In der Nacht hatte es kräftig geregnet. Auch am Morgen ging noch mal ein Schauer nieder. Doch klärte es ein klein wenig auf und wir konnten los zur Schwimmrunde. Und mit dem kräftigen Wellengang war das eine kleine Herausforderung. Mich legten zwei Wellen einmal kurzerhand nieder. Die D. genau so. Aber es war herrlich!
Anschließend Dusche und Abfahrt nach Bayonne zu einer Ausstellung in das neu eröffnete Musée Basque Bonnat-Helleu das in den nächsten Jahren noch einmal ein ordentliche Vergrößerung erfahren wird.
Die Sammlung die dort ausgestellt wird war jahrelang nicht zu sehen und ist vom Maler Léon Bonnat der auch Sammler war und seiner Heimatstadt Bayonne alles vermachte.
Dann machten wir ein architektonische Führung durch das Viertel ‘ Petite Bayonne’. Der Stadtführer mit dem Namen Andy war ein Neuseeländer der seit 35 Jahren dort wohnt,einen herrlichen kleinen Akzent im französischen hat und uns alles mit eine sprudelnden Begeisterung erklärte, warum Bayonne so ist wie es ist.
Eigentlich ist Vauban an allem Schuld.
Als der Festungsarchitekt vom König nach Bayonne geschickt wurde, stand aufgrund des Flusses Nivelle vor einem Problem. Er musste eine Festung um den Stadtkern bauen doch es war kein Platz und die ganzen Faubourg waren höher gebaut als der Kern. Die Vorstadtviertel mussten weg und all die Leute dort wurden im Stadtkern untergebracht.
Das hatte zur Folge dass es dort sehr eng wurde. Man baute ab da höher und es wurden Häuser in zweiter Reihe gebaut und um Platz zu sparen bediente ein Treppenhaus immer zwei manchmal sogar drei Häuser. Doch die hinteren Häuser hatten kaum bis gar kein Tageslicht.
Noch heute ist Bayonne eine die dicht besiedelste Stadt Frankreichs.
Man fing erst in den 80er Jahren an nach Lösungen zu suchen.
Wir bekamen Hinterhöfe und Treppenaufgänge zu sehen die man sonst nicht sieht.
Letztes Haus ist derart windschief als ob es gesoffen hätte. Das sind aber die meisten Häuser hier weil man auf sumpfigen Boden gebaut hat und der Wassergehalt des Bodens ständig ändert und die Häuser über die Jahre hin und her geschwankt sind. Auf dem Bild auch der quirelige Andy.
Anschließend ging es zurück nach St.Jean und wir probierten nochmal eine neues Restaurant.
Das Instincts befindet sich in der gleichen Straße wie mein heißgeliebter Eisladen Bargeton über den ich schon mehr als einmal berichtet habe. Der Laden ist ein wenig spartanischer gehalten in der Deko, was aber nicht abschrecken sollte den das was dort zu essen gibt ist eine Wucht.
Céleri confit – Crevette Grise – Pourpier Ich bin nicht der große Sellerie Fan, aber der schmeckte sensationell.
Pintadede Souraïde – Potimarron – Cive rôties für mich und gegenüber für die D. Poisson du jour(ein Art Dorade) – Chou Fleur – Fenouil – Orange
Prunes d’Ente – Dulcey – Sarrasin und für die D. Figuesd’Arcangues – Miel d’Itxassou – Meringue
Alles sehr lecker und ich glaube ich habe in St.Jean noch ein weiteres Lieblingsrestaurant gefunden.
Später las ich noch folgenden Beitrag über Xavier Bettel der mich sehr sehr stolz auf meinen Premierminister machte.
Sie können es sich gut gehen lassen…
Morgens das erfrischende Bad im Meer, des Tags interessante Eindrücke in Kunst und Kultur, an denen ich gern teilhabe und Ihre Fotos sehr schätze, auch in früheren Posts, die Ihren guten Blick offenbaren (ich selbst fotografiere auch viel und gern). Und zum Ausklang am Abend gibt es Gaumenfreuden vom Feinsten (foie gras muss nicht sein, gell? Pardon, da bin ich schon sehr mit deutscher Gesetzgebung einverstanden).
Auch ich habe übrigens meinen Morgen“schwumm“ (das Wort ist geklaut von der stilbildenden Kaltmamsell) derzeit im Atlantik im Herbstasyl – Genuss und Gesundheit pur! Rentnerfreuden, nachdem zu Hause im Norden alles winterfest gemacht wurde.
Ja da habt ihr schon einen tollen mit dem Bettel!