Da der Freitag und der Samstag sehr unverblogbar waren, kann ich nur sehr wenig darüber erzählen. Wenn ich unverblogbar schreibe, dann bedeutet das immer, dass es entweder mit meinem Job zu tun hat, oder mit dritten Personen, deren Privatleben nun mal Privatleben heißt, weil es privat ist.
Worüber ich aber erzählen kann, ist mein eigener Zustand und dass es mir nicht besonders gut geht. Ich hatte es vor Wochen schon einmal in einer Art und Weise erwähnt, dass ich selbst in der Zukunft weiß, was damals los war.
Darum mache ich das heute in Form einer Tagesfrage, die nicht von Day One kommt, sondern meine eigene ist.
Kennst du Menschen mit Bipolarer Störung? Wie gehst du damit um?
Ich lernte Anfang der 90er auf einer Geburtstagsfeier eine Frau kennen die daran litt und sie war grad in einer manischen Phase. Ich hatte erst kurz davor den Film „Mr.Jones“ mit Richard Gere im Kino gesehen. Er spielt den besagten Mister Jones, der manisch-depressiv ist…heute sagt man ja Bipolar. Es war etwas Neues für mich, denn ich kannte nur die Depression, weil mein Vater ja daran gelitten hat. Mit dieser Frau musste ich mich nicht weiter beschäftigen, da sie mir fremd war und ich sie nach der Geburtstagsfeier nie wieder gesehen habe.
Ich muss mich jetzt aus Gründen wieder damit beschäftigen. In meiner Verzweiflung fragte ich gestern die KI als jemand, der psychologisch nicht geschult ist, wie ich damit umgehen soll.
Hier die Antwort: Wenn du mit jemandem zu tun hast, der eine bipolare Störung hat, ist das Wichtigste erst mal Verständnis und Geduld. Es hilft, sich über die Störung zu informieren, damit du ein Gefühl dafür bekommst, was in bestimmten Phasen passiert. Und dann einfach da sein, wenn es gebraucht wird, zuhören, ohne zu urteilen und natürlich auch ermutigen, dass sich die Person professionelle Unterstützung holt, wenn es nötig ist. Letztendlich ist es also so: Geduldig bleiben, gut informieren und einfach einfühlsam im Umgang sein.
Kenner von KI sehen sofort, dass diese etwas burschikose Antwort von Copilot stammt. Mit dieser Antwort kann ich nichts anfangen. Verständnis und Geduld; schön und gut. Ich habe mich auch mit der Krankheit als solches beschäftigt, wo sie her kommt und was sie auslöst. Aber hier geht es auch um Manipulation, um Lügen und nicht ehrlich zu sich selbst und zu anderen sein. Ich bin mit meinem Latein am Ende und werde für mein eigenes Seelenheil auf Distanz gehen.
Wenn ihr auch einen Fall in eurem Umfeld habt könnt ihr gerne beschreiben wie es euch damit geht. Ich zumindest weiß nicht mehr weiter.
Ich selbst bin bipolar, aber habe die harmlose Variante. Die manische Phase ist anstrengend, innere Unruhe, Pläne machen, sehr kommunikativ und waghalsig, wie in einem Rausch und mit allen Bällen des Lebens jonglieren. In der schlimmen Variante ist das sehr heftig und teils selbstzerstörerisch. Dies kann von einem Tag zum nächsten in die depressive Phase wechseln. Am besten darauf hinweisen, daß etwas nicht stimmt mit der Person und das eine Psychotherapie und Tabletten zur Stimmungsstabilisation helfen. Aber in einer Hochphase ist das schwierig zu vermitteln. Ich kann verstehen, daß auch Abstand nehmen eine Umgangsform sein kann. Ich gehe unter Freunden offen damit um und die Wissen meine Phasen einzuschätzen, vor allem das ich mich in depressiven Phasen zurück ziehe. Im Beruf versuche ich, die Fassade einer funktionierenden Person aufrecht zu erhalten. Lügen ist unfair, aber dient sicher dazu, um die eigene Versionen passgerecht zu machen. Der Umgang mit Geld ist in der Manie auch heikel, man kann sich arg verschulden.
Vielen Dank für deinen Einblick. All diese Anzeichen und noch schlimmere sind da.
Hallo Joel, eine schwierige Situation die sehr belastend sein kann. Egal, wie nahe man der Person steht, ist das sch abgrenzen und unabhängig machen nach meiner Erfahrung sehr wichtig. Egal, was gesagt wird, man selbst ist weder Schuld an der Krankheit noch an dem Verhalten des Anderen, das Gesagte und das Verhalten hat meist nur mit der Krankheit und nichts mit Dir zu tun. Es sollte in Ordnung sein, den Kontakt zu reduzieren ‚ so schreibt ja auch deie Betroffene Person im vorherigen Post. Bei allen Krankheiten gilt meiner Meinung nach, erst die eigene Gesundheit sicherstellen, dann im Rahmen dessen helfen. Und helfen heißt hier vielleicht, auf professionelle Hilfe hinweisen und unterstützen, diese wahrzunehmen. Falls es nur eine berufliche Verbindung ist, ist Trennung ebenso legitim. Alles Gute, swuuj (liest sonst schon länger nur still mit, Danke für das Teilhaben lassen – ich lerne viel aus Deinen Texten über andere Sicht- und Lenensweisen)