Heute werde ich mir mal ein Thema klauen, ganz frech und ohne rot zu werden. Ich las bei meinem Namesvetter Joel eben etwas über das Bloggen an sich. Wieso ich blogge heisst die Rubrik und er gedenkt daraus ein Serie zu machen. Konstantin von Londonleben nannte das mal sehr treffend Meatblogging. Das brachte mich auf die Idee, die Frage ein wenig zu verändern.
Was ich blogge.
Ich gehe mal von dem aus was ich nachprüfen kann. Wenn ich im Counter sehe welche Beiträge am meisten in meinem Blog gelesen werden, sind es vor allem die Themen die sich auf Geschehnisse beziehen die das öffentliche Interesse wecken. Zum Beispiel der Beitrag über die vermeintlich deutschen Ghostrider. Das hat mich sehr verwundert, denn für mich war das Thema nur mittelmäßig berauschend. Im Nachhinein ist es aber völlig logisch, denn alles was nicht legal und/oder skandalträchtig ist, ist ein Renner. Die Leserzahl steigt auch wenn von eigenen Erlebnissen berichte, wenn ich zum Beispiel auf Reisen bin oder mir etwas passiert was ich nicht unter Alltagstrott verbuchen kann. Beispiele dafür wären mein Besuche auf dem Filmfestival in Cannes oder die Reisen nach London oder Berlin. Befindlichkeiten und oberflächlicher Alltagskram sind nur für Leser insofern interessant die mich persönlich kennen.
Wenn ich davon ausgehe, was ich in anderen Blogs lese und interessant finde, steht für mich an aller erster Stelle die Sprache und die Begabung Emotionen und Handlungen treffend in Worte zu fassen. Der Schreibstil ist für mich das A und O. Dieses Credo gilt aber nur bedingt für meine Linkliste. Ein Beispiel ist Melancholie Modeste. Sie schreibt Kurzgeschichten mehr oder minder lang, wofür ich sie aufrichtig bewundere, aber ihr Schreibstil gefällt mir nur mittelmäßig. Fräulen Julie hingegen, die ein fast reines Befindlichkeitsblog betreibt hat einen sehr eigenen Schreibstil, der mich immer wieder überrascht.
Aus dem anfänglichen Grund den eigenen eingerosteten “Schreibmuskel” wieder in Form zu bringen, ist ein tagtägliches Ritual geworden wie duschen und Zähne putzen. Dabei erwische ich mich immer wieder wie ich dem inneren “Schweinehund” nachgebe und das Gehirn nicht anstrengen will um etwas lesenswertes zu Blog zu bringen.
Letztendlich geht es um den Erfolg, oder anders ausgedrückt, die Leserquote. Oder?