… den ich nicht mag und an dem das Melancholie Level steigt. Es ist der Tag, an dem die katholische Kirche verlangt, für seine Verstorbenen zu beten oder an sie zu denken. Das tue ich bereits das ganze Jahr über und in der dunklen Jahreszeit, verstärkt sich das bei mir immer wieder um ein mehrfaches. Ich muss dafür nicht extra einen Feiertag haben. Ich habe über all die Jahre hinweg, seitdem ich in der Stadt lebe und nicht mehr in der ‚Alten Heimat‘, versucht, den Tag so zu gestalten, dass er erträglich ist. Ich kann mich an Jahre erinnern, wo ich kleine Ausflüge gemacht habe und schöne Spaziergänge mit vielen Fotos.
Ein schöner Spaziergang mit vielen Fotos war an diesem 1. November nicht machbar. Das Wetter war trist und grau und man hatte uns Regen versprochen. Also saß ich am morgen ein bisschen ratlos herum, und überlegte mir, was ich tun könnte. Nur zu Hause hocken und in die Röhre gucken, war keine Option.
Ich beschloss ins benachbarte Ausland zu fahren, um dort nach dem Rechten zu sehen, in einem Haus, von dem ich zur Zeit die Schlüssel habe. Doch der Blick zum Fenster hinaus, verhieß nichts gutes.
Ich blieb daheim.
Ich malte alle Toi-toi‘s für die nächste große Theaterproduktion fertig, damit ich mich damit nicht mehr beschäftigen muss. Die sind jetzt alle eingetütet und gehen am Montag mit ins Theater. Zeigen kann ich sie nicht, denn es gibt Menschen in der Truppe die hier mitlesen.
Ich las den neuen Asterix den ich vor ein paar Tagen gekauft hatte. Asterix in Lusitanien. Dabei lernte ich etwas neues über die Iberische Halbinsel.

Am Abend, während ich kochte, hörte ich eine vergnügliche Podcastserie. Die Kur Oase. „… ja, und das nehmen wir dann mit in den Themenspeicher.“
Und als ich zum Küchenfenster hinausschaute, hatten sich die Wolken ein wenig verzogen und der Himmel färbte sich blutrot.

Wenn man es mit der Kirche nicht so hält könnte man Allerheiligen auch ‚Happy Kadaver‘ nennen – ganz ohne die toten zu verschmähen aber eine leise Kritik daran zu äußern das die Kirche und viele viele Menschen ob gläubig oder nicht scheinbar nur diesen einen Tag dafür einräumen der toten zu gedenken.
Wenn du die Kur Oase gut findest könnten auch ‚die Freeses oder Frühstück bei Stefanie vom selben Autor etwas für dich sein.
Viele Grüße
Wer mein, an diesen Totengedenktagen zum Friedhof pilgern zu müssen, dort betroffen/trauernd vor dem Grab seiner Altvorderen zu stehen, ein hässliches Gesteck auf dem Grab ablege zu müssen, der soll es gern tun – wenn ihm das hilft. Manche in kleineren Gemeinden oder Dörfen machen das, damit die Nachbarn auch ja sehen: Ach guck, XY hat auch daran gedacht, wie schön.
Meine Grosseltern und Eltern, Onkel und Tangen, sind schon lange tot, auf dem Friedhof war ich schon ein paar Jahre nicht mehr. Es gibt im täglichen Leben oft kleine Momente, kleine Begebenheiten, die mich an sie erinnern. Das ist mir mehr wert, als 2 Minuten vor dem Grab zu stehen.