Schwimmen am Sonntag ist ein umstrittenes Thema. Ich wäre früh genug wach gewesen um zum See zu fahren, der ja bereits ab 7:00 Uhr geöffnet ist. Aber mit dem E-Lake nebenan… ich wollte einen ruhigen Sonntag und mich nicht aufregen müssen.
Also macht ich was anderes. Ich ging hoch zum Glacisfeld. Die Alpina Achterbahn ist wieder da:

Und es gibt einen neue Freifallturm:

Als ich jedoch näher heran wollte wurde ich vom Platz verwiesen. Huch! Das war früher nicht so.
Über die rote Brücke hinweg fuhr ich auf der anderen Seite mit der Seilbahn hinunter ins Pfaffental und sah mir die Teile der LUGA an, die ich zwar schon wahrgenommen aber noch nicht richtig gesehen hatte.

Das oben fand ich interessant, weil man versuchte nachzubilden wie sich die Natur nach einem Felsabbruch den Raum wiedererobert.


Dann ging ich weiter zum Tretbacken. Das Wasser war 🥶, aber so richtig und brachte den Kreislauf so richtig in Schwung. Ich ging auch am LUGA Hub vorbei wo ich am 29.September hin muss, weil dort der Film Microcosmos gezeigt wird, den ich unbedingt noch einmal auf einer großen Leinwand sehen will.

Am Tretbecken (das übrigens nicht zur LUGA gehört) begegnete ich zwei Schwedinnen, eine mit Hund, eine mit Kleinkind, die das gleiche taten wie ich. Sie waren hellauf begeistert mich kennenzulernen, weil sie in all der Zeit in der sie in Luxemburg sind, keinen Luxemburger kennengelernt hatten. Das führte mir wieder vor Augen, wie wenige wir noch sind ( Die Anzahl der Luxemburger liegt inzwischen unter der Zahl der Ausländer) und wie sehr jeder im seiner eigenen Bubble lebt.
Auf meinem Weg weiter, fand ich immer wieder kleine komplette Naturecken, die so nicht erahnen lassen, dass man mitten in der Grossstadt ist.



An der Jugendherberge machte ich Halt, trank einen Kaffee, skalierte Fotos und schrieb schon mal in Teilen hier vor.
Von dort machte ich Kehrt und ging den Weg auf der anderen Seite der Alzette zurück. Ich ging die rue Mohrfels hinunter. Ich glaube dass ich diese Straße noch nie zu Fuß gegangen bin, bis mir schlagartig bewusst wurde was sich dort befindet und wie meine Verbindung dazu ist. Dort befindet sich das Hospiz in dem Onkel Nicolas starb und ich war mehrfach in den 80ern dort.

Das ist heute alles neu und komplett renoviert, und ich denke dass, wenn ich irgendwann einmal in ein solches Etablissement einziehen muss, ich genau dorthin will.
Das Hospiz hat einen schönen Garten, den ich nur von ‚oben‘ kenne:

Jetzt kenne ich ihn auch von innen:

Von dort aus sieht man die Montée de Clausen mit dem ‚hohlen Zahn‘:

Und dann besichtigte ich gleich nebenan einen Ort, den ich schon lange besichtigen wollte; die Muerbelsmillen, eine über 1000 Jahre alte Senfmühle. Es wird ihr nachgesagt dass ihre Mahlsteine älter sind als die Stadt selbst.



Mit dem Senf wurde ich großgezogen. Es gibt ihn immer noch.

Wider daheim sprang ich unter die Dusche und machte mir etwas zu essen denn ich hatte Bärenhunger.
Der Abend verlief dann sehr ruhig.
***
Ihr erinnert euch, dass ich vor einigen Tagen im Regen saß im Open Air Kino und mir Sunset Boulevard anschaute? Der Film wurde ja komplett restauriert und es gibt ihn jetzt in einer 4K Version. Was ich aber nicht wusste; der Film wurde 75 Jahre alt. Eine schöne Reportage von CBS Sunday Morning:
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