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Fressen, Kunst und Puderquaste

Eine Ära geht vorbei

Letzte Woche fand ich in den kleinen Nachrichten, die Amazon Foto mir täglich schickt, ein Bild, dass mich an meine allererste Fernsehsendung erinnerte. Die Lust der Täuschung war eine grandiose Ausstellung in der Kunsthalle. München:

Eine Woche später am saß ich dann in meiner allerersten Sendung und redete über die Ausstellung. Das sind fast auf den Tag sechs Jahre. Es gab sogar ein Erinnerungsfoto:

Heute war nun meine letzte Aufzeichnung. Es war die letzte reguläre No Art Sendung. Nächste Woche gibt es eine Spezialsendung wegen einer Preisverleihung und dann ist mit dem Talkformat vorerst Schluss. Ein klein wenig traurig bin ich schon, zumal die Aufzeichnung von heute sehr schön war und die gibt es ab Samstag hier zu sehen.

Wieder daheim schrieb ich erst ein wenig hier vor und ging aber zeitig zu Bett, denn morgen muss ich ein wenig früher raus.

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Weil ich für die alte Kochsendung von gestern aus diversen Kanälen viel Zuspruch bekam, schaute ich nach ob da nicht noch eine ist, in der die Damen etwas Außergewöhnliches kochen. Aber sicher doch! Wie bereitet man Neunauge zu? Es ist eine Spezialität aus Bordeaux.

Randnotiz & alte Kochsendung

Noch eine kleine Randnotiz zum Sonntag, nur damit ich das nicht vergesse, wenn ich es später mal nachlese. Am späten Nachmittag, als ich vom Brunch zurück nach Hause kam, war ein unendliches Gehupe auf den Hauptverkehrsadern zu hören. Zuerst konnte ich mir keinen Reim darauf machen, doch dann kam ich drauf. Es sind die Syrer. Ich verstehe ihre Freude, und doch bin ich skeptisch. Wie geht es jetzt weiter? Gehen alle wieder zurück? Werden sie alle freundlich hinauskomplimeniert? Was ist mit denen die sich jetzt über die Jahre etwas hier aufgebaut haben und nicht zurück wollen, können die bleiben? Wie geht es in Syrien weiter? Was kommt nach Assad?

Fragen über Fragen.

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Der Montag war ein äußerst ruhiger Tag. Das Wetter, ach ja… Siehe Foto:

Ich breitete mich auf die No Art Sendung vor, die bereits am Dienstag aufgezeichnet wird.

Am Abend sah ich mir eine alte Kochsendung an.

Ich hatte die beiden Damen schon einmal vor etlichen Jahren hier vorgestellt. La Cuisine des Mousqutaires war im französischen Fernsehen der Renner. Ich hatte mir sogar das Kochbuch der Sendung gekauft. Es war eine Kochsendung aus den Achtzigern in der Gerichte zubereitet wurden, die man heute so nicht mehr machen könnte. Die Beschreibung unter den Video, die ich unten übersetzt habe, ließ mich laut auflachen.

„Für die Feiertage bieten uns Maïté Ordonez und Micheline Banzet ein leicht bekömmliches Rezept an, Foie Gras, Truthahn, Magret, Trüffel, Wachteln… und natürlich ein Hauch von Armagnac.“

Das Wochenende

Da der Freitag abends etwas länger ging, ließ ich mir am Samstagmorgen sehr viel Zeit. Die erste Blick aus dem Fenster zeigte mir Regen, Regen, Regen. Das ließ die Lust, zum rausgehen, auf den Wochenmarkt quasi auf null sinken. Kurz vor Mittag ging ich dann doch. Ich sah den Y mit seiner Gattin, die ich schon eine Weile nicht gesehen hatte. Sie erzählten mir über ihre neue Errungenschaft, ein kleines Apartment in Paris.

Am Nachmittag hatte ich einen Termin für eine Maniküre, beziehungsweise ich lies mir den einen kaputten Fingernagel wieder neu mit Gel überziehen. Der wird bis nächstes Jahr halten.

Den Abend ließ ich recht ruhig angehen, da ich wusste, dass ich am Sonntag eine Verabredung hätte zum Brunch und irgendwo muss ich beim Fressen auch eine Bremse einlegen.

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Der Sonntag fühlte sich vom Wetter her nicht besser an als der Samstag. Weiterhin eine dicke Wolkendecke, feucht und kalt.

Doch ich hatte Lust, mich chic anzuziehen, denn ich sollte ins Hotel Royal gehen. Ich hatte einen Tisch bestellt für mich und eine langjährige Freundin, die ich schon fast ein Jahr nicht mehr gesehen hatte, die S. Sie war und ist noch immer Journalistin, arbeitet aber in einem völlig anderen Ressort. Mitte der Neunzigerjahre, waren wir beide in einem Theaterkursus. Überhaupt war dieser Theaterkursus eine Truppe so unterschiedlicher Menschen. Aber es gibt drei Menschen aus diesem Kursus, die bis heute meine besten Freunde sind. Es gab so viel zu erzählen und wir schlemmten uns durch das Buffet, fast volle vier Stunden lang! Leider habe ich es verpasst, ein Foto zu machen.

Am Abend schaute ich mir eine dreifache Folge von Fake or Fortune an. Vor allem die Folge über ein Bild von Ben Nicholson, das in einem Schlafzimmer auf den Gips gemalt war, fand ich äußerst spannend. Das Bild konnte nämlich nicht so einfach runter genommen werden, ohne dass es beschädigt wird. Im unteren Video habe ich es so eingestellt, dass gleich bei dieser Folge losgeht.

***

Was ist dein Lieblings-Cartoon?

Eine interessante Frage, zumal das Wort Cartoon sehr unterschiedlich gebraucht werden kann. Bei Wikipedia steht folgendes: Ein Cartoon ist eine Grafik, die eine komische und/oder satirische Geschichte in einem Bild – meistens mit einer Pointe – erzählt.  Das wäre also das, was man in den Tageszeitungen für gewöhnlich neben dem Kreuzworträtsel findet.

Im englischen wird das Wort aber auch für einen Zeichentrickfilm benutzt. Animated Cartoon. Wenn es sich um bewegte Bilder handelt, hätte ich ein Liebling. Er gehört auch zur Gruppe der Cartoons, obwohl er anders bezeichnet wird, nämlich Anime. Das wären alle Filme von Hayao Miyazaki.

Auf dem Weihnachtsmarkt

Am Freitagmorgen erwarte ich so frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Das war schön. Mit viel Elan und Tatendrang schrieb ich fix das Blogposting von gestern fertig.

Freitag ist Meisterin Propper Tag. Da die ganze Wohnung aussah wie ein unaufgeräumtes Schlachtfeld, musste ich Gas geben.

Am Nachmittag traf ich mich mit der C. auf einen Kaffee. Es gab ein paar dienstliche Dinge zu bereden, zudem hatte ich sie schon eine Weile nicht mehr gesehen.

Anschließend fuhr ich in die Innenstadt und übergab im Renert das Merian Magazin, weil der G, der Besitzer des Lokals, gar nicht wusste, dass er darin besprochen worden war.

Später, dann war ein letztes Treffen für dieses Jahr von den Baer Dukes angesagt , zusammen mit dem Rainbow Center, auf dem Weihnachtsmarkt. Es hatten sich sehr viele eingefunden.

Wir trafen uns bei der Pyramide, dem Glühweinstand mitten auf dem Platz.

Es ist ein Stand von einem deutschen Schausteller. Und obwohl sie sich sehr an die luxemburgischen Verhältnisse angepasst haben, zum Beispiel die Tafeln, auf denen die Getränke stehen sind auf Deutsch geschrieben mit einer französischen Erklärung darunter, so fand ich ein paar Schreibfehler. Versucht sie mal zu finden:

Ein Foto zur Erinnerung:

Es war brechend voll auf dem Platz und wir blieben nicht lange.

Anschließend ging es ins Restaurant Beim Lentz. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Und da es ja ein öffentliches Treffen ist, finden sich auch immer wieder neue Gesichter ein. Ein Bärchen, das aus Chicago stammt, hatte Geschenke für uns alle mitgebracht. Es gibt dort eine Barbecue Sauce, die legendär zu sein scheint und eine der Besten sein soll. Jeder von uns bekam eine Flasche.

Kurz nach Mitternacht lag ich im Bett.

Überprüfen was andere so schreiben

Am Morgen ein Friseurtermin. Ich bin immer wieder erstaunt wie viel Wolle runterkommt bzw., in drei Wochen nachwächst.

Dann wollte ich kurz in die Stadt, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte daheim Dinge abzuarbeiten. Ich ging zu Fuß und wurde vom Schneefall überrascht.

Im Hntergrund die Weihnachtsdeko von Cartier. Sie erinnert mich immer an eine Bekannte, die diese Deko zum ersten mal 2021 mit organisieren und montieren ließ. Leider ist sie letztes Jahr sehr unerwartet gestorben.

Eine kurze Einkehr im Renert auf einen Kaffee und darauf warten dass der Schnee aufhört.

Am Nachmittag studierte ich den Artikel im Merian, was ich ja gestern schon kurz angedeutet hatte.

Der Verfasser Olaf Deharde schreibt grundsätzlich nichts Falsches und alle seine Empfehlungen sind schon richtig. Die meisten Adressen sind innerhalb der Stadt. Nur zwei Stück sind außerhalb. Da wäre einmal (Noblesse oblige) Lea Linster in Frisange, bei der ich immer noch nicht war und René Mathieu in Bourglinster, der zweimal hintereinander als bester Gemüsekoch der Welt ausgezeichnet wurde. Über den hatte ich hier berichtet. Er verpasst zu sagen, dass Mathieu im Januar umziehen wird ins Airfield beim Flughafen. Das schöne Ambiente der alten Burg fällt somit weg.

Sehr erstaunt war ich dass mein zweites Wohnzimmer auch dabei ist:

Die Buletten sind ja dort immer auf der Karte und werden hochgelobt.

Die Brasserie Guillaume kommt auch vor. Da verschweigt er aber, dass es Brasserie Kost ist, also durchweg eine einfache Küche und wohlgemerkt lecker aber zu Preisen eines Sternerestaurants. Kein einziges Hauptgericht kostet unter 35€! Wenn der Geldbeutel es hergibt, kein Problem, aber für den Preis kann man anderweitig viel raffinierter essen.

Und dann gab es zwei Bars die ich gar nicht kannte. Einmal das alte Théiwesbur im Pfaffental, das jetzt BAC heisst und, und Florence in der rue d’Anvers. Beides sind nicht so sehr meine Viertel, aber gerade deswegen vielleicht ein Umweg wert.

Am Abend fuhr ich mit der D. nach Mersch um das Theaterstück Ondugen zu sehen.

Ondugen könnte man wortwörtlich übersetzen mit untugendlich, also nicht brav, unartig, oder auch noch widerspenstig, was mir zu stark als Synonym ist. 

Das Stück beruht auf dem gleichnamigen Buch von Fabio Martone das just erschienen ist und sorgte bereits für Aufregung, weil die Kulturredaktion vom L-Wort keine Hausaufgaben gemacht hat. Anstatt das Buch zu lesen, das bereits vor Wochen herauskam, aus dem klar hervorgeht, dass Fabio Martone ein Pseudonym ist, saßen sie dem Bären auf und zeterten nun dass sie hereingelegt worden sind.

Ich mochte das Stück übrigens sehr.

Alles wird gefiltert

Ein Tag der sich ein wenig hinschob und hinzog obwohl er im Prinzip gut gefüllt war.

Am Morgen erledigte ich fix ein paar Dinge am Rechner und ging dann zum Wochenmarkt. Ich kaufte im gleichen Turnus auch ein paar Dinge ein, die ich für die Kaffeemaschine brauchte. Unter anderem war es Entkalker und Filterpatronen. In Luxemburg, das muss man wissen, ist das Wasser so kalkhaltig, dass man sich doppelt und dreifach dagegen wehren muss vor allem was Kaffeemaschinen anbelangt. Mein Bügeleisen zum Beispiel hat noch nie Leitungswasser gesehen, sondern bekommt nur destilliertes Wasser. Dafür hält es aber auch schon über zehn Jahre. Auch wenn die Hersteller dafür plädieren, dass man Leitungswasser nehmen soll, habe ich hiermit das Gegenteil bewiesen. Mir soll niemand erzählen, dass die Entkalkungsvorrichtungen, die manchmal in Bügeleisen eingebaut sind, wie Filter etwas taugen.

Im Zeitungsladen wurde ich auf die letzte Merian aufmerksam. Auf der Titelseite entdeckte ich eine Überschrift:

Ich blätterte die Zeitschrift kurz durch und sah, dass viele Restaurants vermerkt waren, die ich kenne. Also kaufte ich die Zeitschrift und werde das morgen im Detail überprüfen.

Dann sah ich eine Mail, die keinen Aufschub duldete, über die ich mich jedoch freute. Es war eine Weile nicht ganz klar, doch in der nächsten Ausgabe der Queer.lu wird wieder ein Artikel von mir erscheinen. Diesmal erforderte er keine Recherche, denn es ist eine persönliche Geschichte. Ich überprüfe noch einmal die korrigierte Version und schaute nach, ob nichts von den Sätzen verfälscht worden war.

Unter dies schon alles ist, für heute gibt es noch eine Tagesfrage:

Nenne fünf Dinge, in denen du gut bist.

Fünf! Das sind viele! Zudem ist es eine sehr subjektive Frage.

Ich bin gut im Essen. Das kann ich unumwunden zugeben und dazu stehe ich auch. Meine Wohlstandswampe ist der Beweis.

Ich denke, dass ich im Umkehrschluss aber auch nicht schlecht im Kochen bin. Zumindest gebe ich mir Mühe und versuche, wenn ich nach Rezept koche, das nicht aus der Lameng zu tun. Das geht meistens schief.

Ich denke, dass ich beruflich ein guter Ideengeber bin.

Aber ich begreife auch Ideen von anderen schnell und weiß sie umzusetzen.

Ich kann gut aus dem Stegreif plappern. Sonst wäre ich nicht in einer Talkshow seit fast fünf Jahren.

Heiß & Fettig, Melancholie & Wahnsinn

Vom Montag bleibt zu berichten, dass ich am Abend mit der D, der N, und der S. ein Restaurant besuchte, in dem ich noch nie war. Brasserie Beaulieu.

Eine kleine, urgemütliche Brasserie. ich hatte dort ein Gericht, dass ich schon sehr lange nicht mehr hatte. Es sieht einer Käsefondue sehr ähnlich. Ein Mont d‘Or mit kleinen Pellkartoffeln und Salat. Es war sehr heiß, ich verbrannte mir einmal den Mund, und sehr fetthaltig. Insgesamt war alles sehr deftig, was auf der Karte stand.  Es war sehr zu unserer Zufriedenheit aber der Nachteil war, dass man schon sehr frittiert roch, wenn man dort wieder rauskam. Das frische Hemd und die Hose mussten umgehend in den Wäschekorb und die dicke Winterjacke wurde auf den Balkon zum lüften gehängt. 

***

Am Dienstagmorgen früh rief ich beim Zahnarzt an und entschuldigte mich, weil ich den Kontrolltermin letzte Woche wegen dem Ausflug nach Völklingen, schlichtweg vergessen hatte und bat um einen Neuen. Ich bekam ihn auch aber die Zahnarzthelferin sagte mir, dass das wohl der letzte Termin sei, der Zahnarzt würde Ende Januar in Rente gehen.

Das ließ mich ein wenig verzweifeln. Denn einen neuen Zahnarzt finden ist nicht die einfachste Aufgabe. Zudem kappte das eine weitere Leine zu meiner Vergangenheit. Es war der Familienzahnarzt und da ich in der Winterzeit in diesen Dingen immer etwas dünnhäutiger bin, schwabbte eine Welle der Melancholie über mich. 

Ich lenkte mich für den Rest des Tages ab mit Lesen, allen voran das Buch vom Maler Jean -Pierre Beckius, dass ich in der Ausstellung erworben hatte.

Am Abend schaute ich mir zwei Dokus auf ARTE an. Die eine handelte von Truman Capote und wie er den Roman Kaltblütig schrieb. Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit einen Ausschnitt des Romans im New Yorker gelesen.

Und wenn wir schon beim Wahnsinn sind machen wir auch gleich damit weiter:

Ruhiger Sonntag

Der Sonntag war im Verhältnis zu den zwei Tagen davor, sehr ruhig. Außer einer Dienstrunde am späten Nachmittag gibt es nichts weiter zu erzählen. Darum gibt es ein bisschen etwas aus dem Internet. Die Tagesfrage war nämlich auch nicht sehr inspirierend.

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Vor ein paar Tagen hörte ich ein interessantes Zeitzeichen, über eine deutsche Schriftstellerin, deren Namen ich noch nie gehört hatte. Sie war die erste Krimischriftstellerin zu einer Zeit, in der das Genre noch wenig besetzt war und Frauenrechtlerin. Jenny Hirsch. Da die Dame im 19. Jahrhundert gelebt hat, war ich neugierig, ob es überhaupt etwas von ihr heutzutage noch gibt und siehe da, ich fand ein Buch von ihr. Ein seltsamer Fall.

Ich ich werde berichten, wenn ich es ausgelesen habe.

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Falls einer meiner Leserinnen an Spielzeug interessiert ist, Haley Morris hat da was. Wer sie übrigens nicht kennt, Morris macht schon seit Jahren Shorts über ‘innere Monologe’.

Zwei Tage mit Weihnachtsmarkt, Ausstellung und Geburtstag

Ein Foto noch gestern Nacht:

Ich war schon gegen 7:00 wach, weil ich vergessen hatte das Handy auf lautlos zu stellen und eine doofe Nachricht von irgendeinem Frühaufsteher in einer Gruppe kam. Ich lerne daraus, dass ich Gruppenchats grundsätzlich und ohne Ausnahme auf stumm schalten muss.

Traumhaft schönes Wetter, das ich aber nicht nutzen konnte um rauszugehen, denn gestern war so einiges im Haushalt liegen geblieben, was heute weg musste. Zudem sollte Meisterin Propper antreten am Nachmittag.

Am Nachmittag hatte ich eine recht ergiebige Besprechung mit einer Kollegin über diverse dienstliche Dinge. Ich erfuhr Neues.

Am späten Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt.

Ich hatte irre Lust auf einen Flammkuchen. Das kleine Restaurant Kugener bei der ‚Gëlle Fra’ bietet da, meiner Meinung nach, immer noch die besten an.

Am Abend nach der Dienstrunde, lag ich früh im Bett.

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Am Samstagmorgen dann eine Runde über den Wochenmarkt, bei Eiseskälte aber wunderschönem Wetter. Mit der D und dem M ein Mittagessen in der Casa Gabriele.

Anschließend sah ich mir die neue Ausstellung über Jean-Pierre Beckius in Villa Vauban an. Er ist für mich eine der größten Maler in Luxemburg, der sich dem Impressionismus verschrieb.

Es sind an die 90 Bilder, die noch nie zu sehen waren, zumindest nicht in der Zusammenstellung. Der Großteil stammte aus Privatbesitz. Übernächste Woche werde ich etwas über ihn im No Art erzählen.

Am Abend ging ich ins Atelier, ein Konzertsaal in Hollerich. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal dort war aber es ist schon sehr lange her. Mein Lieblings Cafe, Renert feierte seinen zehnten Geburtstag. Ich hatte mir schon lange vorab ein Ticket besorgt, war aber am selben Abend sehr unschlüssig, ob ich gehen sollte oder nicht, denn mein Sofa wollte mich nicht weglassen. Letztendlich ging ich doch, und ich sollte es nicht bereuen. Es waren sehr viele Menschen dort, die ich fast alle kannte, und eine tolle Stimmung.

Ich bekam ein kleines Geschenk, dass nicht jeder bekam, vor allem nicht die Flasche in Form eines Weihnachtsbaumes.

Die Stimmung war großartig und ich lernte ein luxemburgische Band kennen, die ich bis dato nicht kannte Hunneg Strepp.

Es war nicht die einzige Band, die da war. Es war ein ganzer Reigen. Aber die waren schon richtig gut.

Es war ein schöner Abend und ich war froh, dass ich mich doch dazu aufgerafft habe, hinzugehen. Kurz nach Mitternacht war ich aber schon zu Hause.

Migränös

Ein migränöser Morgen. Es war aber vorauszusehen, denn das Wetter schlug drastisch um von Regen und 14 Grad auf blauer Himmel mit Sonne und 2 Grad. Für gewöhnlich ist es ja andersrum, aber Wetterumschwung ist Wetterumschwung. Ich konnte mich nicht über das sonnige Wetter freuen.

Ich wurschtelte zu Hause herum, ohne Plan und Verstand. Angedacht war ein wenig schreiben, was aber nicht ging. Kurz nach Mittag schlug dann endlich die Vernunft zu und ich nahm etwas ein, was ich schon viel früher hätte tun sollen, und legte mich noch einmal ins Bett.

Das einzige was ich für den ganzen Tag aufzuzeigen hatte, war die Waschmaschine bedienen.

Am frühen Abend gab es nich einmal eine Runde dienstliches Zeug, die ohne Zwischenfall verlief.

Und während ich dort meine Zeit absaß, fand ich in der Zeitung eine Anzeige über ein neues chinesisches Restaurant in Strassen. Räiskär. Was mich in der Werbeanzeige, die wie eine Reportage aufgezogen war (gibt es ein deutsches Wort für Publireportage?) anzog war, dass die Speisekarte äußerst übersichtlich war.

Da das Chinarestaurant meines Vertrauens ja nicht mehr ist, und weil ich denn ganzen Tag wegen dem brummenden Kopf nichts gegessen hatte, überlegte ich nicht lange und fuhr hin. Die Dim Sum als Vorspeise waren sehr gut und ich denke, dass ich das nächste Mal nur die bestellen werde aber dann mehrere Sorten.

Danach gab es, ganz klassisch, Peking Ente, schon fertig gerollt. Manche bieten es so an, bei anderen musst man die Rollen selber machen:

Insgesamt war es sehr gut. Was mir sehr gut gefiel war dieses Schnickschnacklose auch vom der Deko her. Nur am Eingang stand das obligate Aquarium, das ja bekanntlich Glück und Reichtum bringen soll. Vom Preis her ist etwas mehr als der Durchschnitt, aber nicht so unverschämt wie das Chichin, über das ich ja schon berichtet hatte.

***

Wieder daheim, der Kopf war soweit wieder in Ordnung, las ich einen längeren Bericht über Thanksgiving im New Yorker, das es bereits über 400 Jahre gibt. The Invention of Thanksgiving.

Americans have been celebrating Thanksgiving for nearly four centuries, commemorating that solemn dinner in November, 1621. We know the story well, or think we do. Adorned in funny hats, large belt buckles, and clunky black shoes, the Pilgrims of Plymouth gave thanks to God for his blessings, demonstrated by the survival of their fragile settlement. The local Indians, supporting characters who generously pulled the Pilgrims through the first winter and taught them how to plant corn, joined the feast with gifts of venison. A good time was had by all, before things quietly took their natural course: the American colonies expanded, the Indians gave up their lands and faded from history, and the germ of collective governance found in the Mayflower Compact blossomed into American democracy.

Almost none of this is true…

(Ja, bei dem Abschnitt oben stockte auch mir der Atem…)

In der Unterstadt

Morgens eine kurze Runde über dem Wochenmarkt, wegen Obst. Dann fix hinunter zur Grocerie. Hinunter, weil die tiefer gelegenen Stadtteil Grund liegt.

Ein Ort an dem es schon vor sehr vielen Jahren schon einen Krämerladen gab. Der Grund warum ich dort hinging, lag auf der Hand. Das Vins Fins, in dem die No Art Sendung aufgezeichnet wird, liegt gleich nebenan.

Dort überflog ich nochmal alles das was ich gestern in der Ausstellung gesehen hatte und reduzierte es schon mal im Kopf auf 5 Minuten runter, denn ich kann für eine Chronik unmöglich alles erzählen was ich gestern sah und hörte.

Die Aufzeichnung lief wie Schnürchen. Ich denke sie ist richtig gut geworden. Am Sonntag verlinke ich sie.

Dann gab es noch eine Runde Dienstliches und ab nach Hause.

Ein Tag in der Völklinger Hütte

Ich musste fürs Fernsehen dorthin. Seit Anfang November läuft dort eine neue Ausstellung.

Ich hatte das Glück dass der Generaldirektor Dr.Beil, der die Ausstellung auch kuratiert hat, mit mir dadurch ging.

Ich kann und will jetzt nicht zu viel verraten, das erzähle ich am Samstag in der NO ART Sendung. Nur so viel, ich bin sehr begeistert und werde sie mir noch einmal ansehen, weil, obwohl ich fast vier Stunden dort war, nicht alles gesehen habe.

Ich hatte den Kopf so zu im Anschluss, dass ich erstmal Pause machen musste, aber nicht daheim. Ich ging ins Renert.

Apropos Renert:

Im Atelier gibt es am 30 November eine große Feier für die ersten 10 Jahre Renert. Ich werde dort sein.

Ich traf die die A. und wir schlenderten kurz über den Weihnachtsmarkt auf der Place d‘Armes.

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Es gibt da ein guilty pleasure den ich wahrscheinlich noch nie gepostet habe. Oder doch? Ich fand die Sendung vor Jahren als wir noch in der Pandemie steckten. Fake or Forutne von der BBC. Es geht um Kunstwerke, die gekauft wurden, oder seit ewigen Zeiten in der Familie weiter vererbt wurden, in dem Glauben, dass sie von einem bekannten Künstler stammen.  Der Ursprung der Kunstwerke ist oft nicht ganz klar.  Um das herauszufinden, gibt es zwei Experten, die dafür manchmal um die halbe Welt reisen. Nebst dieser Recherche werden auch klinische Studien gemacht, zum Beispiel aus welchen Farben das Bild erstellt wurde und ob es die Farben bereits zu der Zeit gab, oder welche Materialien überhaupt versendet wurden.  Das Ergebnis ist oft überraschend.

Die Mitbringsel

Luxemburg und der Alltag haben mich wieder. Ach ja.

Kommen wir zu den Mitbringsel von Knokke:

Ein Parfum aus der Scentopia Ausstellung von Peter de Cupere. Eau de GR.

Eau de GR ist ein imaginärer Eindruck eines Spaziergangs entlang der GR-Route. Peter de Cupere hat sich entschieden, die typischsten Dufteindrücke der Natur in einer Duftkomposition zu kombinieren. Dafür besuchte er verschiedene Teile der GR-Route, um festzustellen, wie ein allgemeiner GR-Geruch riechen könnte.

So wird der Duft beschrieben. GR steht für Grandes Randonnées, also große Wanderung. In Frankreich gibt es jede Menge dieser Wege, insgesamt an die 100.000 km. Es gibt in Korsika den legendären GR20, von dem ich schon davor gehört hatte. Ein anderer, der GR5 geht von Schengen in Luxemburg aus durch ganz Frankreich bis nach Nizza.

Der Duft riecht ein wenig nach kaltem Stein, aber auch nach Blumen und Kräutern und auch ein wenig nach frischem Gras.

Ich brachte auch zwei Marmeladen mit.

Die kleinere ist ein Zitronengelee. Die andere sind Äpfel mit Zimt. Gekauft hatte ich sie in Lissewege in einem kleinen Laden, der auch Kaffee und Tee verkaufte.

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Kommen wir zur Tagesberichterstattung, die für einen vom Wetter her sehr tristen Montag, schnell erledigt ist.

Es gab einen dienstlichen Auftrag, der sehr schnell gemacht war. Und dann war ich auch schon wieder zuhause.

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Ich habe schon in sehr viel kleineren Wohnung gelebt, wie die, die ich jetzt habe. Die kleinste war grad mal 20 m2. Zudem komme ich gut zurecht um über Monate hinweg aus dem Koffer zu leben. Das habe ich auf den großen Reisen mehrfach getan. Aber es geht auch noch kleiner und minimalistischer auf 7 m2? Ich frage mich ob ich das auf die Dauer könnte:

Letzter Tag & Rückfahrt

Guten Morgen Knokke.

Am Morgen ein gemütliches Frühstück in der Wohnung, eine kleine Putzrunde und Abfahrt nach Brüssel.

Dort besuchten wir die Abbey de la Cambre, in der auch eine Kunstschule untergebracht ist.

Wir hatten dort halt gemacht weil dort in einer Ausstellung die Freundin und Künstlerin Sandrine Ronvaux mit ausstellt und sie neue Bilder hatte. Die Austellung an sich war jedoch seltsam, ich hatte sie mir wesentlich größer vorgestellt. Es war nur ein weiterer Künstler dabei, der mit gut gefiel, den Rest fand ich nicht so toll.

Da der Wagen ideal stand und lud und es schon kurz fast 15:00 war beschlossen wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen. Unsere wahl fiel auf ein Burgerrestaurant. Huggys. (Nicht zu verwechseln mit Huggies) Ich bin ja für einen richtig guten Burger immer zu haben, aber sie sind eher selten. Doch hier war es toll. Die A hatte den Veggie Burger und ich einen der Magic Tom hieß. Mit Pommes und Coleslaw soviel wie man wollte.

Vollgefressen wankten wir zum Auto zurück und fuhren aus Brüssel raus bis zur nächsten Aufladestation bei Assesse, dort gab es dann einen schnellen aber nötigen Kaffee und den Rest der Strecke fuhr sich dann fast wie von alleine.

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Eine Tagesfrage:

Welche Menschen magst du zurzeit am meisten?

Das ist eine Frage, die alle meine langjährigen LeserInnen beantworten können. A., B., C., D., H., I., J., M., N., P., S., T., und Z. Ich habe sie dem Alphabet nach hingeschrieben, nicht dass jemand glaubt, die Reihenfolge hätte etwas mit der Beliebtheit zu tun. Manche der Buchstaben sind auch mehrfach besetzt. Die meisten der Aufgezählten lesen auch hier mit.

Ein Tag in Lissewege & Scentopia

Die Mutter der A. hatte uns eine Adresse mit auf den Weg gegeben. Lissewege, das weiße Dorf. Es ist knappe 20 Minuten von Knokke entfernt.

Ein wirklich hübsches kleines Dorf, das wahrscheinlich noch viel schöner aussieht wenn das Wetter besser ist. Ich las auf einer großen Karte neben der Kirche ein wenig über die Geschichte des Dorfes und hatte prompt ein Verleser

Ich las: Der berühmteste Bewohner der Abtei war der Laienbruder ‚Wilhelm der Saftige‘.

Die A. sich kugelte sich vor Lachen.

Im alten Bahnhof befindet sich das Perron 51.

Wunderschön, innen wie aussen und die zwei Käsekroketten die ich hatte waren auch sehr gut.

Wieder in Knokke, schauten wir uns die Ausstellung Scentopia vom Künstler und Parfümeur Peter de Cupere an.

Fast jedes Kunstwerk konnte man auch riechen.

Ein utopisches Gebilde dessen Knospen rochen.
An diesen Bildern musste man rubbeln um zu riechen
Knoblauch

Das Fernrohr fand ich ganz besonders. Man konnte damit auf einen See schauen der knappe 50 Meter entfernt lag. Und wenn man hineinsah war die Nase unwillkürlich über einer Duftprobe aus der es so roch wie der See riecht.

Ich kaufte ein Parfüm vom Künstler, (ich bin unverbesserlich) das ich aber erst zeigen werde wenn ich wieder daheim bin.

Wieder in Knokke liefen wir ein wenig durch die Stadt, doch es wurde dann sehr ungemütlich, weil es zu regnen anfing. Ein Regenschirm hatte ich keinen mit, da die bei dem ständigen Wind am Meer eine geringe Überlebenschance haben.

Wir legten ein frühes Abendessen im Rigoletto ein. Es gab Pizza. Ich bin nicht ein Fan von Pizzen, aber die hier war sehr gut.

In der Wohnung schrieb ich einen Großteil hier vor und kurz nach 21:00 lag ich schon im Bett.

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