11:19 Uhr

Da ich heute zwischen den einzelnen Vorträgen auch ein wenig Leerlauf habe, (weil mich da kein Thema interessiert) schreibe ich mal ein bisschen vor.

Flachsinn – über gute und schlechte Aufmerksamkeit, wie man sie bekommt, wer gewinnt und wohin alles führt.

Was für ein Titel!
Gunter Dueck referierte über Filterblasen und die Aufmerksamkeitsspanne im Netz. Fazit: Ein Shitstorm, mitunter die einzige Form die heute noch Aufmerksamkeit erregt, dauert nicht länger als 7 Minuten. Trump z.B. bedient diese Form von Kommunikation sehr gut, und hat fatalerweise damit Erfolg.
Herr Dueck hat schon eine spezielle Art und Weise sich dem Thema zu nähern. Ich hielt aber bis zum Ende durch.

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13:42 Uhr

Zwischendurch etwas zum Auflockern. Ich und die Maus.

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Online Radicalisation – Myths and Reality mit Peter Neumann

Soweit einer spannendsten Vorträge, weil ich hier zum ersten mal Zusammenhänge erkannte, die mir davor nie bewusst waren. Herr Neumann recherchierte jahrelang über ISIS und wie die Radikalisation funktioniert. Was mich bei seiner Einführung erstaunte war, dass das Netzwerk und das Suchen nach Gleichgesinnten nicht anders war, als ob Liesschen Müller nach Gleichgesinnten fürs Klöppeln sucht. ISIS gebrauchte genau die gleichen online Tools wie alle anderen auch. Die Rdikalisation aber fand hauptsächlich offline statt.
Der Schlüssel dazu, und das ist in allen radikalen Gruppen, ist es dich auf einen einzigen Nenner herunterzustufen. “Du bist Moslem/Arier/Katholik und das ist alles was zählt”
Beängstigende Vorstellung.

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16:47

Kleine Pause. Hunger. Tafelspitz mit Reis und Gemüse. Schmeckte gut.

 

republica

Eine etwas zu kurzer aber prägnanter Vortrag war:
The human story behind the last big scoop in tech news: Ahmed Mansoor

Er passte gut zu dem was ich davor von Peter Neumann gehört hatte, und zeigte auf wie die arabischen Emirate mit Friedensaktivisten verfahren am Beispiel Ahmed Mansoor.

Ich hatte mir diesen Vortrag aber rausgesucht weil im gleichen Saal anschließend über die europäische Digital Charta diskutiert wurde, und da Sascha Lobo mit in der Runde war, riskierte ich keinen Platz zu bekommen. So saß ich dann in der ersten Reihe.

Es gibt bereits einen Vorentwurf über den gestern und heute in anderen Gesprächsrunden diskutiert wurde, und der aus 23 Punkten besteht.

Da ich diese Runden zugunsten anderer Vorträge nicht gesehen hatte, stand ich hier ein wenig auf dem Schlauch. Diese Charta soll auf einer Art Meta Ebene, Regeln für die digitale Welt zu erstellen. Ein langes und schwieriges Thema und bevor ich da mehr darüber schreibe muss ich mich einlesen.

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Kübra Gümüşay: Die Emanzipation der Gutmenschen
Wer Kübra nicht kennt: bitte schön. Ihren Vortrag vom letzten Jahr hatte ich verpasst, konnte ihn aber hier nachholen. Er war sehr bewegend.

Ein sehr schöner Beitrag , doch die Gute spricht sehr schnell und ich hatte Mühe nicht ganz abzuschalten, denn es war inzwischen 17:30. Ich erinnere mich an ihr Schlussantwort auf eine Frage. Sie vermisst Räume in denen man nicht ständig besonnen und reflektiert sein muss, in denen man auch Fehler machen kann und nicht immer Gutmensch sein muss.

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Für mich das richtige Schlusswort des Tages, denn anschließend hatte ich genug, und fuhr zurück nach Charlottenburg wo ich auf dem Kuhdamm bei Kempinski ein Rindertartare verdrückte und eine halbe Flasche Riesling, gefolgt von einer Mousse au Chocolat.
Vom Gutmensch zum Genussmensch…

Bis morgen.

Soweit es mir möglich ist, werde ich die einzelnen Vorträge verlinken wenn ich sie als Video finde.