Es gibt Tage an denen hetzt man atemlos hin und her und weiß eigentlich nicht so richtig warum. Und dann geschieht etwas was einen völlig aus der Bahn wirft, bzw. werfen würde, wenn man denn Zeit hätte drüber nachzudenken. Und plötzlich ist man heilfroh dass man hetzen muss um sich ja nicht damit zu beschäftigen.
Als ich am späten Vormittag nach Luxemburg-City zum Friseur meines Vertrauens fuhr, flog ich regelrecht den Eicher Berg hoch, weil ich nicht zu spät kommen wollte. Im zweiten Teil des Berges, kurz bevor man in den Boulevard Royal einbiegt, gibt es auf der rechten Seite einen kleinen Parkplatz der allerdings schon seit Jahren nicht mehr genutzt werden kann, weil man Absperrungsposten installiert hat. Ich sah schon weitem zwei Polizeiautos mit Blaulicht dort stehen und ich dachte nur: Sch… ausgerechnet jetzt muss ich in eine Kontrolle geraten. Doch als ich näher kam waren die Herren gar nicht an mir interessiert. Sie hatten den kleinen Platz mit Plastikband abgesperrt. In der Mitte lag ein Mann eilig zugedeckt mit einer Plane aber die Füße und der Kopf schauten noch ein wenig hervor. Es war mir sofort klar dass der Mann tot war. Er musste wahrscheinlich von weiter oben aus dem Park vom Pescatore hinunter gestürzt sein….
Es lief mir eiskalt über den Rücken und ich dachte sofort in die Rote Brücke die über das gleiche Tal führt, von der man aber inzwischen nicht mehr hinunter springen kann.
Für einen Augenblick stand die Welt still.
Und ich war heilfroh, dass ich noch so viel zu erledigen hatte…
Eine unendlich traurige Angelegenheit.