Im Usenet gibt es eine Gruppe mit dem Namen alt.letzebuerger. Ich habe vor Jahren schon damit aufgehört Newsgruppen zu lesen oder selbst Beiträge darin zu schreiben. Bei alt.letzebuerger schaue ich trotzdem ab und zu rein. Und ich fand etwas was mich eben mindestens eine Stunde lang beschäftigte. Es hörte sich an wie Hilfeschreie eines Mannes dem übel mitgespielt wird, geschrieben in einem sehr gewählten französisch. Gespickt mit Wörtern die beim ersten Lesen den Eindruck vermitteln, dass man bestimmte Hintergrundinformationen nicht besitzt. Die ganzen Texte kann man auch in seinem Blog nachlesen.
Aus dem ganzen Wirrwarr war herauszulesen, dass der Mann, der sich Benoit Devogelaere nennt, seit 2002 arbeitslos ist und gleich in seinem ersten Blogeintrag um finanzielle Hilfe bittet. Im zweiten Eintrag der mit einem sehr unverständlichen Text beginnt hängt der Lebenslauf daran, mit der Bitte um Arbeit. Die Texte die dann folgen sind eine Abfolge von Beschreibungen in denen er eine seltsame Bedrohung beschreibt und irgendwo eingesperrt ist. Sie spielt sich aber so scheint es nur in seinem Kopf ab.
Weiter ist irgendwie herauszulesen, dass er sich in psychiatrischer Behandlung befindet, diese aber nicht gut findet.
Ich nehme an, dass es sich um einem armen Irren handelt, aber sein Schreibstil hat was. Er spielt mit den Wörtern, erfindet sie neu, entwickelt sie weiter, reisst sie aus den Kontext, ersetzt sie durch andere, oder gibt ihnen neue Bedeutungen. Die Satzstruktur und die Grammatik gehen dabei flöten, das ist klar.
Und das bringt die Frage auf, ob es wirklich nur ein armer Irrer ist, oder vielleicht ein Kunstprojekt.
Urteilt selbst. Hier geht’s zum Blog.