Uff, die schwüle Hitze hat nachgelassen. Das Unwetter in der Nacht ließ Temperaturen sinken.

Zwecks einer Recherche musste ich am späten Morgen zur Nationalbibliothek.

Ich hatte ein Datum bekommen, über das ich in den Tageszeitungen recherchieren wollte. Das wurde aber zu einer längeren Angelegenheit. Man kann die Archive online durchstöbern. Vieles ist bereits digitalisiert, aber das was ich suchte noch nicht. Also musste ich die Originale einsehen, oder Mikrofilme, was ich noch nie getan hatte.

Ich habe schon ein oder zweimal über die Nationalbibliothek berichtet. Es ist eines der seltenen Gebäude, mit dem sich alle einig sind, dass es wunderschön geworden ist.

Ich ließ mir bei der Recherche helfen, weil es zum ersten Mal war, dass ich eine original Zeitungen einsehen wollte, die ich nicht mit nach Hause nehmen konnte. Die Herausgabe jedoch dauerte über eine Stunde, die ich irgendwie totschlagen musste. Ich trank einen Kaffee im angeschlossenen kleinen Bäckerei, die inzwischen von einer Kette übernommen wurde. 

Als ich den dicken Band mit all den Zeitungsausgaben von einem Monat in Händen hielt, fand ich sofort, was ich suchte. Es ging um einen kleinen Artikel mit einem Foto. Der Artikel an sich hätte schon am Tag nach dem Event erscheinen müssen, was mich anfänglich verwirrte, aber durch die Beerdigung der Großherzogin Charlotte, kam er einen Tag später. Ich kopierte den Artikel und fuhr nach Hause.

Der nette Angestellte, der mir bei der Recherche geholfen hatte, hatte mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass inzwischen das wöchentliche Magazin Revue, von Anbeginn bis zum Jahr 2020 online zur Verfügung steht. Da steht noch einmal eine größere Recherche an, aber die kann ich dann in aller Ruhe zu Hause auf dem eigenen Rechner machen.

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Seit langem schon fristet die Galerie Clairfontaine ein trauriges Dasein. Man wusste wie es um die Besitzerin bestellt ist. Ich sah sie zum letzten mal als ich vor über zwei Jahren mit der D. in der Stadt unterwegs war. Sie, die sich nie ungeschminkt zeigte und fein zurecht gemacht war, sah ungepflegt aus. Sie schien hocherfreut, ein ihr bekanntes Gesicht zu sehen. Doch in dem kurzen Gespräch, das wir mit ihr führten, merkte man dass etwas nicht stimmte. Ich fand dann folgende Überschrift im L-Wort:

Das Ende einer Ära (€)