Beim Griechen

Noch nie hatte ich so viele rückwärts gewandte Gedanken wie die letzten Tage. So wie jetzt eben beim Griechen. Ich hatte Lust auf Griechisch was selten vorkommt. Ich hatte Lust auf Hammel (Aber auf Hammelfleisch habe ich immer Lust. Von mir aus könnte das Schein restlos gestrichen und durch Hammel ersetzt werden.)

Das Restaurant war spärlich besetzt. Außer mir waren nur drei andere Tische besetzt. Zwei Männer etwas weiter weg sprachen eine Sprache die ich nicht zuordnen konnte. Etwas näher an meinem Tisch saß ein Paar das luxemburgisch sprach. „Nein“, sage sie, „Ich habe wirklich große Angst vor dem Meer. Ich geh da nicht rein.“  Und als ob es Klick gemacht hätte fühlte ich mich 26 Jahre zurück versetzt, als ich in Cannes in Urlaub bei einem Cousin meiner Mutter war. Es war Anfang Oktober und es war warm, das Wetter wunderschön. Ich wanderte durch die Stadt deren kleinste Gassen ich längst schon alle erkundet hatte. Ich ging ins Kino. Es lief Le Grand Bleu (Im Rausch der Tiefe) ein Film den ich in diesem Urlaub dreimal gesehen hatte. Ich kam aus Saal, ging hinunter zum Strand, setzte mich auf einen Steg (ich glaube es war er vom Carlton) und schaute aufs Meer hinaus. Ich wollte in Fluten springen, ich wollte Delfine sehen. Eintauchen in dieses tiefe dunkle Blau das mir so gar nicht kalt vorkam. Es war einer der größten Sehnsuchtsmomente den ich je verspürt habe. Und immer wenn ich den Film später noch einmal sah, war dieses Gefühl wieder so gegenwärtig wie damals.

Und der Mensch heißt Mensch

Ich lese täglich Blogs, dabei sollte ich selbst ein wenig mehr schreiben.

Es ist inzwischen Februar und ich bin in einer transitorischen Phase die selber nicht verstehe. Tage kommen und gehen. Die Zeit heilt Wunden und wird es richten. Der Alltag nimmt seinen Lauf. Die Arbeit hat mich fest im Griff.

Und doch ist da eine Leere, ein leerer Raum ohne Luft und Licht, ein Nichts. Ein Raum der nicht mehr besetzt ist…

Und der Mensch heißt Mensch
Weil er erinnert, weil er kämpft
Weil er hofft und liebt
Weil er mitfühlt und vergibt
Und weil er lacht, und weil er lebt, Du fehlst
Herbert Grönemeyer