Seit langem stille Mitleserin. Man glaubt man ja fast die Akteure hier persönlich zu kennen.
Den Satz fand ich eben in den Kommentaren eines Beitrages der Kaltmamsell. Ein Satz der mich überraschte, denn ich denke bisweilen beim Lesen anderer Blogs auch so. Man kennt den Autor über seine Vorlieben, seine Abneigungen, seine Hobbys, seine Haustiere und vieles mehr.
Interessant wäre es mal zu erfahren wie ich über mein Blog rüberkomme. Wie viel von dem was ich von mir preisgebe, erscheint dem Leser wichtig, dass er glaubt es sein ein Großteil meines Lebens? Was für ein Blid vermittle ich? Geht es soweit, dass ihr glaubt mich persönlich zu kennen, obwohl ihr mir noch nie begegnet seid?
Ein höchst gespannter Joël in Erwartung eurer Antworten.
Ich lese noch nicht lange genug mit, um das Gefühl haben zu können dich zu “kennen”. Aber es kommt mir schon so vor als würdest du nicht wenig über dich verraten, sodass sich eine persönliche Verbundenheit durchaus noch einstellen kann.
Ich lese zwar erst rund 2 Monate mit, aber ich habe den Eindruck, dass von allen Blogs aus meiner Blogroll deins der Bezeichnung “Persönliches Web-Tagebuch” am ehesten gerecht wird. Die Frage, ob ich deswegen glauben würde, dich persönlich zu kennen, verneine ich jedoch denn zum Personen-Kennen(lernen) gehört m.E. auch der Kontakt im Real Life dazu.
Das Bild das ich durch dieses Blog von dir habe ist: ein Mensch der seine Arbeit liebt, der breitgefächerte Interessen hat, und der das Leben so viel wie möglich genießt.
Ich glaube es ist schwer, jemanden nur durch ein Blog zu kennen. Es entsteht zwar der Eindruck beim Leser, er würde den Autor kennen, aber eigentlich filtert man als Autor doch was man der Öffentlichkeit mitteilt. Ich habe jedenfalls den Eindruck, ich hätte letzten Sommer im Café mehr über dich erfahren, als in all den Monaten in denen ich dein Blog jetzt schon lese. Das mag daran liefen, dass ich sehr bewusst auf Körpersprache und Stimme/Betonung achte, aber ich glaube auch, dass man, selbst wenn man persönliches bloggt, trotzdem immer einen Filter vorsetzt und es teilweise dem Leser überlässt, sich Teile selbst auszumalen. Dem Leser diese Freiheit zu lassen führt einerseits dazu, dass er sich zwar verbunden fühlt, es verhindert aber gleichzeitig eine reelle Verbundenheit.
Ich glaube, man kann durch dein Blog nachvollziehen, welche Aspekte deines Lebens eine gewisse Rolle spielen. Ob man daraus schließen kann, dass es die wichtigsten Aspekte sind wage ich zu bezweifeln. Wie ich vor einiger Zeit in einem Post schrieb, ein Blog ist immer nur ein Splitter der eigenen Persönlichkeit. Allerdings… Im echten Leben kennt man von vielen Menschen ja auch nur Splitter, also vielleicht reicht das Lesen eines Blogs aus um sagen zu können, dass man den Autor kennt. Ich würde es aber jedenfalls nicht behaupten, wären wir uns nicht zumindest schon einmal begegnet (und im Grunde genommen kann ich ja jetzt auch noch nicht behaupten dich zu “kennen”, aber das würde zu einer Debatte über die Definition dieses Wortes führen). 🙂
@ Thierry
Sehr interessante Antwort.
Danke schön
Wenn ich die Uhrzeit sehe an dem du sie geschrieben hast,…bereite ich dir schlaflose Nächte? 😉
Hehe, du bist der Mann meiner schlaflosen Nächte. 🙂 Ich leide – mal wieder – unter Insomnia. Und hier war’s ja auch “erst” 4.41. 🙂