So, nach dem Aufreger von gestern, kommen wir wieder zum Tagesgeschäft.
Es war Mittwoch und ich hatte mich mit der D. auf dem Wochenmarkt verabredet, auf einen Kaffee im Renert. Auf dem Weg dorthin, traf ich eine Freundin, die schon eine ganze Weile nicht gesehen hatte. Die Y. ist eine meiner eifrigsten Leserinnen im Blog. Und sie war es, die mich über die Petition informierte.
Ich kaufte ein wenig Obst, und diskutierte später mit der D. über die Petition und über die Tatsache, dass zu dem Zeitpunkt schon die Schwelle der 4500 Unterschriften erreicht war. Mir war dadurch ein bisschen schlecht.
Am Nachmittag besuchten wir das Nationalmuseum, in dem es zwei neue Ausstellungen gab, von denen ich sehr begeistert war.
Die Nelkenrevolution in Portugal feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Luxemburg hat eine sehr große portugiesische Community und die erste Einwanderungswelle fand bereits in den sechziger Jahren statt. Es wird noch einmal beleuchtet, wie Präsident Salazar zuerst als Heilsbringer gefeiert wurde und sich dann als Diktator entpuppte. Es kommen eine Reihe Zeitzeugen zu Wort und wie sie die Revolution damals erlebt haben. Ich empfinde es noch immer, wie ein Wunder, dass bei dieser Revolution kein Mensch zu Tode kam.
In einer weiteren Ausstellung geht es um den portugiesischen Fotografen Alfredo Cunha, der die Nelkenrevolution mitverfolgt hat. Aber es sind nicht nur diese Bilder, sondern auch Bilder aus den portugiesischen Kolonien und anderen Brennpunkten der Welt.
Später ging ich hinüber zum Rainbow Center , um mit Ihnen darüber zu diskutieren, was man gegen diese Petition tun könnte. Es ist keine einfache Aufgabe.
Am späten Nachmittag setzte ich mich dann noch einmal ins Renert und schrieb den Beitrag über die Petition ins Blog. Dir Idee hatte, eine Gegenpetition zu starten, ist nicht nur meine gewesen. CID Femme, Cigale und der Rainbow Center hatten bereits die gleiche Idee. Und von allen kamen bereits erste Reaktionen und öffentliche Stellungnahmen über diese gewaltige Welle an Homophobie, oder wie ich es nenne, Queerophobie. Erstaunlich finde ich, wie viele ausländische Namen in der Petition vertreten sind, denn die Namen sind ja auf der online Seite einsehbar.
Ich habe beschlossen, nicht im Alleingang eine Petition zu starten. Ich werde erst einmal abwarten was die einzelnen Organisationen dazu zu sagen haben, und welche Gegenmaßnahmen sie ergreifen.