An dem fatalen Tag, an dem mein Internet einen Erdrutsch erlebte, wollte ich ein “Over The Top” 12 von 12 machen, indem ich es auf 31 von 31 hochschrauben wollte. Mehr geht ja logischerweise nicht. Irgendwie war das eine Lektion dass es nicht klappte und heute mache ich schön brav was alle machen; ein ganz normales 12 von 12. Wer nicht weiß was das ist, bitte hier nachlesen.
Da zur Zeit meine Arbeit ja nicht blogbar ist, kann ich nur sagen, dass heute wieder so ein Tag war. Jedoch musste ich mich auf die Suche nach Material machen.
Das Wetter war vielversprechend schlecht. Am Morgen regnete es was das Zeug hielt.
Später dann klärte es ein winzig kleines bisschen auf und ich beschloss dann doch loszufahren.
In der Garage lichtete ich diese Flasche ab, mit der eine Geschichte verbunden ist, die ich noch nie im Blog erzählt habe.
Ich fand sie erst vor kurzem wieder und sie steht dort im Regal mit viel anderem Arbeitsmaterial, das ich nicht mehr im Keller unter bekomme. (Ich MUSS diesen Sommer dringend wieder einmal gründlich ausmisten!) Die Flasche stammt von meiner ersten Reise nach Hermannstadt in Rumänien, wo alljährlich eine großes Theaterfestival stattfindet. Ich war für eine Kollegin eingesprungen, die anderweitig beschäftigt war, (und wahrscheinlich froh war dass sie das Stück los war, denn es war sehr chaotisch!) Es war ein gewaltiges Theaterstück mit fast 20 Darsteller. Es gab jedoch kein Maskenplan und keine wirklich guten Fotos der Schminke. Ich konnte mir nur alles zusammenreimen und raten.
Ich hatte vorsichtshalber auch meine Alkoholfarben eingepackt, weil ich am Rande mitbekommen hatte, dass ein paar Wunden zu schminken seien die sich aber unter dem Kostüm befinden und erst später sichtbar sein sollten. Für gewöhnlich werden sie entweder aufgeklebt oder man schminkt sie mit Alkoholfarben, die wasserabweisend sind und nicht abgehen auch wenn Kleidung darüber reibt. Ich hatte nur einen letzten Rest an 90% Alkohol mitgenommen denn ich war überzeugt dass ich Sibiu schon welchen finden würde in einer Apotheke.
Denkste!
Das einzige was man mir verkaufte war die Flasche oben. 70% statt 90% mit einer großbusigen sexy Krankenschwester, zudem noch knallblau eingefärbt, damit ich ja nicht auf die Idee käme ihn zu trinken. Zum Schminken völlig ungeeignet, denn er hätte mir alle Farben meiner Palette verdorben. Also verwendete ich meinen eigenen mitgebrachten Rest höchst sparsam und den blauen Alk zu abschminken. Ich habe die Flasche damals mit zurückgebracht, als Erinnerung. Wenn man hier so eine Flasche zu Verkauf anbieten würde, würde es einen Aufstand geben.
Wenn ich aus den Innenhof des Wohnhauses raus fahren will muss ich durch diese enge “Schleuse” fahren, die unten nochmal mit einem Garagentor gesichert ist. Als ich hier einzog hatte ich noch den großen Peugeot 308 CC und es war nicht so einfach ihn rein und raus zu manövrieren.
Ich fuhr nach Trier und kaufte alles was ich brauchte in den Läden meines Vertrauens. Da es zur Zeit immer noch eine ziemlich eklige Baustelle gibt um in mein gewohntes Parkhaus zu gelangen muss ich jedes mal einen kleinen Umweg fahren. An der roten Ampel fiel mir der Kirchturm auf, den ich schon lange kenne aber nicht aus diesem Blickwinkel. Hier fiel mir zum ersten mal auf dass er gewaltig schief steht.
Der schiefe Turm von Trier.
Am frühen Abend dann, ich war schon seit einer Weile zurück, ging ich zu Fuss in die Innenstadt. Es hatte kurz bevor ich los ging wieder geregnet und in der Ferne sah ich einen Regenbogen.
What‘s for dinner? pic.twitter.com/7AHRcv7QsW
— Joël (@Joel_de_Lux) June 12, 2019
Ich traf mich der D. im Dipso und ich twitterte das Besteck, das wir bekamen, womit auch klar sein dürfte was wir zu essen hatten.
Wie immer wenn ich mit der D. unterwegs bin, geht die Unterhaltung von…bis. Heute war eines der Themen mein Blog. Die D. ist eine meiner treuesten Leserinnen, auch wenn sie bis dato noch nie einen Kommentar hinterlassen hat. Wir redeten auch über das kleine Erdbeben, und über den einen Eintrag in dem ich etwas konkreter werden musste. Manchmal tut es gut, auch im realen Leben ein Feedback über mein digitales Leben zu bekommen…
Manchmal so wie jetzt, fällt mir das Schrieben leicht und geht mir flott von der Hand. Doch es gibt auch Tage an denen es sehr anstrengend ist und ich bekomme kaum einen anständigen Satz hin.
Die D. meinte was denn mit den 1000 Fragen wäre. Ja, in der Tat, waren die 1000 Fragen immer ein guter Ersatz, wenn es mal nicht so richtig flutschte. Doch die habe ich schon längst durch und könnte eigentlich etwas Neues gebrauchen. Die D. meinte sie würde mir Fragen ausarbeiten, um sich im gleichen Moment bewusst zu werden, dass das sehr viel Arbeit werden würde.
“Ich kann dich ja nicht fragen ob du gerne eine Diskokugel sein möchtest”, sagte sie halb scherzend.
“Danke, meinte ich, das war ich in meinem früheren Leben!”
Es folgen noch ein paar Fotos vom Nachhauseweg:
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Das letzte Foto ist die neue Werekampagne von Bernard Massard für Ihren Crémant “Cuvée de l’Écusson”
Der Slogen aber, “Le charme à l’état brut” ist fast schon so alt wie ich.*
* Ich saß noch fast eine geschlagene Stunde um einen alten Werbefilm zu finden in dem sie schon diesen Slogan gebrauchten… vergebens. Es war dann auch 1 Uhr und ich ging ins Bett.