Nachdenken über das exzessive Schreiben. Ich gehe langsam auf das vierte Jahr meines Blogs zu. Wenn ich es hochrechne wären das 10 % meines gesamten Lebens die ich in kurzen Abschnitten niedergeschreiben habe. Irgendwie würde ein schlauer oder weiser Spruch passen, aber ich habe grad keinen parat.
Ausschalg für die Rückbesinnung war das zurückblättern im Blog. Ich sass nicht ganz unfreiwillig gestern oder vorgestern hier und zappte mich durch die Einträge. Dabei las ich mich in der Zeit fest in der ich über einen Monat in Berlin war. Ich fand ein Foto von mir mit dem Kommentar “ein durchgefrorener aber glücklicher Joël”. War ich das wirklich so? Oder erlag ich dem Trugschluss eines Augenblicks? Wenn ich mir die Zeit im Gedächnis zurückrufe, was ja die Essenz davon ist, dann weiss ich dass es eine schöne Zeit war in der eine sehr enge Freundschaft gab, die sich längst entzweit hat. Wenn ich die Passagen durchlese erkenne ich aber auch an den Zwischentönen, dass es auch eine Zeit war in der ich zeitenweise die Sehnsucht packte. Die Sehnsucht nach Dingen die mir heute recht diffus erscheinen. Was es genau war weiss ich nicht mehr. Ich weiss nur noch das ich oft sehnsüchtig war….
So wie jetzt. Und seltsamerweise kann ich es wieder an nichts Konkretem festmachen.