Es ist zur Zeit die Ecke meines Vertrauens, weil sie nicht weit vom Kapuzinertheater entfernt ist. Das Foto schoss ich gegenüber vom “Gegenüber”, dem legendären Kaffee Vis à vis. Ich selbst sitze im ersten Stock an meinem fast angstammten Platz bei Namur am Mittagstisch.
Die Kneipe Vis à vis kenne ich bereits seit meiner frühen Jugend. Ich ging regelmäßig hin mit meiner damals besten Freundin, der C. Die C wohnte in der gleichen Straße. Jeden zweiten Tag nach der Schule gingen wir hin kurz vor Mittag. Die Besitzerin war damals eine andere wie heute. Wir tranken ein Bier. Wir waren knappe fünfzehn. (Heute ginge das nicht mehr)
Eine “tulipe”, so hieß die Form des Glases. Es war eine Zeit in der wir alles und jeden lustig fanden. Die C. und ich bekamen regemäßig Lachanfälle die schon fast nicht mehr normal waren. Das ging bis hin zu tränenüberströmten Gesichtern und Bauchmuskelkater vor Lachen. Die meisten davon ereilten uns im Vis a vis. Ich mochte die Kneipe damals schon sehr.
Und manchmal schließt sich ein Kreis auf seltsame Weise. Ihr erinnert euch dass ich nach Gläsern suchte in einer Tulpenform? Nun die heutige Besitzerin des Vis à vis hat mir zu sechs neuen Stück verholfen.