Eigentlich verrate ich in der Überschrift schon um was es geht, und ich hätte auch längst schon darüber geschrieben, wenn mir Kaiserslautern nicht dazwischen gekommen wäre. Doch jedes mal wenn ich das Foto (unten) sehe, regt es mich auf. Dabei hörte es sich zu Anfang vielversprechend an, bis zu dem Moment an dem dem ich hinter die Chose sah. Aber der Reihe nach…
Ich bekam vor zwei Wochen eine Mail von der N. in der sie ganz aufgeregt über ein neues Projekt redete das sie zusammen mit dem B., einem Bildhauer und Maler gemachte hätte. Die Präsentation wäre im Cercle Münster, ein privat Club. Ich sagte sofort zu, da ich neugierig war, nicht allein auf das Projekt der beiden, sondern auch auf den Club, an dem ich sehr oft vorbei gehe aber noch nie betreten habe, weil ich kein Mitglied bin und auch niemanden kenne der Mitglied ist.
Die N. hatte schon einmal davor mit dem B. für eine limitierte Auflage an Serigraphien gearbeitet für die sie lyrische Texte geschrieben hatte. Dieses Mal war es ein Auftrag in Zusammenarbeit mit dem Weingut La Croste aus Frankreich, das in Luxemburg sehr bekannt ist, da der großherzogliche Prinz Felix (der jüngere Bruder vom Kronprinzen) dort eingeheiratet hat. Ich dachte noch, “Uiiii…diesmal hat die N. ein größeres Los gezogen.”
Auf der Einladung stand ‘Tenue de Ville’, was bedeutet, dass man Krawatte tragen sollte. Wir fanden uns alle gegen 18:30 dort ein. Der Cercle Münster ist sehr klassisch ausgestattet und es erinnerte mich ein wenig an das Oro e Argento, das ja eines Lieblingsrestaurants ist. Jeder war gespannt ob Prinz Felix auch da sein würde, doch er war leider verhindert. Als ich dann den Koffer sah, für den der B. die Zeichnung und die N. den Text entworfen hatte, wurde ich stutzig.
Was hier so schön in der Holzschatulle ausgestellt zu sehen ist, sind drei kleine Flaschen mit einem Fassungsvermögen von 0,1L pro Flasche. Jeweils ein Rotwein, Weißwein und Roséwein. Doch dann erklärte man mir dass es sich um Flaschen handelt, zu denen eigentlich noch eine Maschine gehört.
Diese Maschine mit Namen 10-Vins ist eine Art Nespresso Maschine für Wein. Oben im Flaschenhals befindet sich ein Chip auf dem vermerkt ist wie der Wein temperiert und ‚gelüftet‘ sein soll. Die Maschine stellt sich dann automatisch ein und schenkt dann das Glas Wein so aus, wie auf dem Chip der Flasche gewünscht. Für stolze 890 € ist die Maschine zu haben. Es gibt bereits eine große Auswahl an Weinen aus aller Welt die bei diesem … Unfug mitmachen.
Ganz ehrlich, gehts noch? Kapselkaffee ist schon eine unmögliche Ressourcen Verschwendung, muss es jetzt auch noch für Wein sein? Produzieren wir nicht schon mehr als genug Abfall? Zudem wenn man den Preis für diese kleinen Flaschen hochrechnet, ergibt das einen stattlichen Preis für eine ganze Flasche.
Aber zumindest habe ich den legendären Privatclub einmal von innen gesehen. Und ein Foto konnte ich mir in dem großen Salon nicht verkneifen :
WTF.