Maigret et l’affaire Saint-Fiacre
oder
Maigret kennt kein Erbarmen
Die Übersetzung des Titels ins deutsche ist, wie so oft, sehr unoriginell und doof. Ich möchte gerne wissen wer diese Böldmänner sind, die sich solche Titel ausdenken.
Nichtsdestotrotz ist der Film genial. Mit dem gottbegnadeten Jean Gabin in der Hauptrolle der Kommissar Maigret. Was mich aber an dem Film vor allem faszinierte ist die Art und Weise wie die Spannung in den Film gebracht wird und wie man die Musik eingesetzt hat. Grade in den Momenten als es am Anfang besonders spannend wird und die Witwe in der Kirche tot aus dem Stuhl fällt, ist es so unglaublich ruhig, dass man eine Stecknadel zu Boden fallen hören könnte. Keiner spricht oder schreit gar. Die Musikuntermalung, die man für gewöhnlich immer an der Stelle in Hollywoodfilmen findet, fehlt hier ganz. Und genau das macht die Szene noch bedrückender und erschreckender als sie es eh schon ist. An anderer Stelle an der man die Musik ruhig weglassen könnte wird sie dann voll eingesetzt und gibt der Szene plötzlich eine Bedeutung die den Zuschauer ganz bewusst in die Irre leitet. Mit einer sehr überraschenden Wendung ganz am Schluss bleibt der Film spannend bis zur letzten Sekunde. Er wird Anfang Juli noch zwei mal auf Arte wiederholt.
Sehenswert!