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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Der lange Twin Peaks Tag & Tagesfrage

Am Morgen ein bedeckter Himmel und es war sehr frisch. Zu frisch um schwimmen zu gehen. Ich verwarf den Gedanken. Stattdessen wurde ich ein bisschen geschäftig zu Hause.

Ich sah am Morgen dem großen Flieger zu, der über die Militärparade flog, die zwei Straßen weiter von mir entfernt stattfand. Theoretisch hätte ich auch das im Fernsehen verfolgen können, hatte aber keine Lust dazu.

Auf MUBI fand ich die dritte Staffel Twin Peaks (2017) von David Lynch, die ich noch nie gesehen hatte. Ich war Anfang der neunziger, ein Riesen Fan der Serie. Ich saß jede Woche gebannt vor dem Fernseher. Ich wurde auch einmal auf eine Party mit Kaffee und Kirschkuchen eingeladen. Es ging soweit, dass als die Serie nicht mehr bei RTL gezeigt wurde, sondern auf einem Sender, den ich nicht empfing, ich mir die Serie von Freunden aufnehmen ließ. Einige Jahre später gab es dann auch noch den Kinofilm Fire Walk With Me, der die Vorgeschichte der schönsten Leiche in der Filmgeschichte erzählte.

Gleich bei der ersten Episode überfiel mich ein wohliger Schauer, als ich die Titelmelodie von Angelo Badalamenti hörte. Sie versetzte mich augenblicklich zurück in die Vergangenheit. Eine Zeit der Unbeschwertheit. Ein Leben, dass ich so nicht mehr führen möchte und doch hatte es seine unbestreitbar schönen Seiten.

Es war schön, all diese zum Teil schrulligen und skurrilen, jedoch liebenswerten Charaktere wiederzusehen. Was Lynch ganz besonders gut hinbekommt, ist diese Charaktere nicht so ganz ernst zu nehmen. Ich musste oft laut lachen über ihre Eigentümlichkeiten und wie sie miteinander umgehen. Was den Neunzigern oft ritualhaft und mysteriös erschien, wirkt hier eher zum schmunzeln. Andererseits hat das Explizite und die Brutalität um einiges zugenommen. Ich schaute mir zehn Folgen an. Das will etwas heißen, denn so lange halte ich Serien in den letzten Jahren nicht mehr aus.

Und weil das schon alles für den Tag ist, gibt es noch eine Tagesfrage:

Wie wichtig ist Spiritualität in deinem Leben?

Wenn wir davon ausgehen, dass Spiritualität nicht Religiosität bedeutet, dann hat sie eine relativ große Wichtigkeit in meinem Leben. Selbstreflektion ist zum Beispiel etwas, was sich tagtäglich mache. Mein Blog ist das beste praktische Beispiel dafür. Zugegeben, es ist mühsam, weil ich mich und mein Tun dabei immer wieder infrage stelle. Eine längst verstorbene Freundin sagte einmal, dass sich jemand bin, der sehr in sich selbst ruht. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber ich habe gelernt, in vielen Situationen mit mir selbst zufrieden zu sein. „Be happy with what you have.“ Man kann es auch mit einem Satz aus der Maus Ketty sagen: Zufriedenheit das schönste Kleid.

Am Vorabend des Nationalfeiertages

Ein sehr heißer Tag, doch die Hitze verzog sich am Ende des Tages, seltsamerweise ohne Platzregen oder Donnerwetter.

Da die Schwimmrunde gestern so irrsinnig gut getan hatte, wiederholte ich das heute. Diesmal aber nicht alleine. Ich hätte mir den Wecker gestellt, und kurz nach 8:00 Uhr fuhr ich gemeinsam mit der A und Blue in die Alte Heimat.

Familie Nilgans war auch wieder da.

Wieder daheim verbunkerte ich mich in der verdunkelten Wohnung. Man hatte sehr hohe Temperaturen vorausgesagt und sie kamen.

Am Abend hatte ich nicht die geringste Lust irgendwie weg zu gehen. Es war ja Vorabend vom Nationalfeiertag und die Stadt stand Kopf. Ich betätigte ein paarmal die Waschmaschine, las ein wenig, und schaute mir eine Doku an.

Pünktlich um 23:10 Uhr vibrierten meine Fensterscheiben von den Knallern.

Auch wenn ich das Feuerwerk nicht komplett sehe Teile davon bekomme ich trotzdem vom Wohnzimmerfenster mit.

Und damit war der Tag gelaufen. Ich trat noch einmal auf den Balkon und war erstaunt, wie sehr die Temperaturen gefallen waren.

***

Womit vergeudest du jeden Tag am meisten Zeit?

Mit Warten. Früher als ich noch in der Alten Heimat wohnte, war einer der schlimmsten Wartemomente, wenn ich in der Schlange stehen musste, um zu tanken im Sommer, wegen der Tanktouristen. Das machte mich schier wahnsinnig. Ein anderer Umstand war auf Filmsets, wo das oberste Gebot herrschte,‘Hurry up and Wait‘. Heute versuche ich soweit wie möglich Zeiten denen ich warte zu vermeiden. Wenn es nicht geht und ich dazu gezwungen werde, zum Beispiel in einem Wartezimmer, versuche ich zu lesen.

***

Und dann gäbe es dann noch was, was aber eigentlich ein alter Hut ist, ein sehr alter sogar. Vielleicht braucht es auch eine kleine Erklärung. Im französischen gibt es den Ausdruck ‚la bonne piore‘. Er bedeutet wörtlich „die gute Birne“, aber im übertragenen Sinn bezeichnet er eine gutmütige, leichtgläubige oder ausnutzbare Person. Es ist ein umgangssprachlicher, leicht spöttischer Ausdruck für jemanden, der sich ausnutzen lässt, weil er zu nett oder zu naiv ist.

Die A behauptet immer von sich selbst, seit Jahren schon, dass sie eine ebensolche Gute Birne ist. Ich hatte ihr schon seit Jahren ein T-Shirt versprochen mit dem Aufdruck, dass sie das nicht wäre.

Es gibt von René Magritte das weltberühmte Bild mit der Pfeife und dem Spruch ‚Ceci n’est pas une pipe’. ChatGPT wandelte mir das Bild perfekt um mit Birne:

… und das schenkte ich der A als T-shirt.

Die Tage vor dem Gefeiere

Hui! Seit Mittwoch war es ruhig hier!

Aber es war auch mehr los als sonst, die Dienstrunden und die Sommertemperaturen die dann doch sehr plötzlich kamen, machten mich schreibträge. Daran musste ich mich erst gewöhnen.

Eines der Outfits dieser Tage:

Ein Hemd das ich lange nicht anhatte und aus Australien stammt.

Das Abendessen bei der N. am Tag nach der Premiere:

***

Und dann kam der Samstag, der Beginn des großen verlängerten Jubel Trubel Wochenende. Die Fête de la Musique und gleich im Anschluss der Nationalfeiertag, gekoppelt mit schönem Wetter. Luxemburg wird ratschlagen und explodieren. Wenn ich dienstlich nicht angekettet wäre, wäre ich weggefahren.

Also versuchte ich mal am Samstag das Beste für rauszuholen.

Zu meinem Unmut erwachte ich zwar ausgeschlafen aber viel zu spät, um beizeiten in der Alten Heimat zu sein, um zu schwimmen zu gehen. Also fuhr ich später los.

Die gleiche Nilgans Familie am gleicher Stelle mit fünf Kücken dieses Jahr. Letztes Jahr waren es weniger:

Als ich ankam, war es noch einigermaßen ruhig aber es waren schon Horden da. Gottlob niemand mit billiger Hip Hop Beschallung.

Ich schwamm meine Runde. Oh, wie ich das vermisst habe! Es war großartig, genial, wunderbar! Ich hätte schon vor Tagen beginnen sollen!

Irgendwann traten dann doch weitere Horden mit Boombox an und es war vorbei mit der Ruhe.

Ich setzte mich noch nebenan in die Guinguette:

Sogar das nationale Sprudelwasser hat sich mit dem Etikett auf der Flasche auf die kommenden Tage eingestellt.

Zugegeben es ist schon ein wenig speziell. Der Großherzog Henri wird zum letzten mal am Nationalfeiertag die Militärparade abnehmen. (Sagt man das so?) Im Oktober wird er abdanken und seinen Sohn Guillaume weitermachen lassen.

Da ich allein war schrieb ich schon mal ein Teil hier vor setzte anschließend das Auto um und kaufte ein bisschen ein für die kommenden Tage.

Wieder daheim ging ich kurz unter die Dusche und machte mich ausgehfein, wie man das halt so bei den Temperaturen hinkriegt. Ich ging mit der A zusammen ins Theater nach Esch. Wir sahen uns ein sehr schönes Stück an mit dem Titel Daddy Issues. Ich war froh, dass ich es mir ansehen konnte, denn es war das einzige mal dass es von dem Daten mit meinem Dienst her übereinander klappte.

Einen letzten Absacker gab es dann im Bovary, und das am längsten Tag des Jahres.

Eine Tagesfrage & Anderes

Da die letzten beiden Tage mit nichts anderem angefüllt waren, als mit dienstlichen Zeug, machen wir heute mal etwas anderes.

In einem relativ belanglosen Unterhaltung, wurde mein Vorname plötzlich zu einem Gesprächsthema. Dabei kam die Frage auf, ob Joël und Noël den gleichen Stamm haben. Ich konnte das sofort aufklären und verneinen, weil ich das einmal recherchiert hatte. Ich hätte das sogar hier gepostet. Dabei fiel mir auf, dass es sehr viele Vornamen gibt, die mit mit -ël enden. Joël, Noël, Gaël, Maël, Yaël, wären nur ein paar zweisilbige Beispiele. Dann gäbe es noch Raphaël oder Ismaël. Das Trema auf dem e wird je nach Land häufig weggelassen und kommt fast nur im Französischen vor. Viele davon stammen aus dem Hebräischen, aber nicht alle. Maël z.B. kommt aus einer ganz einer ganz anderen Ecke, dem Bretonischen und ist nicht, wie ich anfangs vermutete, eine Abkürzung von Ismaël.

Onomatologie kann richtig spannend sein.

Das bringt uns zur Tagesfrage:

Was magst du an dir selbst am liebsten?

Mein Vorname. Der Rest an mir ist soweit in Ordnung und es gibt nichts, was ich lieber mag als anderes, weder körperlich noch geistig. Sehr vieles davon wäre jedoch verbesserungswürdig, aber danach wurde ja nicht gefragt. Uff…

***

Ein Foto noch aus dem dienstlichen Bereich. Das Foyer dieses Theaters wird immer wieder umgemodelt. Es wird zeitenweise auch zur Bühne umgewandelt. Zur Zeit sieht es aus wie eine Kunstinstallation im Museum.

Sonntag mit Film & Föhn

Es blieb trübt den ganzen Tag über, die Sonne war nur selten zu sehen. es zogen immer wieder große Wolkenberge vorbei, die alles verdunkelten. Ich hatte am Abend zuvor angedacht, am Morgen eventuell schwimmen zu gehen, doch mit dem Wetter hatte ich keine Lust.

Und als ob der Föhn es gewusst hätte, verließ er mich gestern vollends. Dieses Teil, was ich tagtäglich benutzte und über den ich nicht später als gestern Morgen eine Lobeshymne schrieb, verließ mich kurze Zeit später und gab keinen Ton mehr von sich.

Ich las den New Yorker Magazinen hinterher, von denen ein kleiner Stapel hier lag, den ich noch nicht angerührt hatte. Es gab einen Foto Austausch mit der D im Baskenland. Sie schickte mir dieses Foto:

Ich schickte ihr diese Aussicht:

Am Abend schaute ich mir diesen Film an, der als Theaterstück den Pulitzerpreis bekam. Als Film fand ich ihn ok. Die Schauspieler sind großartig, aber die Geschichte ist etwas altbacken und wird erst ganz am Ende aktuell.

***

Wie stellst du dir deine Rente vor?

Es hängt sehr von der Tagesform ab, wie ich diese Frage beantworte. Es gibt Tage, an denen ich sofort in Rente gehen könnte, von hier auf jetzt. Doch vor einigen Jahren war ich davon überzeugt, dass ich nie in Rente gehen werde. Ich werde arbeiten, bis ich tot umfalle oder mich niemand mehr haben will.

Zur Zeit schlägt eine Rentenreform in Luxemburg sehr hohe Wellen, die mich aber nur bedingt treffen wird. Obwohl, es hängt davon ab, was genau beschlossen wird. Die Diskussionen laufen gerade auf Hochtouren.

Ich bin zur Zeit noch nicht gewillt, in dieser Hinsicht irgendetwas zu beschließen. Eine Rente will vorbereitet sein hinsichtlich dessen, was danach kommt. Mir ist das noch nicht so ganz klar. Sicher ist, dass es etwas sein muss, was mich beschäftigt, was mich auf Trapp hält und vor allem, was mir Spaß macht.

Ich habe zu viele Menschen gesehen, die von heute auf morgen aufgehört haben mit arbeiten und vor dem Abgrund saßen. Eines der besten Beispiele in meiner Familie war Onkel Nicolas, der nach seiner Rente keinen Finger mehr krumm machte und regelrecht einrostete.

Meine Mutter wusste auch nicht so richtig, was sie danach anfangen sollte. In ihrem Beruf als Krankenpflegerin, war sie nicht mehr glücklich. Es wurde ihr alles zu viel und es war sehr anstrengend. Aber ich glaube nicht, dass sie sich sehr viele Gedanken gemacht hat, was danach kommt, denn sie saß viel zu Hause rum, wurschtelte ein bisschen hier, ein bisschen da, aber so richtige Langzeitaufgaben hatte sie keine.

Ich könnte mir für mich eine Art Consulting vorstellen, denn über die Jahre habe ich eine Menge an Wissen angesammelt. Ich könnte mir so etwas vorstellen wie Mitglied in einem „Rat der Weisen“ zu sein, denn alleine macht das keinen Spaß.

Ein Samstag mit Regen, der aussah wie Schnee

Es fing damit an, dass ich entschlossen hatte erst mal ausschlafen und noch tief und fest schlief, als das Telefon klingelte. Die A hatte bei einer Freundin übernachtet, weil sie ein bisschen zu tief ins Glas geschaut hatte und nicht mehr fahren wollte. Besagte Freundin hatte sie früh nach Hause gefahren, doch als sie vor der Tür stand, merkte sie, dass sie keine Hausschlüssel hatte, und klingelte mich aus dem Bett. Das war morgens um 7:30 Uhr. Bäh!

Danach war es mit schlafen vorbei. Diese Grundmüdigkeit hing den ganzen Tag an mir, wie eine Klette.

Ich ließ den Wochenmarkt sausen und setzte mich an den Rechner, um eine lange E-Mail zu schreiben, hinsichtlich eines gewaltigen Projektes das Ende des Jahres auf mich zukommen wird.

Gegen Mittag fuhr ich dann die A zurück zu ihrem Auto, damit sie es abholen konnte.

Als ich zurückkam, fuhr ich so just noch trocken in meine Garage, bevor das gewaltige Unwetter losging.

Nein, das ist kein Schnee, sondern Regen.

Am späten Nachmittag fing die Dienstrunde an. Sie verlief ohne Zwischenfälle, zumindest für mich.

Ein Bild werde ich zeigen, dass ich gemacht habe, als ich ihn Zuschauerraum saß.

Ein brennendes Glashaus.

Später saß ich noch eine Weile mit der N im Parc Belair. doch die Müdigkeit siegte, und ich lag beizeiten im Bett.

***

Was ist die älteste Sache, die du besitzt und die du immer noch täglich benutzt?

Die Frage kam mir bekannt vor und wurde wahrscheinlich schon einmal gestellt. Ich dachte, ich hätte sie beantwortet aber wie es scheint, hab ich das nicht getan. Ich tue mich schwer im Kopf,was diese Sache sein könnte. Meine Brille wäre zum Beispiel so etwas was ich täglich benutze, aber die besitze ich erst seit drei Jahren, also nicht so alt. Wenn ich eine alte Sache beschreiben soll, dann gehen meine Gedanken meistens in Richtung Alte Heimat und was ich von der Zeit noch habe und mit in die Hauptstadt umgezogen ist. Es gibt etwas aus dem Badezimmer. Mein Föhn. Meinem Beruf ist es geschuldet, dass ich mehrere habe. Aber diesen hier benutze ich rein privat. Er liegt in der Schublade unter dem Waschbecken. Ich habe ihn über 20 Jahre. Er ist von Babyliss und er funktioniert immer noch. Es ist nicht der, den ich auf Reisen mitnehme, dafür ist er ein bisschen zu groß, obwohl er zusammenklappbar und für die Reise gedacht, ist. Die Kaltlufttaste funktioniert seit ein paar Jahren nicht mehr. Ansonsten tut er seinen Job immer noch.

Ein Geburtstag und andere Dinge

Es war schwül und sehr heiß draußen und das gleich am Morgen. Doch war die Wohnung recht kühl, …noch. Ich verdunkelte sie und befahl der Putzhilfe die Balkontüren nicht den ganzen Nachmittag sperrangelweit offen stehen zu lassen.

Am Nachmittag hatte ich eine dienstliche Runde, die aber ohne Vorkommnisse verlief. Später dann fuhr ich zur Eröffnung eines neuen Lokals, zu dem ich eingeladen war, unter anderem um ein paar Fotos zu machen. Da dies alles in Esch stattfand, hatte ich anschließend nicht weit um zur N. zu fahren, die im benachbarten Frankreich wohnt. Die N hatte nämlich Geburtstag.

Es war ein wunderbarer lauschiger Abend im Garten…

… und die kleine Feier dauerte bis weit nach Mitternacht.

Donnerstag mit einer Tagesfrage

Legen wir mal gleich mit der Tagesfrage los:

Welche bemerkenswerten Dinge sind heute passiert?

Die Frage zielt genau auf das ab was am Donnerstag los war, nämlich nichts Bemerkenswertes. Es ist die Frage, die ich mir jeden Tag stelle, ohne die ein Tagebuch Blogging nicht möglich wäre.

Es hängt auch von meinem Tagesablauf ab, der ja sehr unstet ist, weil ich keine geregelten Arbeitszeiten habe. Wenn ich am Morgen von null einen Blogbeitrag schreiben muss, ist es oft mühsam. Wenn ich während des Tages immer wieder zehn Minuten oder eine Viertelstunde finde, um ein bisschen vorzuschreiben, ist es einfacher.

Das hier zum Beispiel, habe ich am Morgen danach ins Smartphone diktiert. Doch fangen wir von vorne an. Es wurde ja nach bemerkenswerten Dingen gefragt.

Bemerkenswert wäre der Friseurbesuch. Jedoch so bemerkenswert ist er auch wieder nicht, denn er findet alle drei Wochen statt.

Es war ein heißer Tag, der bis zu 30° hochging. Nach dem Besuch fuhr ich zum Rainbow Center und gab eine kleine Notiz ab, die mit einem Magazin verschickt wurde, an die Freundin und Witwe von Marc Grund, über den ich ja in der letzten Ausgabe geschrieben habe. Von dort aus ging es nach Wickrange in den Grand Frais. Ich kaufte alles ein, um mir meinen liebsten Sommersalat zu machen. Eine riesige Ochsentomate, gegrillte Paprika im Glas, Aprikosen und Räucherlachs.

Zwischendurch bekam ich einen schönen Anruf, bei dem ich zu einer Geburtstagsparty für Freitag eingeladen wurde.

Und dann war es schon auch an der Zeit, eine Runde Dienstliches zu tun. Es war ein voller Erfolg, denn es waren Tests angesagt und und alle meine Vorschläge wurden sofort angenommen.

Später saß ich noch eine Weile lesend auf dem Balkon und schaute mir noch eine weitere Folge der Agatha Christie Serie an, die keine Krimis per se sind. Wie es scheint, sind diese Videos in Deutschland nicht verfügbar. Wenn dem wirklich so wäre, heißt das Zauberwort VPN. Ich verlinke ihn hier trotzdem. Interessant in dieser Folge ist, dass zwei Protagonisten auftreten, die es später in den Umkreis von Hercule Poirrot schafften. Miss Lemon, die Sekretärin und die Schriftstellerin Ariadne Oliver.

Ein kurz und knapper Mittwoch

Ich schlief aus und ließ den Tag erstmal langsam angehen. Sehr gut. Den Mittwochsmarkt ließ ich sausen, weil es nichts gab was ich wirklich gebraucht hätte.

Ich las mich ein wenig fest in alten Blogbeiträgen von vor zwei Jahren, als ich in Bad Ischl war. Es rückte ein paar Gedanken und Gefühle die ich ob der Zeit hatte, wieder zurecht. Dennoch spiele ich mit dem Gedanken noch einmal hinzugehen, nicht um zu arbeiten, um Himmelswillen nein, sondern um dem Ort den Teufel auszutreiben, denn Bad Ischl ist ja an sich ein schöner Ort, an dem ich mir vorstellen könnte ein paar Tage Urlaub zu machen.

Am späten Morgen hatte ich eine Besprechung mit einer Kostümbildnerin für ein Projekt das erst Ende das Jahres kommen wird, aber dafür eine beachtliche Größe haben wird.

Der Nachmittag mäanderte dahin mit ein bisschen dienstlichem Zeug und sonst keine nennenswerten Vorkommnisse.

Am Abend sah ich die A. die von einer Dienstreise zurückkam und wir erzählten uns im Parc Belair die neuesten Schandtaten.

Tadler Marionettenfestival: Tag 3

Der Wecker klingelte um 6:00 Uhr. Stöhn! Aber ich musste bereits um 7:30 Uhr weg und kurz nach 8:00 Uhr in Tadler sein. Wir empfingen fünf voll gestopfte Busse mit Schulklassen. Insgesamt 400 Kinder! Ich musste mich um C2 und C3 Klassen kümmern. Angesagt war noch mal die Schnitzeljagd, die wir schon die letzten Tage hatten. Da es fast in jeder Klasse Kinder gab, die diese Schnitzeljagd schon die Tage davor gemacht hatten, war es für manche sehr einfach. Die meisten Klassen hatten unter einer Stunde alles gefunden.

Danach verschwanden alle in die vier übrig gebliebenen Säle von den elf und schauten sich ein Stück an. Bei der Gelegenheit bekam ich auch eines zu sehen. ‚ Cinq Minute avec toi‘ ist die Geschichte eines kleinen Jungen der einfach nur fünf Miniten der Zeit seiner Eltern für sich beansprucht, die ohne Unterlass am Smartphone hängen.

Anschließend wurden alle wieder in die Busse verladen und ich macht mich mit dem Rest der Crew daran ein wenig aufzuräumen. Kurz nach 1:00 fuhr ich heim.

Dort legte ich mich erstmal eine Stunde hin und schief tief und fest, bis ein Anruf mich weckte, der mir eine freudige Nachricht brachte, in Form einer Anfrage für einen Job, den ich bis Dato noch nie gemacht habe. Mehr kann ich nicht darüber erzählen, weil ich auch nicht so genau weiß auf was ich mich da eingelassen habe. Es hört sich interessant an.

Am Abend sah ich die D. ein letztes mal für eine Weile, weil sie wieder in die baskischen Gefilde entschwindet.

Wir saßen im Hêtre wie die Könige und speisten auch dementsprechend.

Es gab Kabeljau, ein Fisch den ich schon lange nicht mehr hatte:

Er erinnerte mich sehr an meine Großmutter die den Fisch in einem Gemüsesud und anschließend mit brauner Butter und Kapern servierte. Hier war er gebraten.

Danach war ich sehr platt und bei Zeiten im Bett.

Tadler Marionettenfestival: Tag 2

Ich hatte gut geschlafen wurde jedoch durch den Wecker viel zu früh wach und fühlte mich komplett unausgeschlafen, zerknittert und sehr bäh. Doch es half nichts, ich musste raus.

Es waren heute mehr Menschen als am Tag davor da.

Am Morgen war ich zwei Stunden lang beschäftigt auf dem Fairy Dingsbums. wo ich Wache stand bei einem Spiel bei dem die Jüngsten fischen konnten. Ich war danach mehr als fertig mit den Nerven, nicht so sehr wegen der Kinder, die eigentlich alle durchweg brav waren, sondern wegen der Eltern. Da gibt es echt Exemplare die man verbieten sollte. Mehr möchte ich darüber nicht schreiben, sonst komme ich in Rage. Nur gut dass ich nie länger als 5-10 Minuten mit jedem beschäftigt war.

Danach regelte ich noch ein paar Einlässe zu verschiedenen Shows. Alle waren durchweg ausverkauft und waren etwas schwieriger zu regelen als gestern. Bei eine Vorstellung verrechnete ich mich mit den Anzahl an Plätzen im Saal und denen die ich nich reinlassen konnte. Ups! Aber ging so just auf.

An dem Nachmittag schleppte ich mich durch die Gegend. Es war anstrengend.

Kurz vor 19:00 Uhr war ich fertig und fuhr zurück ins Hotel nach Esch-Sauer.

Tadler Marionettenfestival: Tag 1

Ich flog vom Wecker geweckt, zu recht unchristlicher Zeit aus dem Bett. Aber durch die wilde Party der Nachbarn von gestern, war ich halt noch lange wach.

Eine Stunde Fahrt nach Tadler.

Es war schön so viele vertraute Gesichter nach zwei Jahren Pause wiederzusehen. Wie gewoht konnte ich was in den einzelnen Aufführungsstätten gezeigt wurde, nicht ablichten, aber auf der Straße schon.

Ein verrücktes Taxi
Ein Huhn das ein Ei legt.

Ansonsten war ich den ganzen Tag über sehr beschäftigt, weil von einem Saal zu anderen raste um die Publikumseinlässe zu regeln. Da ich mit zwei anderen Freiwilligen, die einzigen sind, die auch beim letzten Festival dabei waren, bekamen wir die meisten Einlässe zugeteilt. Das System ist das gleiche wie vor zwei Jahren. Es geht alles über eine App, die die Eintrittskarten scannt. Vielleicht sollte ich das System mal im Techniktagebuch erklären.

Doch ich bekam am Abend zwei gruselige Vorstellungen zu sehen. Eine, fand ich ganz großartig und nannte sich Terreur (Terror). Ein Stück das definitiv nicht für Kinder ist.

Foto aus dem Programmheft

Terror ist ein packendes Eintauchen in absolutes Leiden. Ein lebendig gehäutetes Individuum, eingesperrt in einem undefinierten Raum, eine bewegliche Präsenz an der Grenze zum Albtraum. Doch inmitten dieser Dunkelheit taucht unsere Menschlichkeit auf. Antonin Lebrun haucht der Marionette Atem, Gesten und Stimme ein und erweckt so eine beunruhigende Empathie.

So steht es im Programm geschrieben. Es ist eine unglaubliche Performance. Der Puppenspieler gibt über die Puppe fast unmenschliche Töne von sich, die einem durch Mark und Bein gehen. Man weiß nicht was das Grauen ausgelöst hat oder woher es kommt. Es ist einfach da; das Grauen ein Reinform. Und gerade deswegen ist es spannend. Was passiert wenn der Terror keine Ursache hat? Die Figur hat keine Augen. Diese kotzt der Puppenspieler während dem Stück regelrecht aus und drückt sie der Puppe in die Augenhöhlen. Das ist ein bisschen eklig aber durch das Licht das sehr ausgeklügelt ist, kann man es nur erahnen. Damit sieht die Figur zu ersten mal das Publikum…

Anschließend gab hatte ich noch den Wohnwagen des Horrors.

Eine sehr ausgefeilt lustige Geschichte um einen Mord in einem Wohnwagen.

Abends in Hotel gönnte ich mir eine ‚Pfanne‘…

die richtig gut tat.

Ich schlief sofort ein.

Ein Samstag ohne Verpflichtung

Zum Vortag ist noch eine Kleinigkeit zu berichten. Da ich ja im LëtzBoys war, fiel mir wieder einmal auf wie viel Musik aus alten, sehr alten Zeiten lief, und es mitunter nur die ist, bei der die Menschen leicht mitwippen. Es liefen ein paar Lieder, die ich schon lange nicht mehr gehört hatte. P.Lion / Happy Children oder auch noch Miquel Brown / So Many Men So Little Time. Mir kommt bei diesen Liedern als erstes in den Sinn, dass ich schon darauf getanzt habe, als sie noch in den Hitparaden waren. Ich komme mir dann sehr steinalt vor.

***

Ja, das war schon sehr schön. Ich erwarte früh und machte mich zurecht zum samstagtäglichen Wochenmarkt. Ich hatte mich mit der D verabredet, auf einen Kaffee, wie gewöhnlich im Renert. Trotz des kühlen Wetters war so einiges los in der Stadt. Die Demokraten und Sozialisten hatten ihre Stände auf dem Markt aufgestellt und verteilten Rosen und kleine Veilchenstöcke, weil am Sonntag Muttertag ist.

Ich saß eine Weile mit der D zusammen auf der Terrasse, und wir ließen die letzten Tage Revue passieren und beratschlagen noch ein paar Dinge für die Zukunft.

Vom Markt brachte ich mir lediglich ein paar frische Nudeln mit, genauer gesagt, Tagliatelle mit Basilikum. Die bereitete ich mir für das Mittagessen zubereitete, was ein kleiner Fehler war. Ich hatte noch ein kleines Glas Sugo dass ich als Basis für die Sauce nahm. Es schmeckt mir extrem gut, aber es lag mir anschließend sehr schwer auf den Magen.

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich mit Lesen, einem Nickerchen, wieder lesen und einer Geschichte von Agatha Christie, die kein wirklicher Krimi war.

Die Serie wurde, ich habe das nicht genau nachgesehen, wahrscheinlich Ende der siebziger Anfang der achtziger gedreht. In dieser Episode erleben wir einen sehr jungen John Nettles, der besser bekannt ist in der Rolle, die er über Jahrzehnte gespielt hat, Inspector Barnaby.

Später hatte ich das Gefühl, dass wieder seltsame Rauchschwaden in der Luft hingen, denn die Sonne war wieder halbwegs verdeckt:

Ich wollte beizeiten ins Bett, aber an schlafen war nicht zu denken, weil im Nachbarhaus im dritten Stock eine wilde Party stattfand. Ich ließ sie gewähren und hoffte, dass es nicht allzu lange dauern würde, doch gegen 1:30 Uhr morgens, als die Musik immer noch sehr laut war und alle lautstark mitsangen, wurde es mir dann doch zu viel. Ich war im Begriff, mich anzuziehen und hinüber zu gehen, als Ruhe einkehrte, und das sehr schlagartig. Als ich zum Fenster hinaus sah, stand die Polizei vor der Tür. Aha, einem der anderen Nachbarn war es also auch zu viel.

Und ab morgen wird vom Marionettenfestival berichtet.

Unsteter Donnerstag, ein Blue-Freitag & Zeit des Loslassens

Den Donnerstag verbuchen wir unter unstetem Wetter mit unstetem im Kopfschmerz. Zudem war es ein Tag, der wieder mit viel Unverblogbarem, sprich dienstlichen Dingen, belegt war.

Ich fing am Morgen jedoch einen neuen Podcast, eher Hörbuch vom WDR5 an. Jeremias Gotthelf / Die schwarze Spinne Teil 1 / Teil 2 / Teil3 / Teil4

Was für eine abenteuerliche Geschichte! Jeder Teil dauert ungefähr eine knappe Stunde. Ich kannte Gotthelf überhaupt nicht. Es war einer der erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller im 19. Jahrhundert.

***

Da ich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag sehr schlecht geschlafen hatte und erst am Morgen irgendwie zur Ruhe kam, klingelte mich die A. kurz vor 9:00 aus dem Bett. Sie fragte, ob ich mich heute einige Stunden um Blue kümmern könnte. Konnte ich. Eine Stunde später war sie da.

Wann gehen wir endlich Gassi???

Ja, ja, ja, wir gehen!

Ich hatte aber noch ein paar Büroarbeiten zu erledigen. Unter anderem tat ich das, was ich schon vor Tagen hätte tun sollen, mir aber schwer fiel. Doch plötzlich kam mir das Lied von Édith Piaf in den Kopf; Non. Rien de rien. Je ne regrette rien. Und damit war WhatsApp auch weg! Wer die letzten Tage nicht mitgelesen hat, lese bitte das hier. Mich überkam das Gefühl der Leichtigkeit, des Loslassens und die Hände frei haben.

Ich zog mit Blue los in die Stadt mit Umweg durch dem Park, wo sie brav das große Geschäft verrichtete. Es ist immer wieder ein sehr erhebender Moment mit der Tüte die Hinterlassenschaft aufzuheben…nun ja. Nach einer kurzen Stärkung im Renert, musste ich zurück mit Blue und sie in der Wohnung abgeben, denn ab 14:00 trat ich in den Dienst der Kultur. Es wurde eine längere Runde und kurz vor 22:00 war ich endlich fertig.

Da es der Bärenabend war, wollte ich kurz bei denen vorbei schauen, aber die waren alle schon weitergezogen und ich fand alle im LëtzBoys wieder. Kurz vor Mitternacht fiel ich ins Bett.

Dienstag mit Rauch & Mittwoch mit Abendessen

Für den Dienstag gibt es nicht viel zu berichten. Doch mir fiel am Abend etwas auf, das ich aber nicht mit Waldbränden in Verbindung brachte. Die Sonne stand noch hoch aber sie leuchtete so rötlich, als ob sie im Begriff wäre unterzugehen. So sah sie am frühen Abend aus:

Dann las ich am Mittwoch morgen, dass es an den Waldbränden in Kanada liegt aus der Provinz Manitoba und wir inzwischen die Rauchwolke in Luxemburg sehen.

Ansonsten war nichts weiter was verblogbar war.

***

Am Mittwoch dann eine schnelle Runde über den Mittwochsmarkt und ein Kaffee im Renert. Auf dem Markt fand ich nicht das, was ich haben wollte. Ich beschloss, zum Grand Frais zu fahren. Grand frais ist eine Frischemarkt Kette aus Frankreich die inzwischen drei Ableger in Luxemburg hat. Zu Beginn fuhr ich ab und zu dem Markt in Contern, der für mich aber ungünstig liegt weil ich einmal quer die Stadt muss. Von den Kilometern wäre er näher.

Er hat vor allem frische Produkte – Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Milchprodukte. Alles andere hat gibt es auch, aber weitaus weniger gut sortiert wie ein traditioneller Einkaufsmarkt.

Wieder daheim sortierte ich alles in den Kühlschrank ein und entschied noch einmal loszufahren, denn das Wetter sollte am Nachmittag besser sein und ohne Regen. Ich beschloss daheim zu bleiben, weil es genug zu tun gab, das ich wieder auf die lange Bank geschoben hatte.

Am Abend traf ich mit der S. und dem J., die ich beide schon länger nicht gesehen hatte. Im Bovary gab es für mich ein Cordon Bleu:

Wir hatten ein langes angeregtes Gespräch über Dinge die mich zur Zeit sehr beschäftigen. Es ist nicht die erste Diskussion die ich mit Menschen aus meinem nahen Umfeld darüber habe. Und ich muss sagen, dass ich überall auf großen Zuspruch stoße. Ich animiere niemanden dazu, es mir gleich zu tun. Aber bisher konnte noch jeder meine Gründe nachvollziehen. Facebook und Instagram sind inzwischen weg. Facebook habe ich lediglich ausgeschaltet, da ich noch den Messenger eine Weile beibehalten möchte. WhatsApp wird aber in den nächsten Tagen auch begraben. Als Alternative dafür habe ich Signal installiert.

Zum Abschluss noch eine Tagesfrage:

Erinnerst du dich an dein liebstes Kinderbuch?

Ich weiß nicht mehr ob ich eines hatte. Ich kann mich vage an Pixie Bücher erinnern, aber das auch nur, weil mein jüngerer Bruder sie später erbte und mit Vorliebe gerne darin blätterte wenn er auf dem Töpfchen saß.

Ich kann eher mich an Märchen Schallplatten erinnern, und dass es dazu immer ein Heft gab mit vielen Bildern und auch Text. Die Schallplatten, das weiß ich noch, hatten die Größe von einer Single Schallplatte aber mit einem kleinen Loch in der Mitte. Und sie liefen auch nicht auf 45 Touren sondern 33. Es war eine ganze Serie und ich glaube nicht, dass ich danach noch einmal ähnliche Platten gesehen habe. (Und nach ein paar Klicks hatte ich sie gefunden)

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