Eines gleich vorab. Als ich dieses Posting anfing, war ich sehr müde. Es wird deshalb nur Halbgegartes geben. Sorry.
Der Tag empfing mich mit Regen und sehr dunklen Wolken. Ich hatte vor Regenschirm und einer weiteren Jacke vorgesorgt. Eigentlich wollte ich die neuen Schuhe ausführen, doch bei dem Wetter ließ ich es bleiben.

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Mit der langen Schlange kam ich zu spät bei Maja Göpel an, doch ich fand ein Plätzchen weit hinten. Ich, der sonst immer in der ersten Reihe sitzt!

Ihr Thema: Reaktionär. Generationen, Zeitgeister und Zukunft. Frau Göpel hat die Gabe es sehr auf den Punkt zu bringen. Ich war nach ihrem Vortrag, den ihr euch gerne im großen Livestream von Stage1 ansehen könnt (es war der ersten des Tages), ein wenig niedergeschlagen.
Es war übrigens bei vielen Rednern so während der drei Tage. Im Analysieren sind alle gut und können ganz genau Szenarien um Schemata aufzeigen, wie die Rechtsextremen grad an die Macht kommen und dass Resilienz keine Lösung ist. Aber wie man dagegen aktiv vorgehen kann, weiß keiner so richtig. Frau Göpel versuchte gab den Tipp immer wieder einzulenken, egal wie schwer es auch fällt.
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Hedwig Richter im Gespräch mit Géraldine de Bastion erzählte etwas über: Das eherne Gehäuse der Geschlechterordnung: Hausfrauen und Krise
Es ging vor allem darum wie das Bild der Hausfrau in den 20ern war und wie es während der Nazizeit demontiert wurde. Und wie das Bild der Frau heute wieder ganz langsam Stück für Stück wieder auseinander genommen wird und einem sehr rechten Weltbild angepasst wird.
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Danach ging es um Geschichte: True history: Was, wenn alles ganz anders war? Das war sehr spannend weil es um geschichtliches Wissen ging. Da ging es gleich zu Andang um die berühmte Bibliothek in Alexandria. Wer hat sie zerstört? Die Römer bzw. Caesar? Die Christen? Die Muslimen?
Die Mehrheit des Publikums antwortete mit Römer. Falsch, obwohl das in den Schulen lange so unterrichtet wurde. Man weiß nicht genau sagen wer sie zerstört hat, oder ob sie überhaupt existiert hat. Die und viele andere Fragen werden in der neuen Serie „Stimmt es, dass …?“ auf Arte durchgenommen. Es war eine sehr spannende Runde, die mir sehr gut gefiel.
Danach hatte ich eine Pause eingebaut. ein wohlverdienter Kaffee zusammen mit der Kaltmamsell.
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Und dann kam das worauf ich mich den ganzen Tag gefreut hatte. Meine Nachbarin, langjährige Freundin, Choreographin und Tänzerin war da.
Tanz ist sinnlich, ausdrucksstark, individuell. Und lebt doch von der Präzision. Die Tänzerin und Choreographin Sylvia Carmada hat mit den großen Namen im Tanz zusammengearbeitet. Die Tech-Künstlerin Cecilie Waagner Falkenstrøm hat eine KI für Tanz entwickelt. Auf der Re:publica treffen sie nun für eine Live-Performance zusammen. Kann KI was Choreographen können – und vielleicht sogar besser?
Die fünfte Staffel von Tanzmagazin Move ist inzwischen online.
Ich lernte sehr viele neue Menschen kennen, unter anderem auch die Produzentin von Move und die KI Künstlerin Cecilie Waagner, unten mit auf dem Bild.



Es gibt in der neuen Staffel eine ganze Folge mit KI. Ansehen!
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Ich hatte bis zum Ende des Tages aber noch ein paar weitere Dinge auf dem Programm: Community-Stories – wie man Geschichten erzählt, die über Bubbles hinausgehen.


Das war die Geschichte eines Liedes das als das mysteriöseste im Internet galt. Niemand konnte sagen woher es stammt. Es gibt bei Reddit ein große Community die sich auf das Aufspüren von unbekannten Liedern spezialisiert hat. Nach langen Mühen fand man es endlich heraus. Die ganze Story könnt ihr hier hören. Noch so ein Panel der schön war und mich nicht runterzog.
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Die beiden Vorträge im Anschluss hatte ich bewusst gewählt, weil zumindest einer davon mich ganz persönlich traf und das mein ganz ureigenes Problem ist, obwohl ich bei weitem nicht alleine damit bin. Ich blende Dinge die mich lähmen und belasten, aus. Ein Beispiel war ein Panel das gestern stattfand in dem es über The Idiot Trump und seine Strategie ging. Ich ertrage ihn nicht mehr. Für mich fühlt er sich immer mehr an, wie ein bösartiges Krebsgeschwür, das operativ entsorgt werden muss. WENN ES DENN SO EINFACH WÄRE!

Unterschätze niemals die Macht der Verdrängung!; so der Titel des Vortrags von Katharina Nocun. Es ging zum Teil auch darum was gegen die eigene Lähmung machen kann.
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Und dann kam der letzte Beitrag den ich mir in diesem Jahr ansah von Ingrid Brodnig

Desinformation ist auch altersabhängig: Jüngere sehen auf TikTok ganz andere Falschmeldungen als Ältere auf Facebook. Der Vortrag beleuchtet diese Unterschiede und was sie über Plattformen und unsere Gesellschaft verraten. Und er gibt Tipps, wie man je nach Altersgruppe Fakten präsentieren kann.
Brodnig erzählte mir nichts neues. Ich denke, dass ich relativ gut bin, im Falschmeldungen erkennen, wenn auch nicht unfehlbar. doch gab sie mir auch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie man mit Leuten umgeht, die an solche Falschmeldungen glauben.
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Später saß ich noch mit Sylvia lange draußen auf der Terrasse und obwohl wir in Luxemburg Nachbarn sind, sehen wir uns nicht so oft. Es gab viel zu bereden.
Am Abend suchte ich das Restaurant auf, in dem ich schon vor zwei Jahren mit einer guten Bekannten aus Berlin war. Das Yumcha Heroes.


Es war so lecker, wie ich es in Erinnerung hatte.