Den Dienstag verbuchen wir unter unverbloggbar.

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Aber für den Mittwoch gibt es so einiges zu berichten. Nach mehreren Telefonaten in den letzten Tagen stand das Programm für den Mittwoch fest. Die N. und die D. hatten sich schon lange nicht mehr gesehen. Ich glaube das letzte Mal war in Saint Jean.

Nach einem schnellen Kaffee und einer kurzen Runde über den Mittwochsmarkt ging es dann am Abend nach Esch in die Kulturfabrik.

Wir fuhren am späten Nachmittag los und ich kalkulierte dann doch gute 45 Minuten ein, denn ab 14:00 Uhr ist die Autobahn in Richtung Esch eine Zumutung. Große Wiedersehensfreude mit der N. Diese konnte allerdings nicht bleiben, da sie sich etwas anderes vorgenommen hatte. Nach einem Drink im ‚Rattenloch‘, gingen die D. und ich hinüber ins Kino.

Dort läuft zur Zeit in dem kleinen Kino auch ein Teil der Filme vom italienischen Filmfestival von Villerupt, das just über die Grenze in Frankreich liegt. Es ist ein kleines Festival das ist aber schon sehr lange gibt. Es ist in seiner 47. Ausgabe. Um die Anzahl der Filme durchzubekommen, greifen Sie immer auf angrenzende Kinos in Luxemburg zurück. Unter anderem in Dudelange und Esch. Auf dem Programm, stand gestern Abend ein Film, der bereits in Locarno auf dem Fedtivsl lief. Luce.

Der Film ist ein klassischer Arthouse Film. Es ist die Geschichte einer Frau, die mithilfe eines Freundes ein Telefon per Drohne über eine Mauer schmuggelt. Wenige Tage später erhält sie den ersten Anruf. Die Entscheidung, mit der Kamera beständig nah am Gesicht der Protagonistin zu bleiben, sowie allen andern und kaum etwas von der Umgebung zu zeigen, die Quasi nie scharf zu sehen ist, sondern immer nur weichgezeichnet, ging mir nach einer Weile auf die Nerven. Zudem fand ich die Geschichte doch recht dünn. Sehr vieles wird der Interpretationsfreiheit der Zuschauer überlassen. Für gewöhnlich finde ich das eine tolle Idee, denn man bekommt nicht alles vorgekaut, wie in amerikanischen Filmen, doch nach meinem Gusto war es zu viel, was man sich zusammenreimen musste. Wenn die Schauspielerin Marianna Fontana nicht so großartig gewesen wäre, wäre der Film ein gewaltiger Reinfall gewesen.

Das Restaurant K 116 hat für den Winter ein kleines Chalet auf dem Vorhof aufgebaut, in dem es Raclette und Käsefondue sowie sonstige Winterspeisen gibt. Dort hatte ich für die D. und mich einen Tisch reserviert. Es gab für uns beide das erste Raclette der Saison.

Raclette heißt übersetzt eigentlich Schaber. Mit dieser Maschine wie sie oben in dem Foto gezeigt wird, muss man den Käse, nachdem er geschmolzen ist, runterschaben. Daher der Name. Dass ich mich haltlos überfressen würde, war vorprogrammiert. Es war zum Sterben lecker. Doch am gleichen Abend folgte auch die Rechnung dafür. Ich konnte sehr lange nicht einschlafen.