Fressen, Kunst und Puderquaste

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rp25: Tag 2

Das war dann doch ein bisschen viel gestern. Den Tag heute ging ich gemütlicher an. Ich war beizeiten wach und schrieb den Rest vom Vortag fertig.

Kurz nach 9:00 war ich schon wieder in der Station ohne Frühstück diesmal. Und das war ganz gut so.

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Vertrauen in die Medien? Mit der Community geht’s.

Das Journalisten Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, mittels einer Community, Faken zu checken und Fake News zu entlarven. Es ist im Prinzip das was man versucht bei RTL Luxemburg in ihrer Rubrik Fake Check auch zu tun. Das was das Correctiv macht ist aber wesentlich detaillierter. Ein interessanter Beitrag, aber meiner Meinung nach erreicht die Initiative nicht unbedingt die, die sie wirklich sollte.

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Gleich im Anschluss auf der gleichen Bühne, zeigte man uns klar und deutlich die Methoden der Rechtsextremen auf, wie sie mit Klagen und Abmahnungen ihre Kritiker versuchen einzuschüchtern. ‚Von der Straße in den Gerichtssaal’ Wirkliche Lösungen gegen diese Klagen zu gehen, gab das Duo der Sprecher leider nicht.

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Auf die Diskussion ‚Truth Under Fire: Documentary Filmmaking Between Risk, Ethics, and Innovation‘ hatte mich die Kaltmamsell aufmerksam gemacht. Im Interview waren drei Doku Filmemacher, die über ihre Erfahrungen sprachen wie es ist, dunkle Ecken aufzudecken, welche Gefahren es birgt und wie man sie vermeiden kann. Ein spannender Talk. Ihre Filme möchte ich gerne sehen. Wenn ich sie finde werde ich sie nachträglich verlinken.

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Danach machte ich Schluss. Ich wollte nicht noch einmal so geschlaucht sein, wie gestern. Zudem möchte ich für morgen fit sein, denn morgen ist meine Nachbarin auf der re:pubica. Und wenn ihr die Sendung Move auf Arte kennt, wird sie euch bekannt vorkommen.

Ich fuhr zum Hackischen Markt und kaufte Schuhe. Ich konnte nicht widerstehen. Zudem schaute ich auch bei Muji vorbei. Dort konnte ich ebenfalls nicht widerstehen. Die Dinge gibt es im traditionellen Mitbringsel Posting, wenn ich wieder daheim bin.

Zurück im Hotel, setzte ich mich erst mal in die Lobby und schrieb den Großteil von heute schon vor, und überlegte was ich sonst noch machen will.

Ich tat… nichts, und das mit voller Absicht. Ich suchte nach einem guten Restaurant nicht weit entfernt. Der Rosenthaler Platz beinhaltet eine größere Ansammlung von Hotels und Restaurants. Ich fand das Sucre et Sel, das sehr ansprechend wirkte und ich rief dort an. Es hob niemand ab. Darüber schlief ich ein, weil ich mich aufs Bett gelegt hatte. Doch dann rief man mich zurück und die Reservierung war kein Problem.

Als ich dort ankam sprach man mich auf französisch an. Ich antwortete im perfektem Französisch zurück und ab da ging es nur noch en français. Ich kann nicht sagen, ob mir das einen Vorteil verschaffte aber von der Bedienung her war alles einwandfrei sehr zuvorkommend.

Ich hatte Lust auf Fleisch. Ein Entre Côte. Sehr gut. Die Pommes waren eine Idee zu gesalzen. Aber sonst war es sehr gut.

Der Nachtisch:

Eine sehr gute Tarte Tatin.

Und während ich sie genoss, lief sehr leise ein Lied im Hintergrund, das ich schon ewig nicht mehr gehört hatte, von dem ich nicht mal weiß, ob das in Deutschland überhaupt bekannt war:

Es ist einer der sehr seltenen Rap Songs den ich bis heute noch auswendig mitsingenrappen kann, weil es eine Geschichte erzählt.

Und weil ich alleine war, achtete ich mehr als sonst auf die Musik, die lief. Ist euch in letzter Zeit aufgefallen, dass das Lied Forever Young von Alphaville verstärkt überall gespielt wird? Es wurde ja dieses Jahr 40 Jahre alt. Es hat für mich eine besondere Bedeutung. Ich war 19 und ich hörte den Song nicht zum ersten, aber zu dem Moment, in einem Auto mit einer Bekannten, die just ihren Führerschein gemacht hatte und im dem alten Auto ihres Vaters rumfahren durfte. Wir fuhren über kleine Landstraßen im Sommer, die Fenster runtergekurbelt an Feldern und Wiesen vorbei. Forever Young. Es war mir sehr bewusst, dass ich jung war und wollte das ‚forever‘ bleiben. Ich habe von dem Augenblick noch immer Bilder im Kopf, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich sie mit den Jahren verklärt habe.

rp25: Tag 1

Es ist wie jedes Jahr am Stand der Akreditierung. Ich erwische immer den oder die, die das zum ersten mal macht und ich bin der erste den sie/er bedient und beim dem es erstmal nicht klappt. Ich musste schon fast lachen.

Guten Morgen, re:pubilca25.

Die Eröffnung:

…mit einer gut gefüllten Stage1.

Die Digitale Welt brennt und wir müssen sie löschen. Das war einer der Sätze von Markus Beckedal, der vor allem bei mir hängen blieb.

Ich blieb gleich bei Stage1 sitzen und schaute mir Björn Ommer an:

Es war ein für mich mühsamer Vortrag, der aufzeigte was Generative KI ist und wo das hinführt. Mühsam daher, weil KI schon so viel weiter ist, als ich das vermutete. KI ist so viel mehr nur reine Wissensansammlung die wiedergegeben wird. KI kann inzwischen komplexe Probleme lösen, die es in der Zukunft geben wird. Ich habe das zumindest so als kleiner Laie verstanden. Doch kann man das den wenigen Global Playern nicht überlassen. In Amerika liegt diese Wissensmacht mir ihrer sehr rechtsgerichteten Ideologie nicht in guten Händen. Es müssen andere neue Wege her.

Danach brauchte ich bereits eine Pause.

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Ich holte mir einen Kaffee und sah mir dann auf Stage 6 Sanaz Saleh-Ebrahimi an, Wissenschaftsjournalistin und jetzt Content Creatorin auf Instagram.

Es ging dabei um ein Short bzw. einen kritischen Bericht über einen Zuckersatz. Es war vor allem ein gewisser Christian Wolf von More Nurtion, den ich gar nicht kannte, der sich auf sie eingeschossen hatte. Sie gewann alle gerichtlichen Abmahnungen und Prozesse gegen ihn. Der ganze Vortrag war leider ein wenig kurz und ich fragte mich ob ernsthaft ob man über Shorts und Co. die Menschen wirklich zurück wieder zum ernsthaften Journalismus zurückgewinnen kann. Sie ist überzeugt, ich bin da eher skeptisch.

Zurück zu Stage1 mit Markus Beckedahl.

Sein Thema: Eine bessere digitale Welt ist trotzdem möglich. Er machte einen kurzen Ex-Kurs über alles was digital in Deutschland von Anbeginn in Sachen Digitalisierung schief lief und wie wenig ernst das von der Politik genommen wurde, mit der Begründung, ‚das geht auch wieder weg‘. Tja, nichts ging weg. Was mir hier richtig bewusst wurde, war wieviel Macht die großen U.S. Techfirmen wirklich haben und wie sehr sie zur Zeit vor „The Idiot Trump“ heuchlerisch auf den Knien kriechen.

Es wird Zeit dass ich in meinen Sozialen Medien auch Dinge ändere.

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Was dann folgte war etwas anderes. Verbotene Liebe: Queere Schicksale in der NS Zeit auf der Media Stage von ARD und ZDF.

Es ging um eine Dokuserie auf ZDF Info, die mit großem Aufwand produziert wurde. Ich muss mir die erst ansehen, vielleicht sogar heute Abend im Hotel. Moderiert wurde die Diskussion von einem der sein Handwerk als Journalist wirklich versteht, Andreas Wunn, mit dem beiden Machern der Serie, Julia Morno und Monti Ott. Julia Morno, eine Transfrau, erzählte auch aus ihrem Leben und wie sie dem Mut fand endlich zu sich selbst zu stehen aber dafür ihr ganzes soziales Umfeld zu verlor. Ich hätte große Lust sie zu interviewen für die Queer. lu.

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Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen referierte über vernetzte Gewalt. Analyse und Gegenwehr.

Es tut mir sehr leid, Herr Pörksen, ich habe ihnen kaum zugehört. Ich war mit dem Kopf noch zu sehr in der Diskussion davor. Aber sie waren ja auf Stage1, das kann ich auf YouTube nachholen.

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Das letzte Panel das ich besuchte war ‚Das Bloggertreffen der Generationen‘. Es war ein kleines Panel mit knapp 30 Menschen die zuhörten.

Ich saß zwischen KammerbloggerInnen, die alle, so wie ich, auch über 20 Jahre und mehr im Internet schreiben. Aber es gab auch jüngere Menschen die erst vor kurzem damit angefangen haben. Blogs sind noch lange nicht ausgestorben. Ich persönlich glaube sogar dass sie die Zukunft sind denn auf die großen Social Media Plattformen kann man sich nicht mehr verlassen.

Und damit war Schluss für heute. Ich hatte Hunger.

Pizza im 12 Apostel. Es ist ein der seltenen Orte an denen ich Pizza mag, den sonst bin ich kein großer Fan davon.

Spät am Abend entdeckte ich auf Mastodon das Foto:

Joël in der ersten Reihe.

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Es passierte noch do einiges drumherum was ich aber weggelassen habe, sonst hätte das Posting keine Ende genommen.

Von Luxemburg nach Berlin

Den Morgen mit rumgammeln und Koffer packen verbracht.

Die App hatte es fast auf die Minute genau angekündigt. Als ich gegen 16:00 Uhr aus dem Haus ging um zum ersten mal die Tram Richtung Flughafen zu nehmen, fing es an zu regnen. Ich ging zur nächsten Bushaltestelle und sah, dass dort der Bus der schon immer hinaus zum Flugplatz fuhr, immer noch dorthin fährt und er würde im 4 Minuten abfahren. Also nahm ich den und blieb bis zur Endstation darin sitzen.

Interessant zu wissen ist, dass zumindest am Sonntag, Tram und Bus gleich schnell sind. Der Bus war nur eine knappe Minute später da als die Tram da.

Im Duty Free, der proppenvoll mit Düften ist, versuchte ich einen. Ich habe nämlich seit meinem Geruchsschwund Ende Dezember, keinen mehr gekauft und ich verlasse mich auf die Düfte die ich bis dahin eh hatte. Ich muss gestehen, dass ich verschiedenes immer noch nicht rieche. Vieles ist wieder da, aber die kleinen Nuancen sind immer noch weg. Ich bin aber guter Dinge, denn es kann, zwischen neun Monaten bis zu einem Jahr dauern.

Ich hörte während dem Flug einen Podcast vom WDR5 Alles in Butter. Es ging um die Stadt Münster in der ich vor vielen Jahren mal mit einem Herrn liiert war. Was man mir im Podcast alles von Münster erzählte, das hat der besagte Herr mir nie gezeigt, woraus ich schloss, dass er es nicht kannte und sich überhaupt für herzlich wenig interessierte. Das ist schade, denn Münster ist schon eine schöne Stadt und ich hätte gerne mehr davon gehabt, als den langweiligen Herrn.

In Berlin gelandet ließ ich es bis zum Ende offen wie ich in die Stadt reinfahre. Öffis oder Taxi. Es hing von Stresslevel ab. Was hier aber Usus zu sein scheint, denn es war schon das letzte mal der Fall, dass der Bustranfer zum Gebäude immer mit guten 10-15 Minuten Verspätung kommt. Letztendlich hatte ich keine Lust nochmal über Stunde durch Berlin zu pendeln und gönnte mir ein Taxi.

Guten Abend Berlin.

EMOP & schlimme Dinge

Ich erwachte ziemlich früh, zu tristem und sehr kühlen Wetter. Auf dem Wochenmarkt saß ich mit der D zusammen im Renert und wir beschlossen, uns am Nachmittag einen Teil der Foto Ausstellungen im Rahmen der EMOP anzusehen.

Unterwegs entdeckte ich einen jungen Mann, der mir schon gestern auffiel. Dass jemand passende Schuhe zur Kleidung trägt, ist nichts ungewöhnliches. Das aber jemand die passende Haarfarbe zum Outfit hat, das ist schon ein Foto wert. Respekt!

Nein, es war keine Perücke, das hätte ich gemerkt.

Wir besuchten zwei Ausstellungsräume. Den einen hatte ich bereits gesehen, es war der Ratskeller. Die andere Ausstellung befand sich im nationalen Museum, und dort muss man schon sehr suchen, um den Raum zu finden.

Das Unsichtbare sichtbar machen war das Thema dieses Jahr:

Die schwarz-weiß Fotos fand ich sehr beeindruckend, da sie von einer KI erstellt wurden. Der Jesuiten Pater Baranbé Cobo Peralta, schrieb 1653, ein Buch über Indien. Le nouveau Monde. Darin beschrieb er zahlreiche Pflanzen und Gräser. Diese Texte gab an einer K.I. zu lesen, und sie wandelte sie in Fotos um.

Ganz beeindruckend fand ich noch dieses Foto, dass ich im Ratskeller befand:

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Das, was ich jetzt schreibe, könnte ich eigentlich auch auf privat stellen. Und es ist im Grunde auch nur für mich gedacht, weil es mich die letzten Tage sehr beschäftigt hat. Da es aber einen Teil meines heutigen Abends ausmachte, habe ich es aufgeschrieben.

Die Theater- und Kunstwelt war in letzten sehr in Aufruhr hier in Luxemburg, weil ein Gerichtsurteil bereits im Februar/März gesprochen wurde, über einen Mann, den wir in der Theaterwelt alle kennen. Europol hatte bereits 2019 die Luxemburger Polizei darauf aufmerksam gemacht, dass sie einen pädophilen Ring im Darknet aufgedeckt haben und darin unter anderem auch ein Luxemburger aktiv war. Wie und warum die Presse das aufdeckte und warum das jetzt erst ein Knaller wurde, weiß ich nicht. Obwohl alles anonymisiert war, und der Mann nur mit seinem Alter in der Presse stand, und dass er im Vorstand eines Theaters war, war im Ausschlussverfahren schnell herausgefunden, wer es ist. Ich wurde in den letzten Tagen so oft darauf angesprochen, dass es mir fast peinlich war. Der Mann wurde durch die Presse geschleift wie ein Stück Fleisch. Ich kannte ihn nicht sonderlich gut, da ich recht wenig für das besagte Theater in den letzten Jahren gemacht habe. Das letzte Mal, dass ich mit ihm gesprochen habe, war auf einem Rückflug von Berlin nach Luxemburg. Das muss letztes oder vorletztes Jahr gewesen sein.

Vorgestern war noch einmal einen Knaller in der Presse, da das Luxemburger Wort ihn im Interview hatte und ihm, nach ihrer Aussage, die Gelegenheit gab, zu der Verurteilung Stellung zu nehmen. (Der Artikel ist auf ihrer Internetseite wieder heraus genommen worden) Aus diesem Interview ging hervor, dass er sich beklagt, über seine eigene Lage. Dass niemand ihn anrufen würde und keiner ihm die Gelegenheit gibt, seine Sicht der Dinge zu erklären. Dieses Interview sorgte noch einmal für gründlichen Wirbel. Wie man es wagen könnte, einem verurteilten Pädophilen, eine Plattform in der größten Luxemburger Tageszeitung zu geben. Ich habe das Interview gelesen und muss sagen, dass er sich damit nur noch mehr geschadet hat. Er ist einerseits in Berufung gegen das Urteil gegangen, was sein gutes Recht ist, aber andererseits erwähnte mit keinem Wort, dass es ihm leid tut, was für einen Schaden er angerichtet hat.

Da das Urteil öffentlich ist, kann man auch die Prozessakten einsehen. Das Dokument ist 75 Seiten lang. Es war gestern Abend meine Bettlektüre bis zur Seite 10. Danach hatte ich mehr als genug gelesen. Es ging nicht nur darum, dass der Mann pädophiles Material besaß und wahrscheinlich weiter in Umlauf brachte, er produzierte auch selber Fotos und Filme u.a. mit seiner minderjährigen Tochter. Bitte fragt mich nicht wie schlimm oder wie harmlos sie waren, es steht wahrscheinlich im Gerichtsurteil, aber mehr wollte und konnte ich nicht lesen.

Zwischen Friseur, Foto und re:

Spät wach geworden durch den Klingelton der mich daran erinnern sollte, dass ich um 11:00 einen Termin beim Friseur hätte. Theoretisch wäre er erst nächste Woche, aber da ich Luxemburger Landei ab Sonntag in Berlin bin, wollte ich dann doch kurz davor nochmal die Haare scheren lassen.

Ich räumte noch ein bisschen auf in der Wohnung, damit sie putzfertig für Meisterin Propper ist. Und dann sah ich im Kalender, dass eine Kollegin gegen 15:00 Uhr vorbei kommen sollte wegen, Materialzeugs. Ich beschloss ihr das selbst zu bringen.

Wieder aus Bettembourg zurück fuhr ich in die Stadt rein und ass in der Casa Gabriele das hier:

Mit Lachs und Zitrone gefüllte Tortelloni mit grünem Spargel, Burrata und Räucherlachs. Sehr gut, wie immer.

Im Renert war es im Anschluss ein wenig ruhiger auf der Terrasse. Ich nahm den Kaffee dort zum mir und schrieb schon mal hier vor. Zudem überlegte ich was ich noch bis 17:00 Uhr machen könnte, denn zurück in die Wohnung mit der Putzlappen schwingenden Meisterin Propper, war keine Option. Auch mit dem Wagen ganz raus aus der Stadt war kein guter Plan, denn ich hätte anschließend wieder viel Mühe reinzufahren.

Ich erinnerte mich dass es eine Fotoausstellung im Ratskeller gab, die ich noch nicht gesehen hatte.

Ich mochte sie ganz gerne, werde sie mir aber die nächsten Tage noch einmal ansehen, wenn ich mehr Zeit und Muße habe.

Ich fuhr zeitig ins Theater und da mir noch etwas Zeit blieb, schaute ich mir den Plan aller Vorträge und Gespräche der re: an und suchte schon mal Verschiedenes raus.

Das Foyer, in dem ein Kostüm- und Perückenwechsel stattfindet, und der Darsteller durch den Haupteingang wieder die Bühne betritt. Darum steht der Kopf auf dem Tisch.

Nach der Show war ich unendlich müde, fiel daheim in den Sessel und schlief sofort für eine Stunde ein. Als ich erwachte wurde mir schlagartig bewusst, dass ich die lange Durststrecke geschafft hatte. Das nächste was jetzt kommt, ist Berlin und die re:publica. Hiii Haa!

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Der Schauspieler Gary Sinise, bekannt aus der Serie CSI:NY, erzählt von seinem Sohn Mac der 2024 verstarb:

Eine sehr berührende Geschichte. Ich hörte mir das Album an, für das Mac die Musik komponiert hatte:

Aber darüber schreibe ich die Tage, wenn ich das Album ganz gehört habe.

Ein schreibintensiver Donnerstag & Tagesfrage

Ich erwachte recht früh und freute mich endlich einen Tag ohne Arbeit zu haben. Also so ganz ohne Arbeit ging auch nicht, aber es hatte zumindest nichts mit Unverblogbarem zu tun.

Ich setzte mich zeitig hin und schrieb, also eher ich transkribierte das Interview fertig, das ich schon vor fast zwei Wochen geführt hatte. Es war aufwändiger, als ich vermutet hatte. Wenn Interviewpartner sich in ihren Gedanken verheddern, wird es schwierig, gescheite Sätze daraus zu machen.

Apropos schreiben: die Coverstory aus der letzten Queer Ausgabe ist endlich online.

Am Abend traf ich mich mit der D. aus P. (nicht die hier regulär erwähnte D.) Wir hatten einiges durchzuarbeiten bezüglich eines Projektes im Winter und taten das bei einem Abendessen.

Wir entschieden uns für das Mamacita:

Da es recht kühl war setzten wir uns nicht draußen hin. Wir bekamen einen Tisch im ersten Stock und aßen eine gewaltige Portion Chili con carne.

Später ging es noch auf einen kurzen Absacker hinüber zum Renert:

Interessant war, als wir um die Ecke bogen, dass ich fast vergessen hatte, dass da noch ein bisschen mehr auf dem Platz steht, als nur der stolze Reiter Wilhelm.

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Hast du dir jemals etwas gebrochen?

Es widerstrebt mir darauf eine Antwort zu geben, weil mich das dumpfe Gefühl beschleicht, dass ich damit das Schicksal herausfordere. Aber nein, ich hatte noch nie etwas gebrochen. Aber dafür hatte ich verstauchte und verrenkte Gliedmaßen zu Hauf. Vor allem verstauchte Fußgelenke war lange Zeit eine Spezialität von mir.

Drei Tage

Drei Tage mir sehr viel Unverblogbarem. Es passierte nicht mal was, das irgendwie erwähnenswert gewesen wäre. Es waren die letzten Tage vor der Premiere und die sind immer stressig. So sehr diesmal, dass ich staunte wie viel Arbeit es dann doch war um zu einem Resultat zu kommen, das…. Über den Rest muss ich schweigen…

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Am Dienstag kam ein ersehnter Anruf. Meine Brille ist wieder heil und ich kann sie abholen. Hurra!

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Am Mittwoch Abend war die Premiere und ich hatte tagsüber frei. Am Morgen schrieb ich noch am einen Text und ich machte dann mich auf zum Wochenmarkt der während der Muttergottes Oktave in verschlankter Form bei der ‚Gëlle Fra‘ stattfindet.

Davor traf ich mich kurz mit der D. und der K. auf einen Kaffee im Wëllem. Die Stadt ist zur Zeit, sogar in der Woche, ein großes Gewühl an Touristen und Pilgern. Pilger erkennt man meistens an ihrer Kleidung. Sie sind immer eine Idee feiner angezogen als die anderen. Im französischen gibt es ein schönes Wort dafür; endimancher. Das Lexikon meint dazu:

Das Wort „endimancher“ stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich übersetzt „sich sonntäglich anziehen“ oder „sich herausputzen“. Es kommt von „en dimanche“, also „im Sonntagsstaat“, und bezieht sich darauf, sich besonders elegant oder festlich zu kleiden – so wie man es früher sonntags zur Kirche oder zu besonderen Anlässen tat.

Das Wort gibt es aber auch im luxemburgischen, endimanchéiert, obwohl es nur noch selten gebraucht wird. Im krassen Gegensatz dazu gibt es dann, Sonndesgezei, das prinzipiell Sonntagskleidung bedeutet, dass für viele aber eine Jogginghose und ein T-Shirt ist, um damit am Sonntag auf der Couch zu liegen.

Mittagessen gab es, weil ich aus der Stadt raus wollte, im Tzukii. Ich hatte schon lange keine Sushi mehr.

Am Abend dann die oben erwähnte Premiere. Ich hatte im Verlauf des Nachmittags einen Brummschädel bekommen, weil das Wetter umschlug. Ich musste mich durch die Arbeit quälen. Doch irgendwann merkte ich dass es besser wurde. Es hatte zu regnen begonnen. Endlich.

Ein sonorer Sonntag & Auquatunnel

Ich hatte mit der D. beschlossen gleich am Morgen eine Runde durch die Stadt zu drehen, doch es war ausgesprochen kalt und windig. Die Wetter App zeigte dass es am Nachmittag besser sein sollte.

Es wurde also erst mal ein sehr gemächlicher Morgen.

Wir verabredeten uns im Mudam. Dort sollte um 14:00 eine live Performance stattfinden von Bárbara Sánchez-Kane mit The Pueri Cantores.

Das war schon sehr berührend und wunderschön.

Anschließend ging es mit der Seilbahn hinunter ins Pfaffental zur LUGA (Luxemburger Gartenausstellung) über die ich schon vor ein paar Wochen berichtet hatte und die inzwischen eröffnet ist. Miteinbezogen wurde auch der Aquatunnel, den man nur sehr selten besichtigen kann. Man geht mit einem Führer hindurch.

Der Aquatunnel wurde zwischen 1961 und 1963 gebaut und verbindet das Petrusstal mit dem Pfaffenthal. Dieser unterirdische Tunnel ist 900 m lang und befindet sich 63 m unterhalb des Stadtzentrums. Der Tunnel wurde als Sammelstelle für Abwässer errichtet und auch für zivile Schutzzwecke ausgebaut, genauer gesagt als Atombunker.

In diesem Tunnel gibt es eine Sound Installation von Susan Philipcz.

An manchen Stellen hängt ein Straßenschild. Das ist schon sehr beeindruckend zu wissen dass man 60 Meter tiefer, genau unter der Strasse steht.

Auf dem ersten Foto sieht man, dass der Tunnel zu einem Großteil renoviert wurde. Der letzte Abschnitt ist allerdings noch immer der raue kahle Fels. Dort ist es auch weitaus feuchter.

Der Ausgang ist dann im Petrustal, wenige Meter oberhalb des neu angelegten Minigolf.

Dort zieht man auch wieder eine Reihe von angelegten Gärten und Pflanzen, die es davor nicht gab. Das einzige, was mich dabei störte, war, dass vieles schon sehr vertrocknet aussah. Es reicht nicht, es einfach einzupflanzen, es muss auch bewässert werden.

Dieser kleine Garten ist nur durch Gucklöcher zu bewundern. Doch plötzlich merkt man, dass der Garten eigentlich nur halb so breit ist. Die Rückseite ist ein Spiegel…
… in dem man sich selbst sieht.

Ich habe bei weitem noch nicht alles von der LUGA gesehen, und wahrscheinlich muss man auch bis in den Oktober mehrfach hingehen und sehen, wie alles wächst und gedeiht. Denn das, was ich bis jetzt gesehen habe, fand ich noch nicht so berauschend. Mit Ausnahme vom Aquatunnel. Der ist den Umweg auf jeden Fall wert.

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Caitlin Doughty macht nur noch selten Videos. Sie hat einen anderen Beruf, sie ist Totengräberin. Wenn man ein wenig weiter zurückblättert im Blog, wird man mehrere ihrer Videos finden, die ich gepostet habe. Hier eine weitere skurrile Geschichte über eine Leiche, die sehr bekannt wurde.

Ein langer Dienst Samstag & ESC mit einer Problematik

Es ist wie immer,wenn eine Premiere ansteht, die Dienstrunden werden härter und länger.

Als ich wieder daheim legte ich mich erstmal hin. Dass eine Hauptprobe so früh am Morgen stattfand, war schon sehr außergewöhnlich. Ich schlief fest ein.

Am Abend hatte ich entschieden, dass ich mir dann definitiv das Finale vom ESC im Public Viewing im Rainbow Center ansehe. Doch alles es dann soweit war, beschwerte sich mein Sofa warum ich schon wieder gehen müsste. Oder andersrum, mein innerer Schweinehund wollte nicht aufstehen. Also blieb ich daheim und sah mir den ESC dort an. zudem fing es an, unangenehm kühl zu werden.

Ich muss sagen, Basel hat sich sehr viel Mühe gegeben. Was mir ganz besonders auffiel, war das viele drumherum, dass in Basel stattfand und sonst nie gezeigt wird. Den türkisen Teppich zum Beispiel oder die große Arena gleich neben der Jakobs Halle, die ebenfalls bis zum letzten Platz ausverkauft war. War das in den anderen großen Städten nicht so oder wurde nur nicht gezeigt?

Das Gewinnerlied:

Dass Österreich gewinnen würde, war keine große Überraschung, es war einer der Favoriten. Was mich dann aber überraschte, waren die Punkte der Publikumswahl. Es kapitulierte Israel von den unteren Plätzen bis zum letzten Moment auf Platz 1. Ich hatte das Lied überhaupt nicht auf dem Schirm. Ohne jetzt politisch werden zu wollen, denn das sollte in diesem Wettbewerb nicht sein, finde ich trotzdem, dass Israel, wegen seiner Lage zur Zeit nicht teilnehmen dürfte.

Was mich aber wütend machte, denn das machte kein anderes Land ausser Israel, war die Werbung, die ich für das Lied im Internet sah. Es fiel mir vor allem bei YouTube schon seit Wochen auf. Das hat doch niemand von den anderen gemacht,oder? Ich kann das nicht beurteilen, denn die Werbung in den sozialen Medien und auf der Videoplattform sind ja länderspezifisch ausgerichtet. Ich finde, das müsste schlichtweg verboten werden.

Kurz nach 1:00 lag ich im Bett.

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Noch eine Tagesfrage:

Bist du eher ein Anführer oder ein Mitläufer?

Oh ha! Ich bin eigentlich eine Mixtur von beidem. Prinzipiell wäre ich ein Mitläufer. Aber ich bin Individualist, der weder in die eine, noch in die andere Kategorie so richtig passt.

Zwischen WAZIFUBO & Dienst

Ein WAZIFUBO Foto beim Zahnarzt, und das in, für mich, aller Frühe, nämlich kurz nach 7:00:

Ich war sehr zeitig losgefahren, denn ich hatte Angst dass ich nicht durch den morgendlichen Verkehr komme. Doch es ging erstaunlich gut, sogar auf dem Glacis wo es zur der Stunde immer stockt, weil sich dort drei große Schulen befinden.

Es war eine Zahnreinigung die quasi eine ganze Stunde dauerte. Es war anstrengend. Mein in Rente gegangener Zahnarzt, hat es am Ende ganz schön schleifen lassen und ich bin stocksauer auf ihn. Es hätte noch eine Röntgenaufnahme von der Stelle gemacht werden sollen, an der er das letzte Mal schon ein Problem sah, doch die Software des Apparates streikte. Also muss ich nochmal hin. Es bleibt spannend.

Auf dem Rückweg ging ich nochmal in die Stadt wegen einem Einkauf und gab zugleich die Arztrechnung in der Krankenkasse ab. Ich fuhr mit der Tram hin weil es am schnellsten geht. Aus dem Wagen heraus machte ich dieses Foto von dem neuen Aussichtsturm. Es ist ein anderer wie im vorigen Jahr.

Aus dem Briefkasten zog ich einen New Yorker. Inzwischen sind sie fast einen Monat im Verzug. Vor der Pandemie waren es 14 Tage. Ich frage mich, ob ich die Papierausgabe im Abo nicht beenden soll. Wir hegen ja zur Zeit alle einen Groll gegen die Staaten und vor allem gegen ihr-wisst-schon-wer. (Allein schon seinen Namen auszusprechen, fühlt sich an, als ob man sich mit eine schlimmen Krankheit infizieren würde.) Aber wenn ich dann die Coverzeichnungen sehe, wie diese hier, versöhnt es mich ein wenig:

Was vor sehr vielen Jahren von Charlie Chaplin eine Farce in einem Film war…

Am späten Nachmittag sollte ich nochmal eine kurze aber intensive Dienstrunde haben aber die fiel aus, weil die Darstellerin gar nicht in der Probe war und erst morgen kommt. Ein Kommunikationsproblem.

Da ich aber noch auf der Suche nach einem Profiproduckt war, nutzte ich die Gelegenheit und fuhr in die verhasste Belle Étoile, die als Einkaufszentrum einfach zu groß ist. Ich war auf der Suche nach einem Trockenshampoo das keine Rückstände hinterlässt. Es gibt welche, von Marken die ich hier nicht bekomme, ausser im Netz, zu irrealen Preisen. Ich fand aber eines von einer Marke, der ich schon lange für andere Produkte vertraue; ich wusste nur nicht, dass sie auch Trockenshampoo führen:

Ich konnte es im Geschäft probieren nebst anderen, die deutlich weiße Spuren hinterließen, war bei dem fast gar nichts zu sehen. Ich las, dass es auf Basis von Tapioka ist, alles anderen sind meist auf Basis von Talk.

Wieder daheim verabredete ich mich mit der A. auf einen Schlummertrunk im Pavillon im Park.

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Hier eine Tagesfrage die nicht von Day One stammt, sondern von mir selbst:

Nimmst du dich selbst ernst?

Nein. Absolut nicht. Ich denke sogar, dass es ein sehr großer Fehler ist, das zu tun. Ihr kennt alle Menschen in euerem Umfeld, die sich fruchtbar wichtig und ernst nehmen, mit dem Resultat, dass ihr sie als furchtbar anstrengend empfindet. Ich stelle grad mir vor wie ich wäre, wenn ich so ein riesiges aufgeblasenes Ego hätte. Nicht auszudenken!

Dienstliches und das zweite ESC Halbfinale

Ein Tag mit mehr hin und her als erwartet.

Ich hatte nicht besonders gut geschlafen und brauche am Morgen länger als gedacht.

Großes Hallo im Renert mit der D. Ich hatte sie seit ein paar Wochen nicht gesehen.

Anschließend noch ein paar Einkäufe und dann war es schon an der Zeit, dass ich eine intensive wenn auch kurze Dienstrunde antrete.

Mit fällt bei dem Foto grad auf, dass ich am Hinterkopf dann auch schon sehr grau geworden bin, bis auf eine Stelle im Nacken.

Am Abend schaute ich mit das zweite Halbfinale des ESC an. Und da waren weitaus mehr Songs dabei, die herausstachen als in der ersten Runde. Ich stimmte sogar mit ab für drei der Lieder die alle auch ins Finale kamen. Österreich, Dänemark und Lettland. Dass Luxemburg weiterkam, wunderte mich nicht, das war bei dem Ohrwurm schon ziemlich klar.

Ich hoffe nur, dass wir nicht gewinnen, denn sonst sitzen wir schön in der Sch… Ok, wir haben ein quietschneues Stadion, das erstmal überdacht werden müsste und wenn ich den Aufwand sehe, der in Basel betrieben wurde… Luxemburg wird aus allen Nähten platzen.

Ein Restaurant beim Seerosenteich

Ein schöner Mittwoch mit einem feudalen Mittagessen. Ich entdecke immer noch neue Orte in der Gegend. So war ich mit der G. in einem kleinen Dorf über die Grenze, nicht weit von Cattenom entfernt, in Manom. Les étangs ist ein Kleinod zwischen den mehreren kleinen Teichen.

In wenigen Wochen könnte man hier ein impressionistisches Bild mit Seerosen à la Monet malen.

Es war wunderbar. Leider habe ich nichts weiter von Restaurant selbst abgelichtet. Das Ambiente innen ist nämlich auch sehr schön.

Zu essen gab es eine ganze Seezunge für zwei nur mit braunem Butter und ein wenig Zitronensaft. Dazu ein köstliches Kartoffelpüree. Es war wunderbar, aber ich hätte mir gewünscht, dass noch ein bisschen Gemüse dabei gewesen wäre.

Als Nachtisch hatte ich ein Baba mit Ruhm.

Die Konsistenz des Baba war eine andere wie gewöhnlich und ich wüsste gerne, welche Art von Teig er dafür gemacht hat. Es war sicherlich nicht der übliche Biskuit Teig.

Vollgefressen fuhren wir zurück. Da gehe ich sicherlich nochmal hin.

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Liste deine fünf Lieblingsfrüchte auf.

🍒 , 🥭 , 🍊 , 🍌 , 🍓 , 🍎, 🍑, 🍇. Das wären dann acht an der Zahl. Aber wenn man mich nach einer einzigen Frucht gefragt hätte, dann wäre das allen anderen voran, Kirschen gewesen.

Zwei emsige Tage ESC erstes Halbfinale

Der Montag. Es wäre so schön gewesen wenn ich ihn frei gehabt hätte, weil das ganze Wochenende ja dienstlich vollgepackt war. Aber nein. Der Montag war einer der Tage, über die ich nicht viel schreiben kann, weil hauptsächlich aus Vorbereitungen für die nächste Produktion bestand. Der einzige Lichtblick war ein Telefonanruf der D, die Mittwoch zurück nach Luxemburg kommt.

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Am Dienstagmorgen fand ich endlich die Zeit das Interview von letzter Woche anzugehen und niederzuschreiben. Es ist mühsamer als ich dachte. Ich habe für die Einführung länger gebraucht als geplant. Das Interview selbst wird einfacher.

Den Nachmittag habe ich dann wieder mit dienstlichem verbracht, dass ausgenommen Spaß machte. Da ich erfreulicherweise früher fertig war, beschloss ich ins Rainbow Center zu gehen, um mir das erste Halbfinale des ESC anzusehen. Da noch etwas Zeit war, ging ich eine Runde durch den Park.

Viele Karpfen tummelten sich im Teich um kamen sofort angeschwommen, als ich mich näherte, aber ich hatte nichts zum füttern dabei und würde das auch nicht tun.

Ich erhielt aber einen Anruf, der das alles kippen ließ und ich mich um andere Dinge kümmern musste.

Ich schaute mir dann den Rest der Sendung daheim an. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ein bisschen Liveblogging zu machen, aber ich war schlichtweg zu müde. Ich hatte hier schon einmal kurz erwähnt, dass ich mir alle Titel im Schnelldurchlauf angehört hatte und mich da recht wenig begeisterte. Die Titel in ihrer gesamten Länge zu hören, machte es nicht besser. Der Einzige, bei dem ich sicher war, dass er weiterkommen würde, war Schweden. Das Lied geht ins Ohr, ist aber auch nicht mein Geschmack. Sehr schräg, fand ich die beiden Vögel aus Italien, die ja neuerdings, obwohl sie zu den Big Five gehören, einmal im Halbfinale singen dürfen. Aber das Lied an sich fand ich gar nicht mal so schlecht.

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Ein netter kleiner Podcast über den berühmtesten Frosch der Welt.

Sonntag mit Smokey Carrot Bacon

Na ja, der Bacon steht in der Überschrift wegen dem Gag, weswegen ich das machte. Aber von vorn.

Als ich in Lichtenstein war, entdeckte ich zum ersten mal Smokey Carrot Salmon, das jeden Morgen auf dem Frühstücksbuffet stand. Es schmeckte mir ausgezeichnet, nicht weil es als Lachsersatz angeboten wurde sondern weil man die Möhren so sehr in ihrer Konsistenz umgewandelt hatte, das es nicht mehr an Möhre erinnerte. Später las ich, dass dieses Verfahren mit dreifachem einfrieren und auftauen von statten geht. Was für ein Aufwand! Ich verwarf den Gedanken. Aber in dem Stück das ich zur Zeit betreue, geht es unter andrem, um Somkey Carrot Bacon als Speckersatz.

Also machte ich heute für die letzte Vorstellung, als Toi Toi für die Derniere, eine große Ladung davon nach diesem Rezept.

Ich rührte die Marinade in einer tiefen Schüssel an und nahm die Mandoline aus dem Schrank, die ich schon so lange habe, dass ich im Geiste auf die 80er Jahre zurückrechnete. Die Möhren hatte ich bereits die Tage gekauft. Die Mandoline erfüllte aber ihren Zweck nicht mehr. Die Messer sind inzwischen stumpf. Also musste ich mich mit einem normalen Messer abmühen, die dann doch sehr festen und harten Möhren in feine Scheiben zu schneiden.

Ich nutzte zum ersten mal die Smoker Funktion vom Grill den ich letztes Jahr gekauft hatte und stellte ihn auf Speisefön Modus.

Resultat, hervorragend! Es sind noch immer Möhren und bei weitem kein Speck, aber geschmacklich sind die dünnen Scheiben großartig geworden. Ich machte zwei große Portionen davon. Ich musste mich sehr zusammenreißen, um den Teller nicht leer zu futtern:

Ich packte sie hübsch ein in Stanniolpapier und kleine Tüten.

Am Nachmittag machte ich mach dann auf, zu der letzten Vorstellung. Die Darsteller die Masken hatten, bekamen ihre Maske als Miniatur…

… die anderen bekamen Möhrenspeck. Die Kollegin fand den ‚Speck‘ schon mal ausgezeichnet.

Da in dem Stück auch eine Reihe von Jugendlichen mitspielten, und es ihre erste Erfahrung war, im Profibereich mitzuspielen, war die Trauer am Ende groß, dass es vorbei war und es flossen ein paar Tränen. Was mir persönlich Mut machte war der Umstand, dass die ganze „Rasselbande“ mitunter disziplinierter war als ein paar der Profis. Es sind ein paar Talente in Sicht.

Später gingen wir noch ins Microcosmos, über das ich die Tage berichten werde.

Ich war früh daheim und im Bett, denn ab Montag wird es Schlag auf Schlag gehen und ich habe ein wenig Bammel davor dass, ich das nicht schaffe. Wir werden sehen.

Ein stressiger Samstag

Es war mir klar dass es ein wenig viel werden würde, dass es aber sooo viel war, war nicht geplant.

Zudem hatte ich schlecht geschlafen, denn es schwirrten Geister aus der Vergangenheit in meinem Kopf herum. Und plötzlich waren lang vergangene Zeiten und Begebenheiten wieder so präsent als wären sie eben passiert und die ganze Wut, die ich damals nie zum Ausdruck bringen konnte, wühlte mich so auf, dass an schlafen nicht mehr zu denken war. Jetzt da ich das schreibe, mehrere Stunden vergangen sind und ich den Tag fast hinter mir habe, frage ich mich was diese Aktion sollte. Ich habe das nie psychologisch aufgearbeitet, weil es mit dem Ableben der betroffenen Person, für mich erledigt war. Wenn das öfters vorkommt, werde ich etwas unternehmen müssen.

Um 9:30 Termin um den immerwährenden kaputten Fingernagel wieder mit UV Gel auffüllen zu lassen.

Dann zurrte ich einen Termin beim Optiker fest für nächste Woche. Ich habe mir die Brille Anfang der Woche zerdeppert und der Rahmen ist gebrochen. Mist. Doch im Laden versicherte man mir dass, noch Gewähr auf dem Gestell sei und dass der Rahmen ersetzt wird. Nichtsdestotrotz lasse ich einen Test machen ob die Dioptrien noch immer gleich sind, denn ich habe das Gefühl das die Weitsicht nachgelassen hat.

Dann fuhr ich ins Theater wegen einem Projekt das in zehn Tagen Premiere haben wird und ich hatte noch keinen blassen Schimmer was Sache war. Die Produktion hatte mir das als ‚Locker vom Hocker’ verkauft, doch dem ist gar nicht so. Ich erarbeitete mit der Kostümbildnerin einen Schlachtplan was die nächsten Tage alles zu bewältigen ist. Danach war ich sehr niedergeschlagen. Ich werde aller Voraussicht nach, bis zur re:publica in Berlin, keinen freien Tag mehr haben.

Ein schnelles Mittagessen im Renert und dann eine Runde Shopping für die anstehende Theaterproduktion.

Und dann war es schon an der Zeit eine vorletzte Dienstrunde der aktuellen Produktion anzuteten. Später saß ich nochmal im Renert auf der Terrasse und genoss endlich ein wenig das schöne Wetter.

Twisted Cat für mich das beste alkoholfreie Bier.

Der hell erleuchtete Stand im Hintergrund ist Teil vom Mäertchen.

Kurz nach 22:00 war ich daheim. Ufffffffff.

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