Die ersehnte Bratwurst war nicht. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und ging ins Bett. Heute ist Echternach aber nicht nur Echternach sondern das ganze Land wie ausgestorben. Als ich heute morgen ins Büro fuhr, war ich quasi allein auf der Straße. Dabei ist der Fasnachtsmontag im Prinzip kein Feiertag, wird aber irgendwie doch als solcher gehandhabt.

Trist und grau ist es draussen.

Ich bekam gestern Abend eine Mail von Sybille Berg, die ein neues Projekt startet und dem Titel “Dann eben nicht”. Eine Sammlung von Abschiedsbriefen von Männern. Da sie das Ganze schon mal mit Frauen- Abschiedsbriefen gemacht hat, und weil das so lustig war, nimmt sie sich jetzt sie Männer vor.

Abschiedsbriefe von Männern gesucht!
«Na dann nicht» ist der Arbeitstitel eines Projektes, das im Frühling/Sommer 2007 realisiert und im Frühjahr 2008 als Buchbeim Verlag DVA erscheinen soll. Herausgeberin des Buches ist die Autorin Sibylle Berg
Neben Briefen von unbekannten Männern werden für dieses Buch auch Briefe von Schriftstellern, Künstlern und anderen bekannten Persönlichkeiten gesucht. Briefe von Persönlichkeiten wie Friedrich Dürrenmatt, Erich Maria Remarque, Alexander Schmorell oder Alain Delon haben wir bereits aus verschiedenen Archiven und Büchern zusammengetragen. Und darum wenden wir uns mit einer Bitte an Sie.
Haben Sie sich mit einem Brief von Ihrer ersten grossen Liebe verabschiedet? Sich nach einem finalen Krach mit einem entsprechenden Brief an Ihren damaligen Vorgesetzten oder an Ihre Mitarbeiter gewandt?
Vielleicht haben Sie auch von einem bestimmten Lebensabschnitt, einer Gewohnheit, einem besonders liebgewonnen Gegenstand gar, schriftlich Abschied genommen? All das interessiert uns!
Es gibt kaum einen Grund für Sie, uns diese persönlichen Dokumente zur Verfügung zu stellen ausser: Sie haben Spass daran, jemandem, der Sie verletzt hat, ein Denkmal seiner Unfähigkeit zu setzen. Ausser: Sie möchten den Leserinnen und Lesern eine Kostprobe männlicher Verabschiedungs-kunst geben. Und zeigen wie Sie es geschafft haben, sich in Würde z.B. vom Porsche oder vom Traum, irgendwann mal eine eigene Yacht zu haben, zu verabschieden.
Falls Sie sich also entschließen können, an diesem Projekt mitzuwirken – dann freuen wir uns, wenn Sie uns Kopien dieser Briefe schicken oder mailen, zusammen mit einer kurzen Beschreibung der Situation, in der Sie
sich damals befunden haben. Falls vorhanden ist auch Bild-/Fotomaterial sehr willkommen.
Wir garantieren für einen absolut vertraulichen und sorgfältigen Umgang mit dem uns zur Verfügung gestellten Material. Vor der Veröffentlichung der Briefe werden Sie nochmals von uns kontaktiert und um eine entsprechende Einwilligung gebeten. Als “Honorar” gibt es für alle, deren Briefe in das Buch aufgenommen werden, ein Freiexemplar des Buches.
Bitte schicken Sie die Briefkopien plus einen Kurzbeschrieb der Situation und allfälliges Bild- und Fotomaterial bis zum 30. März 2007 an:

Literaturagentur Hermes Baby
Anne Wieser
Wagnergasse 6
CH 8008 Zürich.
E-Mail: hermesbaby@hispeed.ch
Telefon: 0041 44 212 78 12

Seltsam, ich kann nicht mitmachen, weil…weil ich nie einen Abschiedsbrief geschrieben habe. Ich bin bis heute immer nur der Empfänger solcher Briefe gewesen.

*5 Minuten später*
Doch! Ich HABE einen Abschiedsbrief geschrieben und es ist noch gar nicht so lange her…