03.04.05 / 15.33 / Mit dem Palm unterwegs
In der Fußgängerzone in Echternach. An einem Sonntagnachmittag auf der Terrasse des Café Pudel. Sie rennen in Massen durch die Straße. Traumhaft schönes Wetter. Und im Hintergrund spielt jemand auf einer elektrischen Orgel, alt bekannte Schnulzen. Tango, Walzer, Rumba, Cha Cha…
Die Lieder sind so unmodern dass sie schon fast wieder postmodern loungy sind. jetzt grade wird es etwas volkstümlicher, so gar nicht nach meinem Geschmack.
Es ist Sonntag, einer der vielen unzähligen Sonntage in Echternach, die immer gleich aussehen, sich immer gleich anhören und gleich anfühlen. Und doch… es ist wie ein Rausch.
Die Musik wechselt um zu dem Evergreen von Nicole: ein bisschen Frieden.
Neben mir am Tisch hat ein gewichtiges Ehepaar samt nachwuchs Platz genommen. Er, ein paar Hände wie Bärentatzen mit Knollennase. Sie, dezent rotgefärbte haare mit klassischem dunkelblauen Zweiteiler beigefarbene Gehwohl Schuhen. Er und sie trinken Kaffee, der Knirps bekommt eine Fanta. Als ganz klassisch, alles in der Norm. Man bemerkt grade dass ich auf dem Palm rumklimpere und der Knirps meint, dass es ein Spiel sei…
Eben ging einer meiner Kunden vorbei, den ich in meinem früheren Leben als Frisör hatte. Er hat schwarze haare und stahlblaue Augen. Eine Kombination die in unseren Breitengraden nicht sehr häufig anzutreffen ist. Doch ist er ziemlich in die breite gegangen und nicht mehr so ansehnlich wie früher…
Zur Feier des Tages werde ich mir einen Mochito gönnen…
Prost!
Ein Buch eingepackt über Haikus. Ich habe da schon mal was darüber geschrieben. Wenn ich einen schönen finde, für den Augenblick, werde ich ihn nachtragen…
“ne possédant rien
Comme mon coeur est léger
Comme l´air est frais”
“nichts besitzend
Wie leicht mein Herz ist
Wie klar die Luft ist”
Schön…