Es ist Samstag. Ein Tag, an dem ich am Morgen ein bisschen länger liegen bleiben konnte. Ich nutzte die Gelegenheit, um ein bisschen hier vorzuschreiben.
Die Tage davor waren lang und mit viel Arbeit versehen, aber guter Arbeit, die mir Freude macht, auch wenn es viel und anstrengend ist. Die B aus Saarbrücken war am Donnerstagabend hier, übernachte bei mir, und sah sich einen Durchlauf vom Stück an. Sie gab mir ein paar wichtige Tipps, die mir keiner von den anderen geben konnte, weil die B nun mal im gleichen Beruf arbeitet wie ich. Es wurde noch ein schöner Abend, der etwas länger dauerte. Am Freitagmorgen verabschiedete ich B zeitig.
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Der Samstag dann begann wie oben beschrieben sehr gemächlich und gegen 11:00 Uhr ging ich zum Wochenmarkt. Ich hatte mir am Mittwoch schon italienische Blutorangen gekauft (Moro). Die Orangen sind zwar nicht geschenkt, aber dafür sind es die besten Blutorangen der Welt. Von denen wollte ich heute noch mal ein paar haben.

Ich traf wie gewohnt die D und es gab wie immer immer ein Kaffee im Renert. Ein paar nette Gespräche waren auch an der Tagesordnung.
Wieder daheim wurde alles fix verstaut und dann war es schon Zeit die Dienstrunde anzutreten. Die Generalprobe war bereits um 17:00 wie morgen die Premiere auch.
Ich hatte noch einmal die Gelegenheit mir das Stück anzusehen, das noch einmal ein gewaltigen Sprung nach vorne machte. Ich freute mich morgen auf die Premiere.
Danach fühlte sich alles an als ob es schon 23:00 Uhr wäre. Es war aber erst 19:00 Uhr! Es war auch der Dunkelheit geschuldet.
Jetzt schon heimwärts fahren machte wenig Sinn. Zum lesen oder malen hatte ich keine Lust. Und plötzlich fiel mir das Bovary ein, in dem ich schon lange nicht mehr war.


Das Risotto mit Garnelen war neu und sehr köstlich. Und während eine ältere Dame auf dem Klavier spielte, kamen Erinnerungen an diesen Ort zurück, an laue Sommernächte mit zu viel Wein und langen, tiefsinnigen oder sinnlosen Gesprächen. Es wurde mir bewusst wie lange ich schon herkomme und wie lange ich schon der Stadt wohne…
Und dann stand die L (die Besitzerin) plötzlich neben mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie da war. Wir unterhielten uns eine Weile.
Daheim sah ich mir noch eine Folge von Vera an, die ich per Zufall auf GOLD fand, eine Folge die ich noch nicht gesehen hatte.