Ich hatte mir extra den Wecker gestellt.

Die F., dei einen kleinen Juwilierladen hat, hatte mir vor zwei Tagen eine Hilfe Sms geschickt, da ihr für ein Fotoshooting eine jemand für die Maske abgesprungen sei und sie suche dringend Ersatz. Ich willigte ein obwohl Samstag und überhaupt.

Es sollten Fotos für eine Schmuckkollektion sein. Die Modelle waren alles Freundinnen und Bekannte der F. Alle sollten sich in einem Friseursalon einfinden und dort zurechtgemacht werden. Ab 9:00 mitten in der Stadt. Ein recht einfacher Job den ich bis Mittag erledigt hatte, wenn nicht immer die Schlepperei der Rollkoffer wäre. Unterwegs brach einer der Stempel des einen Koffers ab. Eine der Rollen hatte schon vor längere Zeit Ummantelung abgeworfen. Das heißt jetzt ist der definitiv fällig für den Müll. So praktisch wie die Koffer auch sind weil sie halt speziell zugeschnitten sind auf alles was ein Maskenbildner so rumschleppen muss, geschenkt sind die Koffer von Tas merah nicht und ich will nicht nochmal 500€ dafür ausgeben.

Mittagessen gab es im Renert in geselliger Runde.

Ich hatte gestern kurz eine menschliche Tragödie erwähnt, die mein näheres Umfeld betrifft. All die Befürchtungen die ich gestern hatte scheinen sich zu bewahrheiten und es wird so oder so kein gutes Ende nehmen.

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Am Abend dann eine weitere Vorstellung im Monodrama Festival besucht. Und so schlecht wie ich gestern die Vorstellung fand; diesmal war ich beinah zu Tränen gerührt. Terre Rouge ist ein Monolog eines Afrikaners der in der Schweiz lebt und versucht mit seinem Bruder, im Burkina Faso Kontakt zu halten. Es kommen Kindheitserinnerungen hoch und beide Brüder kommen zu Wort. Der eine in einer Fussballkneipe in Zürich der andere in seinem kleinen Dorf weit weg in Afrika. Der Darsteller Urbain Guiguemdé großartig, mit einer Kraft und einer Präsenz die mich von Hocker haute.