Noch einmal wurden meine Hoffnungen am Morgen eine Schwimmrunde drehen zu können, zerschlagen. Im Nachhinein gesehen war das nicht so schlimm, denn ich hatte genug am Schreibtisch zu tun. Manchmal muss ich, wenn ich über Bürokram beschreibe, an die Kaltmamsell denken, die das ja auch tut, ohne aber explizit zu schreiben, was es ist. Inzwischen kann ich sehr gut nachvollziehen, was es heißt wenn ein Telefonanruf oder eine Mail das große Chaos verursacht. Hier hatte ich das Chaos selbst herausgefordert, durch gründliches Prokrastinieren. Das Chaos konnte ich abwenden. Zudem gab es noch ein anderes terminliches Problem, weil ich wieder einmal nicht aufgepasst hatte, bzw. man hatte mich nicht über die Verschiebung von Terminen informiert. Es kostete mich den ganzen Morgen alles wieder grade zu biegen.
Gegen Mittag telefonierte ich mit der A., weil wir für den Abend eine gemeinsame Begehung der Fouer ins Auge gefasst hatten. Im Prinzip sollten wir viert los, doch zwei davon sagten ab, wegen kranker Haustiere. Also blieben die A. uns ich übrig. Gegen 18:00 machten wir uns auf den Weg. Es war unangenehm feuchtwarm draußen mit geschlossener Wolkendecke, ein Wetter wie ich es nur von Singapur kenne. Wir wanderten einmal herum. Die A. wollte das Fahrgeschäft Laser Pix ausprobieren, das zum ersten mal hier war. Es ist wie eine Art Geisterbahn nur muss man mit einer Laserpistole auf allerlei Zeug schießen. Am Ende sieht man den Punktestand. Die A. gewann mit 200 Punkten Vorsprung.
Zum essen gingen wir zum bretonischen Zelt die süße Crepe und salzige Galette haben, mit vielen verschiedenen Füllungen. Dazu gab es ein Cidre. Ich mag das bisweilen ganz gerne, denn es ist ganz so viel und schwer und fettig.
Im Anschluss zog sich der Himmel derart zu und wir bekamen erste Regentropfen zu spüren, dass wir uns auf den Heimweg machten.
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Und wenn wir schon bei bretonischen Gerichten sind, hier kommt gleich noch eines hinzu. Kouign-Aman. Claire Saffitz hat sie gebacken, aber nicht als ein großer Fladen sondern im Miniformat. Ein Rezept für die langen dunklen Wintertage, wenn man draußen nichts tun kann. Eines gleich vorweg, es hat wenige Zutaten ist aber anspruchsvoll herzustellen.
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Neue Musik. Nicht ganz so Ohrwurm wie Billie Eilish. Die Stimme von Magdalena Bay hat ein bisschen etwas von Kate Bush. Das Video erinnert sehr an die Achtzigerjahre.