An einem Sonntag arbeiten ist ja für viele eine Zumutung. Ich liebe es an Sonntagen zu arbeiten. Es ist kein Verkehr, man dreht nicht stundenlang im Kreis um einen Parkplatz ergattern…

Die Leerlaufzeiten von denen ich vor ein paar Tagen sprach gibt es immer noch. Ich sitze grad jetzt in einer der Restaurants in Luxemburg Stadt die nach dem französischen Brasserie System funktionieren. Brasserie Guillaume. Es eines der seltenen Restaurants in der Innenstadt, in das ich gerne gehe, obwohl es recht teuer ist, aber hier weiß ich, dass das was ich serviert bekomme gut ist. Gleichbleibende Qualität hat nun mal auch ihren Preis.

Aber davon wollte ich gar nicht sprechen. Eigentlich wollte ich von dem Projekt selbst sprechen auf dem ich zur Zeit arbeite. Obwohl ich damit eine selbstauferlegte Regel breche und über etwas spreche das noch “in progress” ist,werde ich es trotzdem tun, weil ich mir die Erlaubnis der Leiterin des Projektes eingeholt habe. Triptyque 2007 läuft eigentlich schon seit 2001 und ist in einem größeren Rahmen zu sehen. Die Drehtage auf denen ich noch bis morgen beschäftigt bin, sind nur ein kleiner Teil eines Großen. Elvire Bastendorff die Künstlerin des Projekts hat durch ein Casting 21 Frauen die unterschiedlicher nicht sein können, gefunden und deren Leben in einer Kunstform zusammengefasst. Es ging schon vor Monaten los, dass sie mit jeder einzelnen Frau einen ganzen Tag verbrachte und sie privat und bei ihrer Arbeit und/oder Freizeit photographierte. Man könnte es auch als den Blick von außen nennen. Die Dreharbeiten sind der Blick von Innen, denn Elvire filmt nicht selbst. Es sind die Frauen die die Kamera per Hand selbst führen und bestimmen was sie von sich preisgeben und was nicht. Spannend ist wie unterschiedlich sich die Frauen dabei anstellen. Das Make-up für das ich zuständig bin, ist wegen der leichten Überbelichtung und um eventuelle kleine Hautfehler abzudecken, es denn sie wollen es nicht.

Morgen ist der letzte Tag mit einer blinden Frau und einer die im Rollstuhl sitzt.