Den Morgen langsam angegangen. Angedacht hatte ich eine Runde Schwimmen im Baggerweiher in Remerschen, doch wie so oft kam das Leben, in diesem Fall ein langer Telefonanruf, dazwischen.

Aber zu spät wollte ich auch nicht los, also ließ ich es bleiben.

Vielleicht sollte ich aufschreiben, dass ich heute eine erste intensive Begehung des Kellers machte. Das hört sich an, als ob eine unentdeckte Tropfsteinhöhle erkundete… Nein, ich zog erste Kisten aus den Regalen, die ich über Jahre hinweg nicht angefasst hatte. Es ging darum endlich nach so vielen Jahren Platz und Ordnung zu schaffen. Ich habe z.B. viele alte Ordner randvoll mit Anschlussfotos von Filmen die schon lange raus sind. Die meisten Ordner die ich behalten habe, sind aus Kostümfilmen, weil dahinter auch eine komplette Recherche eines Zeitalters steckte. Ich hätte die Ordner am liebsten mit einem Wurf in die Mülltone entsorgt, doch im Zeitalter der Mülltrennung geht das nicht mehr. Zum Teil sind die Fotos auch schöne Erinnerungen an Menschen, die ich danach nie wiedergesehen habe, wobei wir wieder bei dem leidlichen Thema wären: Was werfe ich weg, was behalte ich? Mit wem teile ich diese Erinnerungen? Mit niemandem, es sei denn ich setze sie ins Blog und teile sie mit euch allen. Aber da es Anschlussfotos sind, die normalerweise niemand außer ich und meine AssistentInnen zu sehen bekommen, geht das nicht. Ich bin ja verpflichtet diese Fotos eine Weile zu behalten im Falle eines Re-shoots. Ich das war in meiner gesamten Laufbahn ein einziges mal.

Irgendwann stöhnte ich laut auf. Nein, heute war ich nicht in der Stimmung, Dinge zu entsorgen.

Draußen war es mittlerweile richtig heiß geworden. Die Wetterapp prophezeite Unwetter. Ich hatte keine Lust zum Kochen und ging in die Skybar. Ich war schon lange nicht mehr dort gewesen. Ich nutze die Gelegenheit, um mich auf ihre Terrasse zu setzen, solange das Wetter noch einigermaßen hielt.

Nach dem Hauptgang, musste ich von der Terrasse umziehen ins Innere. Der Himmel wurde immer dunkler und ich sah erste Blitze.

Die Nachtisch gab es dann drinnen:

Als ich weg ging, hatte der Regen schon wieder aufgehört. Ich fühlte mich leicht überfressen.