Der erste Blick als ich am Morgen die Augen aufschlug, viel auf die Decke. Genau dahin, wo der Pfeil hinzeigt. Zuerst dachte ich es sei eine dicke Fleischmücke. Nachdem ich die Brille aufgezogen hatte, sah ich was es war. Ein Vieh, das ich hasse wie die Pest! Eine Spinne! Aber was tun, wenn sie mitten auf der strahlend weißen Decke sitzt? Aufs Bett steigen und mit dem Pantoffel draufhauen, hinterlässt nur einen ekligen Fleck, der nicht mehr weggeht. Eine Akrobatiknummer mit Stuhl und Glas, noch vor dem ersten Kaffee, wäre schlecht für meine Knochen gewesen. Da blieb nur eins, der Staubsauger. Spinnen dieser Größenordnung, verabscheue ich am meisten. Noch größere Exemplare bewirken bei mir dann aber das Gegenteil. Die finde ich dann wieder schön und spannend. Eine ausgewachsene Arachnophobie habe ich also nicht. Es sei denn, es gibt noch eine Unterkategorie, die die Größe der Spinne berücksichtigt.
Zudem hatte ich ein böses Kratzen im Hals. Also hatten die irren Temperaturunterschiede vom Vortag doch ihre schädliche Wirkung gehabt. Mist!
Am Abend ging ich mit der E. und dem M., den Nachbarn von unteren Stockwerk, essen. Wir hatten und das schon ewig lange vorgenommen, einmal zusammen Essen zu gehen aber es kam nie dazu, wegen der Lebensumstände, sprich zwei kleine Kinder, Arbeit und so weiter. Jetzt, da die Großmutter zu Besuch war, um auf die Kinder aufzupassen, sollte das endlich klappen.
Ich hatte einen Tisch in der Hostellerie Grünewald reserviert.
Ich hätte den Fischfang des Tages auf einer leckeren Schaumsauce, mit Wurzelgemüse. Sehr sehr lecker. Auch die beiden Nachbarn waren begeistert. Sie kannten die Hostellerie noch nicht.
Es war ein schöner Abend. Ich lernte viel von der Lebensgeschichte der beiden und dass beide aus dem Montenegro sind.
Bei uns werden auch alle Insekten in der Wohnung mit einem Staubsauger vernichtet. Unser kleiner Hand-Dyson ist perfekt dafür.