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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Beobachtungen

Ein etwas seltsamer Tag, der sehr positiv startete, dann aber durch den steilen Temperaturanstieg bis zu fast 10 Grad hoch, Kopfschmerzen verursachte. Ich plante demnach um und legte mich für eine Weile hin, was recht gut tat, den anschließend fühlte ich mich besser.

Am Abend hatte ich keine Lust zu kochen und überlegte, wo ich schon länger nicht gewesen war. In der Skybar! Der Chefkoch Renaud war leider nicht da. Schade, ich hätte ihn gerne ein letztes mal gesehen für dieses Jahr.

Das Essen war wie immer hervorragend,

Ein Espresso Martini
In Kohl (der nicht kohlig schmeckte) gerollter Hummer auf Waffel.
Ein Klassiker: Filetsteak mit Bearnaise.
Ein Reistörtchen mit dunklem Boden und viel Vanille.

Dazu gab es ein Glas Riesling von Schmit-Fohl.

Und während ich da saß, machte ich eine Beobachtung.

Mir gegenüber saß ein Tisch von 11, die wahrscheinlich von Chef zum Weihnachtsessen eingeladen worden waren. Der Chef saß oben am Tisch. Es war nicht richtig auszumachen ob es die gesamte Belegschaft war oder nur ein Teil davon und er der Abteilungsleiter. Ich fragte mich in welcher Branche sie arbeiten. Vom Look her war es nicht auszumachen. Es hätten Dachdecker sein können oder Vertreter für Sicherheitssysteme im IT Bereich. Man merkte aber, dass alle etwas gezwungen wirkten. Die Stimmung war seltsam. Zudem sah man dass, die Tischordnung ( es gab keine, denn ich sah ja wie sie reinkamen) nicht optimal war. In der Mitte auf der Bank saß ein Mann, der sich immer wieder versuchte links oder rechts von ihm in ein Gespräch miteinzuklinken, doch es ging nicht. Er starrte schließlich vor sich hin. Als dann die Vorspeise kam und der erste Alkohol floss, löste sich die Stimmung.

Nun könnte man mir vorwerfen, warum ich die ganze Zeit mit meinem Blick auf dem Tisch gegenüber hing. Ich hatte wohl etwas zum Lesen mitgebracht, aber keine Lust dazu. Ich kam zu dem Schluss, dass ich Weihnachtsfeiern, wenn ich denn fest in einer Firma arbeiten würde, partout ablehnen würde. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass sie der Arbeitszeit angerechnet werden müssten, wenn es eine, halbwegs von oben herab diktierte Zwangsveranstaltung ist. Es ist und bleibt noch immer meine Entscheidung, ob ich ein Teil meiner freien Zeit mit dem Rest der Belegschaft verbringen will oder nicht.

Nun bin ich ja seit etlichen Jahren mein eigener Herr und habe auch keine Ahnung, über was ich da rede, weil ich nie in einem großen Beitrieb fest gearbeitet habe. Wenn, dann war das immer nur Projektbedingt. Doch ich weiß, dass Premierenfeiern im Theater etwas ähnliches sind und ich die auch versuche sehr kurz und knapp zu halten.

Als ich dann am Ende die Rechnung bekam, erschrack ich ein wenig. Ich hatte nicht so sehr auf die Preise geachtet. Aber auch hier haben sie massiv angezogen… huch!

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The Silent Letter Day

Ein Foto vom anderen Ende der Welt

Der H. aus Australien schickte mir ein Foto von Melbourne:

Vor fast drei Jahren war ich zum letzten mal dort. In dem Zusammenhang wollte ich auch hier einen Text festhalten, den er mir schon letzte Woche schickte. Es geht um das Schwimmbad in seinem Viertel, das es schon sehr lange gibt, doch es war zu einem Zeitpunkt gefährdet abgerissen zu werden. Um diesen Pool ranken sich mehrere Geschichten. Ich war mehrfach dort.

Die ganze lesenswerte Geschichte könnt ihr hier unten nachlesen. Es ist ein pdf aus The Age.

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Die Geschichte einer Tanzhymne, die mich heute noch tanzen lässt. Faithless – Insomnia.

Ich hatte Faithless einmal in Luxemburg gesehen im Atelier und der Saal tobte. Letztens musste ich aber bei einer Diskussion feststellen, dass viele Jüngere das Lied gar nicht mehr kennen, obwohl DJ Avicii den Song später noch einmal richtig aufgemotzt hat.

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Außer einer Schwimmrunde in der Therme in Strassen war am Dienstag nichts, was der Rede wert gewesen wäre. Das Wetter war wie gewohnt eine kaltnasse Zumutung. Zudem kam am Abend so dichter Nebel auf, dass ich das Gefühl hatte in London zu leben, als das Industriezeitalter losging.

Sonntag und Montag

Ich lege beide Tage zusammen, da ich den Tagen hinterher hinkte. So war ich am Montag fest davon überzeugt, dass es erst Sonntag wäre. Das hatte aber damit zu tun, dass ich am Sonntag dienstlich beschäftigt war, und das schon früh am Morgen. Die M.I.L. asbl hatte ein Weihnachtskonzert am frühen Nachmittag, mit dem Chor der Demenzpatienten. Ich hatte schon einmal darüber berichtet.

Ich verabschiedete den Besuch am Sonntagmorgen zeitig, denn ich musste auch beizeiten losfahren. Kurz vor Mittag kam ich in Erpeldange in der A.L.A. an. Es war schön, ein paar der alten Gesichter wieder zu sehen. Aber es gab auch viele neue. Das ist so in dieser Branche. Mich erschreckt es immer wieder, wenn ich Chormitglieder dabei habe, die an einer Demenz erkrankt sind und jünger sind als ich, manchmal sogar wesentlich jünger. Was ich zum Beispiel lange nicht wusste, es gibt auch eine Demenz, die der Alzheimer Krankheit sehr ähnelt, aber eigentlich eine genbedingte Demenz ist.

Fotos habe ich keine gemacht. Es ist auch immer schwierig, gerade in diesem Bereich könnten Fotos schnell jemanden bloßstellen, der das nicht will.

Gegen 16:00 Uhr fuhr ich zurück und war zu Hause, bevor es dunkel wurde. Ich war restlos erledigt, obwohl die Arbeit nicht aufwändig oder schwierig gewesen wäre.

Während der Fahrt hin und zurück hörte ich ein Podcast von Vicky Baum / Es war alles ganz anders Teil1 Sehr schön vorgelesen.

Am Abend zappte ich noch ein wenig im Fernsehen herum, fand aber nichts was mich fesselte und lag beizeiten flach.

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Der Montag begann mit leichten Kopfschmerzen die sich aber bald als leichte Migräne herausstellen sollten, da ein Teil der Anzeichen vorhanden waren (Gerülpse und Lichtempfindlichkeit). Ich begann den Tag also langsamer als sonst. Zudem fühlte sich alles wie ein Sonntag an.

Ich arbeitete die letzten Dinge am Rechner ab für dieses Jahr, so gut es eben ging, betätigte die Waschmaschine und legte ich mich dann noch einmal ein Stunde hin.

Der R. rief an, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wir verabredeten uns spontan zu einer Tasse Kaffee in Vis-à-vis. Es gab so einiges zu erzählen.

Später eine Runde einkaufen im Supermarkt, wahrscheinlich ebenfalls die letzte für dieses Jahr.

Am Abend schaute ich mit auf Arte The Worst Man In London an. Es geht um Kunst, Fälschungen und Betrug. Alles, was ich mag.

Eine Schreibidee & Besuch aus Saarbrücken

Ich hatte das Buch vorgestern bereits gezeigt.

Bei der Vorstellung hatte ich leider kein Exemplar bekommen, weil zu viele Menschen da waren und jeder eins haben wollte. Doch ich bekam eines als ich im Rainbow Center war. Der A. hat mir zudem von einem interessanten Projekt erzählt um Queere Geschichte endlich für die Forschung und Auswertung greifbar zu machen. Dabei geht es um die Kultur des klassischen Tagebuchschreibens. Man kann ein Tagebuch beim Rainbow Center bekommen, das man über Monate und Jahre hinweg füllt, um es dann später abzugeben damit es in den Archiven gelagert wird. Das bewegt sich alles im Rahmen der Anonymität und es wird kein Name preisgegeben. Ob ich Lust hätte mitzumachen, frage das A. Aber ich schreibe schon seit über 20 Jahren in mein Blog was mich bewegt und umtreibt. Zudem wird das von der Staatsbibliothek abgespeichtert. Doch ich verstand was er meinte. Im Blog habe ich Grenzen die ich nicht überschreite. Alles Intime und teilweise Zwischenmenschliche lasse ich hier ja bewusst weg, weil hier ja jeder mitlesen kann, Freund wie Feind. Aber jetzt noch ein zweites Buch anzulegen, indem alles steht was hier nicht steht, dafür fehlt mir die Geduld und die Zeit.

Nichtsdestotrotz finde ich es eine gute Initiative, für Menschen sie sich mit dem Schreiben schwertun. Wenn das Projekt durchstartet, werde ich noch einmal darauf zurückkommen. Aber jeder kann es auch für sich so schon tun.

Über das Buch der Großregion werde ich demnächst berichten, wenn ich es gelesen habe.

***

Ich war sehr früh wach am Samstagmorgen. Es war noch dunkel. Die Tage der Minusgrade sind wieder da. Das Dach der Garage hinter dem Haus war fast zugefroren.

Das zweite Nachbarhaus neben meinem, hat einen kleinen Garten, der von Hohen Mauern umsäumt ist. In diesem Garten wuchs eine sehr hohe Wildnis. Vor allem Bambus. Diese gesamte Wildnis wurde entfernt und dem Boden gleich gemacht. Das ist ein bisschen schade, denn in dem Geäst saßen immer viele Vögel. Vorletzten Sommer hatte sich sogar ein Rabe in einem Gebüsch ein Nest gebaut, mit wenig Erfolg, denn die Elstern, die hier auch in größerer Zahl vertreten sind, vertrieben ihn.

Ich wurschtelte am Morgen zu Hause rum und ließ den Samstagsmarkt sausen. Es war mir eh zu kalt. Zudem war der Tag mit anderem verplant. Denn ich sollte am späten Nachmittag Besuch bekommen, der bis Sonntag bleiben sollte. Im Büro/Bibliothek/Gästezimmer baute ich das Sofa zur Schlafgelegenheit um.

… (hier ging was schief. Ein Teil des Postings fehlte. Das kommt davon, wenn man mit zwei verschiedenen Geräten postet und Teil wurde nicht abgespeichert)

Am späten Nachmittag kam dann der Besuch. Wir schlenderten durch sehr volle Stadt obwohl das Wetter absolut nicht dazu einlud. Es war feucht und kalt, zeitweise ging ein unangenehmer Wind und bisweilen schneite es auch.

Fürs Abendessen hatte ich ein Tisch im Tzukii reserviert.

Wir hatten großen Hunger und die Platten sahen sensationell aus!

Überfressen kamen wir daheim an und fielen wie die Steine ins Bett.

Ein Freitag mit einem Berg an Rechnungen & Tagesfrage

Den Berg zog ich aus dem Briefkasten und war alles andere als hocherfreut. Ich bin jedes Jahr nicht darauf gefasst wenn die große Versicherungsrechnumg kommt in der alles enthalten ist.( Feuer, Wasserschaden, usw.) Sie ist seit letztem Jahr vierstellig und es haut mich jedes mal nieder.

Zudem erhielt ich eine Einladung zu einer Umfrage zu Gesundheitswesen in Luxemburg und wie ich das als Senior mit 50+ sehe. Das Wort Senior habe ich selbst hinzugefügt, aber es schimmerte durch die Einladung durch. Ich selbst bin ja so nicht gar nicht Senior und fühle mich auch nicht so, auch wenn ich ab und an damit kokettiere.

Das Mittagessen im Renert war ein Klassiker; Bouchée à la Reine.

Am Abend war ich zu einer Preisverleihung eingeladen. Die Stadt Esch verleiht seit Jahren schon den Orden des kulturellen Verdienstes an diverse Persönlichkeiten. Es war schon lange überfällig dass Désirée Nosbusch ihn erhalten sollte. Esch ist ihre Geburtsstadt. Jetzt endlich war es soweit.

Leider konnten wir nur kurz ein paar Worte wechseln, denn das wollte jeder. Ich war verhältnismäßig früh daheim.

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Erzähle uns von deinem ersten Tag – in der Schule, an der Arbeit, als Elternteil usw.

Vom ersten Tag erzählen. Es gibt so viele erste Tage, die ich bereits hier beschrieben habe. Wie zum Beispiel, der erste Tag der Weltreise, die aus Gründen keine wurde.

Der erste Tag in der neuen Wohnung, als ich aus der Alten Heimat wegzog. Ich habe ihn nicht genau beschrieben, denn zur der Zeit, war ich noch nicht im täglichen Schreibmodus. Aber ich habe Bilder im Kopf von der ersten Nacht.

Der erste Tag jedes einzelnen dienstlichen Projektes… es gibt sooo viele.

Vom ersten Tag in der Schule, habe ich Bilder im Kopf, die zusammenpassen und auch nicht. Ich hatte einen orangefarbenen Schulranzen aus Leder. (Boy Scout…oder so ähnlich, gab es noch nicht) Ich weiß dass ich aufgeregt war, aber Angst hatte ich keine. Ich sehe mich an meinem neuen Schreibtisch sitzen, den ich von der Patentante bekommen hatte. Schultüten mit Süßes gab es in Luxemburg nicht. Ich kann mich noch an die erste Lehrerin erinnern, Frau Hoffmann die, glaube ich, immer noch lebt. Ich weiß, dass ein paar Klassenkameraden aus den allerersten Jahren hier mitlesen. Man möge mich berichtigen wenn dem nicht so ist.

Schluss mit Abo!

Ein sehr ruhiger Donnerstag, der nichts beinhaltete, was ich hier niederschreiben könnte. Doch, halt. Es gibt eine Entscheidung, die an genau drei Euro hing.

Mit Ausnahme von Amazon Prime, an dem ja auch ein Streaming Angebot hängt, habe ich sämtliche Streaming Dienste gekündigt. Netflix hatte ich ja schon länger aufgegeben, weil es ein zu großer Einheitsbrei war. Jede Serie, jeder Film, mit Ausnahme der eingekauften Klassiker, hört, und fühlt sich gleich an. Auch die Dokumentationen reichen bei weitem nicht an das heran, was ARTE bietet. Vor ein paar Tagen hatte ich eine Nachricht auf dem Handy, dass Disney+ um drei Euro teurer wird. Somit wären wir bei 13,99 € pro Monat, sprich 14 €. Die ganzen Abos waren mir schon länger ein Dorn im Auge. Obwohl ich von Anfang an dagegen gezetert habe, hatte ich mich doch lange Zeit dazu hinreißen lassen. Jetzt ist Schluss damit! Zudem habe ich noch immer die Post Box mit dem regulär klassischen Fernsehen. Das muss reichen.

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Die, die schon länger hier mitlesen,wissen, dass ich ein Krimi Fan bin. Ich sah heute in einer Dokumentation von ARTE einen Mordfall, der sich 1993 zugetragen hat. Ich konnte mich auch vage daran erinnern. Die Geschichte eines Arztes, der keiner war, der seine gesamte Familie umbrachte, und versucht hat,sich ebenfalls das Leben zu nehmen. Enanuel Carrière hat darüber ein Buch geschrieben, eine Dokufiktion. Und wie es scheint, war das die Erste in dem Stil, die auf dem französischen Büchermarkt erschienen ist.

In dieser ARTE Doku ging es um den Schriftsteller und wie er, ob all der Widrigkeiten des Falles, es trotzdem fertig gebracht hat, ein Buch zu schreiben, das nicht in die unerträglichen Grausamkeiten abrutscht und somit zur Qual wird zu lesen. Das machte mich so neugierig, dass sich das Buch herunterlud.

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Warst du schon einmal auf der Bühne gestanden oder hast eine Rede gehalten?

Ja, auf der Bühne mehrfach. Reden gehalten eher weniger.

Weihnachtsmarkt & Buchvorstellung

Am Morgen sehr zeitig aufgestanden, um noch eine schnelle Runde über den Wochenmarkt zu machen. Dabei traf ich die D., die ich jetzt für ein paar Tage nicht sehen werde, weil sie nach Saint Jean entschwinden wird.

Gegen Mittag fuhr ich dann mit dem A. aus dem Rainbow Center nach Trier. Wir hatten uns vorgenommen, etwas früher zu fahren da ab 14:00 Uhr, die Rush Hour schon wieder in die gleiche Richtung geht. Zudem ist das mit den Grenzkontrollen immer noch nicht ausgestanden.

Mittagessen gab es in der Trier Brasserie. Ich hatte Saibling auf Polenta.

Anschließend schlendern wir ein wenig durch die Stadt.

Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und schaute in der Parfümerie von Edith Lücke vorbei. Es ist eine Parfümerie, wie man sie eigentlich nur in Millionen Städten antreffen würde. Und was soll ich sagen, ich wurde wieder schwach. Ich verfiel einem neuen Duft. Ich bin einfach unverbesserlich.

Später gab es eine Buchvorstellung in der wissenschaftlichen Bibliothek von Trier, der eigentliche Grund, weswegen wir hin gefahren waren.

Ein Werk, dass von Geschichtsforschern geschrieben wurde. Das Buch will auf gar keinen Fall ein komplettes Wag sein, dass die gesamte Geschichte der qeeren Menschen aus der Großregion widerspiegelt. Im Gegenteil, man hätte mit diesem Buch versucht, einen ersten Stein ins Wasser zu werfen, so einer der Redner auf der Bühne. Mich hat die ganze Thematik sehr interessiert, weil ich mich in der nächsten Zeit auch ein mit der Queeren Geschichte in Luxemburg beschäftigen werde.

Die Großregion geht weit über das hinaus, was man annehmen mag. Sie besteht aus allem, was um Luxemburg herumliegt, das Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen, und die Wallonie und sie umfasst 12 Millionen Menschen. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Dreiländereck.

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Was ein bisschen Haare und Makeup ausmacht.

Eine Ära geht vorbei

Letzte Woche fand ich in den kleinen Nachrichten, die Amazon Foto mir täglich schickt, ein Bild, dass mich an meine allererste Fernsehsendung erinnerte. Die Lust der Täuschung war eine grandiose Ausstellung in der Kunsthalle. München:

Eine Woche später saß ich dann in meiner allerersten Sendung und redete über die Ausstellung. Das sind fast auf den Tag sechs Jahre. Es gab sogar ein Erinnerungsfoto:

Heute war nun meine letzte Aufzeichnung. Es war die letzte reguläre No Art Sendung. Nächste Woche gibt es eine Spezialsendung wegen einer Preisverleihung und dann ist mit dem Talkformat vorerst Schluss. Ein klein wenig traurig bin ich schon, zumal die Aufzeichnung von heute sehr schön war und die gibt es ab Samstag hier zu sehen.

Wieder daheim schrieb ich erst ein wenig hier vor und ging aber zeitig zu Bett, denn morgen muss ich ein wenig früher raus.

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Weil ich für die alte Kochsendung von gestern aus diversen Kanälen viel Zuspruch bekam, schaute ich nach ob da nicht noch eine ist, in der die Damen etwas Außergewöhnliches kochen. Aber sicher doch! Wie bereitet man Neunauge zu? Es ist eine Spezialität aus Bordeaux.

Randnotiz & alte Kochsendung

Noch eine kleine Randnotiz zum Sonntag, nur damit ich das nicht vergesse, wenn ich es später mal nachlese. Am späten Nachmittag, als ich vom Brunch zurück nach Hause kam, war ein unendliches Gehupe auf den Hauptverkehrsadern zu hören. Zuerst konnte ich mir keinen Reim darauf machen, doch dann kam ich drauf. Es sind die Syrer. Ich verstehe ihre Freude, und doch bin ich skeptisch. Wie geht es jetzt weiter? Gehen alle wieder zurück? Werden sie alle freundlich hinauskomplimeniert? Was ist mit denen die sich jetzt über die Jahre etwas hier aufgebaut haben und nicht zurück wollen, können die bleiben? Wie geht es in Syrien weiter? Was kommt nach Assad?

Fragen über Fragen.

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Der Montag war ein äußerst ruhiger Tag. Das Wetter, ach ja… Siehe Foto:

Ich breitete mich auf die No Art Sendung vor, die bereits am Dienstag aufgezeichnet wird.

Am Abend sah ich mir eine alte Kochsendung an.

Ich hatte die beiden Damen schon einmal vor etlichen Jahren hier vorgestellt. La Cuisine des Mousqutaires war im französischen Fernsehen der Renner. Ich hatte mir sogar das Kochbuch der Sendung gekauft. Es war eine Kochsendung aus den Achtzigern in der Gerichte zubereitet wurden, die man heute so nicht mehr machen könnte. Die Beschreibung unter den Video, die ich unten übersetzt habe, ließ mich laut auflachen.

„Für die Feiertage bieten uns Maïté Ordonez und Micheline Banzet ein leicht bekömmliches Rezept an, Foie Gras, Truthahn, Magret, Trüffel, Wachteln… und natürlich ein Hauch von Armagnac.“

Das Wochenende

Da der Freitag abends etwas länger ging, ließ ich mir am Samstagmorgen sehr viel Zeit. Die erste Blick aus dem Fenster zeigte mir Regen, Regen, Regen. Das ließ die Lust, zum rausgehen, auf den Wochenmarkt quasi auf null sinken. Kurz vor Mittag ging ich dann doch. Ich sah den Y mit seiner Gattin, die ich schon eine Weile nicht gesehen hatte. Sie erzählten mir über ihre neue Errungenschaft, ein kleines Apartment in Paris.

Am Nachmittag hatte ich einen Termin für eine Maniküre, beziehungsweise ich lies mir den einen kaputten Fingernagel wieder neu mit Gel überziehen. Der wird bis nächstes Jahr halten.

Den Abend ließ ich recht ruhig angehen, da ich wusste, dass ich am Sonntag eine Verabredung hätte zum Brunch und irgendwo muss ich beim Fressen auch eine Bremse einlegen.

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Der Sonntag fühlte sich vom Wetter her nicht besser an als der Samstag. Weiterhin eine dicke Wolkendecke, feucht und kalt.

Doch ich hatte Lust, mich chic anzuziehen, denn ich sollte ins Hotel Royal gehen. Ich hatte einen Tisch bestellt für mich und eine langjährige Freundin, die ich schon fast ein Jahr nicht mehr gesehen hatte, die S. Sie war und ist noch immer Journalistin, arbeitet aber in einem völlig anderen Ressort. Mitte der Neunzigerjahre, waren wir beide in einem Theaterkursus. Überhaupt war dieser Theaterkursus eine Truppe so unterschiedlicher Menschen. Aber es gibt drei Menschen aus diesem Kursus, die bis heute meine besten Freunde sind. Es gab so viel zu erzählen und wir schlemmten uns durch das Buffet, fast volle vier Stunden lang! Leider habe ich es verpasst, ein Foto zu machen.

Am Abend schaute ich mir eine dreifache Folge von Fake or Fortune an. Vor allem die Folge über ein Bild von Ben Nicholson, das in einem Schlafzimmer auf den Gips gemalt war, fand ich äußerst spannend. Das Bild konnte nämlich nicht so einfach runter genommen werden, ohne dass es beschädigt wird. Im unteren Video habe ich es so eingestellt, dass gleich bei dieser Folge losgeht.

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Was ist dein Lieblings-Cartoon?

Eine interessante Frage, zumal das Wort Cartoon sehr unterschiedlich gebraucht werden kann. Bei Wikipedia steht folgendes: Ein Cartoon ist eine Grafik, die eine komische und/oder satirische Geschichte in einem Bild – meistens mit einer Pointe – erzählt.  Das wäre also das, was man in den Tageszeitungen für gewöhnlich neben dem Kreuzworträtsel findet.

Im englischen wird das Wort aber auch für einen Zeichentrickfilm benutzt. Animated Cartoon. Wenn es sich um bewegte Bilder handelt, hätte ich ein Liebling. Er gehört auch zur Gruppe der Cartoons, obwohl er anders bezeichnet wird, nämlich Anime. Das wären alle Filme von Hayao Miyazaki.

Auf dem Weihnachtsmarkt

Am Freitagmorgen erwarte ich so frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Das war schön. Mit viel Elan und Tatendrang schrieb ich fix das Blogposting von gestern fertig.

Freitag ist Meisterin Propper Tag. Da die ganze Wohnung aussah wie ein unaufgeräumtes Schlachtfeld, musste ich Gas geben.

Am Nachmittag traf ich mich mit der C. auf einen Kaffee. Es gab ein paar dienstliche Dinge zu bereden, zudem hatte ich sie schon eine Weile nicht mehr gesehen.

Anschließend fuhr ich in die Innenstadt und übergab im Renert das Merian Magazin, weil der G, der Besitzer des Lokals, gar nicht wusste, dass er darin besprochen worden war.

Später, dann war ein letztes Treffen für dieses Jahr von den Baer Dukes angesagt , zusammen mit dem Rainbow Center, auf dem Weihnachtsmarkt. Es hatten sich sehr viele eingefunden.

Wir trafen uns bei der Pyramide, dem Glühweinstand mitten auf dem Platz.

Es ist ein Stand von einem deutschen Schausteller. Und obwohl sie sich sehr an die luxemburgischen Verhältnisse angepasst haben, zum Beispiel die Tafeln, auf denen die Getränke stehen sind auf Deutsch geschrieben mit einer französischen Erklärung darunter, so fand ich ein paar Schreibfehler. Versucht sie mal zu finden:

Ein Foto zur Erinnerung:

Es war brechend voll auf dem Platz und wir blieben nicht lange.

Anschließend ging es ins Restaurant Beim Lentz. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Und da es ja ein öffentliches Treffen ist, finden sich auch immer wieder neue Gesichter ein. Ein Bärchen, das aus Chicago stammt, hatte Geschenke für uns alle mitgebracht. Es gibt dort eine Barbecue Sauce, die legendär zu sein scheint und eine der Besten sein soll. Jeder von uns bekam eine Flasche.

Kurz nach Mitternacht lag ich im Bett.

Überprüfen was andere so schreiben

Am Morgen ein Friseurtermin. Ich bin immer wieder erstaunt wie viel Wolle runterkommt bzw., in drei Wochen nachwächst.

Dann wollte ich kurz in die Stadt, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte daheim Dinge abzuarbeiten. Ich ging zu Fuß und wurde vom Schneefall überrascht.

Im Hntergrund die Weihnachtsdeko von Cartier. Sie erinnert mich immer an eine Bekannte, die diese Deko zum ersten mal 2021 mit organisieren und montieren ließ. Leider ist sie letztes Jahr sehr unerwartet gestorben.

Eine kurze Einkehr im Renert auf einen Kaffee und darauf warten dass der Schnee aufhört.

Am Nachmittag studierte ich den Artikel im Merian, was ich ja gestern schon kurz angedeutet hatte.

Der Verfasser Olaf Deharde schreibt grundsätzlich nichts Falsches und alle seine Empfehlungen sind schon richtig. Die meisten Adressen sind innerhalb der Stadt. Nur zwei Stück sind außerhalb. Da wäre einmal (Noblesse oblige) Lea Linster in Frisange, bei der ich immer noch nicht war und René Mathieu in Bourglinster, der zweimal hintereinander als bester Gemüsekoch der Welt ausgezeichnet wurde. Über den hatte ich hier berichtet. Er verpasst zu sagen, dass Mathieu im Januar umziehen wird ins Airfield beim Flughafen. Das schöne Ambiente der alten Burg fällt somit weg.

Sehr erstaunt war ich dass mein zweites Wohnzimmer auch dabei ist:

Die Buletten sind ja dort immer auf der Karte und werden hochgelobt.

Die Brasserie Guillaume kommt auch vor. Da verschweigt er aber, dass es Brasserie Kost ist, also durchweg eine einfache Küche und wohlgemerkt lecker aber zu Preisen eines Sternerestaurants. Kein einziges Hauptgericht kostet unter 35€! Wenn der Geldbeutel es hergibt, kein Problem, aber für den Preis kann man anderweitig viel raffinierter essen.

Und dann gab es zwei Bars die ich gar nicht kannte. Einmal das alte Théiwesbur im Pfaffental, das jetzt BAC heisst und, und Florence in der rue d’Anvers. Beides sind nicht so sehr meine Viertel, aber gerade deswegen vielleicht ein Umweg wert.

Am Abend fuhr ich mit der D. nach Mersch um das Theaterstück Ondugen zu sehen.

Ondugen könnte man wortwörtlich übersetzen mit untugendlich, also nicht brav, unartig, oder auch noch widerspenstig, was mir zu stark als Synonym ist. 

Das Stück beruht auf dem gleichnamigen Buch von Fabio Martone das just erschienen ist und sorgte bereits für Aufregung, weil die Kulturredaktion vom L-Wort keine Hausaufgaben gemacht hat. Anstatt das Buch zu lesen, das bereits vor Wochen herauskam, aus dem klar hervorgeht, dass Fabio Martone ein Pseudonym ist, saßen sie dem Bären auf und zeterten nun dass sie hereingelegt worden sind.

Ich mochte das Stück übrigens sehr.

Alles wird gefiltert

Ein Tag der sich ein wenig hinschob und hinzog obwohl er im Prinzip gut gefüllt war.

Am Morgen erledigte ich fix ein paar Dinge am Rechner und ging dann zum Wochenmarkt. Ich kaufte im gleichen Turnus auch ein paar Dinge ein, die ich für die Kaffeemaschine brauchte. Unter anderem war es Entkalker und Filterpatronen. In Luxemburg, das muss man wissen, ist das Wasser so kalkhaltig, dass man sich doppelt und dreifach dagegen wehren muss vor allem was Kaffeemaschinen anbelangt. Mein Bügeleisen zum Beispiel hat noch nie Leitungswasser gesehen, sondern bekommt nur destilliertes Wasser. Dafür hält es aber auch schon über zehn Jahre. Auch wenn die Hersteller dafür plädieren, dass man Leitungswasser nehmen soll, habe ich hiermit das Gegenteil bewiesen. Mir soll niemand erzählen, dass die Entkalkungsvorrichtungen, die manchmal in Bügeleisen eingebaut sind, wie Filter etwas taugen.

Im Zeitungsladen wurde ich auf die letzte Merian aufmerksam. Auf der Titelseite entdeckte ich eine Überschrift:

Ich blätterte die Zeitschrift kurz durch und sah, dass viele Restaurants vermerkt waren, die ich kenne. Also kaufte ich die Zeitschrift und werde das morgen im Detail überprüfen.

Dann sah ich eine Mail, die keinen Aufschub duldete, über die ich mich jedoch freute. Es war eine Weile nicht ganz klar, doch in der nächsten Ausgabe der Queer.lu wird wieder ein Artikel von mir erscheinen. Diesmal erforderte er keine Recherche, denn es ist eine persönliche Geschichte. Ich überprüfe noch einmal die korrigierte Version und schaute nach, ob nichts von den Sätzen verfälscht worden war.

Unter dies schon alles ist, für heute gibt es noch eine Tagesfrage:

Nenne fünf Dinge, in denen du gut bist.

Fünf! Das sind viele! Zudem ist es eine sehr subjektive Frage.

Ich bin gut im Essen. Das kann ich unumwunden zugeben und dazu stehe ich auch. Meine Wohlstandswampe ist der Beweis.

Ich denke, dass ich im Umkehrschluss aber auch nicht schlecht im Kochen bin. Zumindest gebe ich mir Mühe und versuche, wenn ich nach Rezept koche, das nicht aus der Lameng zu tun. Das geht meistens schief.

Ich denke, dass ich beruflich ein guter Ideengeber bin.

Aber ich begreife auch Ideen von anderen schnell und weiß sie umzusetzen.

Ich kann gut aus dem Stegreif plappern. Sonst wäre ich nicht in einer Talkshow seit fast fünf Jahren.

Heiß & Fettig, Melancholie & Wahnsinn

Vom Montag bleibt zu berichten, dass ich am Abend mit der D, der N, und der S. ein Restaurant besuchte, in dem ich noch nie war. Brasserie Beaulieu.

Eine kleine, urgemütliche Brasserie. ich hatte dort ein Gericht, dass ich schon sehr lange nicht mehr hatte. Es sieht einer Käsefondue sehr ähnlich. Ein Mont d‘Or mit kleinen Pellkartoffeln und Salat. Es war sehr heiß, ich verbrannte mir einmal den Mund, und sehr fetthaltig. Insgesamt war alles sehr deftig, was auf der Karte stand.  Es war sehr zu unserer Zufriedenheit aber der Nachteil war, dass man schon sehr frittiert roch, wenn man dort wieder rauskam. Das frische Hemd und die Hose mussten umgehend in den Wäschekorb und die dicke Winterjacke wurde auf den Balkon zum lüften gehängt. 

***

Am Dienstagmorgen früh rief ich beim Zahnarzt an und entschuldigte mich, weil ich den Kontrolltermin letzte Woche wegen dem Ausflug nach Völklingen, schlichtweg vergessen hatte und bat um einen Neuen. Ich bekam ihn auch aber die Zahnarzthelferin sagte mir, dass das wohl der letzte Termin sei, der Zahnarzt würde Ende Januar in Rente gehen.

Das ließ mich ein wenig verzweifeln. Denn einen neuen Zahnarzt finden ist nicht die einfachste Aufgabe. Zudem kappte das eine weitere Leine zu meiner Vergangenheit. Es war der Familienzahnarzt und da ich in der Winterzeit in diesen Dingen immer etwas dünnhäutiger bin, schwabbte eine Welle der Melancholie über mich. 

Ich lenkte mich für den Rest des Tages ab mit Lesen, allen voran das Buch vom Maler Jean -Pierre Beckius, dass ich in der Ausstellung erworben hatte.

Am Abend schaute ich mir zwei Dokus auf ARTE an. Die eine handelte von Truman Capote und wie er den Roman Kaltblütig schrieb. Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit einen Ausschnitt des Romans im New Yorker gelesen.

Und wenn wir schon beim Wahnsinn sind machen wir auch gleich damit weiter:

Ruhiger Sonntag

Der Sonntag war im Verhältnis zu den zwei Tagen davor, sehr ruhig. Außer einer Dienstrunde am späten Nachmittag gibt es nichts weiter zu erzählen. Darum gibt es ein bisschen etwas aus dem Internet. Die Tagesfrage war nämlich auch nicht sehr inspirierend.

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Vor ein paar Tagen hörte ich ein interessantes Zeitzeichen, über eine deutsche Schriftstellerin, deren Namen ich noch nie gehört hatte. Sie war die erste Krimischriftstellerin zu einer Zeit, in der das Genre noch wenig besetzt war und Frauenrechtlerin. Jenny Hirsch. Da die Dame im 19. Jahrhundert gelebt hat, war ich neugierig, ob es überhaupt etwas von ihr heutzutage noch gibt und siehe da, ich fand ein Buch von ihr. Ein seltsamer Fall.

Ich ich werde berichten, wenn ich es ausgelesen habe.

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Falls einer meiner Leserinnen an Spielzeug interessiert ist, Haley Morris hat da was. Wer sie übrigens nicht kennt, Morris macht schon seit Jahren Shorts über ‚innere Monologe‘.

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