Die Woche der Endproben. Ein englisches Stück im Kapuzinertheater. Da die Probenzeit sehr kurz war, sind die Endproben umso intensiver und machen auch am Wochenende nicht halt. Hier ein Foto von der Seitenbühne, während einer Durchlaufprobe.
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Die gelben Tulpen haben sich wesentlich länger gehalten als alle Sträuße davor. Am Samstag morgen sahen sie noch so aus.
Doch als ich die Vase danach umstellte vielen auch schon die ersten Blütenblätter ab. Ersetzt wurden sie durch diese hier.
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Ich ich habe mir eben noch den Kopf zerbrochen wie ich am Sonntagmorgen plötzlich auf Christiane F. kam. Durch ein Lied im Radio? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls war sie urplötzlich so präsent und ich erinnerte mich daran, dass ich immer noch ihre zweite Biographie lesen wollte.
Ich weiß noch, als ich das erste Buch von Christiane F. las. Meine Mutter hatte große Bedenken, als ich es aus der Schulbücherei mit nach hause brachte. Sie nahm es mir ab. Das Buch sei gefährlich und ich sollte so was nicht lesen. Sie las es selbst. Als sie es aus hatte, durfte ich dann doch.
Die Welt die Christiane F. in “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo” beschrieb, war soweit von meiner eigenen kleinen Welt auf den Dorf entfernt, wie sie nur sein konnte. Ich kann mich noch lebhaft an die Passage erinnern, in der sie die Kleinkinder beschreibt, die nie ohne Kochlöffel raus gingen um zu spielen, da sie ohne Löffel nicht an die Knöpfe vom Lift kamen um wieder in die Wohnung zu gelangen. Wenn man ihnen den Kochlöffel abnahm, waren sie aufgeschmissen… Und all die seltsamen umgangssprachlichen Ausdrücke, die man inzwischen auch nicht mehr verwendet.
Das zweite Buch “Mein zweites Leben” lud ich mir am Morgen aufs iPad runter und hatte es in knapp vier Stunden durch. Ein sehr ernüchterndes Buch. Was mich am meisten störte, ist die nicht lineare Form. Es wird von vor nach hinten gesprungen und wieder zurück, so dass man keine Episode zeitlich richtig einordnen kann.
Sie hat es nie geschafft ganz von den Drogen loszukommen. Nach dem Buch wurde mir klar, dass sie eigentlich noch immer das ist, was sie auch schon als Teenager war; ein Junkie der im Grunde nichts aus seinem Leben gemacht hat. Sie lebt seit Jahr und Tag von den Tantiemen des ersten Buches und jetzt wohl auch von dem zweiten. In einer Kritik las ich, dass man beim Lesen den Eindruck gewinnt, als ob sie immer das Oper anderer Personen, oder der Begleitumstände gewesen sei. Ich muss zugeben, dass es mir zeitweise beim lesen auch so ging. Dann wundert es mich auch nicht, dass sie noch immer abhängig ist.
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