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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Berlin Tag 8 – Völlerei & ein Todesfall

Hatte ich gestern erwähnt, dass ich mich hoffnungslos überfressen hatte? Nein? Vergaß ich zu sagen, dass ich aus dem 12 Apostel zurück nach Kreuzberg wankte?

Die Pizza „12 Apostel“ war schuld daran. Tomatensoße, Garnelen, Lachs, Créme Fraiche, Rucola… und riesengroß.

Nach der Völlerei gestern, gab es heute… nichts. Ein Fastentag. Ihr könnt euch erinnern, dass ich das gut kann? Dass ich schon mehrfach Fastenkuren gemacht habe? Wenn nicht dann lest bitte ab hier (2015) und ab hier (2014).

 

Ich fand vor einigen Wochen als ich die Bücher von meinem Elternhause durchging ein Kinderbuch meiner Mutter. Wahrscheinlich wurde es schon vor dem Krieg gekauft, also müsste es theoretisch auch meiner Tante gehört haben. Das Nesthäckchen war einer der bekanntesten Kinderbücher damals.

Als ich gestern, vom Restaurant zurück ging, ging ich durch den Else Ury Bogen, eben besagte Schriftstellerin des Nesthäckchen Bücher.

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Ich habe den tödlich Unfall meines Föns zu vermelden. Er rutschte mir heute morgen aus den Fingern und knallte auf die Fliesen.  Es war mein Reisefön der mich jahrelang überall hin begleitet hat. Ich denke dass ich ihn sogar in Berlin damals gekauft habe. Wahrscheinlich wollte er auch hier sterben, und sprang mir aus der Hand.

Berlin Tag 7 – Nachrichten von daheim & neue Erkenntnisse

Ein Bild das ich in einer Galerie in der Bleibtreustraße sah, kurz nachdem ich neue Erkenntnisse hatte.

Gute wie schlechte Nachrichten erreichten mich heute aus der Heimat. Die schlechte Nachricht ist ganz besonders lästig, aber Gott sei Dank bin ich nicht alleine damit und muss sie auch nicht lösen, aber lästig ist sie schon.  Die gute Nachricht erreichte mich per Email in Form eines Menüs. Mir lief beim lesen das Wasser im Mund zusammen. Das Menü werde ich meinen Gästen servieren an meinem Geburtstag.

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Was die neuen Erkenntnisse angeht, bin ich mir noch nicht so sicher ob ich die überhaupt hier reinschreiben soll. Aber ich glaube dass sie wichtig sind und sie vielleicht jemand anderem auch helfen können.

Ich muss dazu ein wenig ausholen. Als ich da alte Design noch im Blog hatte, gab es eine zweite Spalte in der das Buch stand, das ich gerade lese und auf dem Nachttisch liegt. Mit dem neuen Design ist die Spalte jetzt weg.  Das letzte Buch war ein alter Roman von Hilde Spiel – Lisas Zimmer. Es war irgendwann im Frühling, als ich mich das Buch erinnerte und beschloss, es mir noch einmal zuzulegen, da ich es mal verliehen, aber nie wieder zurück bekommen hatte.  Ich erinnerte mich, dass mich das Buch damals sehr bewegt hatte und noch lange nachgewirkt hat. Irgendwann kurz bevor meine Tante starb, hatte ich auch angefangen darin zu lesen. Doch legte ich es weg, weil der Schmerz und die Trauer zu sehr an mir nagten. Ich hatte keine Geduld und keinen Nerv mich weiter mit dem Buch zu beschäftigen.

Als ich den Koffer für Berlin packte, nahm ich das Buch mit.

Heute auf der Terrasse des 12 Apostel Restaurant, hatte ich es ausgelesen und saß eine Weile wie versteinert da, weil mir plötzlich bewusst wurde warum mein Unterbewusstsein wollte, dass ich dieses Buch nochmal lese.
Und es sollte auch so sein, dass ich es jetzt erst zu Ende lesen sollte.

Es ist die Geschichte eines Dienstmädchens Ende des 40er, Anfang der 50er Jahre. Lele ist eine von vielen Emigranten aus Europa die nach dem zweiten Weltkrieg nach Amerika kommt. Sie ist knapp zwanzig Jahre alt als sie ankommt, hat ein Kleinkind, ist alleinerziehend, hat ihre ganze Familie im Krieg verloren, und ist heilfroh eine Stelle als Dienstmädchen anzutreten. Zuerst kommt sie zu einer älteren, auch emigrierten Psychoanalytikerin, die sich es sich zur Aufgabe gemacht hat, Lele durch und durch zu analysieren, indem sie sie immer wieder die Grausamkeiten der Konzentrationslager schildern lässt. Lele hält es nicht mehr aus, und sucht sich eine andere Stelle, bei einem jüngeren Ehepaar, Jeff und Lisa.  Und diese Lisa ist eine der schillerndsten Figuren die Lele je in ihrem Leben treffen wird….

Da die Geschichte in der Ich Form aus der Sicht von Lele geschrieben ist, wirkt sie um so eindringlicher. Vor allen der Schluss den ich heute im Restaurant las, erinnerte mich sehr an das was ich die letzten Wochen erlebt habe.

Lele beschreibt wie sie alle Geister der alten Welt los wird. Wie sie alles hinter sich lässt, was sie noch an das alte graue Europa erinnert, und mit Lisas Tod wird auch das letzte Band gekappt was sie damit verbindet…

So ähnlich geht es mir zur Zeit.
Ich kann mich nur zu genau an den Moment erinnern an dem ich die Tante zum letzten Mal aufgebahrt sah, und mich anschließend  ins Auto setzte, und von dem hohen Berg wieder hinunter nach Vianden fuhr. Ich verspürte eine unglaubliche Erleichterung und mir wurde sehr leicht ums Herz. Das letzte Band wurde gekappt. Es ist niemand mehr da.

Und ich stelle mir jetzt die Frage was ich nun mit meinem Leben anfange. Ich habe keinen Partner und bin an nichts gebunden. Mir stehen alle Türen offen…

Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht auf der Suche nach mir selbst. Das sollte ich mit knapp 50 Jahren hinter mir haben. Aber mir bietet sich eine Chance noch einmal alles in Frage zu stellen und, wenn ich denn will, noch einmal neu anzufangen.
Noch einmal die Tür zum Abenteuerland aufstoßen…
Eine verlockende Vorstellung, wenn ich denn ein Ziel vor Augen hätte…

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Berlin Tag 6 – Keine Besichtigung

Erst mal ein Nachtrag vom Tag davor.

Ein Zeitraffer Video das ich in dem Wiener Café machte, bevor ich ins Bluemax Theater ging.

Ich wollte ein Museumstag einlegen, auf der Museumsinsel. Merke: Die Museumsinsel in Sommer ist ausschließlich Touristen vorenthalten.
Ok, ok, ich bin auch einer aber ich fühl mich nicht so und vor allem benehme ich mich nicht so. Das bezeugte man mir gestern am Hackischen Markt, als mich jemand fragte, ob ich weiß wie man zum Zoo kommt. Natürlich wusste ich das ohne auf einen Plan zu schauen. Ich war stolz wie Bolle.

Ich fotografierte ein bisschen auf der Museumsinsel herum.

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In den Hackischen Höfen fand ich dann endlich das, was ich schon so lange suchte.

In einer der ältesten Krawatten Manufakturen in Berlin, Auerbach, wurde ich fündig. Was es genau ist, und wie es aussieht, werde ich noch nicht verraten. Nur so viel, es wird extra für mich angefertigt, und ich war erstaunt dass der Preis dafür mich nicht umgehauen hat.

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Später am Nachmittag traf ich eine Freundin und Schauspielerin mit der ich letzter Saison ein sehr actiongeladenes Stück bestritt.

Den Abend zu hause lesend verbracht.

Berlin Tag 5 – Blue Blue Blue

Nach einer Runde Bloggen, rbb Info hören und heimatliches Zeitunglesen, zog ich mich heute etwas wärmer an, denn Temperaturen in Berlin sind auf Talfahrt.

Und während ich zur U Bahn schlenderte und nicht so ganz aufpasste, verrannte ich mich regelrecht und das so sehr dass ich die Berlin App hervorholen musste um zu sehen wo ich war. Seltsamerweise passiert mir das nur hier. In London oder in Paris habe ich einen viel besseren Orientierungssinn.

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Das Mittagessen bei Josty auf dem Potsdamer Platz war ein Reinfall.

Für ein Entrecôte mit Gemüse und Kartoffelgratin plus ein Glas Wein, zahlte ich satte 52 Euro (das ist sogar für Luxemburg ein stolzer Preis)  und das Fleisch war zäh wie Leder. Nun steckt man nicht im Steak drin, doch bei dem Preis kann ich eine ordentliche Qualität an Fleisch verlangen.

Man stellte mir den Kaffee nicht in Rechnung, was ich aber als unbefriedigend empfand. Tut mir leid aber bei Tripadvisor gibt das ein schlechte Note.

Es sah appetitlich aus, nur kauen ließ es sich nicht.

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Ich wanderte durch die Arkaden und setzte mich im Obergeschoss in ein Wiener Café, das kurz nach mir keine Kunden mehr annahm und jedem weiteren Kunden erklärte, sie hätten geschlossen. Ich durfte aber sitzen bleiben und wurde auch weiterhin bedient, was mir seltsam erschien. Ich las eine Weile vor mich hin und merkte dann plötzlich, dass dann am Tisch vor mir dann doch wieder Leute bedient wurden.  Ich fragte dann die Bedienung warum die Leute bedient wurden und andere nicht. Sie erklärte mir, dass sie wegen Personalmangel, zeitweise einfach nicht mehr weiter Kunden bedienen könnten, sonst würde das völlige Chaos hinter der Theke ausbrechen. Zudem seien die Kühlschränke leer und müssten aufgefüllt werden. Sie seien heute nur zu zweit und es ginge leider nicht anders. Ich war heilfroh dass ich aber angenommen wurde und eine große Flasche Wasser und ein Kaffee bekam.

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Etwas später entstand dieses Foto.

Leider ein wenig verwackelt aber es musste sehr schnell gehen, da ich nicht der Einzige war, der ein Foto zusammen mit dem blauen Herrn wollte.

 

Ich sah die Show um ersten Mal als sie noch im Theater am Potsdamer Platz war, und nicht im Blue Max Theater. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, denn sie haben die Show ein wenig abgeändert. Die Nummer mit den Ampelmännchen ist nicht mehr drin und die Schlussnummer ist auch nicht mehr I Feel Love von Moroder. Schade, denn es war die Nummer, auf die ich mich am meisten gefreut hatte.  Stadtessen fliegen jetzt gigantische Ballons über die Köpfe des Publikums hinweg. Die gewaltigen Papierfahnen, die sonst über das ganze Publikum hinweg liefen, sind nicht mehr dabei. Es ist trotzdem immer noch ein Riesenspaß und die Musik zieht einem auch noch immer die Schuhe aus.

Berlin Tag 4 – Erkundungen

Nun gut, ich gestehe ich bin ein U1 U2 U3 U4 Fahrer. Das waren in all den Jahren davor immer meine U Bahnen, die ich von ihren Routen her fast auswendig kenne. Da ich jetzt aber in Kreuzberg bin, muss ich mich auf U6 U7 umstellen. Ich habe mich also gestern erstmals intensiv mit allen Beförderungsmöglichkeiten beschäftigt. So passierte es mir 2 mal hintereinander, dass ich beim Umsteigen anschließend in die falsche Richtung fuhr. So entstand auf der, mir unbekannten Station Mohrenstraße folgendes Foto.

Das Foto entstand am Morgen gegen 10:00 Uhr zu einem Moment als die Station menschenleer war. Erstaunlich um diese Uhrzeit.

Da ich noch nie auf den Alex gestiegen bin, dachte ich dies mal, es an einem Montagmorgen zu versuchen. Doch folgende Menschenschlange machte mein Vorhaben zunichte.

Dabei sieht der Turm von unten sehr schwindelerregend aus.

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Im gleichen Komplex gibt es ein Körperwelten Museum. Vor fast 20 Jahren wollte ich in die erste große Ausstellung nach Mannheim, doch habe ich nicht geschafft. Hier war es im Vergleich zu langen Schlange auf der anderen Seite der Turms, sehr ruhig.

Da ich vor gefühlten 100 Jahren mal ein paramedizinisches Studium begonnen hatte, lieferte mir dir Ausstellung an sich nichts Neues. Interessant war für mich, dass man so winzig kleine Knochen, wie die im Ohr zu sehen bekommt, oder auch sämtliche Blutgefäße im Arm und der Hand. Doch wird einem bei anderen Exponaten bewusst, dass es sich hier um echte Körper handelt, von Menschen die irgendwann einmal gelebt haben. Ganz besonders heftig fand ich die liegende Frau mit offenem Bauch, in der das zu gebärende Kind zu sehen ist. Auch der Körper des Babys das mit einem Wasserkopf zur Welt kam ist für meinen Geschmack sehr grenzwertig.  Es ist eine Sache, wenn Menschen ihrer leibliche Hülle nach ihrem Ableben zur Plastinierung freigeben, doch die Fötusse und Babys in der Ausstellung haben sich das nicht ausgesucht.

Fotografieren war in der Ausstellung verboten, doch machte ich, wie die meisten anderen auch, den einen oder anderen Schnappschuss. Ich dachte zu Anfang auch, dass ich zumindest ein Bild davon hier einstellen würde, doch werde ich es nicht tun.  Am Ende der Ausstellung konnte man eine Petition unterschreiben zur Erhaltung des Museums, da der Bezirk Mitte die Ausstellung dort weghaben will. Ich habe sie nicht unterschrieben.

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Den Rest des Tages verbrachte ich mit lesen.

Berlin Tag 3 – White Noise Sunday

Ein white noise day ist ein Tag an dem wirklich nichts passiert ist das irgendwie erwähnenswert wäre. Hier ist das noch etwas anderes gelagert. Ich habe mir eine white noise day verordnet.

Da ich sehr spät aufgestanden war, dachte ich zuerst daran in einem der zahlreichen Cafés in der Umgebung ein gescheites Frühstück zu mir zu nehmen. Doch nach ersten Tasse Kaffee siegte das Buch in das ich die Nase gesteckt hatte.

Anschließend schaute ich mir eine Serie auf Netflix an, die mich an etwas erinnerte, das ich so nie hatte und wahrscheinlich auch für mich abgelehnt hätte.
Gilmore Girls ist seit einer Weile ganz auf Netflix zu sehen. Das gab der Serie einen neuen Aufschwung und das so sehr, dass ein paar neue Folgen gedreht wurden, die im November zu sehen sein werden.  Zugegeben, wenn ich eine Mutter wie Lorelei gehabt hätte, wäre ich auch um eine so fusionsartige Freundschaft nicht herumgekommen.
Doch es ist schön all diese etwas verschrobene Figuren aus Stars Hollow wieder zu sehen.
Es gab zudem ein Wiedersehen aller Schauspieler auf dem ATX Festival letztes Jahr, als noch nicht feststand dass weitergehen würde.

Ich entdeckte ein paar Schauspieler in der Serie bei denen ich baf, war sie dort zu sehen. Zum Beispiel hatte der spätere ‚Mad Man‘ John Hamm eine kleine Rolle in einer Folge, sowie Seth MacFarlane und Traci Lords.

Es gab draußen zwei kräftige Gewitter, dass ich am Nachmittag beschloss, nichts zu unternehmen.

Berlin Tag 2 – Erste Erkundungen

Gegen 7 Uhr morgens wach. Die Matratze ist, da es nicht meine ist, gewöhnungsbedürftig. Gestern Abend stolperte ich zudem im Treppenhaus auf den sehr ausgelaufenen Stiegen, fing mich aber auf dass ich nicht der Länge nach hinknallte. Resultat: Heute morgen schmerzte der rechte Fuß. Nun ja… Da ich immer noch Ibu Tabletten wegen dem Zwischenfall von letztem Samstag nehmen muss, werden die auch dabei helfen. Invalide sollten nicht reisen…

Da ich gestern nur eine kleine Runde Einkäufe machte und ich den Kiez kaum kenne, wurde er heute gründlicher erkundet. Außerdem beschloss ich mir eine Maus für das kleine 200 Euro Notebook zu besorgen, da das Touchpad nicht so toll ist. Ansonsten schreibt das billige Ding hervorragend.

Der Bergmannkiez ist eine schöne Ecke mit vielen Läden, alles nur einen Katzensprung von der Wohnung entfernt.

Doch nach einer Weile beschloss ich meine „alten Plätze“ aufzusuchen. Schöneberg, Charlotteburg, Bezirke die ich von meiner Zeit her kannte als ich in Berlin noch liirt war. (Das ist alles schon so lange her, dass ich es manchmal für einen Mythos halte.)

Mein Mittagstisch:

Da sich der Tisch mitten auf dem Ku’damm befand, konnte ich zusehen wie ein schwerer Mercedes nach dem anderen abgeschleppt wurde, wegen einer Veranstaltung die heute dort stattfindet.

Auf dem Rückweg schaute ich kurz in dieses Büchergeschäft rein und fand mit dem ersten Griff das was ich suchte. Ein Lyrikband von Ingeborg Bachmann. Seitdem Thierry mir die 11 Fragen stellte, fiel mir diese eine Passage aus ‚Undine geht‘ nicht mehr ein.

Mein Blogplatz

Den Rest das Tages verbrachte ich mit Lesen.

Berlin Tag 1 – Ankommen in Kreuzberg

Die letzte Nacht in Luxemburg war sehr unruhig und ich hatte kaum geschlafen.

Da ich die Mutter ALLER Porzellankisten bin, stellte ich mir den Wecker auf 4 Uhr und bestellte das Taxi für 5:15. Da die große Reisewelle bald losbricht, so warnte ich mich selbst, wäre es besser bei Zeiten am Flughafen zu sein. Aber den Koffer war ich binnen 5 Minuten los, und durch die Sicherheitskontrolle ging es noch schneller. Nun ja. Also hing ich am Flughafen rum. Ich ging dann zum ersten mal zum Starbucks. Der Kaffee schmeckt noch ekelhafter als ich ihn in Erinnerung hatte. Nach zwei Schluck warf ich den Becher weg.

Ich habe die Wohnung eines Freundes in Kreuzberg für drei Wochen bezogen. Eine sehr schöne geräumige Wohnung im vierten Stock, mitten im sogenannten Bergmannkietz.

Lesestoff den ich mitgebracht habe. Ja, der New Yorker gehört seit kurzem dazu. Ich wollte ihn schon immer bestellen. Und vor zwei Wochen hab ich es einfch gemacht. Es werden also drei Ausgaben in Luxemburg liegen wenn ich zurückkomme. Da mir der erste Roman „Auerhaus“ von Bov Bjerg schon so gut gefiel, habe ich mir das nächste Buch ebenfalls gekauft. Und auf dem Tablett befinden sich auch noch ein paar Leseproben. Vielleicht ist da ja was dabei. Das Gehirn ist also die nächsten Tage gut versorgt.

Und was soll ich sagen, es ist schön wieder auf die U Bahn zu warten.

Und wenn ich ganz dringend körperliche Nähe brauche, dafür ist in einem Nachbarhaus besterns gesorgt.  Hach, Berlin… man muss dich einfach gern haben.

 

Ab morgen

…wird von einer anderen Stadt aus berichtet. Berlin hatte mich im Mai zu Re:publica wieder so in den Bann gezogen, dass ich beschlossen habe, diesen Sommer etwas länger dort zu sein.

 

Schmerzen in der linken Brust

Ich wachte bereits am Sonntagmorgen auf, mit einem leicht stechenden Schmerz in der linken Brust, der sich bis in Achselhöhle zog. Nun bin ich kein Hypochonder und nicht schnell zu erschrecken. Ich schrieb den Schmerz einer falschen Schlafposition zu. Und während des Tages beruhigte es sich auch. Ich schrieb es der Überanstrengung des Tages davor zu, an dem ich Nachmittags nach langer Zeit wieder einmal schwimmen war, und es wahrscheinlich übertrieben hatte.

Am Montagmorgen hatte sich der Schmerz jedoch verstärkt und ich konnte nicht richtig einatmen. Mir war zudem schwindlig, aber das schrieb ich dem Auf und Ab des Wetters zu. Am Abend als ich zu einen kleinen Geburtstagsfeier geladen war, erzählten mir andere auch über Schwindelgefühle.

Am Dienstagmorgen war der Schmerz noch etwas heftiger und ich war sehr beunruhigt. Also ging ich zum Hausarzt. Auf dem Weg dorthin versuchte ich den Schmerz zu analysieren. Eigentlich fühlte er sich an wie ein „innerer blauer Fleck“. Und dann fiel mir der unschöne Zwischenfall von Samstagabend wieder ein, den ich bereits verdrängt hatte.  Es war nachdem der Film zu Ende war, wollte die A. unbedingt noch um die Häuser ziehen und in der Unterstadt ins Café der Artistes. Ich willigte nur zögerlich ein. Ich hatte zudem verdrängt, dass die Jazz Rallye voll zu Gange war und das Tal überfüllt mit Meschenmassen. Irgend ein Alkie rempelte mich dann auch und knallte mir den Ellenbogen in die Brust… Meine Stimmung war auf dem Tiefpunkt angelangt und ich ging sofort nach hause.

Die Hausärztin bestätigte mir dann auch meine Vermutung und hörte Lungen und Herz ab. Doch es gab nichts zu beanstanden. „Sie haben keinen Herzinfakt, das fühlt sich anders an“, sagte sie, und verschrieb mir Lidokain Pflaster und und ein stärkeres Ibu zum Einnehmen.

Uff.

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Sonntagsbilder

Mit A., dem langjährigen Freund aus der alten Heimat und seiner Mutter fuhren wir zum Grundhof. Das Hotel-Restaurant Brimer ist immer noch ein Umweg wert. Es war eines der Lieblingsrestaurants meiner Mutter und mit dem Ort sind ein paar sehr schöne Erinnerungen verbunden. Wir haben dort tolle Abende verbracht mit tollen Speisen und Weinen.

Eine etwas denkwürdige Erinnerung ist mir auch noch im Gedächtnis. Es gab ein Jahr in dem ich dort meinen Geburtstag einen Tag nach dem eigentlichen Tag feierte. Es somit der 11. September und es war im Jahr 2001. Die Feier war überschattet vom Einsturz der WTC Türme in New York.

Das Hotel ist ein Familienbetrieb. Die Tische werden immer noch sehr klassisch und elegant eingedeckt.

Das Sonntagsmenü ist immer noch das Gleiche. Es gibt ein gewaltiges Vorspeisen Buffet, bei dem man ich nie widerstehen kann mir den Teller zweimal voll zu laden. Hier ein Foto der ersten Ladung.

Beim Hauptgang hat man die Wahl zwischen sechs verschiedenen Gerichten. Ich entschied mich für Kalbsbäckchen, die so zart waren dass man fast kein Messer dafür brachte. Ein Foto habe ich leider nicht gemacht.  Die Nachspeise war ein Kirschclafoutis und ein Erdbeer Parfait. Auch hier fehlt das Foto. Leider.

***

Beim Aufräumen fand ich das Hochzeitsfoto meiner Großeltern. Großmutter Thérèse die letztes Jahr mit 99 Jahren verstarb und Großvater Emile den ich nie kennengelernt habe. Er verstarb sehr jung, denn sie waren nur 16 Jahre miteinander verheiratet. Die Großmutter heiratete nie wieder. Ich habe vor Jahren zu ihrem Geburtstag einen längeren Text geschrieben, zu lesen hier.

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Open Air Cinéma

Gegen 19:00 Uhr hatte es endlich aufgehört zu regnen. Kurz nach halb zehn startete der Film.

Ein Klassiker aus meiner frühesten Jugend. Grease, mit John Travolta und Olivia Newton-John. Wir hatten uns zu viert schräg zur Leinwand ins Café de la Presse gesetzt. Wenn schon draußen, dann bitte mit einem Glas Wein.

Es war ein Riesenspaß. Wir sangen lautstark mit und konnten kaum stillsitzen wie man auf den Video unschwer erkennen kann.

Legotrip goes Wild Wild West

Mit einer neuen Konzerttour startete gestern Serge Tonnar zusammen mit seiner Band Legotrip plus Starguest.

Nach einem Abstecher zu den „Bopen“, dann in einer Zirkusmanege und anschließend als Crooner zum Nachmittagstee, geht es jetzt ab in den Wilden Westen. Die Location war gut ausgesucht, denn es war in Colpach (westlicher geht es in Luxemburg nicht, sonst ist man in Belgien) im alten Pferdestall.

 

Ich habe so ziemlich alle Konzerttouren von ihm gesehen, und ich muss gestehen, dass ich ein wenig beunruhigt war, dass es die gleichen Lieder in gleicher Vortragsweise wären aber eben im Cowboykostüm. Aber dem war Gott sei Dank nicht so. Viele der Klassiker waren mit anderen Musikinstrumenten besetzt, vor allem mit dem Banjo aber auch diese kleine Tröte.

 

Die Überraschung das Abends war Coco Faber, der ab der Hälfte des Konzerts mit auf der Bühne stand. Coco war Mitglied von Zap Zoo, der ersten Band von Serge, als sie Lieder noch in Englisch waren. Eine gute Gelegenheit ein paar von den über zehn Jahren alten Klassikern zu spielen.

Es erinnerte mich an die eine Zeit als ich so gerade noch nicht mit bloggen angefangen hatte, mich aber schon intensiv mit Internet und Homepages beschäftigte, und Serge ein paar Nachmittage in meiner alten Heimat verbrachte, um die Homepage der Band zu erstellen. Irgendwo in den Tiefen eines Bakup Hard Disk verstecken sich noch die Bilder der Seite. Wenn ich sie finde reiche ich sie nach.

Sehr schön war die ‚Belsch Plage‘ in einer Countryversion, die sofort ins Ohr ging und jeder mitsingen konnte, und ein Lied über die Großmütter, die ‚Boma‘ das ich noch die ganze Nacht im Kopf hatte.

Legotrip ist meines Wissens die einzige Band in Luxemburg, die es versteht neben den Songs, auch immer wieder etwas für’s Auge zu bieten. Über die letzten Jahre hinweg gab viele Kostümwechsel (Opas, Zirkus, Crooner) und es macht immer wieder Spaß zu sehen in welche Richtung sich die Band vom Look her entwickelt.

Die Daten der nächsten Konzerte stehen hier.

 

 

11 Fragen der Kaltmamsell

Die Fragen waren so gut, dass ich sie beantworten musste.

1. Ziehst du deine Existenz der Nicht-Existenz vor, und wenn ja warum?
Ja. Meine Existenz hat einen Grund und einen Zweck. Und wenn wir den Grund dafür in unserer Lebenszeit nicht herausfinden, so können wir doch den Zweck selbstbestimmen, oder wir sind zumindest in der Lage. Eine sehr spannende Frage, weil ich mich damit nie auseinandergesetzt habe. Ich tue es erst seitdem ich mein letztes Familienmitglied vor ein paar Wochen begraben habe. Da ich keine Nachkommen habe und auch nie welche haben werde, ist die Zweckfrage in der letzten Zeit sehr relevant geworden.

2. Wie fühlt sich bei dir der Impuls zu bloggen an?
Es ist immer noch gleiche wie vor 13 Jahren als ich mit bloggen anfing. Zum einen ist es Kick, dass es sofort online ist und für die ganze Welt verfügbar. Zu anderen ist es der Drang mich mitzuteilen und weil ich etwas zu sagen habe und gehört bzw. gelesen werden will.

3. Wo wärst du jetzt am liebsten, wenn dieser Ort in jeder möglichen Zeit liegen dürfte?
Wenn man mich das vor ein paar Jahren gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich irgendeinen Ort genannt und eine Zeit in der Vergangenheit. Heute sage ich: ich bin gerne da wo ich bin, im Hier und Jetzt.

4. Was war besser, als du jünger warst?
Ich hatte weniger Pfunde auf den Rippen und war gelenkiger.

5. Welcher Mensch kennt dich am besten?
Mein Ex-Mann und das auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Ganz kennt wahrscheinlich niemand mich.

6. Welchen Menschen kennst du am besten?
Meine Eltern und mein Bruder.

7. Was ist das Schöne am Rauchen?
Die Entspannung. Der Moment der kurzen Pause. Die Bekanntschaften mit wildfremden Leuten vor der Lokaltür am großen Aschenbecher, die man sonst nie kennengelernt hätte.

8. Kannst du dir eine große Veränderung in deinem Leben vorstellen, und wenn ja, welche wünschst du dir?
Ich glaube ich habe die größten Veränderungen hinter mir. Wenn noch eine zukommen hätte, wünschte ich mir, es wäre eine die mich ein weit entferntes Land führt, mit völlig anderen Bedingungen und Umständen, also noch einmal ein spannender Neuanfang.

9. Wenn du von heute auf morgen ein reines Geistwesen wärst: Was würdest du an Körperlichkeit am meisten vermissen?
Die körperliche Berührung in jeder Form.

10. Wen würdest du am liebsten bei 24 Stunden Alltagsleben begleiten?
Zur Zeit wäre das Donald Trump. Das mag seltsam klingen, aber gerade weil ich den Egomanen, Macho und schon halbwegs Diktator wie Trump nicht verstehe würde ich das sehr spannend finden.

11. Womit schreibst du am liebsten von Hand?
Wenn ich heute per Hand schreibe, ist es meistens ein Kugelschreiber. Aber am liebsten schreibe ich mit Bleistift; immer schon.

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