Endlich mal etwas umsonst

Das Posting von Peter kostete mich gestern Abend satte 8 Euro. Die T-Com ist … nun ja, lassen wir das. Zu meiner großen Überraschung habe ich heute einen Gratis-Hotspot gefunden. Im Sony Center auf dem Vorplatz. Na also, geht doch!
Sitze zwar nicht gerade an einem Ort der sehr berlinerisch ist, weil hier gibt im Grunde nur Touristen. Man hört seltsamerweise, und das nicht nur hieram Potsdammer Platz, sehr viel französisch. So auch gestern als ich von Savingyplatz zurück ins Hotel ging, ein schweizer-französisches Paar, das sich lauthals schritt, im festen Glauben, dass niemand sie versteht würde.
Was mich hier im Sony Center ein wenig stört, ist seltsames Hintergrundbrummen, das beständig in der Luft liegt. Wie ein monstergroße Klimaanlage.
Heute Nachmittag treffe ich meine beste berliner Freundin Zmud.
38 Grad sind für heute vorgesehen…pfff

Hier noch 2 Bilder von gestern Abend. Der Laden in der Bleibtreustrasse ist so kitschig dass er schon wieder schön ist.

Und der hier befindet sich ein paar Häuser weiter.

Ich bin Berlin

Es ist heiß in Berlin und es kühlt nicht so richtig ab nachts. Das heißt bis jetzt nicht.

Als ich am späten Nachmittag ankam, war ich müde und spürte noch sämtliche Erschütterungen im Körper. Es war so als ob ich immer noch fahren würde. Und doch war wie unter Strom. ICH BIN IN BERLIN.

Ich wanderte über den Kudamm und es war fast so als ob ich nach hause gekommen wäre. Im Maredo setzte ich mich auf die Terrasse und versuchte schnell ein Posting abzuschicken, was aber nicht gelang weil die Verbindung miserabel war. Und plötzlich hatte ich keine Lust auf Grillfleisch wanderte weiter die Bleibtreustrasse hinunter zur Else Ury Passage wo der Savingnyplatz beginnt. Dort gibt es die Pizzeria 12 Apostel in der ich vor 2 Jahren schon mal mit Fränk gesessen habe. (Fränk den ich übrigens heute wieder vergebens versucht habe zu erreichen, ich weiß gar nicht ob er überhaupt noch in Berlin lebt) Ich setzte mich an einer der Bänke und bestelle die 12 Apostel Pizza, die Spezialität des Hauses. Gegenüber mir stand ein Bettler im Eingang einer Kunstgallerie und schüttelte zaghaft einen gebrauchten Kaffeebecher in dem ein paar Münzen lagen. Ich saß vielleicht eine ganze Stunde da und schaute ihm unauffällig zu. Es dauerte lange bevor er etwas bekam. Der erste der ihm etwas in Becher gab war…ebenfalls ein Asozialer. “Is nicht viel, aber besser als jar nüscht.” Er klopfte dem Bettler auf die Schulter und ging. Der Bettler (ich nenne ihn jetzt mal Peter) strahlte übers ganze Gesicht. Am vorderen Tisch nahm ein Paar mit einem Kind Platz. Das Kind recht lebhaft, ließ Peter lächeln. Und immer wenn kleine Kinder vorbeigingen und ihn anschauten strahlte er sie mit seinem fast zahnlosen Mund an. Er wartete beharrlich und schüttelte immer wieder seinen kleinen Becher. Er bekam noch zwei mal etwas und sagte: Vielen Dank, schönen Abend noch, alles Liebe. Der Spruch den er für jeden hatte.
Und auch wenn es vielleicht nicht so ist, Peter schien glücklich.

So wie ich….