Heute war der große Tag. Das Konzert des Chores für jedermann. Ich hatte hier schon einmal kurz darüber berichtet. Ich hatte drei Kolleginnen mit, und die Arbeit ging wie am Schnürchen. Bei den Arbeiten mit demenzkranken Menschen ist die schönste Bezahlung die Dankbarkeit.
Fotos konnte ich keine machen. Das Konzert war aber ein großer Erfolg, und es werden weitere Daten folgen.
Kurz nach 17:00 Uhr war ich dann wieder daheim.
Für jemand, der viel und oft Musik hört, ist es schwierig, ein Musik Genre als Liebling zu krönen. Ich denke aber, dass es eher in die elektronische Richtung geht als in eine andere.
Wenn man die Frage andersrum gestellt hätte, wäre es für mich einfacher gewesen, zu antworten. Die Musikrichtungen, die ich nicht mag, sind schneller aufgezählt. RAP, Hip-Hop, Metal, sowie Schunkel- und Volksmusik. Diametral dazu sind Wagner Opern auch ein Gräuel. Auch bei zeitgenössischen und atonalen Opern überkommt mich gerne mal ein Fluchtreflex.
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Berndette Banner kennt ihr, oder? Sie ist eine Kostümschneiderin und YouTuberin, die sich seit Jahren mit alten Techniken beschäftigt. In diesem Video beschäftigt sie sich mit Stickereien aus dem 18. Jahrhundert. Zu diesem Zweck besucht sie eine kleine Firma in London, die noch immer alles per Hand machen und genau erklären, wie man heute Stickereien macht, die handgemacht aussehen sollen, jedoch mit der Maschine gemacht sind, und dass es noch immer traditionelle Stickereien gibt, die man nur von Hand machen kann. Es gibt viele schöne Dinge zu sehen.
Am Donnerstag lag ich völlig darnieder. Das waren die Folgen vom Mittwoch, an dem ich mich so hoch gepusht hatte, (auch mit Medikamenten), um einigermaßen durch den Tag und hauptsächlich durch die Sendung zu kommen, dass am Donnerstag gar nichts mehr ging. Ein bisschen Schreibkram am Rechner, und mehrfach die Waschmaschine betätigen, waren die einzig ehrbaren Dinge, die ich tat.
Erwähnenswert wäre vielleicht noch das hier. Die Kaltmamsell schrieb kurz in ihrem Blog über Frischmilchprodukte wie Quark, Frischkäse, Mozzarella und Ricotta im Vergleich zu Skyr. Aus einem der zahlreichen Kommentare lernte ich den Grund, warum ich Skyr besser Vertrage als alles andere. Zumindest nehme ich mal an, dass das der Grund sein könnte.
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Am Freitag, dann große Wiedersehensfreude. Der H. aus Australien ist in Luxemburg.
Es gab viel zu erzählen. Er noch mehr von seiner Seite der Welt, als ich von meiner, denn das kennt er alles durch mein Blog.  Wir werden uns Ende nächster Woche noch einmal sehen.
Am Nachmittag wies ich kurz Frau Proper ein und verschwand dann wieder aus der Wohnung, denn wenn sie herum wirbelt, bin ich überall im Weg.
Später ging ich dann mit den Bären auf ein Aperitif ins Lentz. Ich blieb aber nicht dort, weil ich eine Verabredung mit dem J. hatte. Wir probierten zum ersten Mal das griechische Restaurant in der rue Notre-Dame, das Ambrosia. Und ich muss sagen, es war großartig. Besser noch als das Athena, dass sich in meinem alten Viertel befindet. Ich hatte Lammfilet, was über die Maßen köstlich war. Leider kein Foto.
Später ging es dann noch einmal kurz ins Letz Boys, das jetzt aus Gründen nur noch am Wochenende geöffnet hat. Ich hoffe, sie überlebt, denn wenn nicht, gibt es keine Bar mehr für die LGBTIQ+ Gemeinde.
Kurz nach Mitternacht daheim und hurtig ins Bett, denn morgen wird ein langer Tag werden.
Am Morgen ein bisschen rumgetrödelt. Später dann habe ich mir noch einmal alles angesehen hinsichtlich einer Serie, die ich für die Sendung vorbereitet hatte. Ich hatte hier schon im Blog darüber geschrieben. Für gewöhnlich tue ich das nicht, wenn ich weiß, dass ich etwas für die Sendung machen muss, lass ich es im Blog außen vor. Hier wusste ich es aber erst später.
Die Schniefnase hatte Pause. Halsweh ist auch weg. Die K. Hatte den Vorschlag gemacht, doch sicherheitshalber einen COVID Test zu machen. Da ich keine mehr habe, holte ich mir einen aus der Apotheke. Er war negativ. Uff.
Ich machte mich fernsehfein, war jedoch sehr unschlüssig, wie das heute aussehen sollte. Draußen war es kühl, nass, leichter Regen… Ein sommerliches Leinenhemd mit Stoffhose kam also nicht infrage. Es wurde eine Jeanshose, ein langärmeliges Hemd, und ein passendes Sakko.
Zu Gast war die Tochter des verstorbenen Malers Gust Graas, der dieses Jahrhundert Jahre alt geworden wäre.
Der Rest des Nachmittags und des Abends verliefen ruhig. Es geschah nichts, was ich hätte verbloggen können.
Eine gruselige Nacht verbracht mit bösem Kratzen im Hals und leichter Schniefnase und in der es morgens um 4:30 Uhr vorbei war mit schlafen. Ich schüttelfrosttete mich aus dem Bett zu einem Klogang. Eine Erkältung im Juni/Juli. Na klasse! Ich wechselte zu einem Winterschlafanzug und legte eine weitere Decke auf. Da schlafen nicht mehr ging, hörte ich Radio. Die Nachrichten vom Wahlausgang in Frankreich, und wie es jetzt weitergehen soll, erheiterten mich kein bisschen. Macrons‘ Plan ist nicht aufgegangen. Doch hoffentlich mobilisiert es er jetzt die verbleibenden 2/3 für den zweiten Wahlgang.
Ich pauschalisiere jetzt mal ein bisschen und man kann mir das alles für falsch auslegen, aber es ist meine Meinung. Frankreich hat ein großes Ego- und Mentalitätsproblem und hat sich sehr lange auf Lorbeeren ausgeruht, die es im Grunde nie besessen hat. Zudem ist es ein zentralistisch regierter Staat, nicht so wie Deutschland, in dem es Bund und Länder gibt. Das bringt mit sich, dass die ganz oben im Élysées Palast, mit den Menschen ganz unten, schon lange den Kontakt verloren haben. Macron stellt es mit jedem seiner hochherrschaftlichen Auftritten immer wieder unter Beweis. Zudem sind die Franzosen sehr auf sich selbst fixiert. Das merke ich jedes mal, wenn ich dort bin. Die Reaktionen, dass ich aus Luxemburg komme, perfekt französisch kann, alles kenne und verstehe, lässt sie perplex werden. Das beweist mir dass die Franzosen keine Ahnung haben, was um sie herum geschieht. Frankreich muss endlich aufwachen. Die Zeiten der Grande Nation und Vorreiter in zahlreichen kulturellen Bereichen, sind lange vorbei. Sie sie sind nicht mehr der Bauchnabel der Welt.
Irgendwann schlief ich dann doch wieder ein und erwachte um 10:00 Uhr. Der Körper fühlte sich an, als ob er den Infekt doch weitgehend im Griff hätte.
Tristes Wetter. Dass ich letzte Woche im See geschwommen war, fühlte sich wie ein Traum an.
Gegen Mittag zog los. Ich kaufte im Grand Frais ein wenig Obst und Gemüse.
Am späten Nachmittag schaute ich mir den Rest der 3 Body Problem Serie an. Ich hatte die Tage davor ein bisschen über den Schriftsteller Liu Cixin recherchiert und Lobpreisungen über die dreiteilige Buchserie gelesen.
Es sind insgesamt acht Folgen. Man hätte die Geschichte auch Locker in fünf Folgen erzählen können. Diese vermeintliche Zeit, die Netflix den Machern zur Verfügung stellt, wird nämlich mit nichts anderem aufgefüllt als mit Daily Soap Gesprächen. Und Seifenopern sind billig herzustellen. Dieses Phänomen findet man nicht nur in dieser Serie, sondern quasi in allen Serien von Netflix. Alle Protagonisten müssen in den Arm genommen und gestreichelt werden. Und jeder muss seine Gefühle wie ein Teppich ausbreiten, damit auch der letzte amerikanische Idiot versteht, um was es in der Geschichte geht. Soap As Soap Can. Die nächsten beiden Staffeln ist bereits beschlossene Sache. Doch ich bezweifle, dass ich mir sie ansehen werde.
Am Morgen erledigte ich noch ein bisschen Schreibarbeit im Büro. Aber das war auch schon alles, was ich für den ganzen Tag aufzuzeigen habe. Mir ging es ab der Mittagsstunde immer schlechter. Den Infekt, die ich mir in Wiltz zugezogen hatte, schlug am Nachmittag richtig zu.
Deshalb gibt es heute hier nicht so viel zu lesen. Außer die Tagesfrage, die aber so gar nicht lustig ist.
Meine größte Sorge ist, dass ich wahrscheinlich zu einer Generation gehören werde, die einen Krieg mitmachen muss. Es ist ein Gedanke der mich schon länger beschäftigt. Deshalb bin ich froh,, dass ich keine Nachkommen habe.
Der erste Blick als ich am Morgen die Augen aufschlug, viel auf die Decke. Genau dahin, wo der Pfeil hinzeigt. Zuerst dachte ich es sei eine dicke Fleischmücke. Nachdem ich die Brille aufgezogen hatte, sah ich was es war. Ein Vieh, das ich hasse wie die Pest! Eine Spinne! Aber was tun, wenn sie mitten auf der strahlend weißen Decke sitzt? Aufs Bett steigen und mit dem Pantoffel draufhauen, hinterlässt nur einen ekligen Fleck, der nicht mehr weggeht. Eine Akrobatiknummer mit Stuhl und Glas, noch vor dem ersten Kaffee, wäre schlecht für meine Knochen gewesen. Da blieb nur eins, der Staubsauger. Spinnen dieser Größenordnung, verabscheue ich am meisten. Noch größere Exemplare bewirken bei mir dann aber das Gegenteil. Die finde ich dann wieder schön und spannend. Eine ausgewachsene Arachnophobie habe ich also nicht. Es sei denn, es gibt noch eine Unterkategorie, die die Größe der Spinne berücksichtigt.
Zudem hatte ich ein böses Kratzen im Hals. Also hatten die irren Temperaturunterschiede vom Vortag doch ihre schädliche Wirkung gehabt. Mist!
Am Abend ging ich mit der E. und dem M., den Nachbarn von unteren Stockwerk, essen. Wir hatten und das schon ewig lange vorgenommen, einmal zusammen Essen zu gehen aber es kam nie dazu, wegen der Lebensumstände, sprich zwei kleine Kinder, Arbeit und so weiter. Jetzt, da die Großmutter zu Besuch war, um auf die Kinder aufzupassen, sollte das endlich klappen.
Ich hatte einen Tisch in der Hostellerie Grünewald reserviert.
Ich hätte den Fischfang des Tages auf einer leckeren Schaumsauce, mit Wurzelgemüse. Sehr sehr lecker. Auch die beiden Nachbarn waren begeistert. Sie kannten die Hostellerie noch nicht.
Es war ein schöner Abend. Ich lernte viel von der Lebensgeschichte der beiden und dass beide aus dem Montenegro sind.
Am Morgen schlug die Wetterfühligkeit zu. Mist! Ich hatte wegen der Vorstellung in Wiltz auf dem Festival angedacht, in Esch-Sauer zu Mittag zu essen. Doch ich war müde und matt und hatte auch in der Nacht schlecht geschlafen. Also ließ ich es bleiben.
Kurz vor 15:00 Uhr machte ich mich dann auf den Weg in den Hohen Norden des Landes. Unterwegs hörte ich Nachrichten. Gleich im ersten Beitrag ging es um die Krisensitzung wegen dem bevorstehenden Unwetter. Man würde alles genau im Auge behalten, da es nicht sicher war, ob dieses Unwetter überhaupt über Luxemburg ziehen würde.
In Wilz dann bereitete ich alles vor für die Maske vor und ich hatte bereits die ersten drei Darsteller durch, als die Nachricht kam. Alle Veranstaltungen, die draußen stattfinden, müssen abgesagt werden Beschluss der Regierung.
Die Enttäuschung war groß. Es wäre nämlich die letzte Vorstellung gewesen, und all die Proben und Vorbereitungen am Vortag, waren für die Katz. Also schminkte ich die drei Darsteller wieder ab, und packte mein ganzes Zeug zusammen. Auch die Veranstalter waren traurig, denn die Vorstellung war gut verkauft. Gegen 20:00 Uhr fuhr ich dann nach Hause. Unterwegs fing es an zu regnen, aber es war nicht weiter schlimm. Ich hatte die Befürchtung, dass es nicht zum allerschlimmsten kommen würde, und man wieder über vorsichtig gewesen war.
Doch kaum hatte ich das Auto in die Garage gestellt wurde es immer dunkler. Kurz nach 21:30 Uhr ging es dann richtig los. Kurz davor hatte ich das hier erhalten:
Es donnerte und blitzte unentwegt und es kamen gewaltige Wassermassen nieder. Es war beängstigend. Ich hatte kurz bevor es los ging, auf dem Balkon alles weggeräumt das hätte fort fliegen können. Und im Salon ließ sich die Rollläden ganz runter, was ich nur sehr selten tue. Zudem musste ich alle Fenster, die ich davor noch auf Kipp stehen hatte, weil es sehr schwül und stickig war, schließen.
Roter Basilikum. Ich finde den eher selten hier. Aber ich mag ihn sehr.
Früh am Morgen los nach Wiltz zu einer letzen Vorstellung der luxemburgischen Operette, die ich schon Anfang des Jahres hatte. Proben heute, Vorstellung morgen.
Die Freilichtbühne erschlägt mich immer wieder ob ihrer Größe.
Die Probe war elend lang.
Ich hatte zuerst angedacht mir ein Hotelzimmer im hohen Norden zu nehmen, ließ es dann aber sein.
Und dann passierte das, was mir schon lange nicht mehr passiert war. Ich ließ das Handy im Make-up Raum liegen und es fiel mir erst auf, als ich wieder daheim war. Mist! Mit dem iPad ortete ich es sofort, aber ich wollte nicht noch einmal Zurückfahren, denn es wäre niemand mehr auf dem Gelände gewesen, und der Make-up Raum war abgesperrt. Darum erscheint das Posting heute auch erst viel später als sonst.
Es war höchste Zeit. Länger als 3 Wochen halte ich es nicht aus. Und weilhier grad eine Hitzewelle herrscht, ist es sehr willkommen wenn die Wolle wegkommt.
Für eine leichte Feierstengszalot, die übrigens sensationell gut schmeckte, ab ins Renert.
Dieses Foto fasst zusammen, was ich den ganzen Tag getan habe. Ich schwamm eine Runde. Ich trocknete eine Runde. Ich schwamm eine Runde. Ich trockne eine Runde. Ich las die Tageszeitung. Mehr passierte passierte nicht.
Am Abend schaute ich mir die ersten zwei Folgen von 3 Body Problem an. Mehr darüber, wenn ich mir im Klaren bin, was ich davon halten soll.
Ein wunderbarer Tag, an dem endlich meine persönlichen Betriebstemperaturen herrschten.
Angedacht war, dass ich zu Hause ein bisschen was arbeiten sollte und eventuell auch Dinge vorbereiten für das Wochenende, und nicht wie so oft, auf den letzten Drücker. Doch das Wetter war so schön, dass ich gemeinsam mit der A. einen Ausflug nach Remerschen machte.
Am Morgen fuhr ich zu einer französischen Supermarktkette, die ich bis dahin noch nicht kannte, von der ich aber schon viel Gutes gehört hatte. Grand Frais, was übersetzt so viel heißt wie. die große Frische. In Luxemburg gibt es drei Stück davon, immer ein bisschen außerhalb der Stadt. Sie haben vor allem frische Produkte, sprich Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fisch, eine Metzgerei und eine Bäckerei. Alle anderen haltbaren Produkte gibt es auch aber die sind eher von kleinen Firmen und ausgewählt. Die großen gängigen Marken gibt es nicht. So suchte ich zum Beispiel vergebens eingelegte Paprika. Aber dafür gab es frischen Paprika in allen Formen und Farben. Ich fand eine Sorte an Tomaten, die ich bis jetzt nicht kannte. Sie sieht aus, als ob sie verbrannt wäre.
Wieder daheim, packte ich alles fix in den Kühlschrank, packte die Badetasche und die A ins Auto, und wir fuhren nach Remerschen zu den Baggerweihern.
Zu Anfang dachte ich, dass das Wasser noch zu kalt wäre, doch das war nicht der Fall. Herrlich!
Wieder daheim gab es Abendessen auf dem Balkon:
Der Salat bestand aus einer gewaltig großen gelben Ochsenherz Tomate, die so groß wie ein Kinder Kopf war, frischen Blattspinat, Mozzarellakugeln, Artischockenherzen, schwarzem Basilikum, Aprikosenscheiben, kleinen schwarzen Oliven, und weil nicht genug Tomate, zusätzlich kleinen roten Kirschtomaten. Zudem probierte ich heute zum ersten Mal den Air Freyer aus, die ja eine Funktion des Ninja Grill ist. Ich hatte mich aber im Tiefkühlregal vor ein paar Tagen vergriffen. Ich hatte Kroketten gekauft statt Pommes, Nun ja…
Später am Abend schaute ich mir noch eine sehr spannende Reportage von ARTE an. Tukdam ist eine Bewusstseinsebene in der Meditation der Tibeter, die mit den Mitteln der klassischen Medizin und Physik nicht mehr messbar sind. Die Auswirkungen sind aber sehr wohl sichtbar. Dieses Phänomen wurde nun erstmals wissenschaftlich untersucht. Schaut euch die Reportage an. Ich hatte noch nie etwas von Tukdam gehört und fand das höchst spannend und interessant. Es zeigt, dass es noch sehr viel mehr zwischen Himmel und Erde gibt, von dem wir keine Ahnung haben. Man muss dafür nicht gläubig sein. Die Tatsachen sprechen für sich.
Am Morgen ein wenig getrödelt, ein wenig gedaddelt und ein weiter in der Biographie von Lagerfeld gelesen.
Die D. schickte mir ein Foto von St.Jean.
Das „Spielzeug“ steht wieder auf dem Strand. Es ist seltsam, dass ich dieses Jahr nur einmal dort bin. Für gewöhnlich war ich die letzten Jahre immer zweimal dort.
Kleine Nebenbemerkung, mehr an mich selbst, als fürs Blog: Ich stelle seit ein paar Monaten fest, dass meine Haare lockiger werden. Das ist neu. Mein Bruder hatte Locken. Ich nie. Meine Mutter hatte glatte Haare. Mein Vater hatte immer einen Bürstenschnitt. Er gab ihnen nie die Chance auch nur ansatzweise ein klein wenig länger zu werden. Ich habe keine Ahnung ob es welliges Haar hatte oder nicht. Die beiden Großmütter halfen mit Dauerwelle nach. Die Großväter, die ich beide nicht kannte, waren, den Fotos nach, nicht mit Locken gesegnet. Von wem ich sie geerbt habe, kann ich ich letztendlich nicht sagen.
Am Abend ging es dann mit der A. in den Park Belair. Es ist und bleibt ein der schönsten Terrassen meines Viertels, auch wenn die Küche nicht mehr das ist, was sie mal war.
Wir aßen einen Tomaten Burrata Salat. bei dem kann man wirklich nicht viel falsch machen. Es fehlte ein bisschen Salz, aber ansonsten war er okay.
Von der letzten Nacht, die sich zu Anfang anfühlte, als ob ich sie durchzechen würde, dann jedoch brav um 2:00 Uhr im Bett lag, waren die Auswirkungen bzw. die Nachwehen nicht vorhanden. Das war sehr schön. Ich hatte befürchtet, dass ich noch einmal eine Migräneattacke durchleiden müsste.
Ich schrieb die letzten Sätze des Blogs und skalierte Fotos.
Schönes Wetter. Ich beschloss ins Renert zu gehen, das für die Feierlichkeiten am Vorabend geschlossen war, aber dafür heute geöffnet war.
Und als ich dort saß, den Menschen auf den Platz zuschaute, ließ ich den Gedanken freien Lauf und fing an im Blog zu schreiben.
Ich las zwischen durch in diesem Buch, das ich vor Tagen schon einmal erwähnt hatte:
Darin kam ein Satz von Karl, der auch mir vor Jahren schon schmerzlich bewusst wurde. „De toute façon, tous ceux qui connaissait mon histoire sont plus ou moins au cimetière.“ „Wie auch immer, jeder, der meine Geschichte kannte, ist mehr oder weniger auf dem Friedhof.“
Das ließ mich über meine Geschichte sinnieren und über das Buch von Elke Heidenreich über das Altern nachdenken. Eine Passage die mich ganz besonders traf in dem Buch waren den Hinterlassenschaften gewidmet. Aber dazu komme ich gleich.
Das Buch von Elke Heidenreich ist vor allem eine Ansammlung an Zitaten von großen Schriftstellern, Philosophen und Sängern. Sie setzt deren Zitate oft gegeneinander und prüft, ob sie auf ihr eigenes Leben passen. Denn wenn Heidenreich über das Altern schreibt, dann ist es ihr eigenes Altern, das aber so individuell ist, wie das eines jeden Menschen. Viele Schlüsse, die sie zieht, sind richtig, doch ich bin nicht mit allem einverstanden, was sie sagt. Es hat nicht jeder Mensch, den Tatendrang, wie sie ihn hatte und noch immer hat. Eine Abschnitt jedoch, in der sie über die Rente schreibt und und wie man sich aus dem aktiven Arbeitsleben zurückziehen soll, ist vielleicht die wichtigste Passage aus dem ganzen Buch. Man muss das gründlich vorbereiten. Die guten Vorsätze endlich den Flur neu zu streichen, den Dachboden auszumisten, das Wohnzimmer zu renovieren, reichen nicht aus. Das ganze Lebensmodell muss umgedacht werden.
Kommen wir jetzt zu den Hinterlassenschaften, die ich oben angedeutet habe. Mit Hinterlassenschaften meine ich physische Dinge, die ich geerbt habe. Das Autogramm von Jean Marais das meine Tante von ihm bekam. Die zahlreichen Fotoalben mit Menschen auf den Bildern, von denen ich viele nicht mehr kenne. Die winzig kleine Porzellanvase die meine Mutter einmal auf einem Flohmarkt fand, auf der ihr Name steht. Das letzte bauchige Weinglas, die ich als Kind immer so schön fand, von dem nur noch eines vorhanden ist. Alle anderen gingen zu Bruch. Wenn interessieren diese Dinge noch, wenn ich nicht mehr da bin? Ich kann sie nicht wegwerfen. Das müssen andere tun. Denn mit jedem Stück, dass ich entsorge, kommt es mir vor, als ob ich meine Ahnen noch einmal begraben würde.
Im krassen Gegensatz dazu steht dann aber der Entschluss, den ich mir für diesen Sommer vorgenommen habe. Ich habe vor den Keller und die Garage gründlich auszumisten. Dabei werden so manche Kisten fliegen mit Dingen darin, die ich seit fast zehn Jahren nicht betrachtet oder angefasst habe. Der Großteil davon stammt aus den Häusern und Wohnungen meiner Eltern, Großmutter und Tante. Aber ich will nicht den Wust hinterlassen, den man mir hinterlassen hat.
***
Dieses ganze Grübeln ließ mich trübsinnig werden. Es war schließlich schönes Wetter und ich beschloss, etwas zu unternehmen. Ich ging zurück zur Wohnung, nahm das Auto und fuhr in die alte Heimat. Da ja Nationalfeiertag war, war auch dort ein bisschen mehr los. Auf dem Marktplatz stand eine große Bühne, in der ein Orchester spielte. Drum herum standen Bänke und Tische und Stände mit Würstchen und Bier. Ich traf ein paar alte Schulfreunde, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich trank mit Ihnen ein paar Bier (alkoholfreie wohlgemerkt) und wir redeten über alte Zeiten, wie man das halt so unter alten Schulfreunden tut. Wir beschlossen, dass es wieder an der Zeit ist, ein Klassentreffen zu organisieren. Das letzte fand 2017 statt. Mit diesem Vorsatz fuhr ich nach Hause.
Das Buch von Elke Heidenreich übers Altern, fast fertig gelesen. Darüber werde ich morgen etwas schreiben.
Am Abend dann in die Stadt ins Getümmel. Der Großherzog feierte seinen Geburtstag, sich selbst, und das Land und wir alle feierten mit. Ich hatte mich mit den Bären verabredet. Die Stadt war zum bersten voll.
Auf der Place Guillaume sahen wir den Fackelzug.
Anschließend ging hinunter zur ‚Gëlle Fra‘ zum Feuerwerk. So schöne Fotos wie vor drei Jahren auf den Boulevard d‘Avranche, wurden es nicht. Aber ein paar davon sind doch ganz ok geworden.
Es war eine der seltenen Male, dass sich die ganze Musik auch mit bekam, denn es wird jedes Jahr immer wieder eine neue Musik komponiert für das Feuerwerk. Ich stand sehr nahe an der Lautsprecheranlage, und alles vibrierte.
Später ging es noch kurz ins Lëtz Boys wo wir ausgelassen tanzten. Und dort erfuhr ich auch eine traurige Nachricht. Die Bar wird aller Voraussicht nach geschlossen werden, wenn nicht ein Wunder geschieht. Das ist sehr sehr schade. Es liegt nicht mal am Geld, sondern an einem der Geschäftspartner.
Den Donnerstag verbuchen wir unter viel häuslicher Geschäftigkeit und Unverblogbares am Abend im Theater. Zudem gab es wieder eine Wetterwarnung, diesmal gelb bis orange für starke Unwetter. Ich kann durchaus verstehen, dass sie inzwischen vorsichtig geworden sind und lieber eine Wetterwarnung rausschicken, als dass sie tatsächlich eintrifft. Letztendlich gab am späten Abend nur eine kräftige Regenschauer und das war’s auch schon.
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Diese ganzen Wetterkapriolen brachte auch mit sich, dass meine Wetterfühligkeit sehr strapaziert wurde.
Der Freitagmorgen fing mit einer Migräne an, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte. Neben den Kopfschmerz, der mich so lahm legten, dass ich nicht mehr klar denken konnte, gab es auch andere Symptome. Das Gefühl der Übelkeit kannte ich schon. Dass ich auch zusätzlich kalte Schweißausbrüche dabei haben kann, war neu.
Als die erste Tablette, nach einer halben Stunde keine merkliche Wirkung zeigte, schoss ich noch eine zweite hinterher. Ich war dann erst kurz nach 11:00 Uhr einigermaßen tagestauglich, auch wenn sich mein ganzer Körper anfühlte, als wenn er in Watte eingepackt wäre. Der Druck im Kopf war immer noch präsent, aber der Schmerz war weg.
Ich fing an, die Wohnung ein bisschen aufzuräumen, denn am Nachmittag sollte Meisterin Proper kommen.
Gegen Mittag machte ich ein paar kleine Besorgungen, und legte mich anschließend noch ein wenig hin, bis es Zeit war, dem Diestlichen nachzugehen. Das verlief ohne große Zwischenfälle. Da ist die letzte Vorstellung war, gab es am Abend noch eine kleine Feier. Für gewöhnlich gehe ich nicht gerne auf diese Feiern, doch diese hier war recht lustig, und ich sah ein paar Menschen wieder, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Jetzt ist erst mal Pause, was das Dienstliche angeht. Nächstes Wochenende kommt noch mal ein größeres Event auf mich zu.
Kurz nach Mitternacht lag ich im Bett.
Mirácoli. Ihr wisst schon, die Spaghetti mit der Tomatensoße und dem kleinen Päckchen Gewürzmischung dazu. Das gab es immer im elterlichen Haus, wenn meine Mutter keine Zeit hatte zu kochen oder es schnell gehen musste. Ich hätte in den Anfangsjahren als ich in der Stadt wohnte, in der kleinen Wohnung, immer eine Packung auf Vorrat im Schrank stehen. Dann irgendwann ließ ich es bleiben, weil es nicht mehr so schmeckte wie früher, wegen einer vermeintlichen Rezepturverbesserung.
Ein weiteres Gericht waren hart gekochte Eier mit weißer Soße und Spinat. Das habe ich als Kind zum Umfallen geliebt.
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