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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Sommernachtstraum, ein paar Fotos & die Lieblingsband mit 16

Ein freier Donnerstag der aber nur so halb einer war. Dienstlich zog ich um in ein anderes Gebäude. Das ist meistens so. Wenn etwas Neues kommt, muss ich umziehen. Meine Aufträge sind selten hintereinander im gleichen Haus.

Am Abend hatte ich Karten für ein Stück, das vor zwei Jahren das erste mal lief, das ich aber damals nicht gesehen hatte. Shakespeares Sommernachtstraum auf französich. Le songe d’une nuit d’été. Schön daran war, dass das Ganze in eine Diskothek verlegt wurde. Das Studio des Grand Théâtre wurde umgemodelt und die große Zuschauertribühne kam komplett raus. Dabei entstand ein riesige Tanzfläche mit Poledancing und allem was sonst noch benötigt wird.

Fotos aus dem Programmheft

Es war eine großartige Show von zweieinhalb Stunden. Ich bin froh dass ich sie doch noch zu sehen bekam.

Ein Foto wollte ich noch zeigen von meiner Kochkunst und weil ich das Gericht im Moment sehr mag und es einfach schnibbeln und schichten und den Ofen schieben ist.

Ein Briam frisch aus dem Ofen. Ich schaffte ihn zur Hälfte.

Hier noch ein Gericht was ich mit Video verlinke, weil mich das sehr angesprochen hat und ich das am Sonntag wahrscheinlich nachkoche. Ein grüner Schakschuka mit einem Blech voll Reibekuchen.

***

Der Freitag dann war einerseits dienstlich endlich ein Lichtblick. Es gab einen sauberen Durchlauf der dann endlich einiges klärte.

Am Abend ein wohlverdientes Twisted Cat:

Ach ja, da wäre noch eine Frage die ich in einem Thread fand:

Da musste ich erstmal die Hitparade aus dem Jahr googeln und fand dann auch sofort die Band. Yazoo! Die waren schon groß!

Nochmal zwei Tage

Am Morgen eine größere Einkaufsrunde im benachbarten Ausland. Ich musste Dinge für den Haushalt kaufen. Dann gab es noch ein paar Dinge am Rechner, die zu erledigen waren. Und sehr viel mehr war am Dienstag nicht.

Am Abend schaute ich mir einen Film an, von einem Roman, der in den achtziger Jahren über Wochen und Monate auf Platz 1 in der Bestseller Liste der Belletristik stand. Die Muschelsucher von Rosamunde Pilcher. Das Buch wurde mehrfach verfilmt, doch ich fand eine auf YouTube mit Angela Lansbury in der Hauptrolle. The Shellseekers. Es war der Roman der Pilcher zum Durchbruch verhalf. Meine Großmutter konnte zu Lebzeiten nicht genug Rosamunde Pilcher Filme gucken, und es war schon fast wie ein heiliger Akt, dass sie sich jeden Sonntagabend im ZDF ein Rosamunde Pilcher Film anschaute. Mir war das alles zu seicht. Da in diesem Film aber Angela Lansbury die Hauptrolle übernahm, war ich neugierig.

Ich muss gestehen, dass ich den Film gar nicht so schlecht fand, aber dazu hat auch Lansbury viel beigetragen. Alle anderen Charaktere sind sehr eindimensional.

***

 Als ich am Mittwochmorgen erwachte, merkte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Es kündigte sich eine Migräne an und zwar eine von der schlimmen Sorte. Eine halbe Stunde später merkte ich, dass ich Symptome hatte, die ich davor noch nie hatte.  Wenn ich sonst Migräne habe, wird mir immer schlecht aber nie so schlimm, dass ich mich tatsächlich übergeben müsste. Diesmal hing ich über dem Waschbecken und würgte. Aber es kam nichts, da ich ja noch nichts im Magen hatte. Ich schluckte eine erste Pille, legte mich eine Weile hin und hoffte auf Besserung. Nach einer Stunde jedoch merkte ich keinen Unterschied. Also würgte ich noch einmal 1000 mg Paracetamol hinunter und betete, dass sie bitte schön drin bleiben und ich sie nicht ausspeien müsste. Kurz vor Mittag war ich dann endlich bereit aufzustehen und den Tag zu begehen.

Ich fragte mich später, warum ich in letzter Zeit wieder mehr Migräne habe? In meinen Dreißigern und Vierzigern hatte ich sie häufig. Dann lies es nach und ich hatte überhaupt keine mehr. Meine Wetterfühligkeit mit Kopfbrummen ist nicht das gleiche. Seit ein paar Monaten jedoch und man kann es im Blog ja sehr schön nachlesen, treten sie wieder verstärkt auf, vor allem am Morgen, was sonst nie der Fall war. Ich frage mich, ob das mit der Andropause zu tun hat?

Ich traf mich mit der D. im Renert und bestellte Mittagessen. Es gab einen Renert Swiss Burger. Sehr gut aber eine gewaltige Portion.

Anschließend fuhr ich zum Optiker denn ich hatte ein Glas aus dem Sonnenclip verloren. Er setzte mir ein neues ein.

Und dann war es schon wieder an der Zeit um dienstlich anzutreten.

Uff, was für ein Tag.

Zwei Tage

Die Temperaturen sind ganz schön den Keller gerutscht. Aber ich weigere mich die Heizung schon anzumachen. Noch haben wir September.

Am Sonntagmorgen ging es mir eigentlich ganz gut. Nur die Nase war etwas zu und ich merkte dass ich den Großteil der Nacht durch den Mund geatmet hatte. Nun ja…

Ich wurschtelte etwas daheim umher und sah nochmal alle Termine für nächste Woche durch, den die wird nicht besser werden als diese Woche.

Eine Vorstellung am Nachmittag, die gut von statten ging, ohne Zwischenfälle.

So sieht das übrigens hinter der Bühne aus. Es ist stockfinster und schmal, mit nur sehr wenig Licht. Die Pfeile am Boden sind dafür gedacht, dass man die Ein- und Ausgänge findet ohne dass man irgendwo anrempelt.

***

Der Montag, dann war von einer Tristesse, die fast nicht zu übertreffen war. Es war unentwegt grau, und es regnete und regnete und regnete…

Ich las im Blog bei der Kaltmamsell über ihre Wanderwege auf Mallorca und freute mich über die schönen Fotos. Inzwischen kann ich gut nachvollziehen, wenn Leute sich bei mir im Blog bedanken über meine Reiseberichte, denn irgendwie reist man ja mit.

Am Abend hatte ich eine Verabredung mit dem Damen Trio aus den Neunzigern. Wir hatten uns schon eine Weile nicht mehr gesehen und da es an einem Montag war, und sehr viele Restaurants geschlossen sind, fiel die Wahl auf eines, dass ich nicht besonders mochte. Das Sazio. Zugegeben, der Ort ist schön und auch im Sommer ist die Terrasse eine Wucht. Aber das was aus dem Tellern ist, ist überteuert und nicht lecker.

Ich hätte Pasta mit Ragu, die Pasta war mir ein Ticken zu sehr aldente und das Ragu war zäh. auch der eine Kellner war mir etwas zu überdreht. Er dachte, er sei lustig, war er aber nicht. Auf dem Weg zurück machte ich noch ein Foto vom Cercle Münster.

***

Kris Kristofferson ist gestorben. Ich war ihm einmal in meinen Cannes Jahren, als ich noch nicht bloggte, begegnet. Damals noch zusammen mit der F., die mich immer mitnahm und deren Rollstuhl ich durch die Gegend schob. Er blieb nach der Filmvorführung im Foyer bei uns stehen und machte der F. ein Kompliment über den knallbunten Rollstuhl, der damals ein echter Hingucker war und gab uns die Hand. Ich kann mich erinnern, dass er einen sehr festen Händedruck hatte. Der Rollstuhl war überhaupt mehrfach der Grund dass wir dort immer wieder angesprochen wurden. Den Film den wir gesehen hatten, war Lone Star.

Einkäufe & hüsteln

Wie der Samstag war, fragte ich mich am Sonntag, kurz nachdem ich aufgestanden war. Tja,… Es war der erste Samstag an dem ich auf den Wochenamrkt ging. Ich kaufte ein Walnussbrot, vom Eifler Bäcker dass mir aber, das kann ich jetzt sagen, nicht schmeckte. Doch das Dinkeltürmchen, das ich sonst nehme, war nicht mehr da, da ich zu spät losgekommen war.
Beim Renert war die Strimmung angenehm und ich sah seit langem den Y. vom Renert Social Club wieder. Es gab so einiges zu erzählen. zwischendurch kamm die Sonne heraus und wärmte, denn es war kühl und feucht.

Anchließend fuhr ich zum Bahnhof, weil ich wissen wollte, warum ich keinen Zugticket für Weihnachten kaufen kann, denn offensichtilich sind die Slots für die Feiertage schon geöffnet. Aber noch nicht für jederman wie es scheint. Frankreich fängt da eine Manie an zu entwicklen, alles was aus dem Ausland kommt oder damit zu hat, zu benachteiligen, die mir gar nicht gefällt. Ich lass den Satz jetzt ganz provokativ so stehen, wenn er falsch ist, ich lasse mich genre eis Besseren beleheren.

Wieder daheim befiel ein ganz leichter Schüttelfrost und ein Niesanfall. Ich werde doch nicht etwa…? Doch, ich werde! Jetzt da ich es schreibe, kann ich es bestätigen. Halsschmerzen und trockner Husten. Nein, nicht das was alle denken, das habe ich schon getestet. Und damt blieb ich den Rest das Tages häuslich.

***

Manchmal, aber immer selterner kucke ich noch in mein altes Twitter Konto. Dort fand ich von Danny Lee Wynter einen wunderschönen Nachruf auf Maggie Smith und eine kleine persönliche Geschichte.

Hornisse & Premiere

Am späten Nachmittag vom Vortag hatte ich sie bereits auf dem Balkon gesehen:

Eine asiatische Hornisse. Eine invasive Art. Sie hatte den gewaltigen Regensturm vom Tag davor überlebt und saß am Morgen auf dem Sims. Ich überließ sie ihrem Schicksal, denn es war recht kühl, und sie bewegte sie sich kaum noch. Ich hätte mit dem Pantoffel draufhauen können, doch andererseits könnte sie auch eine Mahlzeit für einen Vogel sein. Ich ließ sie in Ruhe.

Gegen Mittag zog ich los, denn ich hatte Einkäufe zu besorgen. Doch zuerst Mittagstisch im Renert. Kniddelen à la provencale. Sehr lecker, leider kein Foto. Da seit ein oder zweit Tagen auf der Fiederwäissen raus ist, probierte ich ein kleines Glas. Er schmeckt leider sehr gut. Ich bin einmal reingefallen und danach nie wieder.

Danach war eine Premiere angesagt.

Die Bühne war diesmal sehr fotogen. Ich nutzte die Gelegenheit und schoß einige Fotos als niemand im Saal war.

Es lief alles glatt und morgen habe erst einmal einen Tag frei.

***

Nachtrag: Ich las mit Bestürzung, dass Maggie Smith verstorben ist. In den zwei oder drei Nachrufen, die ich las, würde ich ein wenig sauer, dass sie immer nur wegen der beiden Rollen in Harry Potter und Downton Abbey erwähnt wird. Das waren wahrscheinlich die bekanntesten Filme, die sie gemacht hat aber bei weitem nicht ihre besten. Sie hat so viele schöne tolle Filme gedreht, hier nur ein paar zur Auswahl. The Lady in the Van. Ladies in Lavender. Travels with My Aunt und nicht zuletzt Room with a View wo sie die legendäre poor poor Charlotte spielt. Ich habe sie leider nie live am Theater gesehen.

Viel Regen und ein kein Chinese King mehr

Ich blieb häuslich bis zum Abend. Ich hatte genug zu tun daheim. Ich war aus unerfindlichen Gründen sehr früh wach und stand auf. Es war nich dunkel. Doch da ich je jetzt wieder mehr Abends unterwegs bin, legte ich mich nach Bloggen und Zeitunglesen noch einmal hin.

Der Papst war da. Ich hielt mich fernab von den Trubel, den ich aber gar nicht so trubelig empfand, zumindest auf den paar wenigen Bildern die ich kurz im Fernsehen sah. Zudem regnete es immer wieder und das bisweilen sehr heftig. Er wurde ein wenig hier hin und da hin gekarrt, machte eine Spritztour im Papamobil durch die Straßen der Innenstadt, gab eine kleine Audienz fürs Fußvolk, besuchte die großherzogliche Familie, nur eine ordentliche Messe gab er keine. Nun ja… es tangiert mich sehr peripher.

Ich hingegen hatte sehr viel wichtigere Dinge zu tun, wie Wäsche waschen, Mails beantworten, und der Kaltmamsell bei ihrer Mallorca Tour hinterher zu lesen.

Am Nachmittag und Abend Dienstliches, das aber alles zur Zufriedenheit aller ablief. Zwischendurch regnete es immer wieder so heftig, dass man dachte, die Welt würde untergehen.

Das Restaurant Chinese King ist nicht mehr. Der Besitzer hatte einen schweren Herzanfall und musste schließen. Das hatte ich aber nur so am Rande mitbekommen, da ich den ganzen Sommer über nicht dort war. Ich hatte oft über ihn berichtet. Wenn ich Lust auf Chinesisch hatte, war er meistens mein Ziel. Alles, was ich bei ihm aß, fiel unter die Kategorie Comfort food. Es war nichts besonderes, aber es war immer sehr gut zubereitet und lecker. Es stimmte mich ein bisschen traurig und melancholisch, als ich mitbekam, dass er nicht mehr da war.

Vor ein paar Wochen war mir aufgefallen, dass das Interior gewechselt hatte. Jetzt ist dort ein nepalesisches Restaurant dort beherbergt. Nach Dienstschluss ging ich hin. Der Raum wirkt jetzt so anders. Er ist nicht mehr dieses, cremefarbene Ambiente,, sondern alles wurde knallorange gestrichen. Ich hatte Chicken Biryani.

Es war lecker, aber eine so gewaltige Portion, dass ich sie nicht ganz schaffte.

Viel Dienstliches und eine Tagesfrage

Ich liege noch im Bett, starre auf mein Handy und tippe den Text hier ein. So in etwa sieht es öfters aus, wenn ich hier morgens schreibe. Was war gestern? Ach ja! Ein ziemlich unverblogbarer Tag. Aber ein bisschen was geht immer.

Ich hätte mir den Wecker gestellt, den ich aber nicht gebraucht hätte. Kurz vor Mittag hatte ich einen Termin in Saarbrücken. Er war dienstlicher Natur. Dabei musste ich feststellen, dass die Tiefgarage meines Vertrauens vorübergehend geschlossen war. Nur gut, dass ich inzwischen auch andere Orte kenne, wo ich das Auto abstellen und laden kann. Während dem Termin habe ich den Kostümbildner S. wiedergesehen, mit dem ich in Bad Ischl letztes Jahr gearbeitet habe.

Den Nachmittag und Abend verbrachte ich mit dienstlichen Sachen und damit war der Tag gelaufen.

Ein Bild vom Vortag wollte ich noch zeigen:

Die Bäume an der Place du Théâtre fangen an gelbe Blätter zu bekommen. Das macht mich trübselig, vor allem, weil der Sommer dieses Jahr sehr kurz war.

***

Auf welche Aspekte deines kulturellen Erbes bist du besonders stolz bzw. für welche interessierst du dich besonders?

Dafür muss ich erst einmal definieren, was mein kulturelles Erbe ist. Zudem ist auf etwas stolz sein, nicht das gleiche, wie sich dafür zu interessieren. Ich finde sogar dass das Wort Stolz hier völlig fehl am Platz ist. Meiner Meinung nach kann man nur auf etwas stolz sein, wenn man etwas selbst erschaffen hat, aber nicht auf etwas, das einem bei der Geburt in den Schoß fiel. Ihr werdet von mir nie hören, dass ich stolz bin, ein Luxemburger zu sein, denn das hat für mich einen nationalistischen Beigeschmack. Ich hatte einfach nur das große Glück hier geboren zu sein, in einem Land, in dem (noch), Milch und Honig fließen.

Aber es wurde ja nach einem Aspekt vom kulturellen Erbe gefragt. Es gibt hier in Luxemburg einen sehr multikulturellen Aspekt, dass ich sehr vermissen würde, wenn wir ihn nicht hätten.

Äddi Fernand

Ich hatte mir geschworen, keine Doppeltage mehr im Blog zu machen doch ich befürchte, dass es wieder demnächst der Fall sein wird. Der Dienstag war dienstlich gesehen, einer der längsten Tage seit langem.

Mich erreichte während der Aufnahme der Fernsehsendung eine sehr traurige Nachricht. Fernand Fox, eine der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler Luxemburgs ist mit 90 Jahren verstorben. Noch im Januar hatten ihm alle für seinen 90. Geburtstag gratuliert und er war in allen Zeitungen. Ich hatte das große Glück, mehrfach mit ihm zu arbeiten in meinen aller ersten Jahren im Kasemattentheater. Später traf ich ihn auch auf Filmsets wieder. In Lingo Vino zum Beispiel. Und damit sind jetzt drei der vier Darsteller aus dem kleinen Film nicht mehr da.

Ansonsten war ich für den Tag froh, dass es nicht zu spät wurde und ich war am Ende dankbar, dass ich um 19:00 Uhr schlussmachen konnte. Ich kaufte mir noch ein paar Dinge im kleinen Supermarkt nebenan ein und machte mir eine Royale Brotzeit. Auf ONE schaute ich mir Kommissar Maigret an, mit Rowan Atkinson in der Hauptrolle. Ich hatte ihn schon einmal gesehen, doch er war es wert, dass ich ihn mir noch einmal ansah. Er ist wirklich gut. Alle drei englischen Verfilmungen mit ihm findet man zur Zeit in der ARD Mediathek.

Eine Tagesfrage und ein Rat an den Papst

Der Montag war mit dienstlichen Zeug so sehr zugepackt, dass nichts mehr fürs Blog übrig bleibt.

Doch über eine kleine Chose bleibt noch zu berichten. Ich freue mich ja nicht unbedingt, wenn jemand krank ist. Der Papst kränkelt ein wenig und sein Besuch am Donnerstag, steht auf der Kippe. Er täte besser daran, in Rom zu bleiben und seine „kleine Grippe“ , wie sie in der Presse beschrieben wird, auszukurieren. Seine Reise nach Luxemburg soll ja nicht zu seinem persönlichen Kreuzgang werden. Nicht auszudenken, wenn Luxemburg einen Papst auf dem Gewissen hätte…

Da es sonst nichts zu berichten gibt, gibt es eine Tagesfrage:

Mit welchen Marken fühlst du dich verbunden?

Mit keiner einzigen. Ich denke die Verbundenheit zu Marken, sei es in Bekleidung oder in Lebensmittel, ist bei mir höchstens dann gegeben, wenn sie Kindheitserinnerungen hervorrufen. Ich sehe es aber bei Freunden, die heute im Ausland wohnen und nur noch selten in Luxemburg sind. Der C. aus Neuseeland erzählte mir eine Geschichte. Er flog mit einer größeren ausländischen Fluggesellschaft, es war keine neuseeländische, aber wahrscheinlich eine kanadische, und er entdeckte dort kleine abgepackte Butterpäckchen von Rose , die in Luxemburg hergestellt wurde.  Eine andere kleine Story von ihm hat mit Senf zu tun. Er kaufte sich, als er im August hier war, ein kleines Glas Luxemburger Senf, der einen unverkennbaren Geschmack hat.

Für mich gibt es eine Verbundenheit mit der Bekleidungsmarke K-way aus der Kindheit, die ich schon einmal hier kurz beschrieben habe. Und dann gäbe es noch Orangina, eine Orangenlimonade aus meiner Kindheit, die es immer noch gibt, aber heute nicht mehr so schmeckt wie früher.

Häuslichkeit

Den Sonntag verbuche ich unter Ruhe und Häuslichkeit.

Für Mittag hatte ich mir eine Ratatouille gemacht. Zudem gab es die zwei fertig gebratene Hähnchenkeulen vom Samstagsmarkt, von denen ich sorgfältig alles wegschnibbelte und mit dem Gemüse langsam miterhitzte.

Den Nachmittag über las ich ein Buch das ich am Dienstag in der Sendung vorstellen werde. Es ist eine Comicbuch das mich zum Nachdenken brachte, weil für die paar Minuten die ich nur habe doch sehr komplex ist.

Am Abend fand ich im den französischen Sendern drei Folgen von meiner neuseeländischen Lieblingsserie Brokenwood.

Ich lag erst spät im Bett.

***

Was ist der beste Rat, den du je bekommen hast?

Da gibt es mehrere.

Es widerfährt dir nichts im Leben, dass so schlimm ist, dass es nicht auch für etwas gut ist. Zugegeben, der Spruch ist ausgeleiert, aber er stimmt. Und er hat mich vor 25 Jahren aus dem tiefsten Loch rausgezogen, in das sich je gefallen war.

Ein anderer Rat stammt von meiner Mutter, den sie in ihrer bittersten Stunde von sich gab. Du bist die meiste Zeit in deinem Leben alleine! Gewöhn dich dran!

Samstag in der sonnigen Stadt

Am Morgen auf den Markt, der sehr belebt war und seit langem wieder ganz bestückt. Es fehlte kein Stand. Ich traf mich kurz mit dem H. der zur Zeit aus familiären Gründen in Luxemburg ist. Ich mag keine Einzelheiten erzählen, aber es ist eine traurige Angelegenheit. Er wird am Montag zurückfliegen nach Melbourne.

Wegen einem Einkauf aus dienstlichen Gründen musste ich später noch in die Cloche d‘Or. Ein großes Einkaufszentrum am Rande der Stadt. Ich gehe nicht schrecklich gerne dorthin, weil es halt wieder so ein Riesending ist und man mehr Zeit darin vertrödelt als nötig. Da es kurz vor Mittag war, nahm ich den Mittagstisch bei Namur mit:

Bouchée à la Reine. Ein Klassiker.

Am Abend war ich spontan zu einer kleinen Geburtstagsfete eingeladen worden. Die S. hatte Geburtstag. Sie wohnt am Ende meiner Straße in einem größeren Apartmenthaus als ich. Aber dafür hat sie eine großartige Aussicht über die Stadt vom achten Stock:

Es wurde viel gelacht und erzählt und ein paar neue Menschen lernte ich auch kennen. Die Zeit flog nur so dahin und ehe ich mich versah, war es 3:00 Uhr morgens. Huch!

Mitbringsel

Sehr früh ohne Wecker wach geworden. Den Rest des vorigen Postings fertig geschrieben beziehungsweise diktiert. Ja, das ist einer meiner neuesten Ticks oder auch Tricks. Ich schreibe die Beiträge nicht mehr, ich diktiere sie. In St.Jean habe das nie getan, denn dort war ich ja fast nie alleine.

Da in den nächsten Tage wieder sehr viel dienstliches anstehen wird, dass ich im Blog außenvor lasse, sah ich mir die Tagesfrage an. Es war aber eine, die ich schon beantwortet hatte. Aha! Die kleinen Schlingel denken sich also nicht jeden Tag eine neue Frage aus! Die Frage selbst war übrigens die, nach dem absoluten Lieblingsalbum. Ich konnte mich sogar daran erinnern, dass ich geschrieben hatte, dass ich keines hätte, sondern jedes Album mit seiner Zeit verankert ist.

Dieses Mitbringsel wollte ich noch zeigen:

Den kleinen Teppichläufer fand ich in einem Teppichladen in Donostia. Er wurde von Nomaden im Iran gefertigt und ist etwas älter als ich. Ich hatte ihn in der Auslage gesehen und war schockverliebt. Das passiert nicht so oft und wenn, stimmt der Preis meistens nicht. Hier aber stimmte alles. Er passte auch in den Koffer, also kam er mit. Und genau dort wo er jetzt liegt sollte er auch hin.

Kaffee, Dusche, Anziehen.

Kaffee gab es aus der neuen Tasse aus dem Baskenland:

Und wenn ich schon dabei bin, die Mitbringsel zu zeigen, fehlt noch das Foto der Fressalien:

Die Piment d‘Espelette Vorräte wurden aufgefüllt, ein Flasche Vanille von der Vanilledame meines Vertrauens, Madam‘Gascar und eine Flasche Trabilt, die ich mehr aus Nostalgie kaufte, als dass ich sie wirklich brauche. In Luxemburg habe ich sie bis jetzt nie gefunden. Meine Großmutter schwärmte immer davon, dass schon mein Großvater, der Bäcker und Konditor war, dieses flüssige Kaffeeekonzentrat genommen hat, um Buttercreme mit Kaffeegeschmack herzustellen. Buttercreme ist nicht so mein Ding, aber Eiscreme schon. Ich werde versuchen damit welche herzustellen.

Mittagessen im Renert. (Ja, ich habe nich immer nicht eingekauft um selbst zu kochen.) Es gab ein Cobb Salat der richtig lecker war.

Am Nachmittag war ich dienstlich unterwegs.

Am Abend im Bovary mit der A. Einen der letzten Abende auf der wir auf der Terrasse sitzen konnten, obwohl es am Ende sehr kühl war.

Ich traf auf eine alte Bekannte, die C. die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Große Wiedersehensfreude. Wir beschlossen uns in den nächsten Wochen in aller Ruhe zu treffen.

***

Eine Chose, über die ich schon gestern schreiben wollte und die mir auch nächste Woche Probleme breiten wird. Der Papst gibt nächsten Mittwoch eine Showeinlage hier und das Mitten in der Stadt. Ich wusste es schon seit dem Frühjahr, da man den Fernsehsender rechtzeitig davon ins Bild gesetzt hatte. Es wird so viel abgesperrt sein in der Innenstadt, dass man nirgendwo durchkommen wird. Es wird grauenvoll werden. Hätte man das nicht auf ein Wochenende legen können, wenn es hier nur halb so voll ist? Oder im August wäre das doch eine schöne Veranstaltung gewesen für die Touristen. Und wie der Zufall es manchmal will, schrieb David Sedaris im New Yorker etwas über eine Audienz beim Papst mit passendem Bild:

Der Text ist übrigens herrlich! Ja, ich weiß, ich provoziere, aber nach meiner Auffassung, absolut zu recht!

Ich kann mich lebhaft daran erinnern, dass der Papst schon einmal hier war in den 80ern. Damals war es Wojtyla. Er trat auch in meiner Alten Heimat auf. Damals erschien ein satirisches Buch ‚In Sachen Papst’ im Eigenverlag der Autoren selbst, die alle dazu beigetragen hatten. Ich hatte es irgendwann mal. Aber es ist wahrscheinlich mit all den Umzügen abhanden gekommen. Ich fand im „Land“ eine kleine Besprechung dazu.

Als ob nichts gewesen wäre

Am Morgen fühlte ich mich noch recht beschwingt. Ich war kurz nach 6:00 wach. Ich packte alles aus dem Koffer und betätigte die erste Waschmaschine. In der Post war nichts dabei was beunruhigend war. Um 11:00 ein Termin beim Friseur, der wie gewohnt lief.

Aber dann…! Ein dienstlicher Termin zerlegte mir meine ganze sogfältige Planung der nächsten zwei Wochen. Nondidjö! Es war nicht wirklich mein Fehler sondern kam aus einer Ecke aus der man ihn nicht vermutet hätte. Ich fand eine Lösung, wenn auch nicht die Beste. Ich hoffe dass es geht.

Im Renert ein schnelles Mittagessen und einmal tief durchatmen. Mit meiner Planung passierte genau das, was ich mir fest vorgenommen hatte nicht mehr zuzulassen. Es macht niemanden froh und mich am allerwenigsten. Und der wunderschöne Urlaub fühlte sich schon so an, als ob er nie stattgefunden hätte…

Am Nachmittag und am Abend blieb ich häuslich. Es war genug zu tun. Im Gästezimmer baute ich das Bett wieder zu einem Sofa zusammen, das fast über einen Monat aufgebaut war, für die zwei Neuseeländer. Beide waren einen Tag vor meiner Heimkehr noch einmal hier, um die beiden kleinen Reisetaschen abzuholen, bevor sie wieder die lange Reise um den halben Erdball antraten. Es war reichlich Bettwäsche zu waschen. Zudem musste ich Dinge vorbereiten für nächste Woche. Unter anderem fing ich ein Buch an, dass ich nächste Woche in der Sendung vorstellen werde.

Ich lag relativ früh in der horizontalen.

Von St.Jean nach Luxemburg

Am Morgen stand ein Riesenvieh in der Bucht von St.Jean:. Die große Brandungsmauer Artha sah dagegen wie eine kleine Gartenmauer aus.

Ich packte in aller Ruhe mein Zeug zusammen, spielte wir immer ein bisschen Tetris, um alles in den Koffer zu bekommen, ließ ihn aber noch offen, denn zuerst war die unvermeidliche Schwimmrunde dran. Das Wasser ist merklich kälter geworden. Aber es war belebend und herrlich wie immer.

Nach einem Kaffee in der Bar de la Marine, packte ich den Rest und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Ich hatte mich gestern am Strand künstlerisch betätigt. Das kommt jetzt zu Einsatz:

Gegen Mittag fuhr ich den Mietwagen zurück zum Flughafen und stieg in einen bis zum letzten Platz ausgebuchten Flieger.

Die Gegend der Landes
Luxemburg von oben.

Die A. holte mich vom Flughafen ab, wofür ich dankbar war, denn der Koffer war dann doch schwerer als gedacht.

Hier war es dann doch techt warm und wir konnten uns auf ‚unsere’ Terrasse setzen.

Wir machten sehr früh Schluss, denn morgen geht es gleich in aller Herrgottsfrühe mit Unverblogbarem los. Der Alltag hat mich wieder fest im Griff.

Der letzte Tag in St.Jean-de-Luz

8:00 Guten Morgen
10:00 Schwimmrunde
10:45 Der Sand am Strand bei Ebbe
10:50 Die Bucht von der Südseite aus
12:00 Uhr Guinguette Erromardi
12:05 Apéro
13:00 Der Strand von Erromardi
13:15 Einsamer Stehpaddler in Erromardi
13:20 „Geheimdienstliches“ Foto bei dem ich die vorherigen Fotos skalierte
14:30 Stand von St.Jean mit Wolken
15:00 Australische Flip Flops auf baskischem Sand
16:30 Ein Café Milchshake von Bargeton.
19:30 Apéro im Etxe Nami
19:55 Sashimi
20:30 Hühnchen Tempura

Morgen geht es zurück. Wir lesen uns in Luxemburg.

Wenn Sie einen weiteren Reisebericht lesen wollen, die Kaltmamsell bricht am Mittwoch auf und das wird, denke ich, ein richtiges Abendteuer.

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