Jeden Montag stelle ich eine Frage, die ihr in eurem Blog beantworten könnt. An welchem Tag der Woche ihr das macht bleibt euch überlassen. Am Ende des Postings sammelt Mr. Linky die Einträge aus eurem und aus anderen Blogs.
Heute gibt es die Frage von letzter Woche nochmal, aber andersherum:
Die Pandemie hat uns alle gelernt zu verzichten. Gibt es ein Ding/ Umstand auf den du jetzt verzichtest, von dem du denkst, dass das gut und gerne auch nach der Pandemie so bleiben kann?
Oh ha! Ich musste schon eine Weile überlegen. Natürlich fallen mir als erstes die Dinge ein die ich schmerzlich vermisse. Aber etwas das ich nicht vermisse, im Gegenteil?!
Es gibt einen Umstand. Zugegeben es ist ein wenig weit hergeholt. Ich vermisse das Bussi-Bussi (in Luxemburg ist es Bussi-Bussi-Bussi) bei Begrüßungen nicht, mal davon abgesehen, dass ich das auch nur sehr begrenzt mach(t)e. Sogar bei manchen besten Freundinnen und Freunden, scheint es mir bisweilen fehl am Platz. Es nervte mich vor allem im Beruf wenn ich jemand neues kennen lernte, vor allem auf französischen Produktionen, bei denen ich merkte dass sie mir nicht besonders sympathisch waren und mit der Zeit die Sympathie noch mehr abnahm. Ich machte das Bussi-bussi Getuhe immer noch mit, aber ich hasste es.
In Pandemiezeiten hat es sich ausgebusselt und das kann meinetwegen auch so bleiben, zumindest mit Menschen die ich nicht “knutschen” will.
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Unten könnt ihr eure Antwort eintragen. Mister Linky kann nur Englisch und kennt daher keine ü, ä und ö oder gar é, ê und è. Auch mein ë von Joël mag er nicht. Schreibt entweder Umlaute wie ae ue oder oe und lasst sämtliche Hütchen und Häkchen weg. Wenn ihr es doch tut bildet er nur ein blankes Feld ab.
Ich finde Ihr Gefühl nicht weit hergeholt, denn mir geht dieses Bussi Bussi Getue schon lange ziemlich auf den Keks. Ich mag es durchaus, in den Arm zu nehmen und genommen werden, aber erstens nur, wenn die Zuneigung stimmt und zweitens, wenn man sich – vielleicht nach längerer Abwesenheit – wieder trifft.
Aber ansonsten kann es Überhand nehmen. Seit Jahren habe ich einmal monatlich einen “jour fixe” über ca. 3 Stunden mit fünf besten Freundinnen, die ich alle von Herzen gern habe. Da wird auch mal etwas gezickt, was fast unvermeidbar ist, da wir uns mehr oder weniger über a l l e s austauschen und uns ewig kennen. Aber allein die Begrüßung mit der Busselei! Die hat sich so eingebürgert und kostet nur Zeit und Raum sowie die Aufmerksamkeit/Störung anderer Gäste des Cafés. Das hat in meinen Augen schon deshalb etwas Lächerliches, weil wir ja in stetiger Verbindung sind. Aktuell natürlich nur medial.
Das Busseln hat sich nun in Folge der Pandemie als überflüssig erwiesen, denn zur seelischen Verbundenheit, die wir in diesen Zeiten brauchen und die uns hilft, mit der Bedrohung umzugehen, ist dieses Ritual nicht nötig.
Ansonsten möchte ich gern wieder in mein altes Leben zurück, in dem ich mich im Bewusstsein der begrenzten Zeit gut eingerichtet hatte.
Das geordnete Ein- und Aussteigen im Flieger kann
gerne so bleiben, das trägt sehr zur Entspannung bei.
Na ja, ich bin ja letztes Jahr einmal geflogen und dieses Jahr auch schon. Da sollte das auch so sein, war aber zumal beim Aussteigen gar nicht so.
Die vielen Webinare, die grade angeboten werden, die finde ich toll. Das kann gerne so bleiben. Natürlich ist es schön, wenn man die anderen Kursteilnehmen ‘analog’ kennenlernen kann. Jedoch eröffnen Webinare nochmal ein ganz anderes Spektrum: Yoga morgens um 7 in der Innenstadt (20km von daheim), einstündiger Jodel-Schnupperkurs in Bayern (250km), drei Stunden Weiterbildung im Ruhrgebiet (400km) – das alles hätte ich niemals als Präsenzkurs gemacht. Daher würd ich mir wünschen, dass es solche Angebote auch nach der Pandemie noch gibt.