Buhrufe sind demonstrative Äußerungen des Missfallens, mit denen enttäuschte oder entrüstete Publikumsmitglieder Darbietungen wie Theaterstücke, Konzerte, Filmpremieren oder andere Performances beurteilen. Als ein Partikel gehört Buh zur Wortart der Interjektionen.
Über diese Interjektionen schreibt, Sybille Berg in ihrer letzten Kolumne. Interessant dabei ist, dass ich ihre Sichtweise absolut vertreten kann und sie hat genau genommen mit allem Recht was sie schreibt. Doch arbeite ich selbst viel und oft am Theater und habe während der Spielzeit oft zwei Premieren im Monat, wenn es sehr heftig kommt manchmal sogar drei. Buhrufe sind dabei echt die Ausnahme. Ich glaube es ist mir ein oder zwei mal in meiner ganzen Karriere am Theater passiert.
Dazu muss ich sagen, dass es bei diesen Aufführungen vorauszusehen war und sich niemand wunderte dass es geschah. Gründe dafür gibt es verschiedene, das Stück ist grottenschlecht, die Inszenierung ist unzumutbar. Selten sind die es die Schauspieler selbst die für ihre Art der Darbietung angegriffen werden.
Vor kurzem noch saß ich selbst in einer Vorstellung, in Recklinghausen bei der ein Klassiker von Horwarth der so lieb- und einfallslos inszeniert war, dass Buhrufe echt angebracht gewesen wären. Doch merkte man auch, dass die Schauspieler enormes Potenzial hatten und und mit allen Mitteln dagegen kämpften. Das spürte das Publikum auch und so blieben die Buhrufe aus, weil es nicht fair gewesen wäre.
Es sei hinzugefügt, dass vor allem bei Premieren gebuht wird, da es dort die trifft die es dem Publikum nach verdienen. In den regulären Vorstellungen geht es dann meist gesitteter zu.
Ob mich die Buhruffe treffen? Darüber werde ich schreiben wenn es denn mal wieder der Fall sein sollte.