Sonntag morgen. An Sonntagen bin ich immer etwas anders drauf als sonst. Eine Mischung aus Sensibilität, Verletzlichkeit und einer etwas zu großen Portion an Melancholie.
Nach dem langen Text von gestern, an dem ich fast 2 Stunden gesessen habe, kam mir heute morgen der Gedanke mal über etwas zu schreiben, das ich aus meinem Blog ganz und interessanterweise seit über 2 Jahren aus meinem Leben ausklammere.
Die Liebe.
Hoppla, werden jetzt manche denken, jetzt wird es wirklich interessant. Tja, das hängt vom Blickpunkt ab. Es gibt eine Sache an die ich nicht glaube. Die Liebe auf den ersten Blick.
Du hattest also während über 2 Jahren keinen Sex?
Nein. Ich habe wie jeder andere Mann biologische Bedürfnisse. Ich habe schließlich kein Keuschheitsgelübde abgelegt.
Was ist mit Beziehung?
Ich mag das Wort Beziehung nicht. Es definiert alles und nichts. Ich habe auch eine tiefe Beziehung zu meinem Radiowecker, der mich jeden Morgen weckt seit ich 12 bin. Und er ist immer noch nicht kaputt. Aber das ist etwas anderes. Ich kam vor 2 Jahren aus einer Beziehung heraus die ziemlich kaputt und ungesund war. Seitdem bin ich solo. (Für all die Schlaumeier, die im Blogarchiv nachsehen: ihr werdet nichts darüber finden!) Ich bin mittlerweile auf dem Punkt, dass ich nicht danach suche. Was kommt das kommt. Und wenn nichts kommt ist das ganz ok.
aber joël, du hast doch gar nichts über die liebe geschrieben! alles liebe, guter freund! renée
@ Renée
Kannst du dich an die Zeit erinnern in der wir beide wie besessen russische Schriftsteller lasen? Dostojewski, Solschenizyn, Tolstoi…
Es gibt ein Buch von Tolstoi ‘Die Kreuzersonate‘ das für mich damals eine Offenbarung war was die Liebe betrifft. Und obwohl die Geschichte eine sehr traurige ist, beschreibt sie genau was Liebe sein sollte, aber in seltensten Fällen ist.
Ja, an diese – wertvolle – Zeit kann ich mich natürlich erinnern! Die Kreuzersonate habe ich nie gelesen, aber werde dies sofort (!) nachholen!