Für manche sind Klassentreffen ein Gräuel. Der Gedanke daran lässt bei vielen Erinnerungen hochsteigen, die man besser ruhen lässt. Bei mir siegte die Neugierde als die M-F. vor sieben Jahren den ersten Aufruf zu einem Klassentreffen startete. Doch leider war ich in Frankreich unterwegs mit dem Film Vertraute Fremde. In einer der Hauptrollen, die Dame neben mir, Alexandra Maria Lara.
Ich schweife ab….
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Nach 7 Jahren war es wieder soweit. Um 11 sollten wir uns vor dem ältesten Gebäude der Stadt treffen, wir, die in den Jahren 1966/67 geboren wurden und in der “Alten Heimat” zur Grundschule gingen.
Da ich am Tag davor die Premiere des Freilichtspektakel hatte, viel die Nacht etwas kurz aus, doch ich kam pünktlich an. Erstes Beschnuppern. Die meisten kannte ich auf den ersten Blick wieder. Doch ein paar davon hatte weit über 20 Jahre nicht gesehen es dauerte etwas länger bis der Groschen fiel.
Die M. war die Erste die mir um den Hals fiel. Sie war meine Nachbarin quer hinter meinem Elternhaus. Sie hatte mir vor Jahren einmal bei Schulvorstellung geholfen für die ich engagiert worden war.
Die M-F. die zusammen mit dem G. des Treffen organisiert hatte, war die zweite. Mit ihr habe ich sporadisch Kontakt, denn sie liest eifrig im Blog mit.
Die C. erdrückte mich fast. Sie hat sich kein bisschen verändert, man erkennt sie sofort. Sie hat noch immer ihre wilden unbändigen Locken und ist noch immer ein prall gefülltes Bündel an Energie und Herzlichkeit.
Und dann sah ich die A. die seit der Schulzeit nicht wieder gesehen habe. Die A. die hinter mir in der Schulbank saß, und in die der Großteil der Jungs aus der Klasse heimlich verknallt war. (Und wenn ich den Blick vom einigen der Jungs richtig deutete, sind sie es heute immer noch)
Auch der A. schien selig zu sein. Er ist einer der Wenigen der den Familienbetrieb, ein Hotel mit Restaurant, übernahm und somit in der “Alten Heimat” geblieben ist. Der Großteil wohnt, so wie ich, nicht mehr dort.
Und so wie dem A. ging es Vielen. Ich hatte nicht erwartet dass das Wiedersehen mit einer so großen Freude und Glückseligkeit verbunden wäre.
Wie die M-F. und der G. es angestellt hatten, dass wir zu einem Ehrenwein vom Bürgermeister empfangen wurde, weiß ich nicht. Aber er selbst schien auch hocherfreut so viel bekannte Gesichter wiederzusehen. Was ihn aber am meisten begeisterte war, dass sich auch ein paar der LehrerInnen eingefunden hatten um mit uns zu feiern. Leider war keine von meinen Lehrerinnen dabei. (Ja ich hatte nur Lehrerinnen)
Nach dem ersten Ehrenwein ging weiter in das nahegelegene Wirtshaus das dem A2. gehört der uns das ein Aperitif spendierte. (Der zweite Ehrenwein…)Da ich morgens weiter nichts gegessen hatte, war das zweite Glas Wein schon fast ein Glas zu viel.
Wir schlenderten weiter zum Hotel des A. in dem ein Tisch für uns reserviert war. Auf den Menü:
Haugemachte Ravioli mit Foie Gars und Parmesan /Faux-Filet dry age mit Bearnaise oder Pfeffersauce, Gratin Dauphinois und Pfannengemüse. Das Dessert habe ich weggelassen. (Fotos habe ich leider keine davon gemacht)
Wie so oft im Leben wenn man alte vertraute Gesichter wieder sieht, kamen bei manchen auch die Emotionen hoch, und es wurden ein paar Tränchen vergossen. Der D. erzählte von seiner Ehe die völlig aus dem Ruder gelaufen ist und wie sehr er darunter leidet. Die A. erzählte eher nüchtern, dass sie sich nach über 20 Jahren geschieden wurde und bis dahin nur Hausfrau und Mutter gewesen war. Sie hat mit 50 nochmal ganz von vorn angefangen und gibt jetzt Unterricht in einer Schule für Erwachsenenbildung.
Der L. erzählte mir von dem N. der einer seiner besten Freunde gewesen war und sie hatten jahrelang immer noch Kontakt. Doch etwas muss zwischen dem N. und seinen Eltern passiert sein, denn er brach den Kontakt völlig ab zu allem und jedem. auch zum L.
Und so schien jeder sein Bündel an Sorgen und Problemen mit sich zu tragen.
Es war trotz allem ein wunderschöner Nachmittag an dem auch viel gelacht wurde. Und wir schworen uns nicht 7 Jahre zu warten bis zum nächsten Treffen.
joel , wi emmer war/ass et äng immens freed dech an all di aner rem ze gesinn , egal wini
iis all verbennt eppes ganz starkes , merci fir den super blog , dein frend A.
Super flott, léiw an witzeg geschriw, wi emmer! Den A. huet ganz recht, eis verbend eppes spezielles!!
Eisen Dag war sou flott an mir hun eis sou gud verstaan, vill gelacht an och gud Gespréicher gehat an natirlech och di eng oder aner Tréin zesummen gekrasch.
Ech fréen mech schons op di nexte Kéier
M.