Ich flog vom Wecker geweckt, zu recht unchristlicher Zeit aus dem Bett. Aber durch die wilde Party der Nachbarn von gestern, war ich halt noch lange wach.
Eine Stunde Fahrt nach Tadler.
Es war schön so viele vertraute Gesichter nach zwei Jahren Pause wiederzusehen. Wie gewoht konnte ich was in den einzelnen Aufführungsstätten gezeigt wurde, nicht ablichten, aber auf der Straße schon.



Ansonsten war ich den ganzen Tag über sehr beschäftigt, weil von einem Saal zu anderen raste um die Publikumseinlässe zu regeln. Da ich mit zwei anderen Freiwilligen, die einzigen sind, die auch beim letzten Festival dabei waren, bekamen wir die meisten Einlässe zugeteilt. Das System ist das gleiche wie vor zwei Jahren. Es geht alles über eine App, die die Eintrittskarten scannt. Vielleicht sollte ich das System mal im Techniktagebuch erklären.
Doch ich bekam am Abend zwei gruselige Vorstellungen zu sehen. Eine, fand ich ganz großartig und nannte sich Terreur (Terror). Ein Stück das definitiv nicht für Kinder ist.

Terror ist ein packendes Eintauchen in absolutes Leiden. Ein lebendig gehäutetes Individuum, eingesperrt in einem undefinierten Raum, eine bewegliche Präsenz an der Grenze zum Albtraum. Doch inmitten dieser Dunkelheit taucht unsere Menschlichkeit auf. Antonin Lebrun haucht der Marionette Atem, Gesten und Stimme ein und erweckt so eine beunruhigende Empathie.
So steht es im Programm geschrieben. Es ist eine unglaubliche Performance. Der Puppenspieler gibt über die Puppe fast unmenschliche Töne von sich, die einem durch Mark und Bein gehen. Man weiß nicht was das Grauen ausgelöst hat oder woher es kommt. Es ist einfach da; das Grauen ein Reinform. Und gerade deswegen ist es spannend. Was passiert wenn der Terror keine Ursache hat? Die Figur hat keine Augen. Diese kotzt der Puppenspieler während dem Stück regelrecht aus und drückt sie der Puppe in die Augenhöhlen. Das ist ein bisschen eklig aber durch das Licht das sehr ausgeklügelt ist, kann man es nur erahnen. Damit sieht die Figur zu ersten mal das Publikum…
Anschließend gab hatte ich noch den Wohnwagen des Horrors.

Eine sehr ausgefeilt lustige Geschichte um einen Mord in einem Wohnwagen.
Abends in Hotel gönnte ich mir eine ‚Pfanne‘…

die richtig gut tat.
Ich schlief sofort ein.
Schreibe einen Kommentar