Jetzt, da es schon Montag Abend ist, kommt mir der ganze Lichtenstein Abstecher wie ein seltsamer Traum vor. Es war stressig. Da wir nur den einen Vormittag und Mittag am Samstag frei hatten, war keine Zeit sich viel anzusehen oder einen Ausflug nach Feldkirch zu machen. Es ging alles so schnell. Aber zumindedt kann ich jetzt sagen dass ich in ZWEI Ländern war die kleiner sind als meines. Das andere war Singapur.
Denn Sonntag verbrachte ich somit weitgehend im Auto auf dem Weg zurück. Ich war mit dem Regieassistenten allein unterwegs, was sehr angenehm war. Am Abend war müde vom Nichtstun.
Ein Foto noch vom Samstagabend:
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Der Montag dann ging am Morgen schon mit durchdrehenden Rädern los. Hui! Nebst allerlei Gechechte zwischen zwei Theatern musste ich auch in den Baumarkt. Ich habe nämlich meine Liebe zum Dremel entdeckt. Damit arbeitete ich bis in den Nachmittag hinein.
Weil ich die letzten Tage aber nicht so gut geschlafen hatte, war meine Batterie schon um 15:00 platt. Ich fuhr heim, legte mich kurz hin und ging dann zur jährlichen Eigentümerversammlung unseres Hauses. Das ging so schnell von statten, wie selten davor. Ich hatte nämlich schon vor Wochen, alles zur Sprache gebracht, als ich als Kassenwart alle Konten überprüfte. Und da sonst keiner anwesend war außer ich und zwei andere Parteien mir dir Vollmacht übergeben hatten, konnte ich allein entscheiden was zu tun war.
Danach gab es das hier zusammen mit der A. und später der N. …
Ich schlief aus und erwischte so just noch das Frühstück.
Ich fuhr mit Kollegen aus dem Theater mit ins Zentrum von Vaduz. Sie fuhren dann weiter zu einer Gondelbahn, die auf einen Berg führt, worauf ich aber nicht wirklich Lust hatte.
Ich wanderte durchs Zentrum, das wirklich sehr übersichtlich ist.
Die Kirche von Vaduz. Sie sieht der von Schaan ähnlich. Das ParlamentVon Modern auf Alt.Hoch oben die richtige Burg und unten die Miniatur davon.
Ich ging ins Landesmuseum, den ich wollte dich ein wenig mehr über Lichtenstein erfahren.
Bei dieser großen Freitreppe lachte ich laut auf. Die Hirschgeweihe sind wahrscheinlich echt, aber die Köpfe nicht:
Der sogenannte Fastenteppich. Die erste Reihe oben ist aus dem Alten Testament, alle darunter aus dem Neuen. Die Geschichte Jesu in Bildern, weil früher viele Menschen nicht lesen konnten.Das Bild hängt auch im Theater. Der Jünglingsverein spielte am gleichen Ort schon in den 20ern Theater.Die Lichtensteiner Tracht. Ein Dirndl etwas hochgeschlossener und eine ganz andere Kopfbedeckung. Die Ahnengalerie des Fürsten. Ganz rechts hängt der aktuelle Fürst und sein Sohn.
Wieder draußen, ging ich durch die Fußgängerzone. Am Ende sah ich das Rathaus:
Ich begegnete einer Kollegin die sich das Kunstmuseum angesehen hatte. Wir saßen nich eine Weile auf einer Terrasse in der Sonne. Gemeinsam fuhren wir mit dem Bus zurück nach Schaan.
Es gibt dafür eine App, die ich schon in Freiburg hatte und die über die Landesgrenzen hinaus funktioniert auch in der Schweiz und in Österreich. Es hängt von Fahrverbund ab, alle sind noch nicht drin. FAIRTIQ schaltet man ein, wenn man den Bus, Zug, oder die Trambahn nimmt, und wieder aus, wenn man aussteigt. Die berechnet genau den Preis und bucht ihn von der Geldkarte ab ohne zusätzliche Kosten. Sehr bequem, einfacher geht es wirklich nicht.
Wieder in Schaan ging ich zum Spar Gourmet (das habe so auch nich nie gesehen) und aß einen Teller mit allerlei Salaten, den ich mir selbst zusammengestellt hatte. Er wurde aufs Gramm gewogen und kostete stolze 21 Schweizer Franken. Peng!
Am Abend gab es dann nich mal eine zweite und letzte Vorstellung. Und morgen geht es wieder heimwärts.
Wieder einer der Tage, an denen ich dienstlich über viele Stunden hinweg gefordert war. Verhältnismäßig wenig springt aus den Tagen für‘s Blog raus. Zugegeben, ich bin auch nicht hier zum Urlaubmachen, sondern dienstlich.
Aber ein paar Fotos gehen immer.
Was in diesen Fotos nie zum Ausdruck kommt, ist diese unglaubliche Wucht der Berge und dass sie wie im oberen Bild sehr weit himter der Kirche sind.
Im Theater in den Kulissen Ich bin kein Bierfan weil es mich schläfrig macht, aber das hier nach der Probe war sehr gut.
Ja, die Fahnen erinnerten mich daran dass ich endlich mein Jodeldiplom machen sollte. (Der erste der mir in die Kommentare schreibt, an wen ich mit diesem Satz dachte, hat meine Hochachtung verdient 😜)
Wir sind nicht mitten in Vaduz, sondern in Schaan, das nördlich davon liegt. Auf der Landkarte kann man aber nicht so genau ausmachen, wo das eine aufhört und das andere anfängt. Das Schloß von Vaduz sieht man von hier aus nicht.
Eine interessante Beobachtung am Morgen. Ich hatte gestern schon berichtet, dass ich ein ziemlich geräumiges Zimmer habe. Der Zugang zum Badezimmer, gleich neben dem Bett, verfügt aber über keine Tür. So merkte ich erst, als ich bereits unter Dusche stand, dass man mir durch ein Seitenfenster ungehindert beim Duschen zusehen konnte. Und es lief auch tatsächlich eine Frau vorbei, die aber keine Notiz von mir nahm.
Es ist alles sehr ländlich, quitschsauber und gepflegt hier. Durch den Aufbau, das Einrichten und die Proben blieb nicht wirklich Zeit sich in der Gegend umzusehen.
Ich ging jedoch einmal den steilen Berg hoch zu Hotel…puh! Das mach ich aber nicht noch mal! Google meinte ich bräuchte 14 Minuten dafür. Ha! Da war die Steigung nicht mit eingerechnet. Auch das Hinabgehen zurück zum Theater ging ganz gewaltig in die Knie, so sehr dass ich mich für die kommenden Tage weigern werde, dem Berg noch einmal hinunter zu gehen.
Ansonsten kann ich aus dienstlichen Gründen nicht viel berichten. Es war viel und lang und am Abend war ich froh, als ich in mein Bett konnte.
Ich schaltete den Fernseher ein und war erstaunt dass man in Liechtenstein sehr viele Programme bekommt, die es in Luxemburg nicht gibt, wie z.B. alle britischen Sender. BBC, ITV, u.a. Einen fand ich sogar ganz besonders interessant, weil ich den auf meinen Reisen noch nirgendwo gesehen hatte. INDIA TODAY. Ich war fasziniert wie hektisch und mit was für irrsinnigen blinkenden Bannern das Bild versehen war. Es gab eine Breaking News über die Festnahme eines Terroristen im Rahmen der Mumbai Attacken von 2008.
Es war ein langer Reisetag, der aber entspannt ablief, weil uns die Kollegen vorgewarnt hatten. Sie standen auf der A4 in Frankreich im Stau. Und so fuhren wir eine andere Stecke durch die Vogesen, die um einiges langsamer aber dafür malerischer war.
Nach gut 6 Stunden waren wir da.
Doch ich war auch ein wenig platt bei der Ankunft. Wir checkten im Hotel ein, einem alten Kloster das mit viel Liebe renoviert und eingerichtet wurde, ein klein wenig stylisch aber nicht zu sehr. Ich habe ein sehr geräumiges Zimmer bekommen. Abendessen im Hotel. Das war sehr gut aber auch sehr teuer, wie, so habe ich mir sagen lassen, fast alles in Lichtenstein.
Ich fing das hier schon Montag am späten nachmittag an zu schreiben, mit dem flauen Gefühl, dass es eh erst am Mittwoch gepostet wird.
Montag morgen war ich sehr früh wach, postete den Reisetag und schmiss die Wachmaschine an. Dann kam ein Anruf der alles umschmiss. Ich werde das was ich an Arbeitspensum für drei Tage geplant hatte, auf zwei Tage zusammenstauchen müssen. Also rannte ich heute schon mal kreuz und quer um alles zusammenzusuchen was gebraucht wird. Ich legte alle Termine um, was aber erstaunlicherweise kein Problem war. Und für einen Termin werde ich eine Kollegin bemühen müssen, weil ich mich nicht in zwei teilen kann.
Kurz vor 18:00 war ich k.o. und gönnte mir das hier:
Am Abend kontrollierte ich lediglich ob alles geplant ist, was ich für Dienstag vorhatte und war sehr schnell unter dem Federbett.
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Kleine Erinnerung an mich: Dienstag war der erste Tag an den ich erwachte und endlich das Gefühl hatte dass in den Nebenhöhlen alles wieder in Ordnung zu sein scheint. Ich roch Dinge die ich schon lange nicht mehr gerochen hatte, z.B. mich selbst. Das war schön.
Der Dienstag gestaltete sich strukturierter. Am Morgen eine Besprechung die genau das ergab, was ich vorausgeahnt hatte. Ich hatte mich schon im Kopf danach gerichtet es war keine Überraschung.
Ich hatte ja vor einigen Tagen von den Masken gesprochen. Das wird schon sehr klasse aussehen…
Gegen 17:00 hatte ich alles durch. Mehr kann ich nicht tun. Der Rest folgt am Montag.
Ich wollte eine kleine Luftveränderung, keine große, doch es erwies sich als… ich will nicht Fehler sagen, denn es war keiner, es war eher eine Unzulänglichkeit, die ich hätte vermeiden können wenn ich aufmerksamer gewesen wäre. Ich ging ins Bowary, weil ich auf einer Terrasse sitzen wollte . Doch an dem Abend waren ebenfalls zwei Lesungen bzw. zwei Buchvorstellungen. Die eine Schriftstellerin kannte ich seit langen Jahren. Sie war überglücklich mich zu sehen, denn sie hatte Angst dass niemand kommen würde. Sie hatte mir eine Einladung geschickt; ich hatte sie auch gelesen aber nicht mehr weiter daran gedacht. Dass ich jetzt dort erschien war, war reiner Zufall. Ich war so gar nicht im Modus für Lesung und zuhören, ich wollte alleine sein, mit meinen Gedanken und meiner Planung für die kommenden Tage. Doch ich gab mir einem Ruck. Zudem stellte ich mir vor, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn ich in ihrer Lage wäre.
Das Buch ist autofiktional, so beschreibt sie es selbst und es geht um ein Jahr in dem sie in Südfrankreich gelebt hat. Sie beschreibt die Zeit als eine Herausforderung und ein Kampf obwohl es die Erfüllung eines Traumes sein sollte. Ich kaufte das Buch.
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Die nächsten Tage werde ich in einem Land verbringen das kleiner ist als das, in dem ich lebe. Das kam erst ein einziges mal vor, als ich in Singapur war. Das hier ist aber nicht so weit weg.
Ich ging den Sonntag sehr langsam an weil die Fresserei am Samstag war dann doch heftig. Zudem hatte ich genug zu schreiben und zu posten von Tag davor. Aber das sind die Postings die mir Freude machen, denn der Alltagskram immer wieder neu und frisch zu beschreiben ist mitunter schwierig, zumal dann wenn so gar keine Inspiration da ist.
Ich ging hinunter zum Bahnhof und kaufte im dem Automatenladen Stephans Käsekuchen. Ich hätte ihn auch am Samstag auf dem Markt kaufen können, doch dann hätte ich ihn noch elend lange mit herum schleppen müssen. Anschließend fuhr ich nach Bad Krozingen zu dem S. dass wir uns noch ein letztes mal sehen.
Dann trat ich die Fahrt heim an. Ich hatte die gleiche Route aber die App zeigte mir eine andere Aufladestelle als das letzte mal und die war, na ja, etwas älter und anders als die anderen ich musste zwei mal versuchen bevor es klappte. Zudem gab es nur eine Säule zum Laden. Wenn sie besetzt gewesen wäre… Das nächste mal nehme ich die Ladestelle die auf der Route davor ist. Kurz nach 20:00 war ich zurück. Es war zu kurz wie immer. Das nächste mal muss ich mehr Tage einplanen.
Die Mitbringsel: Ich habe zwei neue Jeans gekauft. Die eine hatte ich bereits an. Auf dem ‚Joel‘ Foto von gestern sieht man sie. Sie sitzt perfekt.
Dann wären da zwei Flaschen Essig, einmal Himbeeressig und einmal weißen Balsamico auf Basis von Marc de Champagne. Die kleine Flasche ist eine Probierflasche mir Orangenessig.
Alle Präsente die mir die liebe C. mitgab: Marmalade aus der der Löwen Konditorei die ich das letzte mal besucht hatte und ein Nutellaglas als Spielzeug für Blue, Tonka Sablés und der Honig den ich gestern schon zeigte.
Ein halbes Pfund Kaffee aus einem neuen Laden der Origin heißt und der die Kaffeebohnen direkt von den Bauern importiert. Ein neues Buch von André Aciman. Und der Käsekuchen natürlich.
Am Abend machte ich beizeiten Schluss.
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Zwei Hörtipps: auf der Hin- und Rückfahrt hörte ich zwei Podcasts vom DLF aus der Langen Nacht. Sie sind ja immer 3 Stunden lang und ich habe selten Zeit und Gelegenheit, sie zu hören. Da ich aber bei der langen Fahrt wusste, dass ich zumindest einen pro Fahrt hören kann, wählte ich zwei Stück aus. Einer war über Hans Albers. Ich wusste wenig über den Mann, der sich durch drei politische Regimes geschmuggelt hat und immer ein Star war und keines des Regimes konnte ihm wirklich etwas anhaben. Ich wusste auch nicht, dass er eine starke Frau im Hintergrund hatte, die die Fäden zog.
Die andere Lange Nacht war über Marlene Haushofer, eine österreichische Schriftstellerin, die lange verkannt war und postum zu den Ehern kam, zu denen sie schon zu Lebzeiten hätte kommen müssen. Einen Roman von ihr kannte ich. Die Wand, der vor einigen Jahren auch verfilmt wurde. Was mich bei ihr sehr faszinierte, waren die inneren Abgründe, die in jedem ihrer Bücher vorkommen. Diese dunklen Ecken, die jeder von uns hat und sich nie wagt dort hineinzuschauen.
Ich traf mich mit der lieben C. mit ihrem Gemahl R. auf dem Markt. Ein freudiges Wiedersehen. Für mich gab es eine „Lange Rote in der Seele“ mit Zwiebeln und Senf. Wer die noch nie in Freiburg gegessen hat, ist selbst schuld und hat was verpasst. Später machten wir uns auf den Weg und probierten gleich zwei Konditoren aus. Der R., als ehemaliger Bäcker und Konditor, die C. und meine Wenigkeit, könnten einen Konditoreiführer rausbringen. Der erste war so so la la, der zweite war im einiges besser aber mit einem kleinen B Note, weil die zwei Salzkaramel Käsetörtchen nicht gleich schmeckten und wahrscheinlich eines ein Tag alt war. Nun ja.
Wir verabschiedeten uns vom R., der Fussball kucken musste, weil der BVB in Freiburg zu Gast war. Die C. ind ich machten einen Ausflug nach Breisach. Es folgen viele Fotos:
Wir fuhren durch den Kaiserstuhl und machten Halt an einer Stelle mit einer wunderbaren Aussicht über den Breisgau bis nach Freiburg.Diese Bodenschicht nennt sich Löss und ist sehr sandig. Dies Schicht und das Mikroklima ist mit ein Grund warum es hier so tollen Wein gibt.Breisach und sein Münster im Hintergrund.Das konnte ich nicht NICHT ablichten.Die Bäume sind hier schon um Längen grüner als in Luxemburg. In Hintergrund sieht man den Rhein und auf der anderen Seite ist Frankreich. Es gibt Trumfalken.Das Münster von innen mit einem spektakulären Altar.Breisacher Honig. Die C. schenkte mir ein Glas.Ein Eis. Die untere Kugel war, ich lachte laut auf als ich das Eis in der Theke sah, Dubai Schokolade, also mit einer knusprigen Pistazien Creme.
Was zu Anfang als kleines umherziehendes Pop-up Restaurant begann, fand jetzt eine feste Stelle. Der Ort ist nicht besonders chic und gediegen, darum geht es nicht. Es geht um das was auf dem Teller ist und das war sensationell!
Es war ein Überraschungsmenü und die kleine Karte mit der Abfolge gab es erst am Ende.
Es waren 9 kleine Gänge. Ich hatte die Weinbegleitung gewählt, die C. die Saftbegleitung die sehr spannend war, denn sie ließ mich kosten. Zum Hauptgericht gab es eine kleine frische Brioche zum Abzupfen, die ich so großartig fand dass man uns am Ende ein kleine Brioche mitgab:
Ein wirklich tolles Menü und seit meinem Geruchsschwund das erste Mal, dass ich mich das wieder traue.
Ein letztes Absacker im Café Danz und ich war überfällig für die Horizontale.
Jedesmal wenn ich in Freiburg bin, empfängt mich die Stadt, von ihrer schönsten Seite mit wunderbarem Wetter:
Das Hochkant Panofoto war absichtlich. Nicht dass jemand glaubt, ich hätte mit den Füßen im Bächle gestanden und müsste, wie man das hier so sagt, noch in diesem Jahr in Freiburg heiraten. (Übrigens wenn schon heiraten, dann NUR in Freiburg)
Dann ging es hoch ins Münster in dem ich noch nie war. Bis zu der Plattform hoch sind es um die 270 Stufen.
Ich verabschiedete mich von den Boys und traf mich mit später mit dem S. auf dem Weg zu einer Eisdiele. Das Wetter war fast irreal schön.
Am Abend ging es zusammen mit der lieben C und und dem S ins Spicetrails
Und so wie es auf der Karte stand, dass es south Asien Soul Food wäre, so war es auch.
Ich hatte das schon vor einer Weile geplant, weil es was zu feiern gibt. Aber erstmal ein paar Fotos.
Es ging alles nicht ganz wie am Schnürchen. Ein Stau gleich hinter der Grenze in Frankreich, ließ mich erstmal ein Weile still stehen. Als es dann wieder rollte, war von dem Unfall der den Stau verursacht hatte, schon nichts mehr zu sehen. Danach lief es aber wie geschmiert. Auch an Straßburg vorbei, wo es immer ein wenig hinkt, lief alles glatt.
Ich lud das Wägelchen zwei mal , obwohl einmal gereicht hätte, doch ich wollte mich nicht gleich in Freiburg schon wieder eine Ladestelle suchen, und für Freitag wollte ich mobil sein ohne Zeit zu vertrödeln.
Fahrräder und Bächle, zwei Wahrzeichen von Freiburg, nebst dem Münster.
Als ich geparkt und im Hotel eingecheckt hatte, lief ich eine Runde durch die Stadt, doch mir war ein wenig schwummerig. Ich hatte noch nichts gegessen und vor allem während der Fahrt nicht genug getrunken. Also kaufte ich mir ein Brötchen und setzte mich beim Augustinermuseum auf eine Terrasse und kümmerte mich um meinen niedrigen Wasserstand. Nach einer halben Stunde war ich wieder hergestellt.
Es war um einige Grad wärmer hier als in Luxemburg. Ich hatte vorsichtshalber eine Jacke übergestreift, die es aber nicht gebraucht hätte.
Wieder um Hotel legte ich mich kurz hin. Die medikamentöse Behandlung wegen der Sinusentzündung ist ja noch nicht durch und eine gewisse Müdigkeit macht sich immer noch bemerkbar.
Später setzte ich mich ins Restaurant des Hotels.
Ein Steak:
Sehr gut. Zu viele Pommes für meinem Geschmack, aber dafür war der Salat sehr gut mit einem sehr guten Dressing.
Toll ist, dass ich ein Zimmer ganz oben im 7.Stock bekommen habe aber leider zur Rückseite. Ich war, obwohl es ein ungewohntes Bett ist, ziemlich schnell eingeschlafen.
Den Dienstag lassen wir mal aus dienstlichen Gründen außen vor, weil er so viele Menschen involviert, die alle keinen Vertrag mit Joel.lu unterschrieben haben, um hier verewigt zu werden. Nur so viel, der Tag war erfolgreich, wenn auch teilweise mühsam, weil die Technik versagte. Und da ich in der Nacht nicht so gut geschlafen hatte, war ich gegen 16:00 schon platt.
Später erstellte ich einen Arbeitsplan für Mittwoch damit ich alles wegschaffe, was noch zu tun ist, bevor am Donnerstag das lange Wochenende beginnt, auf das ich mich schon irrsinnig freue.
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Der Mittwoch dann begann mit ein dezenten Klingelton am Handy um mir mitzuteilen, dass der Server von Joel.lu mal wieder ausgefallen ist. Es wäre auch zu schön gewesen. Aber es lief jetzt so lange gut, dass ich fast vergessen hatte, dass da mal was war. Ich schickte eine Mail, wie immer. Da ich keine Zeit hatte auf eine Antwort warten, schaltete ich im auf Abarbeitungsmodus. Dann kam ein Anruf und noch einer und eine Nachricht, so als ob man mich nicht in das lange Wochenende gehen lassen wollte. Ich ergriff die Flucht und ging zum Wochenmarkt.
Dort traf ich die D. und viele andere.
Ein schnelles aber leckeres Mittagessen bevor wieder los musste. Tagliatelle Cacio e Peppe mit Trüffel in der Casa Gabriele. Es war noch so einiges zu tun. Und ich wollte nichts was bei meiner Rückkehr von dem langen Wochenende noch immer unerledigt herumliegt.
Bis auf Kofferpacken schaffte ich alles weg. Und morgen geht es los!
Nun ja, der Sonntag war bis in den Nachmittag hinein mit viel far niente belegt. Ich hatte mir das auch vorgenommen, den der Kopf musste zur Ruhe kommen. Es war die letzten Tage zu viel zum Großteil unbezahlte Kopfarbeit. Am späten Nachmittag sah ich mit wenn auch klein wenig widerwillig die letzte Vorstellung von Elektra an. Eine tolle Arbeit und doch waren eine Reihe an Referenzen darin, Andy Warhol z.B., die sich mir nicht erschlossen. Was aber im Anschluss schön war, war der Drink mit der A, der D und der N auf der Terrasse der Brasserie Schuman in der Abendsonne. Die Abende sind endlich wieder länger.
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Am Montagmorgen bekam ich einen Schreck, weil ich durch die geklaute Stunde zu spät wach wurde und dann im Eiltempo zu einem Termin hechten musste. Hier lernte ich wie neue Technologien sich auch in angenehmer Weise auf meinen Beruf Einfluss nehmen werden und mir ein gewisser Weise die Arbeit erleichtern. Ich kann euch ein Foto zeigen:
Die penible Arbeit einen Abdruck zu erstellen in dem man ein Negativ mit Alginat erstellt, entfällt in Zukunft komplett, weil das Gesicht mit Infrarot eingescannt wird. Der Kopf kommt dann aus dem 3D Drucker. Das ist sehr viel angenehmer für die Darsteller weil sie nur knappe 4-5 Minuten stillsitzen müssen. Die nächste Etappe wird die Prothesen Erstellung am Rechner sein und dass man sie ebenfalls ausdrucken kann, aber das ist noch Zukunftsmusik, den Drucker die mit Silicon klarkommen gibt es meines Wissens noch nicht.
Am Nachmittag ein weiterer und letzter Termin bei Chiropraktiker. Der drückte nochmal auf Stellen die mir nicht bewusst waren.
Am frühen Abend fuhr ich raus zu Gestüt weil die A eine Springstunde mit Dalton hatte. Als kleiner Minorkiner ist er zum Springen eigentlich nicht geeignet, aber da er das von kleinauf kannte macht er es gern. Zudem ist die A keine Springreiterin.
Blue war auch da und war sehr ungehalten dass sie an der Leine bleiben musste und nicht rummrennen durfte.
Danach gab es nich einen Schlaftrunk im Parc Belair und ab in die Federn.
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Nachtrag: Ich wäre fast darauf hereingefallen, aber nur, weil alles was von Donald Trump kommt, einem Aprilscherz ähnelt:
Der Workshop war schon vor längerer Zeit geplant worden. Aber der Reihe nach.
Der Wetter war wie gestern wunderbar angenehm mit viel Sonne, dass der morgendliche Gang zum Markt ein Erlebnis war. Ich kaufte am Kräuterstand ein Päckchen Kampot Pfeffer und ihre Salatkräutermischung, die so wunderbar abgemischt ist, dass ich nicht genug davon kriegen kann. Ein Kaffee im Renert zusammen mit der D. gab es auch. Zum Mittagessen waren wir beide mit der J verabredet. Wir hatten uns in dieser Konstellation schon sehr lange nicht mehr gesehen. Die Idee hatte einen Tisch reserviert im Al Bacio.
Danach musste ich mich verabschieden. Ich hatte die Vorbereitungen für den Workshop.
Gegen 16:00 kamen die Teilnehmerinnen an. Eine davon kannte ich nich vom letzten Kursus. Die anderen waren neu. Es war wieder einmal ein Workshop den ich komplett auf Englisch halten musste, was kein Problem ist, aber fordert doppelte Konzentration. Nach drei Stunden war ich wirr im Kopf. Doch es schien ein voller Erfolg gewesen zu sein, den jede hatte im Verlauf einen kleinen Aha-Moment und lernte ein paar Tricks und Kniffe.
Nach dem Kursus packte ich alles ein und fuhr die leitende Angestellte heim, da sie sonst ewig auf den Bus hätte warten müssen. Wieder in der Stadt traf ich mich noch kurz mit der A auf einen Absacker, sprich Apérol Spritz auf „unserer“ Terrasse. Es wurde aber nicht sehr spät. Gegen 22:00 war ich schon fast bettfertig.
Nachtrag zum neuen Haarschnitt. So sieht das aus wenn ich das style. Ich mag es, wird aber ohne Wachs & Co. nicht aussehen.
Die G. habe ich hier, soweit ich weiß, noch nie erwähnt. Ihr Mann starb vor wenigen Wochen. Ich hatte ihr in meinem Beileidsschreiben, vorgeschlagen, dass sie mich anrufen soll, wenn ihr die Decke auf den Kopf fällt. Das tat sie dann auch. Wir verabredeten uns für das Mittagessen. Ich holte sie ab und wir fuhren in ein Restaurant, in dem ich das letzte Mal in den neunziger Jahren war. Das alte Casino in Dudelange beherbergte schon immer eine Gaststätte. Inzwischen gab es einen großen Anbau im hinteren Teil des Gebäudes und das Restaurant mir dem etwas seltsamen Namen ‚Loxalis‘ zog dorthin. Im eigentlichen Gebäude sind die Büros einer ambulanten Krankenversorgung untergebracht. Ich verpasste es völlig Fotos zu machen, aber da ich unser Treffen auch ein wenig wie eine Mission ansah, waren die Fotos zweitrangig.
Ich hatte vorab ein wenig überlegt, wie wir unser Treffen gestalten sollten. Ich schlug ihr vor, dass wir die gemeinsame Zeit dazu nutzen sollten, um sie wie einen Ausflug in die Sommerfrische, weg von all der Trauer zu gestalten. Sie nahm den Vorschlag dankbar an. Es wurde ein wunderschöner Mittag und Nachmittag. Ihr Mann war ein begeisterter Sportflieger und Fluglehrer. Und so fuhren wir nach dem Mittagessen zurück in die Stadt zum Flughafen. Dort saßen wir dann eine Weile vor dem Clubhaus und schauten den Flugzeugen zu. Sie bot mir an, wenn einer der anderen Fluglehrer eine Flugstunde geben würde, einfach mit zu fliegen. Doch leider ergab sich keine Gelegenheit. Aber auch so war das Ganze schon ein tolles Erlebnis, und es erinnerte mich an meinen letzten Flug mit einem Sportflieger. Das war in Neuseeland…
Später schlug dann wieder die Müdigkeit zu wegen der Medikamente und ich fuhr heim und legte mich eine Weile hin. Später las ich den ersten Band der zweiten Staffel der Aldebaran Comic Serie:
Auch wenn die erste Staffel mir eine Idee zu gesprächig war und sie lange brauchte um richtig in Gang zu kommen, so fängt der zweite Zyklus mit viel mehr Action an.
Es entschied sich dann doch schneller als gedacht. Vielleicht haben das die wenigsten in den Kommentaren mitbekommen. Ich werde doch zur re:publica reisen, einerseits weil ich es zu sehr vermisst hätte und andererseits weil es dort eine Job Opportunity geben wird, von der ich sehr stark hoffe, dass sie zustande kommt. Sie hat aber nur indirekt mit der re: zu tun. Also buchte ich schon mal die Reise. Das Hotel wird die Tage folgen. Wer mich kennen lernen will: Die re:publica ist von 26-28. Mai.
Um 11:00 Uhr, wie alle drei Wochen, der Friseurtermin. Es wurde diesmal kürzer und struppiger.
Mein Friseur war begeistert, weil er endlich etwas anderes machen durfte. Ob es mir so gefällt, sehe ich morgen, wenn ich es föhnen muss.
Mittagessen gab es bei Namur. (Kenner sehen das oben im Foto) Ich war schon länger nicht mehr dort. Und schon beim Eintreten merkte ich, dass etwas nicht stimmte.
Irgendwo in den Tiefen des Blogs ist ein Ehepaar versteckt, das ich einmal erwähnte. Ein älteres Ehepaar, beide immer einwandfrei klassisch elegant gekleidet. Er immer im Anzug, sie immer entweder im Zweiteiler mit Rock und Jackett oder Bluse und Rock. In Hosen habe ich sie nie gesehen. Als ich 2013 in die Stadt umzog, war eine meiner erster Anlaufstellen für dem Mittagstisch, die legendäre Konditorei Namur, die ich schon aus meiner frühen Jugend kannte. Wir gingen immer hin un eine richtig gute heiße Schokolade zu trinken, mit richtiger Sahne, die sonst nirgendwo üblich war. Da befand sich das Restaurant noch im ersten Stock. Seit der Pandemie ist das Restaurant ins Erdgeschoss gezogen. In dem kleinen Erker im ersten Stock mit den großen Fenstern, von dem man die ganze Kreuzung überblicken kann, stand ein Tisch, der immer fertig eingedeckt war und an dem immer das Ehepaar zu Mittag ass. Herr und Frau P. Ich glaube ich habe den Tisch selbst vielleicht ein oder zwei mal bekommen. Von dem Tisch übersah man das ganze Restaurant, aber auch das Geschehen draußen, ohne gleich im Blickfeld von jedem Passanten zu sein. Mit den Jahren lernte ich das Ehepaar, wenn auch nur sehr oberflächlich, kennen. Wir grüßten uns und sprachen übers Wetter, mehr nicht. Ich kann mich erinnern, dass ich einmal mit der D. über sie sprach, als es im das Thema ‚Unikate der Stadt‘ ging.
Als ich heute kam, und ich gehe weitaus weniger oft hin, als noch vor Jahren, merkte ich sofort dass der Tisch der beiden nicht eingedeckt war. Als ich die Bedienung nach den beiden fragte, machte sie ein trauriges Gesicht. Er sei schon eine Weile im Altenheim und sie kam noch ab und an aber nicht mehr jeden Tag. Sie ist im Februar verstorben und ihn haben sie seitdem nicht mehr gesehen. Als ich fertig gespeist hatte unterhielt ich mit einer der Bedienungen, die A., die schon dreißig Jahre dort arbeitet. Sie bekam feuchte Augen. Sie hätte die beiden gekannt vom ersten Tag. Und damit weitere Lebensgeschichte findet ihr Ende…
Es war wunderschönes Wetter und ich machte auf, auf eine Terrasse, die jetzt noch in der prallen Sonne war; die Renert Terrasse. Während einem Kaffee schrieb ich hier schon mal vor.
Doch irgendwann merkte ich, dass es mir nicht so besonders ging; die Medikamente vom ORL lassen grüßen. Da ich am Abend noch einen weiteren Termin hatte, beschloss ich daheim mich ein wenig hinzulegen und zu lesen.
Die N. holte mich ab und wir fuhren ins TOL, ein kleines Theater ein wenig außerhalb in Bonnevoie. Auf dem Programm die Weltpremiere von Foxfinder von Dawn King auf Französisch. Ich hatte mich vorab ein wenig über das Stück informiert, weil ich es gar nicht kannte. Zum einen gewann es vorab schon mal den Papatango Playwriting Price und das versprach so einiges. Das englische Stück ist von 2011 und wurde 2014 ins Deutsche übersetzt, aber jetzt erst auf Französisch. Eine dystopische Story über eine Gesellschaft die sich ein Feindbild, in Gestalt des Fuchses geschaffen hat, der an allem Unglück der Menschheit schuld sein soll. Ich sah ein wunderbares Stück gespielt von vier sehr guten Darstellern auf einer winzig kleinen Bühne die von ihrer Wandelbarkeit sechs oder sieben verschiedene Dekors hergeben musste und das erstaunlicherweise klappte.