Das war dann doch ein bisschen viel gestern. Den Tag heute ging ich gemütlicher an. Ich war beizeiten wach und schrieb den Rest vom Vortag fertig.

Kurz nach 9:00 war ich schon wieder in der Station ohne Frühstück diesmal. Und das war ganz gut so.

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Vertrauen in die Medien? Mit der Community geht’s.

Das Journalisten Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, mittels einer Community, Faken zu checken und Fake News zu entlarven. Es ist im Prinzip das was man versucht bei RTL Luxemburg in ihrer Rubrik Fake Check auch zu tun. Das was das Correctiv macht ist aber wesentlich detaillierter. Ein interessanter Beitrag, aber meiner Meinung nach erreicht die Initiative nicht unbedingt die, die sie wirklich sollte.

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Gleich im Anschluss auf der gleichen Bühne, zeigte man uns klar und deutlich die Methoden der Rechtsextremen auf, wie sie mit Klagen und Abmahnungen ihre Kritiker versuchen einzuschüchtern. ‚Von der Straße in den Gerichtssaal’ Wirkliche Lösungen gegen diese Klagen zu gehen, gab das Duo der Sprecher leider nicht.

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Auf die Diskussion ‚Truth Under Fire: Documentary Filmmaking Between Risk, Ethics, and Innovation‘ hatte mich die Kaltmamsell aufmerksam gemacht. Im Interview waren drei Doku Filmemacher, die über ihre Erfahrungen sprachen wie es ist, dunkle Ecken aufzudecken, welche Gefahren es birgt und wie man sie vermeiden kann. Ein spannender Talk. Ihre Filme möchte ich gerne sehen. Wenn ich sie finde werde ich sie nachträglich verlinken.

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Danach machte ich Schluss. Ich wollte nicht noch einmal so geschlaucht sein, wie gestern. Zudem möchte ich für morgen fit sein, denn morgen ist meine Nachbarin auf der re:pubica. Und wenn ihr die Sendung Move auf Arte kennt, wird sie euch bekannt vorkommen.

Ich fuhr zum Hackischen Markt und kaufte Schuhe. Ich konnte nicht widerstehen. Zudem schaute ich auch bei Muji vorbei. Dort konnte ich ebenfalls nicht widerstehen. Die Dinge gibt es im traditionellen Mitbringsel Posting, wenn ich wieder daheim bin.

Zurück im Hotel, setzte ich mich erst mal in die Lobby und schrieb den Großteil von heute schon vor, und überlegte was ich sonst noch machen will.

Ich tat… nichts, und das mit voller Absicht. Ich suchte nach einem guten Restaurant nicht weit entfernt. Der Rosenthaler Platz beinhaltet eine größere Ansammlung von Hotels und Restaurants. Ich fand das Sucre et Sel, das sehr ansprechend wirkte und ich rief dort an. Es hob niemand ab. Darüber schlief ich ein, weil ich mich aufs Bett gelegt hatte. Doch dann rief man mich zurück und die Reservierung war kein Problem.

Als ich dort ankam sprach man mich auf französisch an. Ich antwortete im perfektem Französisch zurück und ab da ging es nur noch en français. Ich kann nicht sagen, ob mir das einen Vorteil verschaffte aber von der Bedienung her war alles einwandfrei sehr zuvorkommend.

Ich hatte Lust auf Fleisch. Ein Entre Côte. Sehr gut. Die Pommes waren eine Idee zu gesalzen. Aber sonst war es sehr gut.

Der Nachtisch:

Eine sehr gute Tarte Tatin.

Und während ich sie genoss, lief sehr leise ein Lied im Hintergrund, das ich schon ewig nicht mehr gehört hatte, von dem ich nicht mal weiß, ob das in Deutschland überhaupt bekannt war:

Es ist einer der sehr seltenen Rap Songs den ich bis heute noch auswendig mitsingenrappen kann, weil es eine Geschichte erzählt.

Und weil ich alleine war, achtete ich mehr als sonst auf die Musik, die lief. Ist euch in letzter Zeit aufgefallen, dass das Lied Forever Young von Alphaville verstärkt überall gespielt wird? Es wurde ja dieses Jahr 40 Jahre alt. Es hat für mich eine besondere Bedeutung. Ich war 19 und ich hörte den Song nicht zum ersten, aber zu dem Moment, in einem Auto mit einer Bekannten, die just ihren Führerschein gemacht hatte und im dem alten Auto ihres Vaters rumfahren durfte. Wir fuhren über kleine Landstraßen im Sommer, die Fenster runtergekurbelt an Feldern und Wiesen vorbei. Forever Young. Es war mir sehr bewusst, dass ich jung war und wollte das ‚forever‘ bleiben. Ich habe von dem Augenblick noch immer Bilder im Kopf, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich sie mit den Jahren verklärt habe.