Fressen, Kunst und Puderquaste

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Fingernägel

Ein Tag mit Papierkram und allerlei Telefonaten. Am Nachmittag kaufte ich ein, denn mein Kühlschrank hatte ein Problem mit seiner Daseinsberechtigung, das umgehend behoben werden musste. Ich füllte ich den Wahlzettel, aus, packte alles in den dafür vorgesehenen Briefumschlag und warf ihn ein. Ich ging ebenfalls kurz ins Nagelstudio und ließ meinen Mittelfinger wieder reparieren. Das sieht jetzt wieder schick aus, er bricht nicht andauernd weg und man sieht es kaum.

Ich lasse das immer wieder mal machen, wenn ich daran denke.

Der Unfall mit den Fingern liegt 18 Jahre 9 Monate und 24 Tage zurück. Es gibt sogar ein Foto davon.

Hier ein Auszug von dem, was ich damals schrieb.

Meine Assistentin knallte mir die Wagentür auf Zeige und Mittelfinger der rechten Hand. Die Wagentür war zu und die Finger steckten drin…
Als sie endlich kapierte hatte was sie gemacht hatte und die Tür wieder öffnete, (ich konnte nur fast unhörbar quietschen) sahen die Finger aus als ob sie durch eine Presswalze gelaufen wären. Mir wurde es fast schwarz vor Augen vor Schmerz. 
[…] Zum Glück war nichts gebrochen. Aber unter den Fingernägeln verfärbte sich langsam alles blau. Der Druck durch dem Blutstau war fast nicht zum Aushalten. […] Danach fuhr ich zum Hausarzt, der mir mit einer
etwas ungewöhnlichen aber sehr effektiven Methode ein Loch von oben in das Nagelbett brannte damit das Blut ablaufen konnte. Der Druck und der Schmerz gaben sofort nach.

Der Zeigefinger wurde nicht weiter beeinträchtigt, und der Nagel wächst heute wieder normal. Vom Mittelfinger jedoch wurde das Nagelbett beschädigt und er wächst zu einer Seite hin, sehr dünn nach. Zwischen der dünnen und der normalen Seite reißt er immer wieder ein. Zu Anfang ließ sich manchmal einen falschen Nageltip kleben, was aber sehr seltsam und dick aussah. Heute gibt es bessere Produkte, wie zum Beispiel klares Nagelgel das unter der UV Lampe aushärtet. Das lasse ich (wenn ich denn daran denke) im Nagelstudio auftragen.

Sonntag mit Neuanschaffung und Theater

Ich packte die Neuanschaffung von Samstag aus. Ich hatte schon lange damit geliebäugelt. Und hier ist er:

Der Ninja Woodfire Elektrogrill. Er ist größer, als ich gedacht hatte. Aber es ist nicht nur ein Elektrogrill. Es ist auch ein Räuchergerät und ein sogenannter Speiseföhn. Das war auch der Ausschlag, warum ich ihn gekauft habe. Ein Speiseföhn wollte ich schon lange haben.

Den Rest des Tages verbrachte ich weitgehend mit anderen Haushaltsdingen.

Am späten Nachmittag ging ich zusammen mit der A. ins Theater. Um 17:00 Uhr war eine Vorstellung von Akram Khan- Jungle.

Es ist die Geschichte vom Dschungelbuch und dem kleinen Mogli, aber ein wenig umgeändert. Darum heißt sie auch Jungle Reimagined. Ich brauchte zum Schluss eine Weile, um wieder auf die Erde zurück zu gelangen, soweit war ich weg. Die unglaubliche Präzision der Tänzer, um auf Musik und Text zu tanzen, dass man manchmal glaubte es, sie hätten alle auch die Texte live gesprochen. (was aber nicht der Fall ist) , ist schon sehr bemerkenswert. Ein großes Lob auch für den Komponisten und den Video Künstler, der die Bühne beständig in andere Welten umwandelt. Das ganze Tanzstück funktioniert wie ein Sog. Es war kein Wunder, dass zum Schlussapplaus der ganze Saal stand.

Anschließend setzen wir uns noch ins Pavillon vom Park Belair auf einen letzten Absacker. Doch verblieben nicht allzu lange, denn die Temperaturen waren sehr frisch.

Früh zu Bett.

Ein Samstag ohne Plan

… und manchmal sind die planlose Tage, die besten. Es fing damit an, dass ich morgens fix zur Post musste, um ein Einschreiben abzuholen. Es war die Briefwahl, die natürlich gleich am Montag vom Briefträger gebracht worden war, als ich in Berlin weilte. Vom Hauptpostamt aus ging es dann zum Wochenmarkt. Ich hatte mich mit der D. verabredet, weil sie die nächsten Tage weg sein wird.

Ich nahm sie mit zu einem Termin mit meinem Elektrofachhändler meines Vertrauens. Da ich den Sommer weitgehend in Luxemburg verbringen werde, hatte ich dort etwas entdeckt, was mir den Sommer über große Freude machen würde. Was das genau ist, zeige ich morgen.

Wieder daheim machte ich mich ans auspacken des Koffers, den ich noch nicht geöffnet hatte.

Am Morgen hielt sich das Wetter einigermaßen, doch am Nachmittag fing es wieder an zu regnen, und es wurde merklich kühler. Die A. mich an und hatte eine Idee. Sie hätte noch eine Portion Käsefondue, im Tiefkühler, die sie eigens aus der Schweiz mitgebracht hatte. Käsefondue! Im Juni! Na gut! Es passte ja perfekt zum Wetter!

Sie schmeckte hervorragend. Doch wie das nun mal so ist mit Käsefondue, wird man davon schnell pappsatt. Ich fühlte mich leicht überfressen wie an kalten Wintertagen.

Da die A noch vier Stockwerke höher wohnt als ich, machte ich von ihrem Küchenfenster aus folgendes Foto, als es schon dunkel wurde:

Der rote Turm sieht schon sehr seltsam aus, so mitten in der Stadt. Es ist der fahrende Aussichtsturm, von dem ich schon berichtet hatte.

Die Fressnarkose war vorprogrammiert, und ich lag beizeiten im Bett.

Von Berlin nach Luxemburg

Seitdem die Abflugzeiten geändert haben von Berlin, ist der Rückflug ein verlorener Tag. Entweder in aller Früh oder sehr spät.

Noch vor 7:00 Uhr wach. Ich lud den gestrigen Beitrag hoch, legte alle alles zusammen, packte den Koffer und checkte aus. Den Koffer ließ ich im Hotel aufbewahren und marschierte los.

Das Wetter bedeckt mit Sonnenschein aber kein Regen.

Ich suchte mir ein Museum aus das nicht allzuweit weg war. Das déjà-vu Museum. Nun ja, es ist eher eine touristische Attraktion, als dass es ein Museum im eigentlichen Sinne ist. Es gibt ein paar schöne Spielereinen. Es ist die im Instapost. Vor allem eine hatte es mir angetan. Alles andere war dann eher bescheidener.

Ich flanierte noch ein wenig durch die Stadt, aber es ist wie immer an Rückfahrtstagen. Wirklich inspiriert zu großen Taten war ich nicht mehr.

Auf dem Rückweg hörte ich das Hörbuch ( im Flieger kann ich nur sehr bedingt lesen) zu Ende Das Mädchen mit dem die Kinder nicht verkehren durften von Irmgard Keun. Es ist schon ganz erstaunlich wie sehr ich meine Kindheit und meine damaligen Gedankengänge an dem des Mädchens festmachen konnte. Absolute Empfehlung.

Kurz vor Mitternacht fiel die Haustür ins Schloss.

Auf nach Potsdam!

Ich schlief lange, das war schön. Ich nahm zum ersten Mal das Frühstück im Hotel ein. Das war auch schön. Das Buffet war recht klassisch ausgestattet, aber mit sehr gutem Kaffee. Das war nicht nur schön, das war wichtig! Mit 30€ Zuschlag aber ein bisschen sehr teuer.

Die Kaltmamsell hatte mir die Modigliani Ausstellung gezeigt m Barberini Museum empfohlen. Und wenn die Kaltmamsell etwas empfiehlt, sollte man das auch tun. Also auf nach Potsdam!

Ich besorgte mir das Ticket über Internet inklusive einer Führung, die mir wichtig war. Ich hatte zwar schon manche Bilder von Modigliani in den letzten Jahren gesehen, aber aber über ihn selbst wusste ich wenig.

Da ich fast eine Stunde zu früh da war, besuchte ich vorab die Impressionisten aus der Hasso Plattner Kollektion. Ach, das war schon schön:

150 Jahre Impressionismus und die Faszination für diese Maler ist bei mir, wie bei sehr vielen Menschen ungebrochen. Ich finde sogar dass die Beliebtheit noch zugenommen hat. Ich habe mich gefragt warum? Ich denke, es ist in unserer schnelllebigen Zeit, in der es immer weniger Platz gibt, für jeden von uns, etwas das wir vermissen. Ich möchte um nichts in der Welt, in der letzten Jahrhundertwende gelebt haben, in der alle diese Bilder entstanden, denn das Leben war damals nicht einfach. Aber diese Bilder vermitteln eine Stimmung, einen Moment der … ja, der was? Ich denke es ist die Einfachheit. Der eine kleine Moment, in dem alles so ist, wie es sein soll. Es muss nicht perfekt sein, er muss lediglich einen kleinen Eindruck und eine schöne Erinnerung hinterlassen. Vielleicht ist es gerade deswegen Perfektion…

Anschließend machte ich die Führung zu Modigliani mit.

Modigliani machte schon sein eigenes Ding. Er gehörte keiner anderen Gruppe an, was nicht heißt dass er sich nicht von anderen Stilrichtungen beeinflussen ließ. Im ersten Bild oben sieht man schon die Einflüsse von Picasso und dem Kubismus. Bei anderen Bildern findet Ansätze von Impressionismus. Das Museum hatte es leider nicht geschafft, zumindest eine Skulptur von ihm auszustellen, den er hatte auch eine Schaffensperiode in der er sich ausschließlich damit beschäftigte.

Am Abend ging wollte ich ein etwas edleren Schmaus und reservierte mir einen Tisch im Cecconi‘s, an dem ich öfters vorbei gegangen war.

Es war sehr gut!

Berlin: re:pubilca – Tag 3

Kurz nach 5:00 Uhr morgens, bereits hellwach. Ich ging hinunter zur Rezeption und kaufte mir eine Flasche Wasser. Als ich wieder hoch kam, hatte ich eine etwas seltsame Begegnung. Mir kam auf meiner Etage eine hübsche, junge, sehr zierliche Dame entgegen, fein zurecht gemacht, fertig fürs Büro, in einem Chanel Kostüm. Sie begrüßte mich mit einem ‚Guten Morgen‘ und einer Stimme, die einen so tiefen Bass besaß, dass ich fast erschrak. Die Stimme passte so gar nicht zu ihrem Aussehen.

Apropos Aussehen: Ich habe in den letzten zwei Tagen festgestellt, dass man in Berlin sehr viel schwarz trägt. Es erinnerte mich an die Achtzigerjahre, in denen ich nichts anderes im Kleiderschrank hatte als schwarz. Interessant ist, dass es sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Es sind nicht nur Büroangestellte sondern auch Fahrradfahrer, Jogger und Menschen mit sonstiger legerer Freizeit- oder Arbeitskleidung.  Alles von Kopf bis Fuß schwarz. 

Ich überflog noch einmal das Blogposting von gestern und lud es hoch.

Dritter und letzter Tag der re:publica, und der fing damit an dass ich erstmal sehr unmotiviert war. Zumindest in den ersten Panels war nichts was mich bewog aufzustehen und sofort zur Arena zu fahren. Also zog ich erst kurz vor Mittag los.

Zum Glück begegnete ich der Kaltmamsell die mich in zwei Panels mitnahm. Und für das dass ich so bäh war, nahm ich dann doch noch jede Menge mit.

“I wake up to a thousand tweets insulting me”: Digital attacks against exiled and diaspora women activists – and what to do about them.

Repressive Regierungen nutzen invasive Überwachung, Online-Belästigung und Verleumdungskampagnen, um Aktivistinnen im Ausland im Exil zu bedrohen. Auf der Bühne waren drei Frauen vertreten, eine aus der Türkei, eine aus dem Aserbaidschan, und eine aus dem Iran. Erschreckend fand ich, dass es für diese Frauen keine Anlaufstelle gibt. Doch inzwischen tut sich was in der Richtung.

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Digitale Gegenwelt: Wie mit Wikipedia, Mastodon & Co. ein freieres und freundlicheres Internet entsteht. Mit Stefan Mey

Ein interessantesü Panel für die, die ihre Internetgewohnheiten einmal überprüfen wollen. Ich selbst habe ja schon viele Sachen seit Jahren geändert. Ich nutze zum Beispiel die Programme von Mozilla, und meine Office Programme sind von Open Office. Doch mit den weit über 100 Programmen, die er vorstellte, könnte ich da noch so einiges ändern. Hier ein Link von Stefan Mey selbst mit all den frei verfügbaren Programmen, die er in dem Panel vorgestellt hat.

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Die Gedanken sind frei, oder doch nicht? – Wenn künstliche Intelligenz das Gehirn lesen kann. Mit Simon Eickhof

Noch ein KI Panel, aber diesmal kam mir das kalte Grausen. Forschungsarbeiten zeigen, dass es möglich ist, allein auf Basis der individuellen Struktur und Funktionsweise des Gehirns, mittels künstlicher Intelligenz Aussagen über individuelle Eigenschaften wie Persönlichkeitszüge und kognitive Fähigkeiten vorherzusagen.

Und mit all den Diagrammen, die Herr Eickhof uns zeigte, ist das mittlerweile sehr wohl möglich. In meinem Kopf spielten sich Horrorszenarien ab. Denn wenn es einerseits eine sehr gute Methode ist, um Präventionsarbeit zu leisten, hinsichtlich gewisser Krankheiten, so könnte ich mir auch vorstellen, dass man in naher Zukunft zum nächsten Bewerbungsgespräch ein MRT Scan mitbringen muss, um eine Anstellung zu bekommen.

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Bei diesem Panel hatte ich es so just geschafft, noch ein Foto zu machen, bevor die Überschrift verschwunden war. Mit Jeanette Hofmann Politikwissenschaftlerin und Digitalisierungsforscherin

Ich hätte ich mir wirklich gewünscht Frau Hofmann hätte ein bisschen mehr Zeit gehabt als nur eine halbe Stunde. Aber in dieser knappen Zeit hat sie sehr anschaulich erklärt, wie Desinformation im digitalen Zeitalter funktioniert. Sie gibt dabei den sozialen Netzwerken die kleinste Schuld, nach dem Motto ‚Don’t Shoot the Messenger.‘ Ich lief Frau Hoffmann später noch einmal über den Weg und bedankte mich bei ihr, weil ich ein paar Dinge sehr viel besser verstanden hatte. Hier unbedingt das Video anschauen.

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Geheimsache Wasser. Ein weiteres Panel des Verbundes in investigativer Journalisten, Correktiv.

Man hatte sich die Frage gestellt, wer eigentlich die größten Wasserverbraucher in Deutschland sind, und da Wasser eine Länder Angelegenheit ist, schrieb man sämtliche Länder an, um gewisse Daten zu bekommen, was sich aber als schwieriger herausstellte. Viele wollten nämlich nicht mit der Information herausrücken. Dabei sind es Informationen, die öffentlich zugänglich sein müssten. Hier hatte ich mir zugegeben etwas mehr erwartet, aber diese Investigation läuft noch.

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Zwischendurch ein Panel zum ‚entspannen‘. Es ging um ein neues Fernsehformat, dass das ZDF in Ende der achtziger Jahre, Anfang der neunziger startete. Was jugendlich frisch der herkommen sollte. Es nannte sich X Base. Dem Großteil der Leute war es unbekannt.

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Und dann ein letztes Panel mit Felix Schwenzel, bevor die Klausingzeremonie begann. Hunde sind auch nur Menschen.

Hunde haben unbestritten nicht die ausgeprägtesten kognitiven Fähigkeiten. Trotzdem haben sie die Welt erobert und die Kontrolle über viele Menschen übernommen.

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Wenn meine geschätzten Leser es bis hier hin geschafft haben, mitzulesen, Glückwunsch! Ich habe meinen persönlichen Rekord an Panels an einem Tag gebrochen. Sieben Stück! Es folgen noch ein paar wenige Fotos der Closing Session und dem offiziellen durchschneiden des Armbandes,dass ich dieses Mal dort ließ.

Ich werde versuchen, noch einige YouTube Videos vor allem von den Panels, die mir wichtig waren, nachträglich einzufügen. Aber nicht mehr heute.

Ich schleppte mich müde und matt ins Hotel und aß nicht weit davon entfernt, noch einen kleinen Happen. Ich fand ein kleines Sushirestaurant, das ziemlich klasse war!

Gute Nacht.

Berlin: re:publica – Tag 2

Wieder sehr früh wach geworden.

Aber so konnte ich zumindest den Blogbeitrag noch einmal durchlesen und hochladen. (Und es sind noch immer noch Fehler drin)

Pünktlich vor dem Regen war ich in der Station. Ich war sehr unschlüssig was ich als erstes wählen sollte und wählte das Falsche.

Es ging um Memes die wissenschaftlich ausgewertet wurden. Ich muss sagen dass der Vortrag mir nun wirklich nichts gebracht hatte. Es erzählte mir nichts Neues, was ich nicht schon wusste. Er war aber schnell durch und hatte noch Zeit für ein paar Fragen, doch ich wanderte ab und ging hinüber zur Stage1 wo Herr von Hirschhausen seine Zeit überzog. Ich hatte ihn zugunsten von dem anderen Beitrag über die Memes, verschmäht.

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Ich wollte einen weiteren Beitrag über KI hören. „Wo stehen Chatbots auf dem Weg zur Superinelligenz?“ von Eva Wolfangel:

Es ging dabei um eine Erfahrung die sie selbst gemacht hatte mit einem Chatbot von Google von vor ein paar Jahren, bei dem sie als Forscherin davon überzeugt war, dass man inzwischen von einem Gewissen und einer eigenen Identität der Bots sprechen könne. Sie war nicht allein die das Phänomen entdeckte. Auch ein anderer Wissenschaftler hatten darüber berichtet.

Sie hat sich überlegt, wie man das testen kann und fand mit Hilfe anderer heraus dass die Bots nich lange nicht so weit sind, und dass ihre Erfahrung auf einem Zufall beruhte, dass der Bot auf genau die Worte zurückgriff die er als ausgewertet für richtig empfand.

Merke: Eloquenz bedeutet nicht Intelligenz.

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Dazwischen hatte ich noch einmal eine Session, die etwas, befremdlich war. Es ging darum wie Randgruppen unsere Existenz bedrohen. Ich gehöre zu einer, also Trigger pur.
Es ging dabei aber eher um rechte Gruppierungen die die Demokratie gefährden. Na gut. Daniel Ziblatt , ein Amerikaner, zeigte es auf anhand von Donald Trump. Ich hatte etwas Mühe mitzuhalten, auch aufgrund eines heftigen Akzents, und schaltete dazwischen im Kopf immer wieder ab.

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Danach ging es zu Bernard Pörksen, den ich schon mehrfach auf der re:pubilca gesehen und gehört habe und auf den ich mich freute.

Sein Thema: Aufmerksamkeitscrash. Kurzfristiges und langfristiges Denken.

Die Aufmerksamkeitsspanne wird in den heutigen Zeiten von Häppchen Journalismus und Aufreger du Jour immer kürzer. Seine Grundfrage: Wie können wir die großen Langzeitbedrohugrn der Welt, wie Klimawandel, Rassismus und dergleichen mit High and Low Denken lösen? Antwort: GAR NICHT. Denn interessanterweise entwickeln wir uns gradewegs in Gegenrichtung. Es wird alles immer schneller, je schlimmer die Situation wird.

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Ralf Raul Krauthausen: Wie sähe ein kultureller Wendepunkt für echte Inklusion aus?

Ihr kennt ihn vielleicht aus der Soap ‚Marienhof‘ (oder sowas ähnliches, ich habe mir das sehr nur selten angesehen) Er ist behindert und Aktivist. Alles was er sagte über marginalisietre Menschen war schon sehr richtig. Dabei sprach er nicht nir von Menschen mit Behinderung sondern auch von anderen Randgruppen.

Was mir aber auffiel war eine gewisse Verbitterung, die mir bekannt vorkam. Meine Freundin Françoise, die schon seit fünf Jahren verstorben ist, und ihr Leben lang an Krücken ging oder im Rollstuhl saß, hatte sie ebenfalls. (Irgendwann werde ich darüber berichten. Das ist aber ein eigener Blogbeitrag)

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Danach brauchte ich eine Pause. Die Wetterschwankungen bescherten mir Kopfschmerzen. Juchuuu! Doch ich hatte keine Tabletten eingesteckt. Ich suchte die nächst gelegene Apotheke auf und setze mich in ein Café und wartete dass sie ihre Wirkung zeigten. Ich aß eine Kleinigkeit und nach einer guten Stunde war ich soweit wieder fit.

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Ich ging zurück zur Station, denn Carolin Emcke war da. Wenn es eine Frau gibt der ich lange und viel zuhören kann, dann ihr. Ich sah sie das erste mal auf der re:pubilca hier. Es war das Jahr in dem sie auch den Friedenspreis des Buchandels bekam. Sie hatte damals Dinge gesagt, die mich sehr tief bewegten.

Zusammen mit Claudia Kempfert und Jonas Schaible diskutierte sie über Gewalt und Wahrheit im Angesicht der Klimakatastrophe. Ein Satz, den ich für mich aus dieser Diskussion mit nahm, war der, dass ich, wenn ich heute auf mein Leben zurück schaue, sehr viel falsch gemacht. Klimaneutral leben, war das nicht. Mehr möchte ich aber nicht auf diese Diskussion eingehen, da ich müde bin und eh schon zu viel heute geschrieben und gedacht und gelesen habe.

Ich habe versucht, soweit, wie ich sie finden konnte einzelne Panels und Konferenzen, die auf YouTube bereits verfügbar waren, einzufügen. Auch für den gestrigen Tag habe ich bereits ein paar nachträglich eingefügt.

Am Abend noch einen kurzen Besuch im Salhino und ein fabelhaftes Abendessen.

Berlin: Re:publica 24 – Tag 1

Die Tagesfrage die ich mal nicht so direkt verlinke, passt zum ersten Tag der re:publica wie die Faust aufs Auge und wäre ein Panel wert: „Erinnerst du dich an ein Leben vor dem Internet?“ Ich denke mal dass alle die, die hier mitlesen, das noch können. Leser der Nullerjahre hab ich sehr wenige.

Früh aufgewacht.

Kein Frühstück. Ich werde die Berlintage auch dafür nutzen, die Fresserei der letzten Tage etwas einzudämmen.

Und da wären wir!

Es ist schön wieder in der Station zu sein. Ich mochte die Arena in Kreuzberg nicht so sehr. Das war mit einer der Gründe warum ich letztes Jahr nicht da war. Der andere war, dass ich kein Early Bird Ticket bekommen hatte, weil ich den Verkaufsstart verpasst hatte. Die regulären Tickets sind inzwischen sehr teuer geworden.

Um 10:30 ging es los mit den Gründervätern einer davon Johnny Häusler.

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Den nächsten Vortrag, den ich mir rausgesucht hatte :

Verloren auf Plattformen. Wir erinnern uns dass Elon Twitter ja kaputtgemacht hat. Was nun?

Ja, die Ratlosigkeit ist groß. Für alle der Komferenzteilnehmer gibt es bis jetzt nichts Gleichwertiges, was Twitter mal war. Der einen oder anderen Plattform fehlen immer wieder verschiedene Aspekte, sei es Mastodon, Bluesky, Thread oder Fediverse, mal davon abgesehen, dass einige davon globale Player sind. Es kamen ein paar der Lobpreisugen, die es immer wieder, seit Jahren schon gibt, dass man wieder mehr sein eigenes Ding machen sollte, z.B. auf der eignen Plattform bloggen und das Reichweite nicht so wichtig ist. Auch die guten alten Rss Feeds, die ich auch noch nutze, wurden nochmal hervorgehoben.

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Die beiden nächsten Panels fanden hintereinander auf der Stage7 statt und waren eng verbunden miteinander. Es ging um KI. Ich selbst empfinde ja KI in mancher Hinsicht als etwas, das ich nicht will, weil es für mich als Kunstschaffender sehr schädigend sein kann.

KI wird uns alle retten. Es sei denn sie tut es nicht. Matthias Spielkamp erklärte was KI alles retten kann, oder wenn man genau hinschaut, wohl eher nicht. Das Klima wäre da ein schönes Beispiel.

Der Redner gleich im Anschluss war für mich viel imteressanter. Jörg Heidrich, Jutiziar und Datenschutzbeauftragter bei Heise.de zeigte mir ein paar Dinge auf die ich davor nicht wusste. Er beantwortete mir vor allem eine Frage die mich schon lange beschäftigte. Welches Material darf KI nutzen um davon zu lernen? Also das berüchtigte Data Mining. Antwort: ALLES! Die Urheberrecht Experten der EU haben da wohl etwas zu kurz überlegt. Denn das Gesetz, dass KI alles verwenden kann, wurde auf Europaebene durchgewunken.

Es sei denn man selbst erlaubt es für den eigenen Internet Content nicht. Aber wen wird es stören wenn ich als kleiner Blogger auf jeder Seite mit php. einen Satz generiere, der das verbietet? Glaubt jemand wirklich, dass sich da irgendein großer amerikanischer Konzern daran halten wird? Wohl eher nicht.

Ja und das oben in dem Foto wird noch für so manchen Konflikt sorgen.

Danach machte ich eine Pause trank eine Mate und schrieb schon mal in großen Teilen hier vor.

***

Danach machte ich mich auf zur Stage 10 die auf der anderen Seite in Technik Museum war. Das Thema hatte mich getriggert. Queer Mutants: Modes to Cultivate Generic Resitants. Ein Thema von dem ich gar keine Ahnung hatte.

Lyndsey Walsh ist ein sogenannter Mutant und berichtete über ihren/seinen eigenen Weg. Aber wenn man es ganz genau in der Auslegung des Wortes nimmt, sind wir es alle. Vorab erklärte sie/er einige Dinge. Man kann sich genetisch testen lassen ob diverse Krankheiten predominant sind oder nicht. Für die ihn war kam heraus dass sie/er zu 99,9 % an Brustkrebs erkranken würde, weil ihre/seine genetische Struktur nicht dafür ausgelegt ist eigene Abwehrzellen zu Abwehr zu prodzieren. Sie/er erklärte ebenfalls welche doch recht fiesen Tricks die Krankenversicherungen inzwischen anwenden, um mit solchen Mutanten nicht konfrontiert zu werden und dafür aufkommen zu müssen. Sie/er beschrieb aber auch eine Methode die sie/er inzwischen anwendet, die auch bei Autoimmun Erkrankungen zum Einsatz kommt, nämlich sich immer wieder den Krebszellen auszusetzen. Da sie/er auch eine Künstler/in ist, sieht man das auf ihrer Homepage.

Nach dem Vortrag war ich so geflasht und gewowt, dass ich mich bei ihr/ihm bedankte.

***

Der letzte Vortrag dann war von Jean Peters vom CORRECTV. Es ging um den Knaller Anfang des Jahres, als die AfD dabei erwischt wurde, wie sie sich heimlich mit Neonazis traf. Jean Peters berichtete im Detail darüber, wie es angestellt hat.

Er wurde im Anschluss an seinen Vortrag sehr bejubelt, und das zurecht.

Ich hatte im Anschluss noch einen Vortrag eingeplant, den ich mir unbedingt ansehen wollte, doch mein Kopf wollte nicht mehr.

Zum Abendessen hatte ich angedacht in das gregorische Restaurant zu gehen, in dem ich schon bei meinem letzten Berlin Besuch war, doch das hat montags geschlossen. Ich entschied, mich zum Savignyplatz zu fahren und dort im zwölf Apostel eine Pizza zu essen. Dabei könnte ich mir einen Aperol Spritz.

Ich bestellte mir eine zwölf Apostel Pizza. Es war vor fast 20 Jahren die erste Pizza, die ich bei meinem allerersten Berlin Besuch gegessen habe. Damals schmeckte sie köstlich, war anders belegt als heute. Sie ist immer noch gut, aber nicht mehr wie damals.

Müde und matt schleppte ich mich ins Hotel. Ich schrieb die letzten Zeilen von einem doch recht langen Blogeintrag und wählte auf der App die Vorträge für morgen aus. Es tut so gut wieder hier zu sein. Ich hab die Re:publica sehr vermisst.

Von Luxemburg nach Berlin

Aber bevor ich mit den Fotos anfange: Gestern wurde Smalltown Boy von Bronsky Beat 40 Jahre alt. Von den drei Bandmitgliedern lebt nur noch Jimmy und er hat die Stimmlage immer noch. Alle Achtung!

Ja, das Lied heute ist wichtiger den je.

***

Leider sollte hier der traditionelle Fotoreigen folgen aber es es gibt nur zwei Stück:

Da ich das Hotel gleich zu Anfang auch gebucht hatte, war ich felsenfest davon überzeugt, ich hätte das gleiche Hotel wie letztes mal, aber nein. Das fiel mit erst auf als ich vom Flughafen hinfuhr. Ich hatte mir, weil ich müde war, ein Taxi gegönnt.

Das Hotel ist nun nicht der Hammer, aber ok.

Früh zu Bett um nicht schlafen zu können, da fremdes Bett, aber das bin ich ja gewohnt.

Und morgen geht es los.

Schön, emotional, ermüdend, lästig

Den Samstag würde ich gerne kurz zusammenfassen, aber so ganz geht das leider nicht. Er war einerseits schön und emotional und andererseits ermüdend und lästig.

Es fing damit an, dass der Wecker schon um 7:00 Uhr klingelte, was ungefähr ungefähr eine Stunde zu früh war. Am liebsten hätte ich das Handy durchs Fenster in den Hof geschmissen. Ich war elend müde. Doch es half alles nichts, ich musste raus.

Der erste Termin war beim Friseur meines Vertrauens, wo ich jemandem aus Gründen beratend zur Seite stand. Das war einerseits schön, dass man so großes Vertrauen in mich setzt aber an dem Morgen wäre es mir auch schlichtweg egal gewesen, so müde war ich. Die A. wusste von der Aktion, und lud mich später zum Kaffee zu sich nach Hause ein. Kurze Zeit später ging ich mit ihr zum Markt. Ich selber brauchte nichts, da ich ja morgen wegfahre.

Am Nachmittag dann einen letzten beruflichen Termin, den ich am liebsten nicht gehabt hätte. Aber da ich nun mal bin, wie ich bin, hatte ich zugesagt. Es war die Wiederaufnahme eines Stückes, dass zweieinhalb Jahre lang in der Kiste lag. Da ich es diesmal nicht selber mache, übergab ich es an jemand anders. Und hier kam das Emotionale und Schöne zutage. Ich wurde so oft in den Arm genommen, und lieb gedrückt, wie schon lange nicht mehr. Alle waren traurig, dass ich nicht mit dabei sein werde.

Kurz nach 22:00 Uhr war ich zu Hause und fiel wie ein Stein ins Bett.

Freitag mit karger Ausbeute

Der Freitag fing damit an, dass ich am Morgen einen Termin gründlich versammelte. Ich hatte für das Auto ein Wellness Programm gebucht. Innen und außen. Dann muss das Auto anderthalb Wochen dreckig, durch die Gegend fahren bis ich von der Re:publica zurück bin. Am Nachmittag fuhr ich zum Baumarkt und holte neue Salzsäckchen für die Entfeuchterkisten in der Garage und im Keller.

Am Abend betreute ich die letzte Vorstellung des vorvorletzten Stückes meiner Saison. Und damit wäre diese Baustelle auch zu. Uff.

Und weil die Tagesausbeute sehr karg ist, gibt es noch eine Tagesfrage:

Was bedeutet „alles haben“ für dich? Ist es erreichbar?

Natürlich ist es nicht erreichbar. Man könnte darüber eine ganze philosophische Doktorarbeit schreiben.

Aber genau zu der Frage hat Stephen Sondheim mal ein Lied geschrieben das 1990 im Film Dick Tracy zu hören war. Und ich denke das trifft es ganz gut:

Once upon a time I had plenty of nothing,
Which was fine with me
Because I had rhythm, music, love,
The sun, the stars and the moon above,
Had the clear blue sky and the deep blue sea.
That was when the best things in life were free.

Then time went by and now I got plenty of plenty,
Which is fine with me.
‘Cause I still got love, I still got rhythm,
But look at what I got to go with ’em.
“Who could ask for anything more?”, I hear you query.
Who could ask for anything more? Well, let me tell you, dearie.

Got my diamonds, got my yacht, got a guy I adore.
I’m so happy with what I got, I want more!

Count your blessings, one, two, three
I just hate keeping score.
Any number is fine with me
As long as it’s more!
As long as it’s more!

I’m no mathematician, all I know is addition
I find counting a bore.
Keep the number mounting, your accountant does the counting.
(More! More!)

I got rhythm, music too, just as much as before
Got my guy and my sky of blue,
Now, however, I own the view.
More is better than nothing, true
But nothing’s better than more, more, more
Nothing’s better than more.

One is fun, why not two?
And if you like two, you might as well have four,
And if you like four, why not a few
Why not a slew?
More! More!
(More! More!)

If you’ve got a little, why not a lot?
Add and bit and it’ll get to be an oodle.
Every jot and tittle adds to the pot
Soon you’ve got the kit as well as the caboodle.
(More! More!)

Never say when, never stop at plenty,
If it’s gonna rain, let it pour.
Happy with ten, happier with twenty
If you like a penny, wouldn’t you like many much more?

Or does that sound too greedy?
That’s not greed, no, indeedy
That’s just stocking the store.
Gotta fill your cupboard, remember Mother Hubbard.
(More! More!)

Each possession you possess
Helps your spirits to soar.
That’s what’s soothing about excess
Never settle for something less.
Something’s better than nothing, yes!
But nothing’s better than more, more more
(Except all, all, all) Except all, all, all
Except once you have it all (have it all)
You may find all else above (find all else above)
That though things are bliss,
There’s one thing you miss, and that’s
More! More!

Eine Tagesfrage & Buch

Herrlich gut geschlafen, das war schön. Noch in der Horizontalen bei anderen Bloggern gelesen und die Tagesfrage beantwortet.

Welche persönlichen Gegenstände liegen dir besonders am Herzen?

Made with Gencraft

Das ist eine gute Frage die aber eine etwas ausführlichere Antwort verdient. Es gibt einen Unterschied zwischen beruflichen Gegenständen und Gegenständen aus dem privaten Bereich.

Berufliche Gegenstände, die mir am Herzen liegen, gibt es in dem Sinne nicht, aber sie sind überlebenswichtig. Wenn ich sie nicht habe, kann ich meinen Beruf nicht ausüben. Es gibt aber Gegenstände, die mich an längst vergangene Projekte erinnern und die ich aus Nostalgiegründen nicht wegwerfen kann. So fand ich vor kurzem kleine längliche, wellenförmige Schaumstoffteile wieder, die man zwischen die Zehen gibt, wenn man die Zehennägel lackiert. Ich hatte sie damals besorgt, und sie waren Teil der Requisite aus einem Film, an den ich schöne Erinnerungen habe. Ich werde diese Schaumstoffteile nie wieder gebrauchen, aber wegwerfen kann ich sie (noch) nicht.

Im privaten Bereich sieht das anders aus. Als vor über zehn Jahren, die traurige Zeit begann, in der einer nach dem anderen aus der Familie starb, war ich plötzlich mit so viel Zeug aus drei verschiedenen Haushalten konfrontiert, die alle viele Erinnerungen beinhalteten. Jedes einzelne Teil, dass ich verkaufte, entsorgte oder weg gab, versetzte mir einen Stich ins Herz, als so, als ob ich die Erinnerungen wegwerfen würde. Es fiel mir zusehens schwerer und ich holte mir Hilfe. Ich heuerte eine Flohmarkthändlerin an. Ich durfte bei ihren großen Aufräumaktionen nicht anwesend sein, da ich es nicht ausgehalten hätte. Sogar jetzt beim Schreiben, überkommt mich immer noch ein Unwohlsein. Andererseits, was hätte ich mit all dem Zeug angefangen? Ich wäre darin erstickt.

Rückblickend gesehen tat ich das einzig richtige, auch wenn es sich heute noch immer schmerzlich anfühlt. Inzwischen sehe ich die Dinge anders. In der Garage und im Keller stehen immer noch Kisten, die ich seit dem Umzug und dem Häuserausräumen nicht angefasst habe. Ich habe mir vorgenommen, im Sommer diese Kisten endlich zu entsorgen. Ob ich es in die Tat umsätze oder nicht, steht in den Sternen.

Und um jetzt auf die Frage oben zu antworten welche Gegenstände mir besonders am Herzen liegen, kann ich nur sagen; es gibt zu viele davon. Sie sind kleine Kostbarkeiten und unendlich schwerer Ballast zugleich.

***

Den Nachmittag mit ein bisschen Haushalten und Lesen verbracht.

Weil mir das letzte Buch von Imgard Keun so gut gefallen hatte, fing ich ein weiters an. Das Mädchen mit dem die Kinder nicht verkehren durften.

Ich sollte vielleicht ein paar Worte über das Werk, das ich davor gelesen hatte, verlieren. Gilgi.

Es ist vor allem die Sprache die mich faszinierte. Zudem gibt sie jeder Figur ihre ganz eigene Sprache. Am interessantesten ist die Hauptfigur selbst, die es mit ihren knappen 21 Jahren versteht sich so ausgewählt und treffend genau auszudrücken, dass es teilweise unglaubwürdig scheint. Das tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch. Schade, dass es mit ihrem Fortgang aus dem Rheinland aufhört. Ich hätte gern gewusst wie es ihr in Berlin so ergangen wäre.

Ich lies so lange im neuen Buch bis es wieder an der Zeit war, dem nachzugehen damit ich Butter auf dem Brot habe.

Wazifubo & Vollmond

Im Frühtau…. ein Wazifubo Foto im Laboratorium für medizinische Analysen, zwecks Blutabnahme. Eine meiner bevorzugten Lieblingsbeschäftigungen früh am Morgen. So sehr, dass ich sie mir nur ganz selten gönne, damit der Hochgenuss auf höchster Stufe erhalten bleibt….oder auch nicht.

Später ging ich kurz zum Wochenmarkt auf einen schnellen Kaffee mit der D.

Ich kaufte mir beim Metzger des Marktes eine Quiche Lorraine, von dem ich letzte Woche schon eine hatte und die sehr lecker war.

Ich war sehr müde und legte mich kurz hin.

Als ich das Pflaster vom Arm zog, wusste ich auch warum sie es doppelt geklebt hatte. Ha! Die Laborantin hatte ein wenig daneben gebohrt.

Am Abend dann das üblich Unverblogbare das bis Ende der Woche so weitergeht.

Später, als es heimwärts ging, machte ich ein Foto auf der Place Guillaume. Der Vollmond hübsch eingebettet zwischen den Türmen der Kathedrale:

***

Ein Nachtrag von gestern Abend aus dem Radio. Das Zitat das ich sehr gut fand, kam von einem Jazzmusiker, fragt mich aber nicht wer, ich weiß es nicht mehr:

KI kann man im kulturellen Bereich in Zukunft mit IK bekämpfen.

(IK = Intelligente Kunst)

Auf Englisch geht es auch: AI versus IA = Intelligent Art.

Emmy isst einen grünen ‚Igel‘.

Pfingstdienstag

Ein Regentag, fast so schlimm wie letzte Woche. Am Morgen hatte es auch eine Warnung gegeben im Radio, nicht für meine Region, sondern für den Norden Luxemburgs. Der Wetterumschwung brachte mit sich, dass ich morgens gleich schon mit Kopfschmerzen aufstand.

In meiner Alten Heimat ist der Pfingstdienstag ein Feiertag. Einer der heiligsten überhaupt. So heilig, dass er sogar in das nonmaterielle Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Die Echternacher Springprozession. Wenn das Wetter einigermaßen gewesen wäre, hätte ich mich sogar dazu hinreißen lassen und wäre hingefahren. Den

Doch ich entschied mich anders.

Eine Reihe Haushaltsdinge, die letzte Woche liegen geblieben waren, waren an der Tagesordnung. Zwischendurch hörte ich ein Hörbuch von Irmgard Keun, dass sie schon vor mehreren Wochen angefangen hatte. Gilgi, eine von uns.

Das wäre jetzt neben Das kunstseidene Mädchen und Nach Mitternacht, der dritte Roman den ich von ihr lese.

Am Abend wie gehabt dienstlich Unverblogbares.

Aus Gründen früh zu Bett.

Pfingstmontag mit Menü

Es war schön Wetter angekündigt. Hervorragend!

Am Morgen flitzte ich schnell zur Schildkröte der A. Gegen 11:00 Uhr hatte ich einen dienstlichen Termin.

Für Mittag hatte ich einen Tisch im Renert bestellt. Sie hatten für den Feiertag ein extra Pfingstmenü aufgetischt. Ich ging zusammen mit D. hin.

Der Koch hat sich selbst übertroffen. Und ich hatte mich hoffnungslos überfressen.

Am späten Nachmittag hatte ich noch einen weiteren Termin. Er war halbwegs dienstlicher Natur, traf mich aber nur bedingt. Es war zum ersten Mal, dass sich fast alle Maskenbildner Luxemburgs trafen. Es war eine lustige Runde. Es ging vor allem um ein Thema, dass ich hier leider verschweigen muss, was aber sehr wichtig für uns alle war.

Seit ein paar Tagen steht der fahrbare Aussichtsturm wieder auf der Place de la Constitution. Ich war vor Jahren schon schon einmal  damit gefahren.

Ich machte früh Schluss.

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