Ich denke mal, dass es für viele so ist, dass man alles das an Hausarbeit wegschafft, was sonst liegen bleibt. Bei mir war es ein Berg Wäsche. Tag der (Haus)Arbeit also:
Zwischendurch die traurige Nachricht gelesen, dass Paul Auster gestorben ist. Ich war ihm einmal begegnet in Cannes bei den Filmfestspielen, lange bevor dieses Blog existierte. Es saß am Nebentisch in einem Restaurant und hatte der F. ein Kompliment gemacht, über ihren sehr rasanten und bunten Rollstuhl. Ich hatte daraufhin begonnen die New York Trilogie zu lesen, die mich sehr beeindruckt hatte. Allen voran die Geschichte Stadt aus Glas wirkte noch sehr lange nach.
Am Nachmittag beschloss ich mir die neue kleine Fussgängerbrücke auf Kirchberg anzusehen die diese Woche eingeweiht worden war.
Sie verkürzt den Weg sehr um von der Roten Brücke zum Mudam oder zum Festungsmuseum zu kommen und geht durch die Baumwipfel.
Im Mudam dann eine spannende Ausstellung die ich nich nicht gesehen hatte The Model.
Sie stellt die durchaus berechtigte Frage, zu was ein Museum im 21.Jahrundert gut sein soll und welche Aufgaben es hat. Sollte es wie im Mudam ein Ort sein, der moderne Architektur mit zeitgenössischer Kunst verbindet, bzw. Kunst in schönen Räumen zu erleben oder geht das auch anders?
Ich versuche ja immer Ausstellungen mit einem relativ offenen Geist und Gemüt zu begegnen doch schon beim betreten des Museums wird es auf die Probe gestellt. Ich erlebte Dreck im Museum.
Der Tintenspringbrunnen Su Mei Tse ist auch wieder da, nebst einer Folie mit Fliesen und Scheuermittel, das steht als ob es vergessen worden wäre.
Eine spannende Ausstellung die ich mir noch einmal ansehen muss.
Seit dem ersten Mai ist auch das Restaurant Chiche! im Museum vertreten. Ich trank einen Kaffee und aß ein Stück Kuchen.
***
Am Abend traf ich mich mit der A. und der N. im Parc Belair. Wir haben dem tollen Ort an sich, jetzt mehrfach eine Chance gegeben, doch das Essen aus dem Restaurant ist nur noch enttäuschend. Sogar Spargel bekommen die nicht mal mehr ordentlich hin. Das war jetzt leider zum letzten mal.
Wenn Kunst ein konstruktives geistiges Stolpern auslösen soll (und das soll es meiner Ansicht nach – unter anderem), dann schafft Dreck im Museum das auf jeden Fall.