Gedanken an einem 1.Mai

Trübes Wetter.

Der Kühlschrank gibt nichts her.

Ich muss raus, trotz des Wetters, denn irgendetwas essen muss ich ja.

Der 1.Mai und das Oro e Argento hätten gut zusammengepasst, aber das hatte geschlossen. Geschlossen wie so vieles an einem 1.Mai. Und wenn man wie ich freischaffend ist, geht man auch nicht auf Kundgebungen der Gewerkschaften. Denn davon gibt es jede Menge in Luxemburg am 1.Mai. Es sind aber weitgehend lustige Familientreffen mit Hüpfburg und Kinderschminken. So oder so ähnlich gestern in Remich gesehen, gleich neben dem Tapas Street, wo man schon die ersten Vorbeireitungen traf.  (Nein, solche Schminkaufträge nehme ich nicht mehr an)

Da mir nichts besseres einfiel, fuhr ich in die alte Heimat ins Petit Poète. Ich hatte Glück und bekam den letzten freien Tisch. Das Restaurant war proppenvoll mit großen Familien. Ich bekam einen Tisch im oberen Teil, wo ich einen Ausblick auf die Eingangstür hatte. Es wurden immer wieder Leute abgewiesen die es ohne Reservierung versuchten.

1.Mai

***

Ich ließ den Gedanken freien Lauf…

Was wäre wenn man den 1.Mai zum Tag der guten Vorsätze erklären würde, anstatt dem 31. Dezember? Es spricht doch alles dafür! An einem 31. Dezember feiert man das neue Jahr mit Feuerwerk und Schampus und hat alles andere als Lust, sich dann noch an gute Vorsätze zu halten. An einem 1. Mai hingegen, sind die kalten Tage soweit ausgestanden. Es grünt und blüht, und irgendwie herrscht eine Aufbruchstimmung.

Warum also nicht der 1.Mai?

Und jetzt, meine Damen und Herren, kommt die Fangfrage. War wären denn meine guten Vorsätze?

Nach meinem gesundheitlichen Purzelbaum vor ein paar Wochen, ist der Vorsatz nicht schwer, aber wahrscheinlich nicht so einfach umzusetzen. Ich werde die Handbremse in punkto Arbeit anziehen. Ich werde keine Projekte mehr parallel laufen lassen. Eins nach dem anderen. Ich möchte wieder mehr schreiben (was ich durch mein Blog die letzten Tage schon tue) weil ich merke, dass es mir gut tut. Es gilt Platz im Kopf zu schaffen für neue Ideen, Gedanken und Pläne. Wenn ich auch nicht viel über die Welt an sich schreibe und wie das Weltgeschehen mich berührt (Trump, französische Wahlen, und überhaupt die globale Rückwärtsrolle in Sachen Offenheit und Akzeptanz) so möchte ich mich mehr engagieren, weil ich meine eigene Machtlosigkeit müde bin.

Zudem gibt es noch immer eine Baustelle in der neuen Wohnung die auch versorgt werden will.

Und was wären eure Vorsätze für den 1.Mai?

Ein Restauranttest und ein Ausflug an die Mosel

Mosel
Am Freitag nach einem tristen und wolkigen Tag, brach später am Abend die Sonne durch und hüllte die Wohnung urplötzlich in ein tiefes rosa gelb.

 

Man sollte nicht meinen, dass ich vor über einer Woche noch völlig antriebslos und ohne Kraft war.

Eine Geburtstagsfeier am Samstag sollte mich ein wenig auf die Probe stellen, wie partyerprobt ist wieder bin. Es war die Geburtstagsfeier des S. und sie hatte auf Facebook einen lustigen Titel: I’m not turning 42. I’m an 18 year old with 24 years of experience. Es waren noch ein paar andere Bekannte da und es wurde ein lustiger Abend im Dipso.

Da es jedoch sehr wenig zu essen gab und ich nicht nur Wein trinken konnte, beschlossen der H., der A. und ich zu etwas später Stunde, uns auf die Suche nach einem Restaurant zu machen. In einer europäischen Hauptstadt wie Luxemburg sollte man meinen, dass es kein Problem sein sollte. Es war schon nach halb elf als wir loszogen. Bei einem naheliegenden Chinesen und in einer Pizzeria beim alten Gerichtsgebäude wurden wir abgewiesen. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und mich an den trüben Gedanken gewöhnt,  zu Mc Donalds oder Quick zu müssen. Dann fiel dem H. jedoch ein, dass das Grand Café auf der Place de Paris bis Mitternacht die Küche geöffnet hätte.

Eine gute Gelegenheit das Grand Café zu testen, da ich seit der Eröffnung noch nicht dort war. Ausgesprochen freundliches Personal (was in Luxemburg nicht unbedingt immer der Fall ist) Die Karte jedoch ist etwas ernüchternd. Es steht zwar alles drauf was man von einer Brasserie Karte erwartet, aber das was letztendlich auf dem Teller landet ist dann doch eher lieblos präsentiert. Wir hatten zu dritt je ein Filetsteak mit Pfeffersauce bestellt. Am Fleisch selbst war nicht auszusetzen, es war von einwandfreier Qualität. Die Sauce hatte ordentlich Wumms, was ich zwar mag, aber wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack sein wird. Die Pommes waren tiefgefroren. Der Salat war so so la la. Es schmeckte alles, aber ich hatte mir mehr erwartet. Die Deko im Erdgeschoss ist auch etwas enttäuschend, was ich aber schon von mehreren gehört hatte. Wenn, sollte im ersten Stock platz nehmen.

***

Am Sonntag hatte die befreundete Nachbarin beschlossen, dass wir doch mal wieder an die Mosel fahren sollten. Eine Idee die mit großem Hallo von der S., der P. und von mir angenommen wurde. Wir fuhren nach Remich in die Tapas Street, von der ich schon einmal berichtet hatte. Remich ist an Sonntagen ein enormer Anziehungsmagnet mit seinen großen Wiesen an der Mosel entlang und lädt regelrecht dazu ein, ein Picknick dort zu veranstalten.

Die Fahrt dorthin taten wir im Cabrio mit offenem Verdeck.

Wir aßen auf der Terrasse und ich kann nur noch einmal bestätigen dass der Umweg nach Remich in dieses spanische Restaurant gleich neben dem Schwimmbad sich wirklich lohnt.

Die Aussicht vom Tapas Street über die Mosel.

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