichen Zeit machen?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Die Frage kam schon einmal vor Jahren bei mir auf, als ich mir eine Sience-Fiction Serie ansah, in der größte Teil der Menschheit nur noch aus einem Gehirn bestand, der Rest war nicht mehr organisch. In dieser Welt landete ein Mensch aus Fleisch und Blut, der schlafen und sich analog ernähren musste. Alle anderen fanden das sehr befremdlich. Damals schon dachte ich, dass es wahrscheinlich sehr schnell mit uns vorbei sein könnte, wenn dem so wäre und unsere Lebenszeit entsprechend kürzer.
Aber das war nicht die Frage. Sie zielt darauf ab, wenn es tatsächlich so wäre. Mit 20 hätte wahrscheinlich nonstop Party gemacht. (Das habe ich zwar auch so, aber mit den entsprechenden Folgen.) Und heute? Wie schon gesagt, ich weiß es nicht. Nach Kant heisst es ja: „Die Zeit ist eine Form des inneren Anschauens, eine Struktur unseres Geistes, die Erfahrung erst möglich macht.“ Wenn in dieser Annahme die Schlafenszeit wegfällt, wäre ich heute mit meinen fast 60 Jahren so abgeklärt, hätte alles mehrfach gehört und gesehen, und stünde derart über allem, dass ich mir wahrscheinlich wünschen würde, es wäre bald vorbei.
Es gibt Tage, die durch einen kleinen Umstand so in der Schräge hängen, dass sie nicht verblogbar sind aber ein paar Dinge kann ich schreiben.
Die Dienstrunde verlief sehr gut. Es wurden ein paar Entscheidungen in einer Anprobe getroffen, was mich außerordentlich freute, denn damit sind zwei weitere für mich wichtige Punkte von der immer noch recht großen Liste, abgehakt. Den Nachmittag verbrachte ich mit der D, die in Basel war und mir vor Tagen schon wunderschöne Fotos geschickt hatte, von einer Ausstellung, die ich auch gerne gesehen hätte.
In der Beyeler Foundation ist zur Zeit eine große Retrospektive über Yayoi Kusama zu sehen. Ich hatte vor zwei Jahren schon eine große Retrospektive in Bilbao über sie gesehen und Jahre davor in Brisbane. Es ist seltsam, dass diese Frau erst seit ihrer Kooperation mit dem französischen Handtaschenhersteller Vuitton in aller Munde ist. Dabei gibt es sie schon sehr lange. Alle Punkte Fotos sind von der D.
Wieder daheim machte ich noch das versprochene Foto vom Anschnitts des Stollens.
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Am Abend schaute ich mir eine Diskussionsrunde über ein Phänomen an, dass es schon länger gibt, als ich dachte. Es beschäftigte meinen Kopf auf eine andere Art und ich musste mich nicht mehr mit der oben genannten Schräge auseinandersetzen. Moderiert wurde dieses Diskussion von der zugegeben umstrittenen Oprah Winfrey, aber ihre Gäste und Experten hatten so einiges zu sagen, was mir einleuchtete. Auch ich verstand ein paar meine eigenen Entscheidungen besser, die ich in jungen Jahren und auch später getroffen habe.
Das Wetter, ein einziges Elend. Meine Stimmung, nicht viel besser. Ich wäre am liebsten in den eigenen vier Wänden geblieben. Das ging aber nicht. Ich musste raus. 
Ich absolvierte die Dienstrunde mit der gewohnten Routine und machte Bilanz von alldem, was ich schon gemacht habe und was noch ansteht. Es fehlt noch eine Kopfbedeckung. Sprich umgebaute Perückenmontur und noch ein weiteres Teil. Für die Kopfbedeckung muss ich warten, bis das richtige Material angekommen ist, dass bereits bestellt wurde. Morgen muss ich mich mit der Regieassistenz zusammensetzen und Termine festlegen für die einzelnen Darsteller. 
Da ich mehr als beizeiten fertig war, fuhr ich ins benachbarte Ausland. Ich hatte wahnsinnige Lust auf Stollen, nachdem ich gelesen hatte, dass die Kaltmamsell welchen gebacken hat. Es gibt einen im Bioladen, gleich neben der Bastelstube in Trier, ich glaube ich habe ihn ja auch schon einmal erwähnt. Dauner Stollen der Bio Bäckerei Utters. Er ist statt mit Puderzucker mit gehobelten Nüssen bestreut,
…und viel zu lecker.
Wieder daheim sah ich mir ein paar unbedeutende Dinge auf YouTube und im Fernsehen an, nichts was es wirklich wert gewesen wäre, hier zu verlinken.
Gleich morgens bei Flusskiesel ein Artikel in der Taz gelesen, der genau das bestätigt was ich schon fast ein Jahr lang mache oder zumindest immer mehr mache. Nämlich wegkommen von US Tech-Giganten Google, Microsoft, Meta und Co.
Das Wetter lockte weitaus weniger als gestern. Zudem überlegte ich mir gut, ob ich wirklich Lust auf Menschenmassen habe in einer großen Ausstellung. Muss ich mir das wirklich antun? Soll ich nicht einfach irgendwo hinfahren und eine große Runde spazieren gehen?
Doch zuerst machte ich etwas anderes. Weiß noch jemand, was ein Stöckchen ist? Es war früher mal eine Mode sich gegenseitig zwischen Bloggern, ein Stückchen zu zuwerfen, in Form von Fragen, die man beantworten sollte. Es tauchten augenblicklich Nostalgie Gefühle auf, denn Stückchen werfen, hab ich schon lange nicht mehr gemacht, geschweige denn eines bekommen. Wie auch immer, ich greife es mir jetzt einfach mal.
Benutzt du Zahnseide? Nein. Ich benutze die kleinen Würstchen Bürstchen für die Zwischenräume.
Tee, Kaffee oder Wasser? Alle drei! Wasser am meisten, gleich hinterher kommt Kaffee und Tee gibt es auch ab und zu.
Welche Schuhe trägst du am liebsten? Wer schon länger hier mitliest, weiß das. Camper.
Dein Lieblingsdessert? Da gibt es drei Stück; Vanille Eis, Crème brûlée, Montblanc, und jetzt zur Weihnachtszeit, Egg Nog.
Was machst du als erstes, wenn du aufwachst? Vom Klogang abgesehen, eine Tasse Kaffee und das Posting fertig schreiben, überlesen und hochladen.
In welchem Alter würdest du gerne bleiben? Ich denke mal, dass meine 50er Jahre gar nicht so schlecht waren.
Wie viele Hüte besitzt du? Keinen! Halt, doch! Ich hatte mir vor Jahren ein grünes Hütchen gekauft, um ein Mückennetz drüber zu stülpen, damit ich nicht völlig doof aussehe, als ich in der australischen Wüste herum spazierte und nicht permanent von Mücken im Gesicht angegriffen werden wollte. Ansonsten besitze ich auch keine Kopfbedeckungen. Wenn ich so etwas ähnliches anziehe, dann ist es meistens eine Art von Stirnband, dass die Ohren bedeckt, damit die nicht ganz wegfrieren. Und wenn ich wirklich etwas auf dem Kopf haben muss, sind die Kapuzen der Hoodies.
Beschreibe das letzte Foto, dass du gemacht hast? Das waren die beiden Fotos aus dem Posting von gestern, wo ich die zwei Aquarelle abgelichtet habe.
Die schlechteste Fernsehsendung? Oh je! Da gibt es so viele. Es wäre einfacher gewesen, mich zu fragen, was ich mir im Fernsehen anschaue. Aber grundsätzlich schaue ich mir keine Unterhaltungssendungen oder Talkshows mehr an, weil es vergeudete Lebenszeit ist. Ansehen tue ich mir Dokumentationen, Kunst- und Kultursendungen sowie Wissenschaft, Sendungen und Nachrichten. ansonsten ab und an mal eine Serie oder seltener, Fernsehfilme.
Was war als Kind dein Berufswunsch im Erwachsenenalter? Bankdirektor! Kein Witz! Wir würden das nämlich im zweiten oder dritten Schuljahr von der Lehrerin gefragt. Meine Antwort sorgte für allgemeines Gelächter, was ich aber nicht verstand, denn ich fand die Berufswahl schon sehr clever.
Etwas auf deiner Wunschliste, dass du nicht rechtfertigen kannst, zu kaufen? Da gab es sehr viel, und gibt es immer noch. Doch alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Welcher Jahreszeit fühlst du dich am meisten verbunden? Der Sommer! Und das mit Abstand vor allen anderen.
Ich werfe das Stückchen keinem in Besonderen zu, aber wer mag, bitteschön, bedient euch!
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Gegen Mittag beschloss ich rauszugehen.
Doch als ich dann aus dem Badezimmer kam, sah der Himmel nach Schnee aus. Kurze Zeit später war dem so.
Ich blieb daheim.
Auf YouTube fand ich eine interessante Doku, über den ersten Film The Wizard of Oz und wie er mittels KI aufgeblasen wurde, dass er im Sphere in Las Vegas gezeigt werden kann, und warum das es dem Film und der Geschichte nicht gut tut. Be Kind Rewind bestätigte mir, was ich bereits vermutete.
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Strand oder Berge? Was ziehst du vor? Warum?
Strand! Immer! Berge sind schön zum anschauem, von unten oder wenn ich darüber hinweg fliege, aber sie besteigen ist so gar nicht meins. Der Strand hingegen ist ein Ort an dem ich das Meer sehe und den Wellengang unendlich lange betrachten kann. Dort fällt es mir leicht den Kopf leer zu kriegen und so sehr bei mir zu sein, wie ich es nirgendwo sonst kann.
Wer mir über die Jetpack App folgt, bekommt keine Fotos mehr zu sehen weil die App annimmt, dass meine Fotos alle Hotlinked sind, was aber nicht stimmt. Sie sind auf meinem Server wo die ganze Homepage untergebracht ist und nicht, wie die App wahrscheinlich annimmt, bei WordPress. Ist das ein neues aus Sicherheitsgründen eingefügtes Feature? Hat da jemand eine Erklärung?
Das Draußen bot einen wolkenlosen Himmel, gefrorene Dächer und rauchende Schornsteine.
Ich rockte fix das Blogposting von gestern runter, denn das schöne Wetter lockte nach draußen.
Dieses Wochenende hatte so viel zu bieten wie selten ein anderes, nicht mal im Sommer. Der Filmpreis wird verliehen, der Art Week findet statt, die Biennale der Ausstellung Main de Mâitre wird gezeigt und die Weihnachtsmärkte der Stadt öffnen ihre Tore.
Alles kann ich mir nicht ansehen.
Ich startete mir einem Rundgang durch die Stadt, die jetzt schon proppenvoll war. Es folgen Fotos:
Zwischendurch gab es einen kleinen Moment der Stille in der neuen Ausstellung in Ratskeller. Es geht um den Wald, geliebt wie gefürchtet. Serge Ecker von dem ich schon lange ein Bild haben möchte, hat eine Collage beigesteuert.
Das Petrusstal ist ein tropischer Jungel
Eine heiße Schokolade bei Namur:
Dort saß am Nebentisch ein Paar, das so urluxemburgisch war, wie ich schon lange keines mehr erlebt habe. Sie verstand ich nicht immer weil sie mir den Rücken zukehrte. Er schien jedoch ein alter Knattergreis zu sein: „Nee, du léis dat sinn! Du bezills guer näischt! Wann déi dat bis d‘nächst Woch net an d‘Rei bruecht hunn, ruffen ech dem un! Dat wäerts emol gesinn!“ Dann folgte das, was folgen musste, er grüßte mich. Wahrscheinlich war er einer von denen der mich noch aus meiner Fernsehzeit kannte.
Da es immer noch eisig kalt war, beschloss ich, die Art Week sein zu lassen, und ebenfalls die Main de Maître. Beide könnte ich mir auch noch am Tag danach ansehen, wenn es denn unbedingt sein muss.
Ich ging nach Hause und fing an zu malen.
Ich malte Variationen zu einem Thema, die ich schon einmal gemalt hatte.
In beiden stimmt etwas nicht mit der Perspektive.
Am Nachmittag bekam ich einen Anruf, ob ich Lust hätte, mit auf ein Abendessen zu Freunden im Süden des Landes zu kommen. Hatte ich! Und es wurde ein sehr schöner Abend. Von deren Balkon machte ich ein spektakuläres Foto der Industrie Skyline von Belval.
Da ich am Mittwoch die Dienstrunde ganz hatte ausfallen lassen, musste ich am Donnerstag ran. Diese Runde war dann so erfolgreich, dass das fertige Werk jemandem Gänsehaut bescherte. Das freute mich sehr und motivierte mich am Freitag damit weiter zu machen.
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Am Freitagmorgen fiel mir auf, dass es zu der gewohnten Uhrzeit, an der ich immer wach werde, also so zwischen 6:30 und 7:00, es inzwischen stockfinster ist. Letzte Woche graute zu der Uhrzeit noch der Morgen. Zudem rieselte irgendetwas vom Himmel, dass aussah wie Schnee, aber glücklicherweise nicht liegen blieb. Ich räumte die Wohnung auf, denn Freitag ist Meisterin Proper Tag. Außerdem wollte sie früher antreten als gewohnt.
Dann kam das Unerwartete des Tages. Ich hatte einen Heizungskörper am Tag davor entlüftet und wahrscheinlich nicht mehr gescheit zugedreht. Heute sah ich beim Pflanzengießen dass der Teppich plitschnass war.
Gottverdammtedrecks….aaaaah!!!!
Ich versuchte den Schaden soweit möglich zu beheben. Für den Rest sorgte meine Perle Meisterin Proper, denn ich musste weg.
Am Nachmittag erzielte ich einen weiteren Erfolg, den ich aber nicht so richtig auskosten konnte. Aber ich habe jetzt entschieden dass ich mal was zeige. Das wird die Kopfbedeckung vom einem Uhu:
Nachtrag, weil es da noch ein paar Fotos von gestern gibt.
Nach getaner Arbeit ging ich noch einmal kurz in die Stadt und sah, dass sämtliche Weihnachtsmärkte heute geöffnet hatten.
Auch auf der Place Guillaume, wo für gewöhnlich nicht stattfindet, weil es auch der Platz für den regulären Wochenmarkt ist, standen drei Dinge.
Ein riesiger Adventskalender und ein Karussell und im Hintergrund eine Riesenrutsche.
Am Abend sah ich mir noch ein paar Folgen Suits an und fiel recht früh in die Federn.
In der Nacht gab es einen kompletten Wetterwechsel. Es war somit nicht verwunderlich dass ich mit brüllenden Kopfschmerzen erwachte. Nicht schön. Ich strich den Mittwochsmarkt vom Programm, denn das Wetter war so grausig, dass man keinen Hund vor die Tür geschickt hätte. Ich nahm eine Schmerztablette und hoffte auf Besserung, die aber nicht wirklich eintrat.
Ich versuchte es mit nichts tun, ein Thema, was mich in letzter Zeit auch beschäftigte. Mein Kopf wollte aber irgendetwas tun, lesen zum Beispiel, aber das klappte nicht. Da ich mir meine Dienstrunden selber einteilen kann und nur bedingt, zumindest jetzt noch, auf andere angewiesen bin, verlegte ich auf Donnerstag.
Der einzig positive Gedanke war, dass wir gestern diesen schönen Ausflug unternommen hatten und ich am Abend noch so motiviert war, den ganzen Podcast zu schneiden und hochzuladen. Zu hören wird der nächsten Mittwoch sein.
Ich schlief noch einmal ein, was gut war und danach fühlte ich wohler. Die Kopfschmerzen aber waren immer noch nicht richtig weg. Irgendwann am Nachmittag rappelte ich mich auf, zu einem Einkauf. Draußen schneeregnete es und ich hörte ungewöhnlich viele Sirenen aller Art. Vor allem Polizei und zweimal auch die Feuerwehr. Ich sah zu dass ich schnellstens wieder heim kam.
Daheim gab es dann Raclette Käse mit Salat und zwei Pellkartoffeln.
Die Abendunterhaltung bestand aus ein paar Folgen Suits die grad bei ZDF Neo laufen. Die sind sehr gut gemacht, aber wenn man ein Dutzend Folgen gesehen hat, merkt man auch wo das hinführt und nichts mehr ist wirklich überraschend. Es mutiert langsam zu einer Seifenoper.
Zudem war es auch ein Tag der Grübelei aus Gründen, die ich hier verschweigen muss. Ich kann es in einem Bild beschreiben. Die Bauklötzchen die vor Monaten in die Luft gesprengt wurden, fallen langsam alle wieder zu Boden und fügen sich ineinander, aber nicht mehr so wie davor. Ich bin auch eines dieser Bauklötzchen das augenblicklich noch in der Luft schwebt, und ich frage mich, wo ich hinfallen werde…