Rückblick

Ich hatte in punkto Rückblick schon vor ein paar Tagen einen Versuch gestartet, aber ohne großen Erfolg. (und jetzt sehe ich grade dass ich nichts darüber geschrieben habe, obwohl ich der festen Meinung war, ich hätte… pfff…Gagaismus praecox lässt grüßen)
Die Idee fand ich bei der Kaltmamsell, die jedes Jahr am 1 Januar sich die gleiche Liste von Fragen stellt und dann schaut was sich von Jahr zu Jahr geändert hat. An und für sich eine schöne Idee, aber für mich ungeeignet, da ich mich in meiner Schnelllebigkeit an viele Dinge nicht erinnere. Das Blog ist somit für mich nicht nur ein Medium um Geschehnisse zu verarbeiten und Spaß am Schreiben zu haben, sondern es dient auch als Gedächtnisstütze.
In diesem Sinne habe ich mich durch die letzten Jahre durchgeklickt. Da gibt es, vor allem im ersten Jahr, als ich noch die Grenze ausloten musste zwischen den Dingen die ins Blog kommen und den Dingen die zu privat sind, etliche Einträge, die ich so verschlüsselt habe, dass ich nicht mehr weiß was ich damit gemeint habe. Das ist schade, denn was bringt es, das eigene Leben für die Nachwelt festzuhalten, wenn man es nicht mehr entschlüsseln kann.

Gone Baby gone

Als Françoise mich fragte ob ich mit ihr den Film Gone Baby Gone von Ben Affleck zusammen ansehen wolle, war ich nur mittelmäßig bis gar nicht begeistert. Ben Affleck hat in den letzten Jahren schauspielerisch keine wirklichen Glanzleistungen vollbracht. Umso überraschter war ich, das sein erstes großes Regiedebut ein sehr gelungenes Werk ist.
Gone Baby Gone ist die ziemliche radikale Geschichte einer Kindesentführung. Die vierjährige Amanda die aus einer zerrütteten Familie stammt, wird vermisst. Die Polizei tappt im Dunklen als die Schwägerin von Amandas Mutter beschließt einen Privatdetektiv mit in die Untersuchung einzubeziehen…

Ich war überrascht ob des excellenten Schauspielcastings. Affleck beschönigt nichts und zeigt die grauen, kalten, asozialen Viertel einer amerikanischen Großstadt, mit all ihrer Gewalt und Drogenexzessen. Nichts ist übertrieben, im Gegenteil, es erscheint alles brutal real.
Man kommt nicht umhin an die kleine Madeleine McCann aus England zu denken, zumal das kleine Mädchen im Film ihr verdammt ähnlich sieht. Ich habe mir sagen lassen, dass der Film in England in den Kinos nicht gezeigt wird, aus eben diesem Grund. Es gibt meiner Meinung aber noch einen zweiten Grund und das ist die Aussage des Films. Hierzu möchte ich aber nichts sagen, denn sonst hätte ich zu viel verraten.