Ha!
Diesmal hab ich dran gedacht!
Wer nicht weiß was 12 von 12 ist, schaut bitte hier nach.
Ich erwachte spät da ich keinen Wecker gestellt hatte.
Am Vorabend hatte ich diesen Artikel über Kaffee von SpOn gepostet (nicht auf den Blog).
Per Whats App erreichte mich dann das hier worüber ich sehr lachen musste. Der Tag fing gut an.
Ich schmiss die Waschmaschine an.
Und während die Maschine die Klamotten wusch, reinigte ich den Unterbau der Kleidung; ich duschte.
Die Wohnung ist von den letzten Hitzetagen noch immer sehr aufgeheizt. Da ich in diesem Mini Studio aber nur ein Fenster habe, kann ich nicht durchlüften. Und so steht seit gestern Abend der Ventilator vor dem weit geöffneten Fenster und pumpt nur halbherzig frische Luft in die Wohnung.
Wäscheaufhängen, anziehen, los!
Ein trister, trüber Tag, so wie ich sie nicht mag.
Ich musste nach Trier zum Perückenladen meines Vertrauens. Die einzige Perücke die im Freilufttheaterstück vorkommen wird, war in den drei Fundussen*, die mir zur Verfügung stehen, nicht so richtig vorhanden. Das ist egentlich immer so, wenn man etwas ganz Spezifisches sucht. Also muss eine Neue her.
Da ich erst kurz nach Mittag in Trier ankam, und der Laden über Mittagsstunde geschlossen hat (einer der seltenen Läden der das noch macht) ging ich wie gewöhnlich in die Trier Brasserie.
Als Tagesmenü Kalbskotelett mit Pfifferlingen. Es wäre zum ersten mal seit gefühlten 30 Jahren, dass ich ein Kotelett esse. Ich mag Kotelett nicht, weder vom Schwein noch vom Rind. Lammkotelett ja, aber nur wenn sie als Krone gebraten werden. Es gab nur eine Frau auf der ganzen Welt, die Schweine- und Kalbskotelett so braten konnte, dass sie nicht trocken und zäh schmeckten, nämlich meine Großmutter Thérèse. Sogar ihre Tochter (meine Mutter) die wirklich sehr gut kochen konnte, bekam es nicht hin.
“Was soll das, Joël, stell dich nicht so an! Du isst jetzt ein Kotelett! Vielleicht schmeckt es dir ja doch, nach all den Jahren.”
Es sah sehr gut aus und war es eine gewaltige Portion. Aber geschmeckt hat es nicht, sorry.
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In Trier, weitaus mehr als in Luxemburg, sieht man oft Leute, die wie aus der Zeit gefallen aussehen. Für mich als Maskenbildner sind das natürlich spannende Studienobjekte. Und als solches möchte ich auch folgendes Foto verstanden wissen. Denn gegen die Frau selbst habe ich nichts und es geht mir auch nicht darum sie in irgendeiner Form zu dissen. Sie ist nur Firsurtechnisch in einer anderen Zeit hängen geblieben. Sie ist Anfang/ Mitte 70, genau so schlank wie sie mit 20 oder 30 Jahren war. Eine lange naturkrause wallende Mähne fast bis zur Taille, massiv mit Strähnchen durchgebleicht. Dazu ein bauschiger Pony bis zu den Wimpern. Ein wenig wie die letztes Jahr verstorbene Sonja Rykiel, aber in Blond.
Zum Ausgleich frönte ich meiner Leidenschaft: Schuhe. Ich fand im Step by Step ein paar Grashopper, die ich als Kind immer potthässlich fand aber trotzdem, wegen der Einlagen tragen musste. Damals nannte man sie Waldläufer. Wenn sie, wie dieses Paar, in giftgrün mit weißen Sohlen gewesen wären, hätte ich sie angezogen.
Auf dem Heimweg stand ich im Stau.
Am frühen Abend machte ich auf zum Dipso. Unterwegs machte ich ein Foto von dem Kopf, der inzwischen gruselig weiß angestrichen wurde.
Es wurde ein angenehmer Abend. Die S. und der M. waren da, sowie den N. , mit der ich vor etlichen Jahren die erste luxemburger Sitcom bestritt. Ich in der Maske, sie in der PR. Wir kramten viel in alten Erinnerungen und stellten fest, dass wir demnächst wieder zusammen auf einem Projekt arbeiten werden. Es wird sehr spannend werden, aber davon berichte ich im September, wenn es soweit ist.
Auf dem Rückweg bestellte ich mir ein Taxi. Ich machte noch ein Foto von der Ecke in der das Dipso verschachtelt zwischen all den anderen Lokalen liegt.
Und das, meine Damen und Herren waren meine 12von12 im Juli. Ich bin froh, dass ich sie nicht verpasst habe.
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* ja, ich war auch perplex bei der Pluralbildung von Fundus, aber ich habe extra nachgesehen. Fundi geht, Fundusse auch.